Beiträge von Quittengelee

    Ich weiß nicht, wie ihr euch das vorstellt. Wenn das Land Sachsen beispielsweise Arbeitszeitkonten eröffnet, will es, dass Lehrkräfte mehr arbeiten, also mehr Unterrichtsstunden absolvieren, weil zu viel Unterricht ausfällt. Natürlich arbeitet man dann auch mehr. In einem unbestimmten "Später irgendwann" sollen diese Stunden dann abgefeiert werden. Richtig?


    Ein Arbeitszeitkonto, in dem einer aufschreibt, dass er eine Klassenfahrt begleitet hat und ganz viel vorbereitet, weil er fachfremd unterrichten musste und deswegen im nächsten Jahr eine Wochenstunde weniger unterrichten will, ist doch ein Wunschtraum.

    Wenn ich meine zwei Mal pro Woche in Englisch sehe, dann ist ein Termin oft eine reine Übungsstunde und zwar ohne Vorbereitung (dank Schulbücher, altem Material und Improvisation).

    Darum geht es mir nicht. Alle Stunden außerhalb der Unterrichtszeit ist von uns selbst zu verantworten. Wenn noch drölf administrative Sachen oben drauf kommen, kann man die Zeit nicht abgelten. Das Land will ja vor allem mehr Unterricht aus dem Boden stampfen.

    Wieso nicht?

    Weil es das Land einen Scheiß interessiert, wie viel Zeit man vorbereitet. Das AZ-Konto wird sich nur auf die Unterrichtsstunden beziehen.


    Es werden ja auch zum Beispiel für Gutachten soundsoviel Stunden veranschlagt. Wenn einer doppelt so lang dransitzt, dann kann er dafür nicht woanders kürzen, er oder sie muss selbst schauen, dass er die Gutachten effektiver gestaltet. Oder eben länger daran arbeiten.

    Absolut, ich überlege schon lange, kann mich aber nicht entscheiden. Das Symbol müsste so stark und überdauernd sein, dass es noch in 20 Jahren passt. Jede Idee scheint mir irgendwie dann doch zu platt zu sein. Es gibt so unterschiedliche Styles, faszinierend!


    Auch toll finde ich Tattoos, mit denen Menschen ihre Narben zu Bildern werden lassen.

    Ich liebe auch die Tattoo-Fails, die Künstler zu neuen Kunstwerken gestalten, wie das missglückte Pokémon, das sich strahlend selbst auf der Staffelei malt:


    Kennst du das Bild?

    Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand eine Stunde Rad fährt und dabei konzentriert ein Elterngespräch plant, ohne einen Unfall zu bauen und sich dabei zudem alles aus diesen 60 min zu merken. Aber WENN er oder sie das kann, dann soll er oder sie sich das doch einfach aufschreiben. In Sachsen wird von 5000 Leuten aus allen Schularten die AZ gecheckt, die Wahrscheinlichkeit, dass davon ein nennenswerter Teil einen täglichen einstündigen Fahrradweg zur Arbeit hat und dabei kontinuierlich Elterngespräche plant, dürfte statistisch gesehen relativ belanglos sein.


    Ich hab jetzt irgendwie Lust bekommen, das auszuprobieren. Werde mal fürs neue SJ eine der Apps austesten...

    Auch das wurde schon beantwortet:

    Weil ich ein Fach anrechnen lassen konnte und vor 10 Jahren schon mal studiert habe.

    Zeituhr , was stresst dich an der Vorstellung, Erwachsene zu unterrichten? Und könntest du dir vorstellen, es erst mal zu versuchen und nebenher Versetzungsanträge zu stellen?

    ...

    Nun ist die Beauftragte für die Realschule aber nicht erreichbar. Ich hab bestimmt 10 Mal versucht sie zu verschiedenen Tageszeiten anzurufen. Ans Telefon geht sie nicht. Auf meine Mails antwortet sie auch nicht.

    Vielleicht ist sie krank oder im Urlaub. Ich würde es in ein paar Wochen nochmal probieren und vielleicht auch auf gut Glück hinfahren und direkt vorsprechen.

