Beiträge von Quittengelee

    Siehst du und bei uns erkennst du sie maximal beim Streik aktuell, sonst weiß in der Regel selten jemand, wer was ist und da auch niemand genau weiß wer welche Bedingungen zur Einstellung hatte und was gezahlt kriegt, gibt es da keinerlei Teilung oder Neid.

    Es geht nicht nur um das Wissen, sondern auch beispielsweise um die Absicherung bei Krankheit. Die einen werden ewig voll weiterbezahlt, die anderen kriegen nach 6 Wochen nur noch Krankengeld. Ist in Sachsen nunmal so.

    Es wurde hier ja explizit nach den Vorteilen des Angestelltenverhältnisses gefragt und ich kenne diverse, die genau aus den Gründen sich gegen die Verbeamtung entschieden haben, man wird es nicht glauben, aber ich vermute inzwischen, dass es gut ein Drittel ist, die nicht verbeamtet werden in Berlin.

    Ehrlich gesagt habe ich mich immer noch nicht wirklich entschieden, scheine ja aber auch noch Zeit zu haben zur Entscheidung, wobei bei mir da auch noch andere Dinge mit reinspielen und sowohl Berlin als auch Brandenburg die pauschale Beihilfe anbieten würden, meine Kinder immer in der GKV bleiben können und ich auch aus Brandenburg ein Angebot zur Verbeamtung habe (während ich das in Berlin immer noch nicht in Zahlen habe).

    Na also, wenn das Angestelltenverhältnis im direkten Vergleich wirklich Vorteile hätte, würdest du nicht seit Jahren hin- und herüberlegen. Wir hatten es doch nun schon öfter davon, wer mit Mitte 40 in Berlin die Entscheidung treffen muss, sollte möglicherweise nachrechnen. Für jede neue Lehrkraft ist nur vernünftig, bei der Verbeamtung zuzugreifen, solange es diese noch gibt. Ich sehe die Nachteile täglich im Kollegium und finde es fahrlässig, vom Beamtentum abzuraten.

    Und das meine ich nicht gesamtgesellschaftlich, ob wir uns weiterhin Beamte leisten wollen, kann ich nicht beurteilen. Und auf alle Fälle ist die Teilung innerhalb der Lehrerschaft äußerst ungerecht und ich verstehe den Zwiespalt der GEW was das anbelangt. Aber für das Individuum mit Wahl gibt es nur eine Option.

    Immerhin: Machen die Azubi-Schüler Schwierigkeiten, kann man sie in den Betrieb schicken.

    Kommen sie öfter unentschuldigt nicht zur Berufsschule ist das ein Kündigungsgrund für den Betrieb und man ist solche Problemfälle auch elegant los ohne seine Nerven zu ruinieren.

    Das Problem ist eher, dass die Berufskollegs in der Nähe, die ich angefragt habe, mit meiner Fächerkombination nicht zufrieden waren,...

    Das Problem ist, dass du nicht zu merken scheinst, dass du in den Augen deiner Vorgesetzten der Malerazubi bist. Du bist offenbar nicht der, der sich was aussuchen kann, sondern der, den sie abschieben wollen.

    Ideal wäre es, die eigene Promotion voranzutreiben im Rahmen einer solchen (Teil-) Abordnung.

    Ja, das wäre toll. Ich würde mal initiativ anfragen, einfach deine Situation schildern, so wie hier und gucken, was passiert.

    Tut man das? Ich bin erstaunt, das jetzt ausgerechnet von einer ausgebildeten Förderschullehrperson zu lesen. Ich glaube nicht, dass man Sonderpädagogik studiert, wenn man Fächer liebt.

    Naja, wer Kunst und Musik in der Sekundarstufe unterrichtet, liebt hoffentlich Kunst und Musik, auch wenn der Unterricht nicht wissenschaftlich ist. Das schließt die Vermittlung natürlich ein, deswegen wird man Lehrkraft.

    Der Punkt ist doch, dass es ermüdend ist, wenn man vornehmlich mit Disziplinierung beschäftigt ist.

    Edit: wobei, wir hatten Künstler als Kunstlehrer, weil Kunst selbst ja meist eher brotlos ist. Da bin ich mir im Nachhinein nicht sicher, ob Unterrichten ihr Ding war...

