Beiträge von Quittengelee

    Aber, um die andere Sichtweise hineinzubringen,...

    Mit der "anderen Sichtweise" startete der Thread. Ich weiß schon, wovon du sprichst, mir scheint nur das Rumhacken auf FöL gerade der Haupttenor zu sein.

    ...fehlen, sowohl zur Kommunikation, als auch Zeiten für Gutachten, Testungen etc. Auch hier müssen Regelschullehrkräfte es "nebenbei" schaffen, während FöS-Lehrkräfte dafür die Unterrichtszeit nutzen (können oder müssen), die dann anderswo ausfällt.

    Auch das wurde schon angesprochen. Ja, das ist nicht einzusehen, aber für die Festlegung kann Frau Müller nix, die deiner Klasse zugeordnet wurde. Sagen kann man es ihr auf alle Fälle, aber ein Vorwurf ist m.E. kontraproduktiv.


    'Uns' wurde vor wenigen Jahren noch vorgehalten, dass wir mehr verdienen aber weniger arbeiten als GS-Lehrkräfte. Inzwischen bekommen alle E13 bzw. A13, Inklusion klappt trotzdem nicht besser. Ich fürchte halt, Missgunst bringt 'euch' in eurem Arbeitskontext keinen Schritt weiter. Ich verstehe allen Ärger, aber das Ziel dafür ist meinem Eindruck nach das falsche.

    Das erste was man in der Reha lernt, was sind meine Probleme, was die Probleme anderer.

    Darf ich fragen, wie man das lernt? Also ganz ernsthaft. Schafft man das auch ohne fremde Hilfe? Für den einen oder die andere ist es ja ein inneres Bedürfnis, den Anforderungen anderer gerecht zu werden, sonst bräuchte es solche Threads und Rehas nicht mehr.

    ...oder das Konzept des "Gemeinsamen Unterrichts", das von individuellen Stärken und 'Ressourcen ausgeht, und eine durchgängige Zusammenarbeit von Regelschullehrer/innen und Förderschullehrer/innen erfordert (und zwar angefangen von der gemeinsamen Themenauswahl und Planung bis hin zur Durchführung und Reflektion). ...

    Palim , nur so viel dazu, dass die Kollegin sich zu informieren hat, was du geplant hast, um dann alles Material entsprechend anzupassen. Kann man so sehen, ist für die andere aber vielleicht auf Dauer unbefriedigend, sie ist nämlich nicht deine Angestellte. Und um von dir persönlich wegzukommen, Lehrer*innen sind verschieden. Wenn FsL mit ganzen Stellen an Regelschulen abgeordnet werden, sind sie auch extrem auf die RsL angewiesen. Wenn der/die miserablen oder einfach nur ganz anderen Unterricht macht, muss die FsL damit leben. Und zwar Tag für Tag, ohne sich einbringen zu können oder sagen zu dürfen: das ist einfach mal Blödsinn, wie du das zu vermitteln versuchst, die Kinder können es nicht verstehen. Nicht vergessen: jeder hält sich natürlich für den besten Lehrer.


    Ergänzung: Also wieder ein ganz klares Ja für Zeit für Absprachen. Und Konzepte sind kein leeres "müssen wir halt hinschreiben, machen wir eh schon immer so". Traurig, dass es nach rund 15 Jahren Inklusionsbemühungen immer noch so planlos läuft und alle unzufrieden sind. Noch trauriger, wenn einzelne dann auf ihren Kolleginnen rumhacken. Wäre schon mal hilfreich, wenn die Schulleitungen sich zusammensetzen würden usw., also wieder die Verantwortung "nach oben" durchgereicht wird.

    Dazu gehört auch, alles sein zu lassen, was diesen Heilungsprozess verzögern könnte.

    Ich habe nichts Gegenteiliges gesagt. Es ging um die Begriffsdefinition der 'moralischen Verpflichtung' und welches Wort für mich besser passt. Vielleicht dient meinem Heilungsprozess, dass ich den SuS auf ihre Mails antworte, obwohl meine Erkrankung ein volles Arbeiten in der Schule gerade nicht zulässt.


