Beiträge von Quittengelee

    In der FöS GE ist man doch auch in einem Team und häufiger mit mehreren Personen im Klassenraum.

    Was wäre, wenn eine Person davon nicht im Raum ankäme, sich untätig dazu setzt, sich auf das Beobachten und Orientieren beschränkt?

    Generell sind Förderschullehrkräfte eher gewohnt, dass jemand mit im Raum ist als das in anderen Schularten (zumindest ab Klasse 5 der Fall ist). Aber natürlich gibt es auch da Probleme. Wenn Schulbegleiter auf dem Handy daddeln, obwohl man es den Schülern eben untersagt hat oder Inklusionshelfer, die öfter in der Klasse sind als der Fachlehrer, meinen, sie müssten dem Lehrer sagen, was das Beste für die SuS ist und ihm so die Autorität entziehen. Da wünscht man sich vielleicht sogar, dass sich die Person einfach nur hinsetzt und still ist... Es hat immer auch mit den Menschen zu tun, wenn Menschen miteinander arbeiten müssen, unabhängig von ihrem Job. Und in pädagogischen Berufen scheint es besonders schwierig zu sein, weil Erziehung und Unterricht und Förderung und Beziehung zu den Kindern nicht so leicht trennbar sind.


    Und wenn dann zusätzlich nicht geklärt ist, wer der Experte für was ist und wer wofür das Sagen hat, kann es eigentlich nur kompliziert sein, selbst wenn man sich persönlich mag oder zunächst froh war, Unterstützung zu bekommen.


    Gibt es andere Berufe, wo das so geregelt ist? Der Konditor wird in die Bäckerei geschickt, um mal ein bisschen mit den Broten zu helfen. Die Zweirad-Mechatronikerin soll 2 Stunden die Woche im Kfz-Betrieb irgendwas machen. Und am Ende wird die Qualität der Arbeit besser? :gruebel:

    ...Mir geht die Klagerei auf den Keks, wenn man längst erkannt hat, was man ändern müsste. Ich finde das fast dekadent. Sehr viele Frauen auf diesem Planeten können an ihrer Situation gar nichts ändern.

    Das sehe ich anders. Gleichberechtigung war und ist ein Prozess, der auch bei uns immer noch andauert. Und vieles, was jetzt hier geht, was in vielen Ländern nicht geht, ist ein Jahrhunderte andauernder Kampf gewesen, ging vor 20 oder 50 Jahren hier auch noch nicht. Ich finde es wichtig, sich nach wie vor schiefe Strukturen bewusst zu machen und zu überlegen, warum es so ist, wie es ist. Wen man dafür verantwortlich macht, das kann man sich dann immer noch überlegen, du scheinst diese Überlegung aber zuerst gemacht zu haben.


    Vielleicht ist dir auch nicht klar, wie viel du (oder Frauen in einer ähnlichen Situation, dich kenne ich natürlich nicht, greife nur das auf, was du hier schreibst) kämpfen musstest, um als Frau das zu leben, was du lebst? In eine Großstadt ziehen zum Beispiel, es in der Forschung nicht leicht zu haben zwischen Männern, obwohl man ggf. sogar intelligenter ist, weil man nicht so auf die Kacke haut oder nicht die "richtigen" Leute kennt, oder sich von seiner Familie mehr oder weniger lossagen, weil man keine Kinder will und in einer homosexuellen Beziehung lebt usw. usf. Wieso müssen andere auch so kämpfen, warum sind es nicht die Väter, die was anderes vorleben müssen und die Ehemänner auf dem Dorf, die mal über sich nachdenken müssen?

    Da ich ja nun mit meiner Excel-Liste hier mehrfach erwähnt wurde und das ein bißchen ins Lächerliche gezogen wird:...

    Du warst bislang auch die einzige, die sich getraut hat, davon zu sprechen.


    Und nochmal, warum regen sich diejenigen auf, die das Problem nicht haben? Zum Beispiel weil sie nicht mit einem Mann und Kindern zusammenleben oder weil sie wissen, wie viel Milch im Kühlschrank ist?