    Nein, es wurden einen Haufen Meinungen und Vermutungen geäussert. Die sind nicht automatisch "wahr", nur weil sie von bestimmten Personen geäussert wurden.

    Doch und sie sind auch nicht automatisch unwahr, wenn sie von bestimmten Personen geäußert wurden.

    Ihr Kulturbegriff, ihr Volksbegriff, Pläne, den Rundfunktstataatsvertrag aufzukündigen, Aussagen, Moscheen verbieten zu wollen, immer wieder diese rassistischen Zitate von Politiker*innen, Zweifel am Rechtsstaat durch Verschwörungsmythen säen, (Begriffe wie "Bevölkerungsaustausch", den Eliten da oben, denen man nicht trauen könne etc.) Unterlassungsklage einreichen, weil man selbst als Verdachtsfall eingestuft werden soll und den Verfassungsschutz im Parteiprogramm vorsichtshalber gleich umstrukturieren wollen...

    Ich weiß nicht, warum es dir so wichtig ist, ein Zitat von Alice Weidel als neutral einzuordnen. Kann man natürlich machen, bewiesen ist nichts, aber irgendwie schon sonderbar, wo du selbst immer wieder sagst, die AfD sei nicht wählbar.

    Aber gut, dann nehmen wir halt das mit den Kopftuchmädchen oder das mit den Schweinen in unserer Regierung, die Marionetten der Siegermächte seien oder das mit der korrumpierten Justiz. Letzteres findet sich übrigens auch im Wahlprogramm wieder, die AfD weiß nämlich als einzige, wie Demokratie richtig geht und wo überall was schief läuft. Sie ist im Grunde die einzige demokratische Partei überhaupt, das erzählt sie immer wieder, indem sie grundlegende Zweifel an unserem Rechtsstaat und der angeblich nicht funktionierenden Gewaltenteilung äußert.

    Aber statt sich ernsthaft mit deren Positionen und Problemen wie unkontrollierter Migration oder damals Griechenlandrettung bzw. Eurobonds auseinanderzusetzen, versucht man die Aufmerksamkeit abzulenken, durch Fokussierung auf das Thema Rechtsextremismus im Zusammenhang mit der AfD.

    Ja, echt albern. Immer diese Fokussierung auf Extrismus und Demokratieabbau, wo es doch auch wichtige Themen gibt.

    CDL: Nein, natürlich mache ich das nicht ohne vorher zu wissen was beim 3. Strich passiert ;) bisher habe ich dann immer einen der größten Störer mit einer Aufgabe hinausgesetzt, oder die Klasse 10 min etwas schreiben lassen. Das finden aber oft diejenigen unfair, die nicht geredet haben. Deshalb meine Frage, ob es hier bessere Ideen gibt.

    Danke jedenfalls für deine ausführliche Antwort!!

    Mein Problem mit Konsequenzen, die nur gewisse Schüler betreffen ist, dass es oft kaum möglich ist einen oder wenige "Schuldige" festzulegen, weil das Quatschen bis auf wenige Ausnahmen fast an allen Ecken und Enden des Klassenraums stattfindet. Da gelingt es mir nicht, während des Unterrichtens bei jedem Vorkommnis festzustellen, wer jetzt am meisten beteiligt war...

    Ich versteh's. Vor allem will man doch einfach gerne Musik oder Kunst machen, dafür liebt man ja auch seine Fächer und hat sich vorbereitet... Und jeden Tag Listen zu führen, wer noch eine Strafarbeit abzugeben hat, ist nicht das, was man sich unter einem erfüllenden Arbeitsleben vorstellt. Ganz ohne Tips, nur so als Bestandsaufnahme.

    Und jetzt bist du ein Unterbringungsfall.

    Ich kann nur ahnen, was das sein soll, aber es klingt, als ob du Recht hast.

