Beiträge von Quittengelee

    Doch, klar, dafür gibt es ja Schulleitungsteams.

    Auch ein Schulleiter kann nicht immer alles machen. Auch der hat eine 41 Stunden Woche.

    Deshalb delegiert er auch Termine wie Schulleitertagung. Ist bei uns auch so.

    Welche Termine hat eine SL eigentlich pro Woche im Schnitt, könntest du das mal benennen? Und bitte nicht alles aufzählen, was im Schuljahr anfällt, sondern was in einer durchschnittlichen Schulwoche so ansteht.

    Wieso soll man nachfragen. Ich finde diese Aussagen über Kollegen, die man gar nicht kennt, sondern nur von anderen gehört hat, was sie gemacht haben sollen verwirrend, da ist nichts nachzufragen!

    Der Umgangston, nunja.

    Es ging um grobe Fahrlässigkeit und das die hier vorliegen würde. Der Ton passt m.E. zur Situation und dem beschriebenen Verhalten.

    Interessante und berechtigte Frage. Ich war zuletzt mit meiner 7. Klasse im Hochseilgarten. Der Betreiber schließt in den AGB die Haftung aus, wenn Sicherheitsanweisungen nicht beachtet werden, und es bedarf einer Einverständniserklärung der Eltern, in der sie auch bestätigen, die Regeln mit ihren Kindern durchgesprochen zu haben. Ich habe es für mich immer so interpretiert, dass ich mit Haftung nichts zu tun habe, solange diese Unterschrift vorliegt und ich darauf achte, dass alle ordnungsgemäß an der Sicherheitsunterweisung teilnehmen.


    Mich irritiert im vorliegenden Fall immer noch, wieso man für erwachsene Schüler haften sollte. Wenn die einen Wisch zur Kenntnisnahme der Risikobelehrung unterschreiben, müsste die Verantwortlichkeit doch eigentlich bei ihnen liegen.

    Das sind doch verschiedene Vorgänge. Im Hochseilgarten wird belehrt und wenn einer entgegen der Belehrung den Sicherheitsgurt aufmacht, ist das zwar tragisch, aber nicht in der Verantwortung der Lehrkraft. Es sei denn, die Klasse ist sehr jung, ein Kind hat Autismus oder sonst eine Behinderung, die erwarten lässt, dass es sich nicht an die Vorgaben halten kann.

    Mit Nichtschwimmern aufs Meer zu paddeln ist aber so gefährlich, dass es schlicht verboten ist. Kentert ein Boot und 3 Nichtschwimmer gehen wie ein Stein unter, kann auch die eine Begleitperson vom Kanuclub nicht mehr helfen.

    Du bist als Lehrperson aufsichtspflichtig für deine SuS und zwar auch für volljährige, weil diese an deinen Veranstaltungen teilnehmen müssen. Aufsicht ist zwar so definiert, dass sie im Verhältnis zur Reife der SuS steht, aber sie besteht auf schulischen Veranstaltungen immer.

    Wenn du deine Klasse im Hochseilgarten abgibst und dir im benachbarten Biergarten ein Herrengedeck gibst, wirst du auch "dran sein", wenn etwas passiert, selbst wenn du nicht direkt verantwortlich dafür bist, dass Hans-Heinrich entgegen der Belehrung den Karabiner ausgeklinkt hat.

    Aufsicht und (grobe) Fahrlässigkeit hat m.E. vor allem mit gesundem Menschenverstand zu tun. Habe ich vorgesorgt, dass nichts passiert und es kommt etwas total Unvorhergesehenes? Oder gehe ich mit Sandalen bei Gewitter ins Hochgebirge mit einer 5. Klasse?

    Hättet ihr vielleicht noch weitere Ideen oder Erfahrungen, die mir bei der Planung helfen könnten?

    Was meinst du mit "weitere Ideen"? Bislang bist du sehr allgemein geblieben. Suchst du was Konkretes für eine Projektwoche oder sollen wir sowas wie "Ausstellung" schreiben...?

    Ich fände auch einen Hinweis zu Schulart und ggf. sogar Zielen hilfreich, wie oben schon erwähnt, sonst wird es arg beliebig.

    Nun kommt die wirklich wichtige Frage: Warum sind so viele SL-Posten unbesetzt, wenn man doch eigentlich nicht anderes macht, als die 10 As:

    ...

    Sind denn so viele SL-Posten unbesetzt oder nur die von Grundschulen?

    Und bist du selbst denn Schulleiterin?

    Ansonsten nimmst du die Debatte m.E. zu persönlich. Es geht doch nicht darum, wie gut Frau Sissymaus ihren Job macht, sondern warum Kolleg*innen mit A15-Stellen plus Abminderungsstunden Aufgaben an die delegieren können, die bereits pappsatt mit ihren eigenen Aufgaben sind und eben weder Geld noch Zeit dafür erhalten. So jedenfalls habe ich Palim verstanden.

    Bei uns findet Mitte Oktober eine Einwohnerversammlung des Stadtteils, in dem meine Schule steht, statt. 18 Uhr. Die sl will, dass alle Kollegen teilnehmen. Leider finde ich nichts in den Gesetzen (sachsen) zu solchen zusatzveranstaltungen, die ja rein gar nichts mit meinem dienstgeschäft zu tun haben.

    Was für ein Gesetz sollte das sein? Du wirst auch kein Gesetz finden, in dem steht, dass du nicht verpflichtet bist, den Hund deiner SL zu bürsten.

    Geh halt einfach nicht hin.

    Wo bleibt da die Verantwortung für den oder die anderen?

