Beiträge von Quittengelee

    Der Kitaverband sieht die Zukunft in "multiprofessionellen Teams", in denen es auch so etwas wie "Alltagsbegleiter" gibt, die keine mehrjährige Ausbildung absolviert haben müssen.

    Unabhängig vom Rest des Themas: was ein beschissener Vorschlag. Immer weiter die Anforderungen, Ausbildungsqualität und Bezahlung zu reduzieren, um den Mangel zu kaschieren ist etwas, das in der Schule bereits seit Längerem zu Problemen führt. Es ist unfassbar, wie wenig die Arbeit der Erzieher und Erzieherinnen wertgeschätzt wird, kann ja jeder. So wie Lehrer, kann inzwischen auch jeder.

    Ich zitiere, wie von dir gewünscht, erneut:

    Auch hier könnte eine schnelle (Nach-)Qualifizierung von migrierten Erwachsenen zum Beispiel zu Kinderpflegern und Kinderpflegerinnen, dann zu Erziehern und Erzieherinnen, aber auch zu Integrationshelfern und Integrationshelferinnen stattfinden, die gezielt unterstützen und die Kinder auch in der Muttersprache weiter fördern und in der Grundschule alphabetisieren können

    Warum sollte ein erwachsener Mensch, der schon ein halbes Leben hinter sich hat, plötzlich Erzieher werden wollen, außer zu dem ZWECK, dass wir welche brauchen? Es geht ja nicht darum, zu gucken, ob bereits 20 oder 30 Erzieherinnen dabei sind, sondern darum, 125.000 fehlende Stellen zu besetzen. Du schlägst weder vor, Ingenieure aus Finnland zu Erziehern umschulen zu lassen, noch schlägst du vor, allen Migrant*innen, die keine Arbeit haben, den Quereinstieg in jeden Beruf zu ermöglichen, der für sie von Interesse ist. Du schlägst vor, gezielt Menschen im Schnellverfahren zum Erzieher zu erklären, weil Not am Mann ist. Das meine ich mit der Nützlichkeit.


    Oder anders: wenn du nach Schweden flüchten müsstest, weil dir das Haus unterm Hintern weggebombt wurde. Würdest du dann wollen, dass schwedische Lehrerinnen im Forum vorschlagen, dass die Deutschen doch im großen Stil für den Hochseefischfang und die Munitionsherstellung fortgebildet werden sollten, weil man gerade Fisch essen und aufrüsten will?

    ...

    Gezielt für bestimmte Berufe, in denen Mangel herrscht, Arbeitskräfte im Ausland anzuwerben (Pflege, Hotel- und Gaststättengewerbe …), halte ich nicht für verwerflich. Wie diese Berufe bezahlt werden, steht auf einem anderen Blatt, aber das gilt auch für „heimische“ Arbeitskräfte in diesen Bereichen...

    Tja, was ist schon verwerflich. So schlechte Arbeitsbedingungen vorzuhalten, dass kein Einheimischer davon vernünftig leben kann und dann Iranerinnen ins Land zu holen, von denen man weiß, sie hier keinesfalls dauerhaft bleiben können und wollen, diese hier allein zu lassen mit allen auftretenden Problemen und sich aktuell deswegen für Iranerinnen zu entscheiden, weil Portugiesinnen und Mexikanerinnen inzwischen genug von den Bedingungen hier haben kann man für sozialverträglich erklären, dann muss man aber damit rechnen, dass einen andere für rechts halten, obwohl das ganz überraschend kommen mag.

    Du bringst alles durcheinander. Es geht NICHT darum, dass Geflüchtete arbeiten wollen und es nicht dürfen, sondern dass sie nicht arbeiten müssen, um hier akzeptiert zu werden. DU erzählst ständig, dass Menschen hier nur willkommen sind, wenn sie Erzieher werden, weil wir die gerade brauchen. Es hat aber nicht jeder Eritreer oder jede Ukrainerin Lust und Kapazitäten um Erzieher*in zu werden, weil sie vielleicht schon einen anderen Beruf haben oder noch nicht genug Deutsch können oder mit Traumafolgestörungen kämpfen oder alleinerziehend sind, oder... Das sind individuelle Privatentscheidungen.


    Und dass irgendwer irgendwem die Arbeit wegnimmt, behaupten wohl nicht mal mehr stramme Faschos, so 90er ist das.


    Edit: Und dann gibt es natürlich noch andere Gründe um zu migrieren, da ist die Lage wieder anders als bei Asylsuchenden.

    Auch wenn ich mit diesen Positionen gegenüber den 10? Mitforisten isoliert bin, erlebe ich diese Positionen mittlerweile sehr oft im privaten Umfeld.

    Egal, ob in der Nachbarschaft, beim Vereinssport oder im Bekanntenkreis.


    Habe den Eindruck,dass viele Lehrerkollegen (BK nicht so extrem) in einer grünen (linken) Blase leben.

    Also gerade die Linken haben doch eine kranke Russlandnähe und hätten am liebsten, dass die Ukraine klein beigibt.


    Ansonsten lebe ich gern in einer grünen Blase, die hab ich mir ja nicht umsonst ausgesucht. In welcher Blase lebst du, bist du dir dessen wenigstens bewusst?

    Das stimmt.

    Die Frage ist, wann sollte man etwas nachgeben?

