Und wer entscheidet auf welche Minderheiten Rücksicht genommen wird? Gerade im Kontext vom ÖRR macht eine Mehrheitswahl sehr wohl Sinn.
Was willst du denn eigentlich wählen lassen? Welche Informationen die Leute am liebsten hören wollen? Der Sinn von gemeinschaftlich finanzierten Medien ist größtmögliche Unabhängigkeit und größtmögliche Klarheit. Es ist nicht Sinn, Falschmeldungen zu verbreiten, weil Einzelpersonen finden, dass diese richtig sein müssen, die eigene Telegramchatgruppe hat sich darin ja schließlich lang genug gegenseitig befeuert.
Das ist eine ähnlich krude Denkweise wie die Vorstellung, dass manche Wissenschaftler*innen ethisch gefühlt Recht haben und welche, die falsch liegen, es ginge um Meinungen und gefühlte Wahrheiten und Forschende würden nicht tun, was Forschung tut, sondern sie wollten unbedingt ihre eigene Meinung zu irgendwas beweisen.
Schlussfolgerung scheint bei manchen Menschen zu sein, Medien müssten auch genauso häufig Gäste einladen, die das erzählen, was man gerade hören möchte, völlig egal, ob das Sinn ergibt, was sie von sich geben.
Und weg von der Pandemie hin zum Krieg, hier mag man tatsächlich unterschiedliche moralische Vorstellungen davon haben, wie man eine Situation bewertet. Sieht man ja an der russischen Propaganda, wie das in einer Diktatur mit wirklich gleichgeschalteten Medien funktioniert.
Ich will keine Medienlandschaft, die nur von Werbung oder reichen Parteien finanziert wird. Wenn du eine bessere Idee als Rundfunkgebühren hast, dann lass es uns wissen.