Beiträge von Quittengelee

    Natürlich geht es da nur um Menschen, die sich auch testen. Es gibt aber auch durchaus eine ganze Reihe von Menschen, die sich auch ohne Symptome testen (lassen). Beispielsweise kannst du Menschen in Pflegeheimen oder Krankenhäusern nicht ohne negativen Schnelltest besuchen. Dazu soll es auch Menschen geben, die beispielsweise nach einem kritischen Kontakt sich freiwillig testen, um andere nicht zu gefährden.

    Ja doch, und denkst du, dass diese freiwillig Getesteten positiv zur Arbeit gehen? Ich gehe doch nicht testen, um andere nicht zu gefährden und dann zur Arbeit :sterne:

    Ich hab kürzlich eine Klasse vertreten, die ich nicht kannte. Da alle SuS irgend eine Art von Auffälligkeit haben, habe ich kleinschrittig geplant, Material bis ins Detail vorbereitet, Stundenverlauf angeschrieben, Konsequenzen umgesetzt, habe individuell gelobt und einen kurzerhand zum Arbeiten vor die Tür gesetzt. Was passierte? Der draußen Arbeitende musste natürlich die Tür 5x mal aufmachen und noch mal reinkommen, um seinen Bleistift zu holen. Ahnend, was kommen würde, habe ich gesagt, 'geh zu deinem Tisch, hole den Stift und setze dich wieder raus', was ihn nicht davon abgehalten hat, jemandem auf den Kopf zu Klopfen und einem anderen den Uhu vom Tisch zu nehmen und woanders wieder abzustellen. Während ich dieses Tun zu steuern mich anschickte, warf ein anderer seine Schere auf den Boden, weil er alle (rot markierten und 3x daraufhingewiesenen) benötigten Klebestreifen abgeschnitten hatte. "Was kann man machen, wenn etwas schiefgelaufen ist?" fragte ich den Burschen, um ihn zum Weiterarbeiten zu bewegen, um gleichzeitig 3 rufenden Mädchen zu sagen, dass sie alles richtig machen und einem maulenden Kind zu erklären, dass am Ende der Stunde mit IPads zu arbeiten keine Strafe, sondern eine Belohnung ist. Eine Belohnung sei lediglich 'rausgehen' wurde mir beschieden. 'rausgehen' bedeutet nicht, dass wir in trauter Eintracht Federball spielen, sondern 3 Fußball spielen und 5 heimlich ihr Handy rausholen, während drei weitere "was klären" müssen. Vor allem unsere Mädchen müssen immer "was klären". Übrigens auch gerne zu Stundenbeginn, dafür gehen sie wie selbstverständlich zu zweit bis viert vor die Tür. Darauf angesprochen, dass die Stunde anfängt und gerade nix geklärt wird, wird man empört davonstolzierend darauf hingewiesen, dass Frau soundso immer alles zu aller Zeit klären ließe, was ich denn für eine sei.


    Ich muss zu ihrer Verteidigung sagen, dass extrem viel Unterricht ausfällt und vertreten wird und sie nichts dringender als feste Strukturen und Bezugspersonen bräuchten. Aber dass eine Stunde, in der etwas gebastelt werden soll, so eine Zumutung für Seelen Heranwachsender darstellt, hätte ich dann doch nicht erwartet.


    Wer von ihnen nun ADHS, Depressionen, eine Essstörung oder dissoziale Verhaltensstörung diagnostiziert bekommen hat oder wahrscheinlich eher bekommen sollte vermag ich nicht zu beeinflussen, ich bin keine Fachärztin, sondern nur Fachlehrerin. Es macht aber in dieser Art Unterricht, die ich zu erteilen verpflichtet werde, auch einfach keinen Unterschied.


    Sorry, OT, ich kann an der Studie nicht teilnehmen, weil meine Schulart nicht aufgeführt ist.

    Es ist dennoch in allen Bundesländern verankert, dass die Förderung der Schüler*innen der Schule obliegt und so, beispielsweise in thematischen Kleingruppenförderungen, betroffene Lernende gefördert werden können. Entsprechende Maßnahmen sind auch ohne sonderpädagogischen Förderbedarf ohnehin im individuellen Förderplan festzuhalten.

    Ohne sonderpädagogischen Förderbedarf haben Kinder auch keinen individuellen Förderplan.


    Und wie soll 'die Schule' Kleingruppenförderung anbieten? Mal abgesehen davon, dass es kaum Stunden für Förderung gibt, zählt ADHS zu den psychiatrischen Störungen. Eine wie auch immer geartete pädagogische Kleingruppenförderung sollte idealerweise von Leuten durchgeführt werden, die dafür ausgebildet sind.