    Die Frage ist doch zunächst mal, warum die Carearbeit (statistisch gesehen, auch wenn es bei Hinz oder Kunz anders ist) ungleich verteilt ist, zum Beispiel mehr Mütter alleinerziehend sind. Der Schluss, dass die Frauen alle selbst Schuld sind, weil sie mehr Aufgaben sehen und übernehmen ist mir zu simpel und schiebt den Schwarzen Peter ohne mal einen Moment innezuhalten allen betroffenen Frauen zu. Zusätzlich zu dem, was sie tun natürlich.


    Ich kann mir übrigens auch vorstellen, dass der Umstand, dass Männer soundsooft mehr verdienen dazu führt, dass Frauen sich entsprechend verantwortlich fühlen. Er finanziert ja schon das Haus, da muss sie eben auch mal öfter zurückstecken. Und ja, sie hätte auch Ingenieurwesen studieren können und das halbe Jahr im Ausland arbeiten und er hätte stillen können und 2 Jahre in Elternzeit gehen aber das entspricht nicht der Realität.

    Ja, hier ist dadurch echt viel möglich. Allerdings müsste man bei dieser Kombi im Master dann zwingend die Lernbereiche Mathe und Deutsch belegen, ganz drum rum kommt man also um beides nicht :)

    Das ist meiner Meinung nach auch richtig so. Wer weder Deutsch noch Mathe unterrichten will, kann das Grundschullehramt eigentlich auch ganz knicken, denn das Ziel ist vorrangig, Grundlagen der Deutschen Sprache und Rechnen im ZR bis 1 Mio zu vermitteln. Wenn man seinen Schwerpunkt woanders sieht, gibt es doch auch andere Berufe mit Kindern, in denen man diese Ziele besser verwirklichen kann.

    ...aber ich glaube, dass viele Männer sich nicht darüber klar sind, was dort an gedanklicher Arbeit geleistet wird. (Es sind meistens Männer - hier fühlen sich weniger angesprochen - das bringt der Lehrerberuf mit sich, aber Männer in der freien Wirtschaft mit womöglich Schicht oder Führungsjobs mit vielen Reisen sind einfach weniger zuhause als die Frau, auch wenn hier natürlich nur Männer schreiben, die da mehr eingebunden sind.)

    So ist die Realität, auch wenn hier wahlweise pampig oder ironisch reagiert wird. Wäre vielleicht hilfreich, das erst mal anzuerkennen, statt sich angegriffen zu fühlen. Denn die Einstellung "Frauen sind selbst Schuld, wenn sie sich um alte (Schweiger)eltern kümmern" oder "Frauen sind selbst Schuld, wenn sie sich ihre Männer nicht erziehen" m.E. Teil des Problems. Über die Gründe wird hier nämlich durchaus kräftig mitspekuliert, wenn auch gleichzeitig betont wird, dass man selbst ein ganz toller Vater ist und es keine Unterschiede in der Partnerschaft gibt.


    Ich bin dankbar, dass es in meiner kleinen Familie ausgewogen zugeht. Aber mir ist bewusst, dass es das noch lange nicht überall tut. Gerade in westdeutsch sozialisierten Familien, man schaue sich dort die Öffnungszeiten von Kindergärten an und wer die Kinder mittags abholt.


    1) Wenn ich mich direkt auf eine Stelle im neuen Bundesland bewerbe (mit Freigabeerklärung durch das alte BL), durchlaufe ich die Verbeamtung erneut, also mit Probezeit etc.?

    Bestimmt nicht, sonst könnte man sich die Tauschverfahren schenken und müsste sich stattdessen aus dem Beamtenverhältnis entlassen lassen und woanders neu bewerben.

    Also ich hätte auch keinerlei Bedarf an zwangsweiser "Beratung" von einem Kollegen, muss ich ganz klar sagen. Wobei ich durchaus schon Kolleg*innen um Rat gefragt habe. Macht man ja auch hier im Forum oft genug :)


    Was ich mir aber auch nicht geben würde: gestresst vorne rumhüpfen, alles selbst machen und mich über den zugewiesenen Kollegen aufregen. Das bindet doch noch viel mehr Energie.

