Wir versuchen...
...die Kinder zu ermächtigen, sich Hilfe zu holen (wie finde ich zum Kinder- und Jugendnotdienst? Was könnte passieren, wenn ich mich ans Jugendamt wende? Gibt es eine 'funktionierende' Oma? usw.)
...zuzuhören, aber als Lehrkraft zu antworten. Ich bin keine Therapeutin, keine Jugendrichterin, keine Sozialarbeiterin und schon gar keine Verwandte des Kindes. Gesprächs- und Beratungstechniken aus dem pädagogischen Setting/Systemisches Fragen etc. sind dabei hilfreich. Wir sind Professionelle aus der Pädagogik, nicht mehr, nicht weniger, nichts anderes. Dabei darf man selbstredend Mitgefühl haben und zeigen, aber wenn man einem traumatisierten Kind das Gefühl gibt, dass man nicht aushält, was es uns erzählt, kann man im Zweifel mehr kaputt machen als man helfen könnte
...Elterngespräche zielgerichtet und zu zweit zu führen
...uns über mögliche Gefühle bewusst zu werden, aber diese mit Kolleg*innen, Chef*in oder Schulsoz oder der 'Insofa' (insofern erfahrene Fachkraft beim Jugendamt) zu besprechen. Sich für den einzigen zu halten, der helfen kann und auch muss, weil man gefühlt die Verantwortung für Wohl und Wehe des Kindes und das Verhalten der Eltern hätte ist gefährlich, wie du gerade zu spüren bekommst. Igle dich nicht ein, um schlimmstenfalls an Depressionen zu erkranken
...beim Jugendamt im Notfall den Vorgesetzten bemühen, wenn man ansonsten mit einer zuständigen Plinse zusammenarbeiten muss
...das zu tun, was Schule kann: verlässlichen Rahmen bieten, Regelmäßigkeiten, Zuwendung, Fokus auf das Erreichen eines selbständigen Lebens. Lesen können und Mathe machen kann nämlich sehr befriedigend sein, weil man einfach mal nicht mit Problemen zu tun hat, einen niemand anschreit, keiner unberechenbar reagiert, gelacht wird, man ein Lob bekommt, eine Allerweltssache wie Bruchrechnen im Fokus steht oder vielleicht sogar ein Gedicht oder Lied, was einen berührt oder Erfolg beim Weitsprung