    Lehrkräfte sind schon ausreichend belastet, im Unterricht mit einer ganzen Klasse ständig zusätzlich pädagogisch intervenieren zu müssen, damit das Verhalten nicht aus dem Ruder läuft. Ich fände mal eine Studie gut, in der gefragt wird, was Eltern sich unter ADHS vorstellen und vor allem, was sie tun, damit es ihren Kindern besser geht oder ob erwartet wird, dass 'Schule' alles richtet.

    Die Unfallkasse verlangt nun Namen von Kontaktpersonen und wann die positiv waren. Es gab Klassen, in denen haben die Kolleginnen die positiv getesteten SuS mit "Corona" als Hinweis notiert.

    Bei uns musste das genau dokumentiert werden. Die Schulleitung hat peinlich genaue Listen geführt. Wer um 9 noch nicht alle SuS vermerkt hatte, wurde ausgerufen usw. Ist das sachsenspezifisch oder nur typisch für unsere SL?

    Aber ob die Listen noch existieren...? wäre datenschutzrechtlich interessant.

    Es geht um die Konsequenzen der Aufhebung der Isolationspflicht.

    Ich weiß nicht, wie es in deinem Umfeld ist, aber hier gehen alle Menschen ganz normal zur Arbeit, in die Schule und zu Hobbys, Vereinen und öffentlichen Veranstaltungen. Einzelne tragen noch Maske. Anloss testen tun nur vereinzelte Personen. (Wahrscheinlich die, die auch Maske tragen.) Der Otto-Normalbürger bekommt gar nicht mehr mit, wenn er Corona hat. Wenn doch, läuft er oder sie in aller Regel nicht bewusst infiziert in der Gegend rum. Zumindest ist er oder sie ein paar Tage lang ansteckend, bevor Symptome da sind. So ist es hier. Wie ist es bei euch? Und wie genau stellst du dir das weitere Vorgehen realistischerweise vor?

    Und weiter?

    Weiter kannst du mich abschnittsweise zitieren, das ändert nichts am Problem des TE. Er muss damit klarkommen, dass sich ein Kollege (mwd) so verhalten hat, wie er sich verhalten hat und einen Weg finden, damit umzugehen. Dafür kann es m.E. nicht schaden, sich verschiedene Sichtweisen anzuhören. Du würdest es anders machen, ich kenne nachvollziehbare Gründe, es genau so zu machen. Ich will damit nicht werten. Schon deswegen, weil ich nicht weiß, um was es geht.

    Ich zitiere die GEW in NRW zum Lehrerrat:

    Aufgaben als Vermittler zwischen Schulleitung und Kollegium

    Der Lehrerrat hat zunächst eine allgemeine Beratungs- und Vermittlungsaufgabe. Er kann der Schulleitung Vorschläge für Sachverhalte machen, in denen die Lehrerkonferenz nur auf Vorschlag der Schulleitung entscheiden kann – etwa bei den Grundsätzen zur Verteilung von Anrechnungsstunden. Eine Vermittlungsaufgabe kommt nur in Frage, wenn dies die beteiligten Lehrer*innen bzw. pädagogischen Mitarbeiter*innen wünschen. Über seine Tätigkeit hat der Lehrerrat der Lehrerkonferenz einmal im Schuljahr zu berichten.


    M.a.W. wenn eine Lehrperson das wünscht, dann kann sie den Lehrerrat um Vermittlung bitten.


    Ob man eine anonyme Anfrage als gelungene Vermittlung versteht, mag man persönlich unterschiedlich werten. Aber vor allem ist es der Wunsch der anonymen Lehrperson, das so zu machen. Können andere kindisch finden, daraus zu schließen, man wolle dem TE an den Karren fahren, gar 'eskalieren', ist aber freie, persönliche Interpretation und kein ungeschriebenes Gesetz.

    Der Personalrat hat mich kurz nach Übernahme meiner Aufgaben aufgefordert, mein Mittagessen nicht mehr mit allen anderen gemeinsam im Lehrerzimmer einzunehmen (eine Begründung war, dass das unappetitlich sei). Bei Personalversammlungen werden wir ausgeladen.

    Das erste ist Mobbing und das zweite nicht zulässig. Wenn's dich tröstet, es gibt auch ekelhafte Personalräte, die mit Schulleitung gemeinsame Sache machen, Mobbing ist in kranken Systemen ja keine Grenzen gesetzt. Also nein, das ist kein normales Kollegen-Vorgesetztenverhalten.