    Interessanter als die Frage nach dem hier ausführlich diskutierten Ort der Vorbereitung, finde ich die Frage nach der Freiwilligkeit der Tätigkeiten:


    Wenn ich mir einen Podcast über Didaktik-Studien anhöre, darf ich mir das aufschreiben? Hat mich ja keiner drum gebeten. Oder wenn ich in den Nachbarort fahre, um gebrauchte Blumentöpfe für die Trommelbastelaktion im Werkenunterricht abzuholen: aufschreiben? Ich könnte auch Rasseln aus Klopapierrollen basteln. (Irrsinn, dass ich keine Bausätze und kein Material bekomme, aber das interessiert ja niemanden...)

    Auch im Falle von Arbeitszeitkonten ist der Arbeitsschutz vorgeschrieben, was bedeutet, dass ein Arbeitszeitkonto der Problematik, die hinter der Einführung der Arbeitszeiterfassung steht, nicht abhelfen wird. In Sachsen wird meiner Meinung nach gerade versucht auszutesten, was überhaupt zur Arbeitszeit zählt und was nicht.

    In Sachsen-Anhalt musste einfach jeder eine Stunde mehr unterrichten, ich weiß nicht, wie klar es ist, was dann später mal damit passieren wird.

    Sachsen versucht wohl, zunächst genauer zu gucken, wie viel Zeit für was drauf geht, allerdings kann ich mir gerade keine Lösung vorstellen, in der für irgendwas außer Unterrichtsstunden ein Konto entsteht. "Ich habe diese Woche 20 Stunden Unterricht vorbereitet, nächste Woche bummle ich das ab und bereite nur noch 2 Stunden vor" wird es wohl kaum geben :weissnicht: Irgendwie fehlt mir gerade die Fantasie.

    ...

    Natürlich verfallen keine Stunden wenn ich krank bin. Krank und Urlaub ändert nichts an meinem Konto. Das wird als krank und damit +/- 0 eingetragen. Nehme ich in den Ferien oder an Brückentagen etwas von meinem Zeitguthaben dann reduziert sich dieses entsprechend.


    Das einzige Minusgeschäft bei mir ist, dass ich meinem Arbeitgeber Arbeitszeit schenke, da ich am Ende des Schuljahres, unter Berücksichtigung von Ferien und meiner Urlaubstage immer noch Mehrarbeit auf meinem Konto habe.

    Das verstehe ich nicht.

    - Mit Krankheit meine ich längere Erkrankung mit Wiedereingliederung im Ausnahmefall. Kann ich dann im Folgejahr abbummneln, was mir im Jahr der Erkrankung mehr auf dem Stundenplan steht?

    - wenn ihr in den Ferien die Überstunden abbummelt, ist ja wirklich gar nichts gewonnen.

    In Sachsen wird gerade eine Arbeitszeitstudie durchgeführt, wohl auch, um langfristig Arbeitszeitkonten anzulegen. (Wen die Art der Zeiterfassung und der Ort der Arbeit interessiert, bitte zum anderen Thread ;) )


    Hat damit jemand Erfahrungen gemacht? Ist das auf Dauer nicht ein Minusgeschäft für uns? Wenn man krank wird, verfällt die angesparte Stunde vielleicht... Ich kann mir das im Moment nicht recht vorstellen, was das bedeutet, vielleicht weiß jemand hier mehr :top:

    Ich denke, dass wir Lehrer sehr genau wissen wieviel wir arbeiten.

    Aha. Und welches Interesse hast du dann daran?:

    Ich bin jetzt gespannt, was das Ergebnis dieser Arbeitszeituntersuchung nach einem Jahr über unsere tatsächliche Arbeitszeit aussagt.

    Oder war das lediglich Ironie, weil wir ja alle wissen, wie anstrengend der Beruf ist? Ich denke, du mischst immer noch deine persönliche Belastungsgrenze und eine Studie, die bei einem Querschnitt der Beschäftigten schlicht und ergreifend die verbrauchte ZEIT erfassen soll.


    Es soll perspektivisch um Arbeitszeitkonten gehen, das würde mich mal interessieren, was das bedeutet.

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