    Aviator , magst du dir nicht helfen lassen? Ich fürchte, du bist nicht mehr in der Situation, in der du dich über irgendwas beschweren oder gar verlangen kannst. Die Beteiligten gucken, wo sie denken, dass du am wenigsten störst. Dass es dir dabei immer schlechter gehen wird, scheint mir plausibel. Ich würde die 5 Wochen Auszeit nutzen, um mich ggf. auch außerhalb von der Arbeit beraten zu lassen. Man kann doch nicht bis zur Pension völlig einsam alleine weiterwurschteln? :weissnicht:

    Und ich bin letztendlich zu dem Schluss gekommen, dass es am Krieg - auch an einem Sieg - im Grunde nichts zu feiern gibt, außer vielleicht, dass das Morden aufgehört hat.

    Ja, tatsächlich gibt es Menschen, die froh sind, dass das Morden aufgehört hat, auch wenn dir das nur als Randerscheinung zu erwähnen nötig scheint. Dem Kriegsende zu gedenken, ohne auf russischen Vaterlandspartys zu tanzen, ist tatsächlich eine vorstellbare Haltung.

    Worauf Du mit der Bestenauslese hinaus willst verstehe ich nicht. Wie meinst Du das?

    Es gibt ja das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz - was bleibt denn da noch als Unterschied zur Bestenauslese übrig, vor allem in der Praxis?

    Wenn ich einen Betrieb habe, kann ich meine Schwägerin einstellen, weil ich die gerne mag und den Nachbarn, weil der gut aussieht.

    Aus dem verlinkten Fall von einem Bewerber, der nicht zum Bewerbungsgespräch auf ein öffentliches Amt eingeladen wurde: "Vielmehr lag die Problematik nach Ansicht des Gerichts darin, dass die Beklagte einerseits rechtsfehlerhaft auf Kriterien zurückgegriffen hat, die nicht zur ausgeschriebenen Stelle gehören, und andererseits Kriterien nicht herangezogen hat, obwohl diese im Anforderungsprofil genannt waren. Zudem folgt das BAG der Auffassung des Klägers, dass die herangezogenen Kriterien – entgegen dem Gebot der Bestenauslese – alle gleich und nicht differenziert gewichtet wurden. So wird zum Beispiel „Fachliche Qualifikation“ mit „örtlicher Erreichbarkeit“ gleichgesetzt. ..."

    Soll heißen, A13 bleibt A13, auch wenn das Land noch so dringend Informatiklehrkräfte braucht. Man kann sie nicht für A15 einstellen oder den Hausmeister mit Computerkenntnissen auf die Stelle setzen. Kein Markt regelt da meiner Ansicht nach irgendwas.

    Welche Parteien (Plural!) sollen das denn sein? Die DVU gibt es schon lange nicht mehr, die Republikaner sind bei den letzten zwei Bundestagswahlen gar nicht mehr angetreten und hatten davor sowas wie 0.2 %. Die NPD hatte zuletzt ganz krasse 1.3 % auf Bundesebene. Die Republikaner waren in den 90ern bei euch in Baden-Württemberg mal sehr erfolgreich, lange vor der Gründung der AfD. Im Moment verlieren SPD und FDP am meisten Zustimmung, zuletzt hat die CDU am deutlichsten verloren. Es ist eben nicht der "alte Sumpf", der AfD wählt. Es sind Leute, die keinen Bock mehr auf das bornierte Geschwätz insbesondere aus Richtung CDU und SPD haben. Die CDU gibt sich aber gerade grösste Mühe, den Stammtisch zurück zu erobern. Es besteht also Hoffnung! :aufgepasst:

    Naja, die Wähler*innen von NPD, Reps und Co haben sich ja nicht in Luft aufgelöst. Natürlich sammeln sie sich jetzt in der AfD, wo auch sonst? Dass auch halbwegs normale Menschen AfD wählen ist wahrscheinlich, da sie eine größere Anhängerschaft haben, als die klassischen Naziparteien. Die AfD hat es geschafft, ihre Bräune durch Blau zu übertünchen.

    Und genau das muss man immer und immer wieder sagen, wer AfD wählt, wählt auch Faschisten. Es ist mir egal, ob es auch Faschisten in Polen, Italien oder Schweiz geben mag. Ich will keine im Land- bzw. Bundestag sitzen haben. Landtag ist so unwahrscheinlich für mich nun nicht.

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