Beiträge von Quittengelee

    Ich weiß nicht, ob ich das richtig verstehe. Aber meinst du, dass bestimmet Überlegungen dazu führen können, dass man eine Radlerin (zu) eng überholt? Das Ergebnis eine irgendiwe gearteten Abwägung ist das "Jo, da fahr' ich mal eng vorbei." Das ist aber kein böser Wille? ja, was denn sonst?

    Das Ergebnis des Denkvorgangs ist: 'Da passe ich noch vorbei.'

    Das habe ich noch nie erlebt.


    Was genau? Ich fahre inzwischen mit dem Rad im Kreisverkehr in der Fahrbahnmitte, damit mich kein*e Autofahrer*in überholt, um dann in der nächsten Ausfahrt den Weg abzuschneiden.


    Die meisten Menschen haben es eilig und sind gestresst, betrifft ja nicht nur den Verkehr.

    Meine Erfahrung — und die deckt sich mit der vieler Alltagsradlerinnen, mit denen ich im Gespräch bin — zegt, dass man umso enger überholt wird, je weiter man rechts fährt...

    Das liegt aber in aller Regel nicht am bösen Willen, sondern an der Überlegung, ob man es noch vor dem Gegenverkehr rundrum schafft, wieviel wohl 2m sind, ob man lieber runterbremst von 100 auf 30 und hinter der Radlerin bleibt usw. Als Autofahrerin macht man sich andere Gedanken, als als Radfahrerin. Wenn der Radler in der Mitte von der Fahrbahn ist, muss man nicht grübeln sondern bremsen.


    Edit: Im Kreisverkehr z.B. bietet es sich auch an, die Fahrbahn als Radelnde mittig zu nutzen und nicht den äußersten Rand, dann müssen Autofahrende einfach warten, bis sie durch den Kreisel durch sind und nix manövrieren und riskieren.

    SuS dieser Schulart haben zum Beispiel Probleme damit, Schemazeichnungen zu begreifen. Die Verdauung des Menschen kommt bei uns in Klasse 7 dran, Kuhmägen überhaupt nie. Wenn 'die Kuh als Nutztier' in Klasse 6 im Lehrplan stünde, dann wäre das eher sowas wie Sachunterricht Klasse 3, wo kommt die Milch her, was ist Sahne und dann stellt man in der Schule Butter her und schmiert ein Brot damit. Wer einen Landwirtschaftsbetrieb in der Nähe hat, hat das Glück, Kühe streicheln zu dürfen und sich vom Bauern die Melkanlage zeigen zu lassen.


    Denn:

    ...Die SuS haben ziemlich wenig Vorwissen, was das alles angeht:staun:

    Und nicht nur das, sie haben eine Lernbehinderung. Sie wissen Dinge nicht nur nicht, die verstehen sie auch nicht, nur weil man ihnen einen Film dazu zeigt.


    Edit: witzig, das passt ja gerade her...

    https://www.br.de/nachrichten/…uernhof-stellt-um,TTUYBC5

    Ohne Smartphones klappt es bei euch ja offenbar auch nicht. Das deckt sich mit meiner Einschätzung: es ist für das Miteinander, Mobbing und Beleidigungsverhalte vollkommen egal, ob die SuS Smartphones benutzen dürfen oder nicht.

    Es ist nicht egal, es geht um den sozialen und psychischen Entwicklungsstand. Zuerst muss man lernen, einen Konflikt verbal auszutragen, dann muss man lernen, das online zu tun, wenn man es denn dort tun muss. Zum Beispiel muss man verstehen, dass in einer WhatsApp-Gruppe beliebig viele Leute mitlesen, Screenshots gemacht werden, Aussagen nicht mehr zurückgenommen werden können, Missverständnisse viel wahrscheinlicher sind als im real life mit Stimme und Mimik versehen und so weiter.


    Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten: ich betreibe Medienaufklärung im Unterricht und nehme sinnvollerweise Probleme, die in der Freizeit auftauchen und in den Schultag getragen werden mit in den Unterricht hinein. Oder ich mache das alles und ermögliche zusätzlich, dass während des Schulvormittags, an dem ich Aufsicht leisten muss, Konflikte bei WhatsApp entstehen und verhindere gleichzeitig, dass Lerngelegenheiten entstehen, sich zu bewegen, miteinander zu spielen, sich zu streiten und das dann zu klären. Und das alles für was, dass Kinder jede Pause auf einen Bildschirm gucken müssen, um sich gut zu entwickeln?


    Natürlich besteht das Problem weiterhin...

