Beiträge von Quittengelee

    Ich würde niemals auf die Idee kommen, Urlaub in der Unterrichtszeit zu planen. Und dass in einem Abendgymnasium abends Unterricht stattfindet, würde ich mal voraussetzen.


    Wahrscheinlich bleibt dir wirklich nur das Wohlwollen der Kollegen (freundlich sein, obwohl es dir in diesem Fall widerstrebt) und künftig Verreisen in deiner Urlaubszeit. Wir müssen sogar Urlaub in den Schulferien beantragen und können sonst für Telefondienste oder sowas eingeteilt werden.

    Carearbeit ist nicht ein Arbeitsplatz in der Pflege. Ich hab's schon weiter oben verlinkt, es geht um private Pflege, Haushalt, Garten, Ehrenamt und Hilfe in anderen Haushalten zusammen. Lauter Aufgaben, die jemand unbezahlt machen muss. Damit zusammenhängend Teilzeitarbeit und weniger Rente. Ich lese schon, was ihr schreibt, dass man doch nur mit seinem Partner reden muss und dann wird alles gut. Aber die statistisch relevante Realität sieht offenbar anders aus.


    https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/t…die-gleichstellung-137294


    Schmidt zur Rolle von Frauen in der Forschung könntest/müsstest du auf die Suche gehen, wenn es dich interessiert. In Deutschland forschen jedenfalls wesentlich mehr Männer als Frauen, vor allem in Unternehmen. Ist aber in Osteuropa tendenziell anders. Ich beschäftige mich eigentlich nicht damit ausführlich, ich finde es nur ignorant, die Umstände zu übersehen und mit einem "selbst Schuld" alles zu leugnen, was noch mit dranhängt, nur weil es einzelne hier nicht betrifft. Und wenn es nur die fehlenden Krippenplätze wären, dann darf man sich in einer der reichsten Industrienationen schon fragen, warum es die immer noch nicht gibt.

    Alle?!

    Ja...

    Frauen scheinen irgendwie hohl zu drehen, sobald es um Kinder geht.


    Ich war der Meinung hier ginge es um Geschlechterdiskriminierung. Wenn du jetzt über Homosexualität diskutieren willst, mach doch bitte einen neuen Thread auf.

    Es geht um Gender, das betrifft offenbar auch Homosexuelle, wenn Männer gemeinhin sich mehr Problemen ausgesetzt sehen als Frauen. Weiß ich nicht, wurde aber hier signalisiert.



    Offenbar hast du ein Problem damit, dass ich hier als Frau schreibe, die auf den Jammerzug nicht mit aufspringen will. Du entscheidest aber nicht, wer sich an der Diskussion beteiligt. Du schreibst oben was von "kämpfen". Ja, mach das doch.

    Nein, damit habe ich kein Problem. Nur mit deiner Art der Lösungsfindung. Carearbeit IST immer noch weiblich, das kann man doch nachlesen. Unabhängig von einzelnen Erfahrungen hier.


    Und zum Kämpfen, nee, ich habe gerade andere Baustellen, an denen ich kämpfen muss. Warum überhaupt noch jemand kämpfen soll, wenn doch alles so super und selbstbestimmt läuft, erschließt sich mir allerdings nicht.

    Häh? Aber dir ist das klar ohne mich zu kennen?

    Nein, hab ich auch im selben Satz geschrieben.

    ...Zumal mindestens letzteres gleichermassen ein Problem für viele schwule Männer ist.

    Glaube ich gern. Sind die dann deiner Meinung nach auch alle selbst Schuld für ihre Diskriminierungserfahrungen? Könnten sich ja wehren.


    Und wenn wir schon beim Vorwurf des Phantasierens sind: könntest du bitte aufhören mit dem Phantasieren, wie alle Mütter so sind und was sie anders machen müssen, damit ihre Männer sich mehr um Haushalt und Kinder kümmern? Du urteilst ganz schön scharf über andere dafür, dass du es dann nicht aushältst, wenn andere sich Gedanken über deren Lebensumstände zu machen versuchen.

    Was machen denn Eltern, wenn ihr kleines Kind (sagen wir mal ein bis zwei Jahre alt) in der Betreuung sehr unglücklich ist und die ganze Zeit weint?

    Ich kenne niemanden, bei dem es so war. Eigentlich gewöhnen sich alle Kinder an die Fremdbetreuung, wichtig ist eine feste Bezugspersonen in der Einrichtung.

    In der FöS GE ist man doch auch in einem Team und häufiger mit mehreren Personen im Klassenraum.

    Was wäre, wenn eine Person davon nicht im Raum ankäme, sich untätig dazu setzt, sich auf das Beobachten und Orientieren beschränkt?