    Anders ist es mit der Erwartungshaltung anderer. Eine Chefin, die sagt 'kümmern Sie sich um XY selbst, wir haben schon genug Ärger durch Ihren Ausfall' behindert den Heilungsprozess. Ich krieg schon Rückenschmerzen, wenn ich diese Aufforderung nur lese.

    Was meint ihr mit „moralischer Verpflichtung“? Was soll das sein?

    Ich würde es Verantwortungsgefühl nennen. Ich unterrichte Kinder und Jugendliche und so wie ich auch von meinen Schulleitungen als Mensch mit Bedürfnissen und Gefühlen behandelt werden will, mache ich mir um die Bedürfnisse meiner SuS Gedanken.

    das macht man nur bei den sozial Schwachen hab ich den Eindruck.

    Definitiv nicht. Ich hab sogar mal bei der Polizei persönlich angerufen und gefragt, ob sie mal klingeln gehen, aber man sah sich nicht zuständig.


    Es sind dann doch eher die Präzedenzfälle aus dem Hippiehomeschoolermilieu, bei denen Eltern medienwirksam ein Teil des Sorgerechts entzogen wird, wenn sie ihre Kinder jahrelang zu Hause beschulen.

    Wow, d.h. du trägst bei jeder Klassenarbeit jede einzelne Punktzahl händisch ein, schaust dann pro Schüler und Notenschlüssel nach, was das für eine Note ist, trägst sie ein. Trägst pro Schüler mündliche Noten, schriftliche Leistungen usw händisch ein und rechnest dann am ende eines Halbjahres den gewichteten Schnitt über all diese Leistungen aus mit dem Taschenrechner und trägst das Endergebnis dann wieder ein?! Und das wieder pro Schüler.

    Und wie siehts hier mit einer Sicherung aus? Wird alles regelmäßig kopiert? Falls der Planer einmal verloren gehen sollte?


    Respekt!!! Habe gedacht, dass sowas ausgestorben ist :pirat:

    Wie sonst? Das kommt bei uns alles ins papierne Notenbuch der Schule, wenn man vorher alles irgendwo eintippt, geht es nur länger.

    Warum machen das nicht alle?

    Ich kann nur für mich sprechen, ich kriege nicht übermäßig oft Nachrichten und dann möchte ich diese auch empfangen. Das hat was mit meiner Schusseligkeit zu tun, ich würde es schlicht vergessen, immer wochentags 15 Uhr zu checken, ob was eingetrudelt ist. Notwendig ist es sicher nicht.

    Ich hatte ja ursprünglich auch nur angegeben, dass ich mich gegen Grippe impfen lassen habe, und gesagt, dass eine Corona-Auffrischungsimpfung bei mir erst mal nicht geplant ist. Daraufhin musste ich mich dann gegen viele Seiten rechtfertigen, wie es denn nur sein könne, dass ich mich gegen Grippe impfen lassen habe, aber VORERST nicht gegen Corona auffrischen lassen will.


    Am Ende ist es meine persönliche Entscheidung, aber viele Leute kommen ja scheinbar damit nicht klar, selbst wenn man gar nicht pauschal gegen die Corona-Impfung ist (bin schließlich selbst dreimal geimpft), sondern nur auf die Freiheit der individuellen Impfentscheidung hinweist und diese verteidigt.


    So, ich bin dann jetzt hier raus. Führt ja zu nichts, wenn andere nicht mal Balkendiagramme lesen können oder sich nur an einer bestimmten Abstimmung aufhängen, ohne hinterliegende Grundintentionen und Stimmungsbilder in Politik und Gesellschaft zu reflektieren, erübrigt sich eine weitere Diskussion ohnehin.

