Zur Frage: Wende dich an den Schulleiter bzw. die Schulleiterin des Kollegen und verlange konkrete Absprachen.
Zur Anklage: leider kann ich als erfahrene Förderschullehrerin nur das Gegenteil berichten.
- Wir sitzen in fremden Schulen (="Inklusionsschulen") auf zugigen Fluren und warten, dass uns jemand ein Gruselkabinett zuweist, in das wir heute gnädigerweise gehen dürfen
- wir fahren umsonst durch den Landkreis, wenn Kinder erkrankt sind, weil es niemand für nötig erachtet, uns zu informieren
- wir haben keine Schlüssel für irgendwelche Räume, können nicht mal ohne zu fragen aufs Klo gehen.
- niemand bietet uns einen Stuhl an, über den wir eine Jacke hängen können geschweige denn den Hinweis, wo man sich einen Kaffee eingießen könnte
- wir werden persönlich für die Inklusionsbedingungen verantwortlich gemacht. Ich lege zwar weder die Förderstundenzahl, noch die Kinder fest, die diesen Status erhalten. Auch lege ich nicht fest, dass meine Kolleginnen an den Grund- und Oberschulen keine Zeit für Gespräche erhalten und doch kriege ich es wahlweise schlecht gelaunt oder bissig unter die Nase gerieben
- ich lege auch nicht fest, dass die Förderpläne von den Regelschullehrkräften erstellt werden müssen. Hilfe kann ich dazu anbieten, aber diese kostet wiederum Zeit für den Regelschulkollegen, der es nicht einsieht, diese zu investieren
- andere Angebote von "ich nehme Kinder einzeln raus" über "ich übernehme die Stunde, dass die Klassenlehrerin verschnaufen kann", "ich erstelle Material" bis "ich führe schwierige Elterngespräche" wurden samt und sonders abgelehnt. Warum die Schulen den Förderbedarf überhaupt feststellen lassen, konnten sie mir bislang nie beantworten. Wahrscheinlich war da am Anfang die Hoffnung, dass das betreffende Kind direkt an die Förderschule überwiesen wird. Regelschullehrerinnen neigen dazu, ihre SuS für die allerallerschwierigsten zu halten. Je besser das Einzugsgebiet, desto schneller wird ein "nö" unter ADHS, ein Schweigen unter Autismus und langsames Lesen unter LRS verbucht.
Und das alles ist nicht nur mir passiert, sondern auch Kolleginnen von mir in anderen Schulen. Ich drücke mich inzwischen vor Inklusionsstunden, weil keine Bereitschaft zur Zusammenarbeit besteht.
Auf dich trifft das alles nicht zu, aber da du explizit mich angesprochen hast, nein, deine Erfahrungen sind nicht allgemeingültig. Das ist aber auch egal, weil du mit dieser Situation fertig werden musst und da helfen nur genaue Absprachen, zur Not unter Hinzuziehen der Schulleitungen.