    Generell sind Förderschullehrkräfte eher gewohnt, dass jemand mit im Raum ist als das in anderen Schularten (zumindest ab Klasse 5 der Fall ist). Aber natürlich gibt es auch da Probleme. Wenn Schulbegleiter auf dem Handy daddeln, obwohl man es den Schülern eben untersagt hat oder Inklusionshelfer, die öfter in der Klasse sind als der Fachlehrer, meinen, sie müssten dem Lehrer sagen, was das Beste für die SuS ist und ihm so die Autorität entziehen. Da wünscht man sich vielleicht sogar, dass sich die Person einfach nur hinsetzt und still ist... Es hat immer auch mit den Menschen zu tun, wenn Menschen miteinander arbeiten müssen, unabhängig von ihrem Job. Und in pädagogischen Berufen scheint es besonders schwierig zu sein, weil Erziehung und Unterricht und Förderung und Beziehung zu den Kindern nicht so leicht trennbar sind.


    Und wenn dann zusätzlich nicht geklärt ist, wer der Experte für was ist und wer wofür das Sagen hat, kann es eigentlich nur kompliziert sein, selbst wenn man sich persönlich mag oder zunächst froh war, Unterstützung zu bekommen.


    Gibt es andere Berufe, wo das so geregelt ist? Der Konditor wird in die Bäckerei geschickt, um mal ein bisschen mit den Broten zu helfen. Die Zweirad-Mechatronikerin soll 2 Stunden die Woche im Kfz-Betrieb irgendwas machen. Und am Ende wird die Qualität der Arbeit besser? :gruebel:

    ...Mir geht die Klagerei auf den Keks, wenn man längst erkannt hat, was man ändern müsste. Ich finde das fast dekadent. Sehr viele Frauen auf diesem Planeten können an ihrer Situation gar nichts ändern.

    Das sehe ich anders. Gleichberechtigung war und ist ein Prozess, der auch bei uns immer noch andauert. Und vieles, was jetzt hier geht, was in vielen Ländern nicht geht, ist ein Jahrhunderte andauernder Kampf gewesen, ging vor 20 oder 50 Jahren hier auch noch nicht. Ich finde es wichtig, sich nach wie vor schiefe Strukturen bewusst zu machen und zu überlegen, warum es so ist, wie es ist. Wen man dafür verantwortlich macht, das kann man sich dann immer noch überlegen, du scheinst diese Überlegung aber zuerst gemacht zu haben.


    Vielleicht ist dir auch nicht klar, wie viel du (oder Frauen in einer ähnlichen Situation, dich kenne ich natürlich nicht, greife nur das auf, was du hier schreibst) kämpfen musstest, um als Frau das zu leben, was du lebst? In eine Großstadt ziehen zum Beispiel, es in der Forschung nicht leicht zu haben zwischen Männern, obwohl man ggf. sogar intelligenter ist, weil man nicht so auf die Kacke haut oder nicht die "richtigen" Leute kennt, oder sich von seiner Familie mehr oder weniger lossagen, weil man keine Kinder will und in einer homosexuellen Beziehung lebt usw. usf. Wieso müssen andere auch so kämpfen, warum sind es nicht die Väter, die was anderes vorleben müssen und die Ehemänner auf dem Dorf, die mal über sich nachdenken müssen?

    Da ich ja nun mit meiner Excel-Liste hier mehrfach erwähnt wurde und das ein bißchen ins Lächerliche gezogen wird:...

    Du warst bislang auch die einzige, die sich getraut hat, davon zu sprechen.


    Und nochmal, warum regen sich diejenigen auf, die das Problem nicht haben? Zum Beispiel weil sie nicht mit einem Mann und Kindern zusammenleben oder weil sie wissen, wie viel Milch im Kühlschrank ist?


    Die Frage ist doch zunächst mal, warum die Carearbeit (statistisch gesehen, auch wenn es bei Hinz oder Kunz anders ist) ungleich verteilt ist, zum Beispiel mehr Mütter alleinerziehend sind. Der Schluss, dass die Frauen alle selbst Schuld sind, weil sie mehr Aufgaben sehen und übernehmen ist mir zu simpel und schiebt den Schwarzen Peter ohne mal einen Moment innezuhalten allen betroffenen Frauen zu. Zusätzlich zu dem, was sie tun natürlich.


    Ich kann mir übrigens auch vorstellen, dass der Umstand, dass Männer soundsooft mehr verdienen dazu führt, dass Frauen sich entsprechend verantwortlich fühlen. Er finanziert ja schon das Haus, da muss sie eben auch mal öfter zurückstecken. Und ja, sie hätte auch Ingenieurwesen studieren können und das halbe Jahr im Ausland arbeiten und er hätte stillen können und 2 Jahre in Elternzeit gehen aber das entspricht nicht der Realität.