    Das ist nicht wahr. Ich habe gefragt, ob du erzählen möchtest, warum du dich für Grippeschutzbooster aber gegen Coronabooster entschieden hast. Du hast die beiden gegenübergestellt. Der ganze Sermon rundrum hat nichts mit Impfung zu tun und den wollte auch niemand lesen.

    Hinter einer Mail steckt oft der indirekte Druck, dass der Kranke die Schulmails "gefälligst" zu lesen hat.

    Viele Kollegen bei uns beugen sich diesem Druck und arbeiten im Krankenstand ihre elektronische Post ab.

    Bei einem Zettel im Fach ist klar, dass er erst gelesen wird, wenn man wieder gesund ist.

    So empfinde ich das auch. Mails flattern halt rein, ich kriege z.B. automatisch eine Nachricht aufs Smartphone. Klar, die Benachrichtigung könnte ich theoretisch für eine Krankheit ausschalten, aber Mails haben für mich trotz allem einen informellen WhatsApp-Charakter. Ich glaube, ich würde als SL gar nicht auf die Idee kommen, sowas per Mail zu senden. "Frau X, Sie sind ja schon wieder krank. Sobald Sie wieder da sind, müssen wir reden." Hat der oder die Chef*in nichts anderes zu tun?

    Ich persönlich bin meistens besser damit gefahren, wenn ich das Gespräch gesucht habe. Elternhäuser, die wirklich komplett gemauert haben, hatte ich sehr selten. Hier mache ich Angebote. Dokumentiere diese. Wenn sie dann nicht angenommen werden, sind irgendwann meine Grenzen erreicht - zumindest, so lange es keine Anzeichen für tatsächliche Kindeswohlgefährdung gibt. Kämpfe, die ich nicht gewinnen kann, führe ich nicht.

    Es geht mir ja darum, was man macht, wenn das Gesprächsersuch eben nicht erhört wird. Ich will mit Eltern sprechen, sie sind aber nicht erreichbar, erscheinen nicht zu Terminen, gehen nicht ans Telefon. Man kann natürlich dann sagen, okay, ich hab's angeboten, wer nicht will der hat. So schont man zumindest seine eigenen Nerven. In meiner Schule liegt jedoch dann latente Kindeswohlgefährdung vor, wegen Lapalien mache ich keinen Aufriss.


    Hatte denn schon mal jemand den umgekehrten Fall? Dass ihr mit einer Lehrkraft sprechen wolltet, sich diese aber immer wieder rauszog? (Termine verschieben, auf Mails nicht antworten, keine Sprechzeiten anbieten usw.)

    Ich bin mir ziemlich sicher, dass du, fossi74 ein wohlwollendes und wertschätzendes Gespräch führen würdest und auch wüsstest, wie man es einleitet. Ich bin mir ebenfalls sehr sicher, dass eine Kollegin erkennt, wenn ein solches Gespräch eingeleitet werden soll. Eine Mail mit G'schmäckle 'nach Hause' zu bekommen, während man krank ist, fällt in eine andere Kategorie, das merkt man in aller Regel auch, wenn man eine solche Mail erhält. Ausnahmen bestätigen sicher die Regel.

    Diese Mailhinundherschreiberei ist m.E. sowieso die Pest des Jetztmenschen. Wenn der Schulleiter einen Gesprächswunsch hat, kann er den doch mündlich äußern oder eine offizielle Einladung ins Fach legen, je nachdem, wie formell das ganze sein soll. Was belästigt er kranke Menschen mit sowas Halbseidenem?

    Ich gehe davon aus, dass jemand das Jugendamt einschaltet, gerade weil das miteinander Sprechen nicht funktioniert. Gerade wer an einer Brennpunktschule arbeitet, weiß um die Grenzen der Zusammenarbeit zwischen Schule und Familie, alles andere ist doch Augenwischerei.


    Edit: im Allgemeinen liegen Probleme vor, deretwegen man sich austauschen muss. Es wird wohl niemand das Jugendamt um 'Terminvereinbarung' bitten, wenn alles läuft.

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