Beiträge von Quittengelee

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    Ich finde es nur schade, dass ich den Eindruck gewinne, dass man uns Quereinsteiger gerade nicht in den Bereichen haben will, in denen wir besonders wertvoll wären (für die SuS)...

    Das ist dein Eindruck, meiner ist: Ich würde mich nicht wundern, wenn man dich auflaufen lässt, weil du überheblich rüberkommst. Es ist gut, wenn man weiß, was man kann. Es ist aber genauso wichtig, zu wissen, was man (noch) nicht kann und anzuerkennen, was andere können.

    Wir versuchen...

    ...die Kinder zu ermächtigen, sich Hilfe zu holen (wie finde ich zum Kinder- und Jugendnotdienst? Was könnte passieren, wenn ich mich ans Jugendamt wende? Gibt es eine 'funktionierende' Oma? usw.)

    ...zuzuhören, aber als Lehrkraft zu antworten. Ich bin keine Therapeutin, keine Jugendrichterin, keine Sozialarbeiterin und schon gar keine Verwandte des Kindes. Gesprächs- und Beratungstechniken aus dem pädagogischen Setting/Systemisches Fragen etc. sind dabei hilfreich. Wir sind Professionelle aus der Pädagogik, nicht mehr, nicht weniger, nichts anderes. Dabei darf man selbstredend Mitgefühl haben und zeigen, aber wenn man einem traumatisierten Kind das Gefühl gibt, dass man nicht aushält, was es uns erzählt, kann man im Zweifel mehr kaputt machen als man helfen könnte

    ...Elterngespräche zielgerichtet und zu zweit zu führen

    ...uns über mögliche Gefühle bewusst zu werden, aber diese mit Kolleg*innen, Chef*in oder Schulsoz oder der 'Insofa' (insofern erfahrene Fachkraft beim Jugendamt) zu besprechen. Sich für den einzigen zu halten, der helfen kann und auch muss, weil man gefühlt die Verantwortung für Wohl und Wehe des Kindes und das Verhalten der Eltern hätte ist gefährlich, wie du gerade zu spüren bekommst. Igle dich nicht ein, um schlimmstenfalls an Depressionen zu erkranken

    ...beim Jugendamt im Notfall den Vorgesetzten bemühen, wenn man ansonsten mit einer zuständigen Plinse zusammenarbeiten muss

    ...das zu tun, was Schule kann: verlässlichen Rahmen bieten, Regelmäßigkeiten, Zuwendung, Fokus auf das Erreichen eines selbständigen Lebens. Lesen können und Mathe machen kann nämlich sehr befriedigend sein, weil man einfach mal nicht mit Problemen zu tun hat, einen niemand anschreit, keiner unberechenbar reagiert, gelacht wird, man ein Lob bekommt, eine Allerweltssache wie Bruchrechnen im Fokus steht oder vielleicht sogar ein Gedicht oder Lied, was einen berührt oder Erfolg beim Weitsprung

    Ne eigentlich nicht. Ich frage nur, wann "ihr" aufhören wollt mit dem Quatsch. Aber da kommt keine Antwort. Seit mehr als einem Jahr nicht.

    Aber warum ist das bedeutsam für dich? Grübelst du auch im Supermarkt, wenn noch vereinzelt Leute Maske tragen, warum sie das tun und klopfst du ihnen dann auf die Schulter, um nachzufragen? Und wenn die gefragte Person sagen würde, dass sie eine Chemo macht und gerade auch Grippeviren tödlich für sie sein können, wäre es dann okay oder müsste sie begründen, warum sie gerade nicht sterben will? Und auch, ob sie im Mai immer noch Maske im Supermarkt aufsetzen wird und warum? Und wenn du die Antwort hättest, wärst du dann zufrieden oder wolltest du die Person dann auch davon überzeugen, dass Grippe nicht schlimm ist und sowieso jeder mal sterben muss und wieso wolltest du das?