    Haben wir doch gehört, die Verantwortung liegt darin, keins "auf den Deckel" zu kriegen. Da bleibt nur, selbst in Kauf zu nehmen, eins auf den Deckel zu kriegen und nicht alles zu machen, was von oben nach unten weitergereicht wird. Wirklich passieren kann dir am Ende auch nichts, du brauchst nur ein bisschen mehr Mut zum Schulterzucken und wieder nach oben durchreichen. "Das Konzept zur Kindergartenkooperation ist fertig, es ist sehr kurz geworden. Ergänzen Sie gerne noch, was Ihnen zu fehlen scheint."

    Ich will keine 100 Mrd, die für IPads ausgegeben werden, die dann im Keller alt werden. Ich will keine multiprofessionellen Teams, die Professionen, die jetzt schon durchs Schulhaus latschen reichen mir. M.E. ist das eine gut meinende Elterninitiave, die am Ende auch nicht weiß, wo die strukturellen Probleme sind.

    Du meinst, sie beriefen sich darauf, dass man einfach so „ich will dich ficken“ zueinander sagt, wie man auch sagt „Mir gefällt deine Frisur“? Nein, da fällt mir nichts mehr zu ein.

    Und selbst das, es geht nicht darum, diesen Wunsch einer Person mitzuteilen, sondern ihn zu veröffentlichen, in dem ich ihn in der 3. Person über sie vermittle. Viel abwertender geht kaum.

    In der Industrie und im Handwerk gibt es auch bestimmte Vorgaben für bestimmte Vorgänge. Wer die nicht einhalten kann, muss halt länger arbeiten oder weniger schaffen und weniger verdienen.

    Und wo kommen die Vorgaben her, wie lange was zu dauern hat?

    Die Zeit, die man für ein förderpädagogisches Gutachten veranschlagt hat, wurde einfach mal um mehrere Stunden gekürzt. Dass sich z.B. die Förderausschüsse hinterher, an denen Hinz und Kunz teilzunehmen hat, sich natürlich nicht einfach kürzen lassen und dass man weder schneller diagnostizieren noch schneller tippen kann, interessiert die Vorgebenden leider nicht.

    Dass die Tipps über die genialen Tools wie okkultes Wissen weitergegeben wird, holt mich allerdings nicht so richtig ab.

    Ehrlich gesagt verstehe ich dich nicht so recht in dieser Debatte. Anderen empfiehlst du, sich in LaTex einzuarbeiten aber wenn es um das Verwenden irgendwelcher Geräte oder Apps geht, die andere für sich entdeckt haben (oder nutzen müssen, weils halt da ist), dann bist du so negativ. Kopiere doch AB so viel du magst, niemand zwingt dich zu irgendwas.

    Mir ist noch immer nicht ganz schlüssig, wie die Arbeitszeiterfasung exakt ablaufen soll...

    Wenn du in deiner Freizeit über Schüler oder Unterricht nachdenkst, ist das m. E. eher unter mangelnder Abgrenzung oder vielleicht auch Psychohygiene abzuhaken. Wenn sich die Kassiererin abends über einen nervigen Kunden aufregt oder dem Architekt unter der Dusche ein neuer Entwurf einfällt, würde ich das auch nicht unter Arbeitszeit erfassen.

    Aber. Umgekehrt darf man sich auch nicht scheuen, z. B. das Gespräch mit der Schulsozialarbeiterin über ein Kind als Arbeitszeit zu erfassen, auch wenn es auf der Stuhlkante mit nem Kaffe in der Hand erfolgte und nicht im Terminkalender eingetragen war. Oder man sollte sowas wie die Planung einer Betriebsbesichtigung mit SuS, für die man erst mal nach Betrieben googelt und Mails hin- und herschickt, oder eine "Arbeitsgruppe zur Gestaltung der Schaukästen im Treppenhaus"... nicht in der Zeiterfassung vernachlässigen.

    Ich neige jedenfalls dazu, bestimmte Dinge schnell nebenbei zu machen oder für so unwichtig zu halten, als dass ich sie selbst als Arbeitszeit festhalten würde. Ich vermute, das liegt auch am nicht vorhandenen Arbeitsplatz. Ständig sitzt man irgendwo in Klassenzimmern, um was zu besprechen oder steht am Telefon, um schnell was zu klären etc. Wenn man sich derlei Tätigkeiten, die glasklar Arbeit sind, zugestehen würde und nicht als "ich mach das halt, weil es halt jemand machen muss, aber eigentlich ist es ja schnell gemacht/freiwillig/kann ja jeder..." abtun, würde man vielleicht klarer sehen. Ich versuche zum Beispiel inzwischen, Vorbereitung möglichst in der Schule zu machen, dass ich zumindest diese Zeit vor Ort komplett als Arbeitszeit rechne. Wenn ich mich aber nachmittags zu Hause in ein Thema einlese, das ich noch nie unterrichtet habe oder durch Audiodokumente klicke, die ich im Unterricht verwenden könnte, ist es schon wieder schwieriger. Ist das Vorbereitungszeit? Schließlich müsste ich das nicht tun, könnte nur was lesen und abschreiben lassen. Manchmal suche ich für Geschichte auf ebay nach Originalen von annodunnemals. Müsste ich nicht, aber zur Veranschaulichung finde ich es prima und wichtig. Ich sammle definitv nicht privat Liederhefte der HJ oder sowas. Also doch Arbeitszeit?

    Ich finde die Frage also auch nicht so einfach zu beantworten, weil man immer mehr oder weniger machen könnte...

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