Es ist wirklich enttäuschend für dich, dass du abgeordnet werden sollst, gerade wenn du viel für deinen Arbeitsort gemacht hast. Deine Arbeit muss sich gerade beliebig anfühlen, denn du kannst offenbar einfach so ersetzt werden. Ob du dich anstrengst oder nicht, die Besoldung bleibt gleich. Dein Arbeitgeber kann dich beliebig versetzen, wie einen Soldaten in eine andere Einheit, 0815 sozusagen. Oder?
Oder ist es vielmehr so, dass an der anderen Schule großer Mangel herrscht und man froh um deine Mitarbeit dort ist? Werden sich deine Schülerinnen und Schüler noch in 30 Jahren an deine AG erinnern, in der du etwas Interessantes vermittelt, ein neues Hobby bei dem einen oder anderen wachgerufen, etwas von dir persönlich mit eingebracht hast? Bist du wichtig für deine Schüler*innen gewesen?
Und mit 10 Jahren Berufserfahrung kannst du bestens unterscheiden, wann und wie man mit Lehrbuch guten Unterricht macht und welche Aspekte wirklich wichtig sind, auch dass bisherige Projektwochen oder laminierte Stationen nicht umsonst waren.
Ich glaube, wer Anerkennung in diesem Beruf sucht, geht irgendwann krachen. Kaum Schulleitungen und schon gar nicht Behörden werden deine Stärken je benennen oder sich gar bedanken für das, was du leistest. Einmal im Jahr kommt vielleicht noch ein Rundschreiben mit Weihnachtsgruß vom Kultusminister, aber da fühlt sich wohl kaum einer persönlich angesprochen...
Ich bin für mich zu dem Schluss gekommen, dass ich mache, wozu ich Lust habe bzw. Lust auf das habe, was ich machen muss. Dann macht es mir Spaß und ich weiß auch, dass es meinen Anvertrauten etwas bringt und zwar genau in dem Moment für diese Menschen, mit denen ich zu tun habe und nicht für einen Fresskorb zum 25. Dienstjubiläum. Und am Ende werde ich ja auch gut bezahlt für die Arbeit, auch fürs Biokabinettaufräumen und zwar durchgängig, auch wenn ich länger krank bin oder wegen einer Pandemie oder Inflation andere um ihre Stelle bangen.
Ja und ich denke, wenn die Enttäuschung verfliegt, siehst du es auch wieder