... Wobei - was kann schon passieren?
Dass der Vater gewalttätig wird? Ich will deine Angst nicht vergrößern, aber dich ermutigen, dein Gefühl ernst zu nehmen. Dieses Gespräch würde ich ebenfalls nicht alleine führen, Termine kann man ja verschieben. Man fühlt sich sicherer zu zweit, ist souveräner, der Gesprächspartner reservierter, das Gespräch sachlicher. Und der zweite im Bunde ist eh entspannt, weil er nicht im Konflikt drinsteht. Da findet sich bestimmt jemand, der mitkommt.
Dann, es wurde schon genannt, Protokoll führen, das kann auch die andere Person machen. Ziele überlegen: willst du was oder will er was? Wenn ja, was eigentlich? Du könntest euer Vorgehen bei Erziehungs-/Ordnungsmaßnahmen erläutern, 1. Mahnung, 2. Mahnung bla und blubb. Das ist immer so, das können Sie gerne hier nachlesen, das wissen auch die SuS.
Ein paar Stärken nennen ist immer gut, den Schüler direkt ansprechen, ...du willst hier deinen xy-Abschluss schaffen und das kannst du auch. Neulich hast du super das und das gemacht. Bleib da dran. Aber das und das können wir hier nicht dulden...
Ein paar Fragen könntest du dir auch überlegen, wer fragt, der führt, sagt man. Es ist zwar kein Beratungsgespräch, aber du bist die Gastgeberin und du führst durch das Gespräch. Auch die Technik des Spiegelns kann helfen.
Zum Beispiel Vater: "Sie haben immer nur meinen Sohn auf dem Kieker." Du: "Ihr Eindruck ist, dass ich Ihren Sohn anders behandle. Woran machen Sie das fest?" oder vielleicht "was denken Sie, was ich davon hätte?" Verteidigungshaltung vermeiden, auch wenn der Vater mit irgendwas Recht haben sollte, lass dich nicht ins Bockshorn jagen. V: "Sie schreien im Unterricht". Du: "Allerdings, wenn ich etwas 3 mal im normalen Ton sage, dann muss ich es offenbar lauter wiederholen. Was schlägst du vor, Kai-Pascal, wie es in Zukunft ohne Lautwerden klappt?" Ball immer schön zurückspielen.
Im Zweifelsfalle vertagen. "Entweder, Sie schaffen es, sachlich mit mir zu sprechen, oder wir treffen uns nächste Woche nochmal/mit der Schulleitung."
Du schaffst das, sieh's als "Übungsfeld Konfliktgespräche"
Edit: ich sehe gerade, dass der Junge volljährig wird. Dann erübrigen sich ewige Gespräche wahrscheinlich sowieso. Frag den Vater, was er von dir will und ob das am Telefon zu klären geht. Der hat in 10 Jahren mehr Erfahrung mit Lehrerinnengesprächen gesammelt als du...