Zum ersten Absatz: der Zulauf zur AfD kommt meines Erachtens von beiden Seiten - Menschen ohne große Berührungspunkte (wie in Ostdeutschland) und Menschen, die ihre Viertel kippen sehen (wie es eben hier der Fall ist). In Duisburg ist die AfD beispielsweise in den unmittelbar an Marxloh angrenzenden Stadtteilen stärkste Partei, in einigen Wahlbezirken von Neumühl hat sie knapp 45% der Stimmen geholt. Aus Gründen. Man tut sich keinen Gefallen damit, die Probleme ständig abzutun. Möglicherweise unterschieden sich die Wahlmotive je nach regionalen Voraussetzungen einfach.
Zum zweiten Absatz: nein, es ist eben umgekehrt. Idealismus ist toll, bis man selbst die Kosten dafür auf sich zukommen sieht. In diesem Fall sind die Grünen plötzlich zu grün und vor dem Hintergrund der Krisen der vergangenen Jahre befürwortet man dann doch plötzlich andere Positionen und findet Klimapolitik nicht mehr so prioritär wichtig.
Stimmt, ich hatte den Abschnitt überflogen, aber zum Ende schreibst du auch, dass die Grünen für einige zu weit weg vom Wahlprogramm sind. Ich denke, das trifft vor allem auf die zu, denen Waffenlieferungen ein Dorn im Auge sind und LNG-Terminals nicht als die ultimative Lösung scheinen.
Wenn sich die Gründe AfD-Wählender regional so stark unterscheiden sollten, kann man das Spekulieren auch gleich lassen. "Es gibt keine konkreten Gründe, die jetzige Regierung macht halt auf jeden Fall alles falsch" scheint mir da der gemeinsame Nenner zu sein.