    Hat nie einer bestritten.

    Das ist so wie mit Eltern, die meinen, ihr Kind tränke keinen Alkohol, weil sie es ja verboten und das auch noch nie gesehen hätten. Ich finde es immer wieder interessant, wie unglaublich naiv manche Menschen sind.

    Solche Menschen wären wohl naiv, aber ich kenne keine, die sowas denken. Wenn dein Rückschluss aber ist, dass man Alkohol auf dem Schulhof erlauben sollte, weil Jugendliche sowieso heimlich trinken, kann ich deine Einlassungen zu diesem Thema nicht mehr ernst nehmen.

    Welche Art Förderschule ist das?


    Edit: Um es abzukürzen, es kommt auf deine Unterrichtsziele an. Zum einen wäre 'Kuh als Nutztier' für mich eine ganz andere Thematik als der Aufbau von Gebiss und Verdauungsapparat.


    Zum anderen kommt es auf die Lernziele der Schulart an. An einer Förderschule Lernen käme das Verdauungssystem einer Kuh aller Wahrscheinlichkeit nach nicht in Klasse 6 dran. Deswegen findest du auch nichts Derartiges im Netz, vermute ich. Wenn es ein normaler Lehrplan (Haupt-/Realschule) ist, sollte die Anschaulichkeit des U-Materials ausreichen, das man erwerben/erstellen kann.

    chilipaprika , das ist interessant, man sollte SuS auf jeden Fall im Umgang damit schulen, gerade was den Quellencheck angeht.


    Ich frage mich gerade, ob man sich nicht theoretisch auch ohne KI Blödsinn ausdenken könnte, wenn die korrigierende Person keine Ahnung hat oder keine Zeit, um Hausarbeiten ernsthaft zu lesen und Quellen zu prüfen. Wäre zumindest kreativ^^


    Ich will es eigentlich ausprobieren, aber die Server sind überlastet, es bricht die Anwendung ab. Ich möchte von dem Ding wissen, wie es ist, als Gymnasiallehrer an eine Geistigbehindertenschule abgeordnet zu werden. Ich berichte, wenn ichs raus habe:victory:

    Ich würde jedem, der Leitungsqualitäten entwickeln möchte, raten, sich im weiten Feld der Kommunikation und Beratung fortzubilden. Alle technischen Fragen, wie Stundenplanung, kann man sich zeigen lassen und beim doing learnen. Wenn da Fehler passieren, geht die Welt auch nicht unter. Aber das Wichtigste ist meiner Meinung nach der Spagat in der Kommunikation mit Kolleg*innen, Eltern, Schülern und Vorgesetzten, die divergierende Vorstellungen und Bedürfnisse und noch mehr Kommunikationsstile haben. Die Leitung bekommt alle Problemfälle auf den Tisch, dienstliche und persönliche. Meines Erachtens sollte darauf der Schwerpunkt gelegt werden, um selbst unter diesen Herausforderungen gesund zu bleiben und auch den Menschen gerecht zu werden, für deren Geschicke man auf eine Weise Verantwortung übernimmt.

    Ich finds irgendwie fast schon witzig, dass ein 'Verbote bringen nie etwas!' für fortschrittlicher gehalten wird als 'Wir brauchen Regeln und jedes Kollegium hat Erfahrungen, welche das für ihre Schulart sinnvollerweise sind.'


    Wenn ich allen Kindern im Werkenraum erlaube, alle Maschinen zu benutzen, natürlich auch mit offenem Haar, dann ist das trotzig, fahrlässig und gefährlich und nicht voll cool und millennial. Regeln bestimmen unser zusammenleben, antiautoritär ist schon in den 70ern gescheitert. Und wer zu Hause seine Kinder machen lassen mag, was ihnen gerade einfällt, der kann das so tun, die Schule ist aber ein Raum, in dem viele Menschen zusammenkommen und die Lehrer Verantwortung für die Kinder übernehmen (müssen).


    Edit: Ich hab bislang übrigens kein einziges vernünftiges Argument pro Handy auf dem Pausenhof in Klasse 5-10 gelesen. Außer dass jemand mal Nintendo gespielt hat früher. Kommt da noch was?

    Neulich las ich ein Interview, wie Hochschulen damit umgehen, die müssen ihre Prüfungsformen natürlich auch überdenken. Der Präsident der Karlshochschule sagte zu den positiven Aspekten:


    Lepenies: GPT-3 ist ein potenziell sehr intelligenter und anregender Feedback-Partner. Je klüger man die Frage stellt und dem Modell Feedback gibt, desto intelligenter sind auch die Antworten. Meist kann die Text-KI den ersten Entwurf für jedwedes Dokument liefern.