    Ich fand die WG-Jahre total klasse. Vorteil zum Beispiel: man lernt interessante und total unterschiedliche Menschen kennen und zwar richtig, nicht so wie auf einer Party. Und gleichzeitig muss man aber mit niemandem was unternehmen. Ich wollte die Zeit nicht missen... Allerdings bin ich auch mehrfach umgezogen, was nicht jede*r mag.

    Irgendwo hatte ich mal von einer Studie gelesen, die ergab, dass Eltern im Schnitt nicht glücklicher sind als Kinderlose, dass die positiven und negativen Ausschläge aber krasser seien und damit das Leben emotionaler erlebt wird.

    Klar, warum nicht? Kommt aber sicher auch darauf an, ob man das Leben so lebt, wie man möchte. Es gibt auch "regretting motherhood" und unerfüllten Kinderwunsch, (un)glücklich zu sein hat bestimmt andere Ursachen als Familienleben per se.


    Aber insgesamt gibt es wohl in den USA und Europa einen Trend Richtung Kinderlosigkeit und stattdessen Haustierhaltung. US-Hunde-/Katzenbesitzer um die 30 geben sowas um 3x so viel Geld für ihr Tier aus wie 60-jährige Hunde-/Katzenbesitzer. Pet parenting heißt das dann wohl und die Viecher und ihre babyartige Versorgung werden auf tiktok vermarktet.

    Aber was mir (Achtung, ganz persönliche Erfahrung) bei meinem Mann und mir auffällt: er kümmert sich genau um das, um was er sich kümmert und blendet das aus, um was ich mich kümmere. Finde ich gut und gesund, auch abschalten zu können.

    Die Mutter meiner Lebensgefährtin ist komplett aufgeschmissen seit ihr Mann tot ist. Scheint der hat doch essentiell zum Funktionieren des Haushalts beigetragen. War ne "klassische" Rollenverteilung - sie kocht während er die Finanzen im Griff hat und Lampen unter die Decke bohrt. Ich bin mir sehr sicher, das Drama wäre anders rum nicht halb so gross gewesen. Dann hätte es einfach öfter mal Schnitzel gegeben.

    Kann ich mir gut vorstellen und da gibt's sicher noch mehr. Reifen wechseln u.a. Die Frage ist sicher, ob sich das für beide gerecht anfühlt. Also ob die Lampe anzudübeln und jeden Tag an alles denken zu müssen von Kieferorthopädentermin über Balettstunde bis Schwiegermutterweihnachtsgeschenk wirklich ausgewogen ist.


    Eine Bekannte erzählte neulich, dass ihr Mann nicht weiß, welches Instrument das gemeinsame Kind spielt. Und eine Freundin ist selbständig, ihr Mann meint deshalb, sie kann sich generell um die kranken Kinder kümmern, weil sie kann ihre Zeit ja flexibel einteilen. Sie haben drei Kinder und eines ist meistens krank.


    Also schön, wenn es in vielen Familien gut funktioniert. Aber ob es die Regel ist, wage ich zu bezweifeln. Ach muss ich gar nicht, ich kann auch nachlesen:


    https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/t…die-gleichstellung-137294

    Die PH Zug untersucht regelmäßig Bedingungen an Schule in Österreich, Schweiz und Deutschland im "Schulbarometer".


    Aktuell geht es um die Bedingungen für Lehrkräfte und Schüler*innen aus der Ukraine. Wer solche kennt oder selbst eine solche Person ist, kann diese Fragebögen beantworten oder weiterleiten.


    Für ukrainische LuL:

    https://www.unipark.de/uc/warandpeaceinschool-educators/


    Für ukrainische SuS:

    https://www.unipark.de/uc/warandpeaceinschool-students/

    Eine mir bekannte Schule macht das auch für die SEK I so. Man sammelt die Punkte für alle Klassenarbeiten und bildet daraus die Note.


    Aber irgendwie sind wir im OT. Zur Ausgangsfrage: wenn man Daten auf Privatrechnern verarbeitet, darf der Dienstherr klingeln und gucken, ob der angemessen passwortgeschützt ist. Warum man das auch unterschreiben soll, wenn man nur Dienstrechner nutzen darf, erschließt sich mir nicht. Ich würde den DSB der Schule fragen was passiert, wenn man nicht unterschreibt.

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