    Ich habe weder schulinterne Lehrpläne, noch elektronische Klassenbücher, ich würde tatsächlich nur gerne wissen, inwieweit ich verpflichtet bin, bestimmte Themen zu bestimmten Zeiten zu unterrichten, wenn ich jeweils mitten im Jahr mitten ins Fach einsteigen muss oder ob ich wählen kann, solange es lehrplankonform ist. Evtl. fehlt dann was oder irgendwas ist doppelt, wenn jemand nachforschen sollte.

    Unsere Lehrpläne sind oft so, dass sie zwei Schuljahre abdecken (z.B. Bio Klasse 5+6, 7, 8+9). Aus organisatorischen Gründen muss ich sehr oft fachfremd unterrichten. Frage: Muss ich mich informieren, was die z.B. 6. Klasse in der 5. in Bio gemacht hat oder kann ich mir aus dem Doppellehrplan das aussuchen, was ich will? Die Kinder erinnern sich sowieso an nichts Inhaltliches, also was auf den ersten Blick logisch erscheint, ist nicht relevant. Mit geht es nur darum, inwieweit ich verpflichtet bin, das zu kontrollieren, was im Vorjahr unterrichtet wurde, auch was an Unterricht ausgefallen ist usw. oder ob ich einfach im Lernbereich xy einsteigen darf.


    Weiß das zufällig jemand oder in welcher Verordnung sowas stehen könnte?

    Nein, es ist ein fundamentaler Unterschied, ob ich zwei Klassenleitungen und 'mehrere Jobs' übernehme, ohne mit der Wimper zu zucken und davon ausgehe, dass doch alle wissen müssten, dass ich ein Kind habe und mir alles zu viel ist und noch mutmaßen, dass der Stundenplaner mir wahrscheinlich einen ganz gemeinen Stundenplan reindrücken wird, um mich zu ärgern, oder ob ich zum Arzt gehe, weil ich krank vor Überlastung bin. Bis man krank ist, weil man unter Burnout leidet, gibt's sowohl psychische Vorstufen als auch Kommunikationsstufen am Arbeitsplatz.

    Quittengelee, ich nehme an, dass du wenig zu korrigieren hast. In meinem Job bringt TZ schon eine deutliche Entlastung, da eine Deutschklasse und auch eine Geschichtsklasse in der Oberstufe weniger einfach eine starke Reduktion meiner Korrekturen bedeutet. Da ist der freue Tag dann gar nicht so entscheidend.

    Das stimmt natürlich, aber was der gute bzw. miese Stundenplan ist, das kommt doch ganz darauf an. Und wenn die TE gleich mehrere Zusatzaufgaben im ersten Jahr bekommt, die sie überlasten, frage ich mich, ob das Reduzieren so viel bringt. Da geht es doch auch gnz stark um Kommunikation und darum, nicht alles mit sich machen zu lassen.

    Ich befand mich in der Probezeit, als mir die Zusatzaufgaben "aufgedrückt" worden sind. Dass ich Klassenlehrerin werden würde, wusste ich, dass ich Stammkursleiterin bin, habe ich am 1. Schultag erfahren dieses Jahr. Da war ich auch noch in der Probezeit.

    Und?

    Nur wir wissen alle, dass ein guter Vollzeit-Stundenplan im Zweifel sogar besser ist als ein schlechter Stundenplan mit einer 70%-Stelle.

    Was ein guter Stundenplan ist, ist individuell sehr verschieden. Ich mag zum Beispiel Hohlstunden, andere hassen das. Der eine will früh anfangen, der andere lieber spät. Der eigentliche Sinn von TZ ist weniger zu arbeiten, das ist aber faktisch kaum der Fall, eben weil viele Aufgaben nicht teilbar sind. Deswegen arbeite ich nicht in TZ.


    Der freie Tag wäre das einzige, was mich dazu bewegen könnte, wenn du deutlich reduzierst, sollte das wohl machbar sein. Wie gesagt, stell dich mit dem PR gut.

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