Manch eine*r hat Angst, dass Eltern & Mitschüler mit diesem Wissen vollumfänglich noch Jahre später beim Volksfest über die (fehlenden) Leistungen lästern könnten. Ich wage zu bezweifeln, dass sich irgendein Konferenzvertreter (inkl. der die Konferenz leitenden Klassenlehrkraft) das alles merken kann. Vermutlich nicht mal für einen einzelnen SuS.
Nein, es wird in den Konferenzen über Ordnungsmaßnahmen und Versetzungen gesprochen. Selbstredend bekommt eine Mutter dann sehr genau mit, wie über Pauls Fehlverhalten oder Leistungsabfall gesprochen wird und nicht nur das, sie wird dazu befragt. Und wenn sie sagt "tja, seine Mutter sitzt in der Psychiatrie und der Vater im Gefängnis, ich untersage ihm lieber den Kontakt zu meinem Yannick", dann entscheiden die Anwesenden anders als wenn die Mutter sagt, "die Mama hat Krebs, das darf man nicht vergessen, wie belastet das Kind ist und er kümmert sich um seine beiden kleinen Geschwister" oder
"der zockt jeden Abend bis in die Nacht und nimmt keine Hilfsangebote seiner Freunde an, kein Wunder, wenn seine Noten in den Keller gehen". Völlig ungeachtet dessen, ob diese Mutter die Bedingungen genau kennt, sich ausdenkt, oder nur teilweise vom Hörensagen weiß, sie beeinflusst die Abstimmenden aufgrund einer persönlichen, laienhaften Beobachtung und Wertung.
Nein, Eltern sind nicht prinzipiell total objektiv, sie haben nicht automatisch irgendwelche Kompetenzen in Bezug auf Leistung und Verhalten fremder Kinder und ja, Lehrkräfte sind selbstredend beeinflussbar.
Und ganz generell: ich hasse es, wenn man über andere spricht, statt mit ihnen.