    Man ist nicht unter Freunden, sondern auf der Arbeit, die hierarchisch strukturiert ist.

    ...und, wenn ich ergänzen darf, das ja auch will. Es gibt verschiedene Rollen, verschiedene Aufgaben, verschiedene Besoldung und Weisungsbefugnisse. Wer das in Kauf nimmt, muss wohl mitkaufen, dass er in diesem Aufgabenbereich nicht mehr als Kollege wahrgenommen und angesprochen wird, sondern als Vorgesetzter. Wenn unsere Schulleitung sagen würde, man könne doch über alles reden wie mit einem Kollegen, wir sind doch alle Kolleginnen, bloß mit verschiedenen Bezeichnungen, würde ich mich schon sehr wundern. An anderer Stelle hat sie qua Amt nämlich sehr klare Erwartungen an mich und auch ganz andere Probleme 'als wir'.


    Hierarchien haben aber auch Vorteile. Ich arbeite ja nun an einer Schulart fast ohne Hierarchien und das ist nicht nur gut in der Zusammenarbeit.


    Edit: Bolzbold, ich lese aus der Kollegin Beitrag keine Unterstellung, sondern große Klarheit. Ich kann nur für mich sprechen: gebranntes Kind scheut Feuer. Das hat eben gerade nichts mit dir als Mensch zu tun, wir kennen uns hier alle nicht, sondern mit deiner Rolle und das ist schlicht sachlich. Wenn es einen Lehrerrat gibt, darf man dessen Dienste in Anspruch nehmen. Ich habe den Eindruck, als ob du das persönlich nimmst und da ist Sachlichkeit doch erst mal nicht verkehrt. Menschen haben verschiedene Erfahrungen gemacht und halt nicht nur gute. Das heißt nicht, dass du etwas falsch gemacht hast.

    Es gibt auch eine Reihe von Menschen, die sich regelmäßig testen. Entweder sie arbeiten in einem entsprechenden Beruf oder sie besuchen Menschen in Pflegeheimen oder Krankenhäusern. Auch gibt es durchaus Menschen, die sich auch ohne Pflicht regelmäßig testen. Die Frage war nun, ob man dann einfach in Zukunft positiv aber ohne Symptome zur Arbeit geht.

    Diese Menschen gehen natürlich nicht positiv zur Arbeit. Sie haben Gründe, warum sie testen. Das Szenario, dass alle Arbeitnehmer*innen jeden Morgen auf ihre Kosten testen und dann einige heimlich zur Arbeit gehen, obwohl sie positiv sind, um andere wissentlich zu infizieren, das halte ich für Quark.

    Wäre es dann "nur" die Erkältung oder ne Grippe gewesen, dann ist Anstecken wohl in Ordnung...

    Nein, aber lässt du dich mit leichten Symptomen krankschreiben? Also ganz ernsthafte Frage. Der Hals kratzt morgens oder die Nase ist zu, mit Otriven oder Tee mit Honig sind die Symptome behoben und du fühlst dich nicht krank. Gehst du zum Arzt oder zur Arbeit?

    - freundlicher Umgangston im Lehrerzimmer, es wird oft gelacht

    - wenig Cliquenbildung im Kollegium

    - kein Mobbing

    - Toleranz, jeder darf seinen Spleen haben

    - Engagierte Leute, die ihren Job und unsere Kinder ernst nehmen

    - kollegiale Unterstützung im Umgang mit schwierigen Schüler*innen (kein: "also bei mir ist die 8b immer suuuuper" wenn ein Haufen A****geigen dort anderen das Leben schwer macht)

    - Schulgebäude saniert


    Gibt natürlich auch Sachen, die schieflaufen. Aber aktuell nicht so, dass ich die Versetzung plane.


    Also wenn du entschieden hast, zu gehen, dann weißt du sehr genau warum, die Entscheidung ist wohlüberlegt, es geht so nicht weiter. Es kann also nur besser werden:geschenk:

    Tom123 , ist das nicht alles unheimlich theoretisch? Wer symptomlos erkrankt, weiß nicht, dass er positiv ist. Wer Symptome hat und testet, wird wohl kaum zur Arbeit gehen. Wer Symptome hat und nicht testet, aber trotzdem zur Arbeit geht, steckt andere nicht wissentlich an. Es gibt also nur ein Szenario des Vorsatzes: jemand hat Symptome, testet sich und geht trotz positiven Tests zur Arbeit. Da ihn niemand zum Testen nötigt, spart er sich das aller Wahrscheinlichkeit nach. Oder er ist so krank, dass ihm nicht nach Arbeiten ist, dann ist er sowieso "abgesondert" zu Hause.