    Ja, hier ist dadurch echt viel möglich. Allerdings müsste man bei dieser Kombi im Master dann zwingend die Lernbereiche Mathe und Deutsch belegen, ganz drum rum kommt man also um beides nicht :)

    Das ist meiner Meinung nach auch richtig so. Wer weder Deutsch noch Mathe unterrichten will, kann das Grundschullehramt eigentlich auch ganz knicken, denn das Ziel ist vorrangig, Grundlagen der Deutschen Sprache und Rechnen im ZR bis 1 Mio zu vermitteln. Wenn man seinen Schwerpunkt woanders sieht, gibt es doch auch andere Berufe mit Kindern, in denen man diese Ziele besser verwirklichen kann.

    ...aber ich glaube, dass viele Männer sich nicht darüber klar sind, was dort an gedanklicher Arbeit geleistet wird. (Es sind meistens Männer - hier fühlen sich weniger angesprochen - das bringt der Lehrerberuf mit sich, aber Männer in der freien Wirtschaft mit womöglich Schicht oder Führungsjobs mit vielen Reisen sind einfach weniger zuhause als die Frau, auch wenn hier natürlich nur Männer schreiben, die da mehr eingebunden sind.)

    So ist die Realität, auch wenn hier wahlweise pampig oder ironisch reagiert wird. Wäre vielleicht hilfreich, das erst mal anzuerkennen, statt sich angegriffen zu fühlen. Denn die Einstellung "Frauen sind selbst Schuld, wenn sie sich um alte (Schweiger)eltern kümmern" oder "Frauen sind selbst Schuld, wenn sie sich ihre Männer nicht erziehen" m.E. Teil des Problems. Über die Gründe wird hier nämlich durchaus kräftig mitspekuliert, wenn auch gleichzeitig betont wird, dass man selbst ein ganz toller Vater ist und es keine Unterschiede in der Partnerschaft gibt.


    Ich bin dankbar, dass es in meiner kleinen Familie ausgewogen zugeht. Aber mir ist bewusst, dass es das noch lange nicht überall tut. Gerade in westdeutsch sozialisierten Familien, man schaue sich dort die Öffnungszeiten von Kindergärten an und wer die Kinder mittags abholt.


    1) Wenn ich mich direkt auf eine Stelle im neuen Bundesland bewerbe (mit Freigabeerklärung durch das alte BL), durchlaufe ich die Verbeamtung erneut, also mit Probezeit etc.?

    Bestimmt nicht, sonst könnte man sich die Tauschverfahren schenken und müsste sich stattdessen aus dem Beamtenverhältnis entlassen lassen und woanders neu bewerben.

    Also ich hätte auch keinerlei Bedarf an zwangsweiser "Beratung" von einem Kollegen, muss ich ganz klar sagen. Wobei ich durchaus schon Kolleg*innen um Rat gefragt habe. Macht man ja auch hier im Forum oft genug :)


    Was ich mir aber auch nicht geben würde: gestresst vorne rumhüpfen, alles selbst machen und mich über den zugewiesenen Kollegen aufregen. Das bindet doch noch viel mehr Energie.

    Ich fand die WG-Jahre total klasse. Vorteil zum Beispiel: man lernt interessante und total unterschiedliche Menschen kennen und zwar richtig, nicht so wie auf einer Party. Und gleichzeitig muss man aber mit niemandem was unternehmen. Ich wollte die Zeit nicht missen... Allerdings bin ich auch mehrfach umgezogen, was nicht jede*r mag.

    Irgendwo hatte ich mal von einer Studie gelesen, die ergab, dass Eltern im Schnitt nicht glücklicher sind als Kinderlose, dass die positiven und negativen Ausschläge aber krasser seien und damit das Leben emotionaler erlebt wird.

    Klar, warum nicht? Kommt aber sicher auch darauf an, ob man das Leben so lebt, wie man möchte. Es gibt auch "regretting motherhood" und unerfüllten Kinderwunsch, (un)glücklich zu sein hat bestimmt andere Ursachen als Familienleben per se.


    Aber insgesamt gibt es wohl in den USA und Europa einen Trend Richtung Kinderlosigkeit und stattdessen Haustierhaltung. US-Hunde-/Katzenbesitzer um die 30 geben sowas um 3x so viel Geld für ihr Tier aus wie 60-jährige Hunde-/Katzenbesitzer. Pet parenting heißt das dann wohl und die Viecher und ihre babyartige Versorgung werden auf tiktok vermarktet.

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