Wenn ich ... machen würde. Worin würde das Ziel liegen bzw. der Sinn dass die SuS dies tun sollen ...
Liebe*r Refi 26, genau das ist die Frage, die du dir als erste stellen musst. Was willst du erreichen?
Die verschiedenen Anschauungsmaterialien haben verschiedene Funktionen. Wenn du bei PIKAS schon gelesen hast, weißt du vielleicht, dass es Übungen gibt, die verschiedenen Darstellungsweisen gegenüberzustellen und ineinander überzuführen und so ein gefestigtes Zahlensystem- und Mengenverständnis aufzubauen. Man darf also durchaus verschiedene Materialien benutzen, die man in Ruhe einführt und damit üben lässt. Wo auch immer deine Klasse sich befindet, weißt du am besten oder musst du noch rausfinden.
Ich würde folgendes tun:
- grob Unterrichtsreihe aufbauen. Wie wird der Zahlenraum bis 100 bis wann erarbeitet?
- Überlegen: Welche Materialien soll die Klasse kennenlernen und anwenden? Dazu Anschauungsmaterialen selbst checken und analysieren. Warum didaktisch gesehen dies und nicht das andere? Vor- und Nachteile bzw. Funktionen und Ziele derselben? Was hat praktischerweise die Schule da oder kann ich selbst herstellen? usw. usf. Das 'Handbuch Mathematikunterricht' (Radatz et al) bietet dazu sicher alle Infos, die du für die Recherche brauchst. PIKAS auch, das ist noch aktueller.
- Wenn du anschließend zu dem Schluss kommst, dass du die Hundertertafel einsetzen willst, hast du schon herausgefunden, was du damit erreichen möchtest. Evtl. lernen die Kinder damit, dass der Hunderterraum in zehn Zehner aufgeteilt ist? Dass man bei der Addition/Subtraktion von Zehnern im jeweils vorherigen oder folgenden Zehner landet? Dass der Vorgänger der 30 im Zehner 'darunter' liegt (Reihensprung)? usw. usf. -> passende Übungen dafür aussuchen
Mal so generell: Eine Übung gedanklich durchzuführen hat m.E. tatsächlich immer eine wichtige Funktion, nämlich dass man beginnt, sich vom Anschauungsmaterial zu lösen. "Wandern" die Kinder "im Kopf" Zehner und Einer nach rechts, links, oben, unten, können sie die Tafel vor ihrem inneren Auge visualisieren und benötigen sie künftig nicht mehr vor sich. Zur Hundertertafel, wenn sie denn wirklich zum Einsatz kommen soll, gibt es übrigens noch ganz viele andere Übungen und Spiele mit denen sich auch gut differenzieren lässt.
Oder kurz: es soll eigentlich nicht "um die Hundertertafel gehen", wie du am Anfang schriebst, denn es geht nicht wirklich um das Material oder die Tätigkeit damit, weil sie z.B. Spaß macht oder sich gut zeigen lässt. Sondern darum, etwas zu machen, weil man damit etwas ganz bestimmtes erreichen möchte.
Noch eine, wie ich finde, interessante Frage zum Schluss: Wie stellst du dir die Aufgabe 27-10 oder 42+19 selbst vor? Siehst du das linear auf einem Zahlenstrahl, auf einem Feld, als Menge...? ZahlenRAUM hat schon auch was mit räumlichem Vorstellungsvermögen zu tun. In die Richtung ging deine Überlegung an einer Stelle. Es ist zwar nicht direkt Orientierung im Raum, damit ist Geometrie gemeint, aber es lohnt sich durchaus, sich mit dieser Verbindung noch mal auseinanderzusetzen.
Liebe Grüße und viel Erfolg in deiner Stunde