    Warum hängt sich das Gespräch eigentlich am A12er-Sold auf, dass das soweit in Ordnung ist, sollte klar sein. Vor allem besteht doch gerade im Lehrerberuf keine Ungleichbehandlung zwischen Frauen und Männern.


    Das Problem ist das Mantra, an der offensichtlich bestehenden Ungleichheit (z.B. Altersarmut) seien Frauen selbst Schuld. 'Frauen müssten ja nicht in der Pflege oder in der Kita arbeiten, wenn man da schlecht verdient', ist keine Lösung für die schlechte Bezahlung in diesen Berufen. 'Frauen müssten ja nur ihre Männer erziehen, damit diese auch an die Kieferorthopädentermine ihrer Töchter und das Balletttraining ihrer Söhne denken', ist in vielen Familien ja gerade so, die Frage ist, warum es immer noch so sein muss.


    Eine Frage an die Lehrkräfte Berufsbildender Schulen: ihr habt doch regelmäßig mit Azubis zu tun. Sind sich die jungen Männer und Frauen bewusst, was sie später verdienen werden, was Teilzeit für die Rente bedeutet und wie man dafür sorgt, dass alleinerziehen nicht den finanziellen Ruin bedeutet? Ich glaube nicht, dass darüber irgendeine 16-Jährige nachdenken mag und dann bewusst noch in einen anderen, männlich dominierten Berufszweig wechselt, aber ich lasse mich gern eines Besseren belehren.

    Was mache ich, wenn sie tatsächlich der SL rückmeldet, dass sie meinen Unterricht nicht so zielführend findet oder ähnliches?

    Das ist meine größte Sorge! Da ich ja ganz neu bin, wünsche ich mir, dass meine SL sich erstmal ein eigenes Bild machen kann, ohne das meine Kollegin ihr direkt "Kritikpunkte" zu meinem Unterricht nennt.

    Traust du deiner Schulleitung nicht zu, dass sie selbst Einschätzungen des Unterrichts von Kolleg*innen vornimmt? Es wäre eher unnormal, wenn sie als erstes jemand anderen fragen würde 'und, wie ist die Neue so?' Und selbst wenn es irgendwas an deinem Unterricht zu verändern gäbe, warum sollte sie dich dann gleich rauswerfen wollen? Unterricht kann man immer reflektieren, das machen ich und mir bekannte Kolleg*innen auch nach vielen Dienstjahren noch in Eigenregie. Denn wie du schreibst, Unterricht kann man verschieden machen, es gibt nicht nur falsch und richtig.


    Übrigens: wenn du jetzt schon eine LAA mit im Unterricht hast, scheint der Vertrauensvorschuss der Schulleitung doch ziemlich groß zu sein:)


    Wie gesagt, ich würde eher umgekehrt die erste sein, die das Problem anspricht: Fragen, ob die Kollegin Förderstunden parallel haben könnte und nicht im Unterricht mit drin ist, weil dich das als Berufseinsteigerin eher verunsichert. Wenn du das nicht möchtest, musst du wohl in den sauren Apfel beißen und Klartext mit ihr selbst reden. Einfach ist das sicher nicht, sind Konflikte ja nie...

    Habe ich das auch geschrieben? Ist ne ernstgemeinte Frage, ich weiss es nämlich nicht mehr, ob ich mich dazu überhaupt geäussert habe. Ich beobachte jedenfalls an unseren Studierenden ähnliches Verhalten wie das, was du beschreibst. Wenn ich diesbezüglich mal was anderes geschrieben habe, leide ich wirklich an einer Wahrnehmungsverzerrung.

    Nein, nicht du... Du hast jedenfalls bisher immer alle Heranwachsenden verteidigt und die Stärken gesehen und gesagt, dass man als Lehrperson eben klare Ansagen machen muss, wenn man was Bestimmtes erwartet:)


    Vielleicht ist ja auch einfach nur dieser Jahrgang komisch? Es gibt ja manchmal so Tendenzen in Klassen, als Gruppe irgendwie zu sein (lieb/doof/leistungsstark/interessiert/ diskutierfreudig/antisozial... oder hier schlicht großartig^^)

    Das kann sein, es gibt nicht so viele. Du arbeitest dann ggf. am Krankenbett, im Hausunterricht oder in Kleingruppen auf der Station der Kinder- und Jugendpsychiatrie. Bei uns sind es Förderschullehrkräfte, das muss aber nicht so sein. Viel Erfolg in jedem Falle, vielleicht findest du noch jemanden aus NRW, der Erfahrung hat:wink2:

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