Hast du das Gefühl, dass sie sich tendenziell alle schlecht konzentrieren können oder stören welche bewusst? Wenn es um bewusstes Stören geht, würde ich anders vorgehen, als wenn die Klasse überfordert scheint.
Einen Sitzkreis, in dem 25 Kinder etwas sagen und die anderen zuhören sollen, würde ich ggf. erst mal ganz lassen oder es bewusst üben. Zum Beispiel mit dem Spiel Kofferpacken oder Varianten. Und das Ganze als Herausforderung, als Spiel formuliert. "Wir wollen heute üben, richtig gut zuzuhören, ich bin gespannt, wer Luchsohren hat..." Ziel: Fokus verbessern. Ziel noch nicht: empathisch zuhören und hinterher wissen, was Lisa, Jens und Murat alles in den Ferien erlebt und wie sie sich dabei gefühlt haben.
Will sagen: die Kinder könnte man versuchen, ins Boot zu holen, das gemeinsame Ziel ist es, dass es ruhiger wird und wir aufeinander aufpassen, das ist doch viel schöner etc.
Und auch du musst dich disziplinieren lernen, auf jede Störung sofort reagieren, konzentriert bleiben, nicht zu sehr an den geplanten Unterricht denken, mehr auf die Kinder konzentrieren. Das ist natürlich Übungssache. Helfen kann m.E., die eigenen Ziele und Schwerpunkte zu verlagern. Der Unterrichtsbesuch ist heute egal, das Sachunterrichtsprojektziel auch erst mal, heute geht es nur darum, Minute für Minute den Fokus auf die Kinder zu haben- auch das kann man bis zu einem gewissen Grad planen: wie wird der Sitzkreis gebaut, welche Reihe darf zuerst ihre Stühle nehmen und nach vorne schleichen usw.
Die Ansagen im Frontalunterricht sind übrigens hilfreich bei dieser Übung: nimm jetzt den roten Stift in die Hand. Nicht den blauen, den roten. Nicht klappern, nur in die Hand nehmen. Auch Clara, auch Maxim. Toll, wie Heinz schon seinen roten Stift leise in der Hand hält... to bei continued. Je genauer du Minischritte im Vorfeld durchdenkst, desto ruhiger wird es werden.