    Wir könnten zum Beispiel innerhalb von kurzer Zeit neue Modulbeschreibungen erstellen oder bestehende um neue Lernziele oder Literatur ergänzen und aktualisieren. Ein Beispiel: wir wollten in einem recht theoretischen Seminar über Ethik und Globalisierung ein paar Fallbeispiele aus dem globalen Süden einbringen – das haben wir dann einfach von der KI in der ersten Fassung ausarbeiten lassen – die uns dann Beispiele gab, zum Beispiel eine Session zu feministischen Arbeiterbewegungen in Lateinamerika. Darauf wären wir bestimmt selbst gekommen – aber nicht nach fünf Sekunden. Gleichzeitig lassen wir uns von der KI ein Bewertungsraster für Gruppenpräsentationen vorschlagen – das müssen wir dann natürlich noch einmal nachprüfen und validieren.


    https://www.heise.de/news/Inte…e-veraendert-7451975.html


    Es ist halt wie mit allem Neuen...

    Um den Thread etwas aufzupeppen: in Chemnitz ist Tuberkulose in einem Pflegeheim ausgebrochen. Ist zwar nicht ganz so ansteckend aber auch durch Husten übertragbar und ziemlich tödlich. Das kann auch wieder ausbrechen, wenn man es als Kind mal hatte irgendwie. Klang kompliziert und vielleicht will sich ja jemand schonmal Expertenwissen anlesen und etwas Panik schieben, falls Corona gar niemanden mehr hinterm Ofen vorlocken sollte8)

    Und weil man in der Schulpause sein Smartphone nicht verwenden darf, behebt dieses Problem? Delusional

    Nein, aber man ist schon im Unterricht oft genug damit beschäftigt, Probleme vom Nachmittag bei WhatsApp im Unterricht aufzuarbeiten, wie ich bereits oben mitzuteilen versuchte. Versuche dir doch mal vorzustellen, was passiert, wenn sie sich zusätzlich auf dem Pausenhof filmen/fotografieren/den anderen Beschimpfungen und Beleidigungen (über Dritte) schicken. Man hat eine zusätzliche Kriminalitätsquelle, weil das natürlich nicht folgenlos bleibt. Spätestens am nächsten Tag steht ein Mutter auf der Matte, die fragt, wie es sein kann, dass in unserer Scheißschule das Dreckskind Soundso ihre Jennifer in der Unterrichtszeit beleidigt hat. Wenn sie nicht gleich das mobbende Kind aus dem Zimmer zu zerren sich anschickt.


    Die Schule wird dann nämlich zum Ort des Geschehens, was man aber, im Gegensatz zu einem normalen Streit, nicht vernünftig klären kann, weil man nicht alle Handys einsammeln und die Chats lesen und auswerten darf. Und wir haben schon die Polizei bei Waffen- oder Drogenbesitz im Haus, warum um alles in der Welt sollten wir uns noch mehr Zirkus einbrocken?


    Zumal die Handynutzung auf dem Hof keinerlei pädagogischen, didaktischen oder erzieherische Vorteile bietet. Im Unterricht setzt man es bei den Großen vielleicht mal gezielt ein, zum Infos suchen oder um die Nutzung von Kalendern/Merkfunktionen/hilfreicher Apps zu üben.


    Ich will, nebenbei bemerkt, auch nicht, dass meine Kinder in der Hofpause über einem Handy hängen. Handyzeiten sind ein ausgeklügeltes Erziehungssystem, das mit Hausaufgabenzeiten verrechnet wird und WhatsApp-Gruppen sind komplexes soziales Interagieren, das anders als im real life abläuft, was sie Stück für Stück lernen müssen. Damit kann man 10-13-Jährige nicht alleine lassen und glaube mir, wenn deine Kinder alt genug sind, wirst du es verstehen:aufgepasst:

    Quittengelee Leider Paywall. Kurze Zsfg.?

    Ich hoffe, ich gebe es korrekt wieder.

    Um bestimmte Inhalte als rassistisch, gewaltvoll usw. zu erkennen und nicht zu reproduzieren, muss die KI mit entsprechenden Texten gefüttert werden.

    Diese wiederum mussten von kenianischen Klickarbeitern für unter 2 Dollar die Stunde gelesen werden. Die Texte waren so brutal, dass die Arbeiter posttraumatische Belastungsstörungen davongetragen haben.

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