Der Sinn von Förderplänen besteht eigentlich darin, dich und deine Kolleg*innen im Alltag zu unterstützen. Eigentlich sollte die Vertretungskollegin reinkommen können und auf einen Blick sehen, dass Max zum Lesen Unterstützung braucht. (Ich kenne niemanden, der Förderpläne auf dem Tisch liegen hat, aber so könnten sie genutzt werden. Sie müssen nicht zwangsläufig im Schrank verstauben.)
Es ergibt schon auch Sinn, sich hinzusetzen und für jeden einzeln zu überlegen, was er/sie braucht, was im Alltag oft untergeht. Man macht sich nochmal jede*n SoS 'bewusst'. Wo geht der oder die manchmal unter? Was sollte man in Förderstunden gezielt üben? Etc.
Z.B. Sprache: Max steigert seine Lesegeschwindigkeit, indem er in Förderstunden Blitzlesen mit Funktionswörtern übt. Oder er erhält Texte, in denen Silben eingefärbt wurden. Bereich Mathe: er verwendet Anschauungsmaterial x um y zu verstehen und zu automatisieren. Feinmotorik: Übungen mit Therapieknete. Bei Achtklässlern vielleicht nicht mehr, da dann ggf. etwas zur Berufsvorbereitung, Selbständigkeit, Sprechtraining...
Du brauchst idealerweise Grundlagen der Mathe- und Deutschdidaktik Primarstufe, wenn du die nicht bekommen hast, würde ich mich einarbeiten. Literaturhinweise bekommst du hier auf Anfrage und Fortbildungen längerfristig übers Portal.
Und wie gesagt: ohne Diagnostik keine Förderung. Auf welchem Weg hast du bislang erfahren, was deine Schüler*innen (nicht) können? So ganz ausm hohlen Bauch würde mir auch nicht zu jedem Kind was einfallen, das über Allgemeinplätze hinausgeht.