    Ich versuche vom Gefühl her fast zu streng zu sein und mir ist von Schülern zu Ohren gekommen, dass man mich auch Stufen übergreifend als streng ansieht.

    Einerseits denke ich mir, nur ein strenger Lehrer ist ein guter.

    Andererseits will ich bei den Schülern auch nicht wie eine Gouvernante wirken.

    Streng bedeutet nicht automatisch humorlos und distanziert. Du kannst trotzdem du selbst sein, auch wenn du regeln durchsetzt. Aber ich mache den Job schon sehr lang und überlege immer noch manchmal, ob ich hätte anders handeln können. Man lernt auch in unserem Beruf nie aus.

    Wenn man anderer Leute Meinung dazu nicht lesen will, stellt man keine Fragen in einem öffentlichen Forum. Es wäre mir z. B. im Leben nicht in den Sinn gekommen, hier zu fragen, ob ich Informatik studieren soll. Ich würde hier auch ganz sicher keine Fragen bezüglich irgendwelcher Angehörigen stellen. Allenfalls wenn es um irgendwelche bürokratischen Prozesse ginge von denen ich annähme, jemand hier könnte Ahnung haben.

    Ich hab Chilis Aussage eher so verstanden, dass die ganze Großfamilie sich einmischt und jenseits von Hinweisen der eigenen Sicht die Familie bekniet, so oder so zu handeln. Die haben ja offenbar selbst gar keine Frage, das Problem haben die anderen, die meinen, es würde was Schlimmes passieren, wenn man nicht dies oder jenes täte.

    Gibt es denn keine International Schools in der Region? Die gibt es auch in Deutschland, wenn die Familie überhaupt zurück will, und man macht ein internationales Baccaleaureat, wenn ich recht informiert bin.


    Ansonsten würde ich die Familie in Ruhe lassen, es sind ihre Kinder, ihre Erfahrungen, ihre Entscheidungen. Nur weil man selbst mal mit einem US-amerikanischen Kind Hausaufgaben gemacht hat, sagt das nichts darüber aus, wie andere ihr Leben gestalten wollen. Wenn die Kinder fit sind und es wollen, werden sie auch Abitur machen.


    ...

    Wenn sie zurück kommen, wird der Schock natürlich groß sein, so wie bei vielen Expats, die zurück kommen. Und zwar ganz abgesehen vom Schulsystem. Es ist nicht einfach, sich wieder einzufinden in den deutschen Alltag...

    Genau das.

    Was immer wieder auffällt: die AfD hat bei der Europawahl viele Stimmen bekommen, bei der Kommunalwahl allerdings nicht unbedingt. Auch in Burladingen war die CDU bei der Kommunalwahl stärkste Partei mit 40,5 % die AfD war bei 22,6 %. Auffallend ist auch, dass die Grünen ca. 8% verloren haben, während die AfD ca. 8% gewonnen hat.

    Die Grünen haben sehr viele Stimmen durch ihre Haltung zum Ukrainekrieg verloren, so wie ich es mitbekomme.

    Ja und? Erstens sind 22,6% nicht wenig und zweitens ist Europa nicht egal. Und wer mit dem Ukrainekrieg ein Problem hat, könnte auch die Linke wählen, immer noch besser als Rechtspopulisten mit Rechtsextremisten in ihren Reihen zu unterstützen.

    Unabhängig davon, wer jetzt genau die Oma pflegt, bleibt aktuell komplett das Thema "Prävention" außer Sicht. Die (Gesundheits-)Politik müsste viel mehr Ressourcen dahingehend investieren, dass viel weniger Menschen überhaupt erst pflegebedürftig werden, um somit ihren Alltag so lang wie möglich ohne fremde Hilfe selbstständig bestreiten zu können. In einzelnen Fällen lässt sich das aufgrund von Unfällen oder bestimmten Krankheiten nicht vermeiden (Einen solchen Fall habe ich auch in der unmittelbaren Familie.), aber frühzeitige Prävention könnte einen Großteil an Pflegebedürftigen stark reduzieren bzw. das Alter, in dem externe Pflege nötig wird, stark nach hinten schieben, wodurch wiederum der aktuell hohe Bedarf an Pflegekräften sinkt.

    Du redest so einen unfassbaren Unsinn, dass mir die Worte ausgehen, das überhaupt noch zu kommentieren. Kennst du eigentlich die Lebensbedingungen irgendwelcher Menschen, außer deinen direkten Blutsverwandten?

    Andersherum wird ein Schuh draus: Meine Argumentation beruht darauf, dass Migranten mitnichten eine Belastung sind.

    Deine Argumentation war, dass Deutschland ohne Migration nicht genug Arbeitskräfte und Restaurants hätte, da geht's schon um Nutzen. Und natürlich birgt Migration ganz generell auch Probleme.

    Du hast unter deinen Beiträgen stehen, dass man lieber über Lösungen als über Probleme reden solle, dafür muss man aber die Probleme sehen.


    Aber zum Threadthema zurück: nein, die AfD ist keine demokratische Partei und darf deswegen nicht gewählt werden.


    Leider wird sie das aber. Zum Beispiel in Baden-Württemberg, schwäbische Alb, wer widerspricht dort lautstark, Kris24 ?


    https://www.tagesschau.de/inla…ingen-europawahl-100.html

    Das Problem ist, dass du noch nichts zu reflektieren hast. Du wirst loslegen müssen und aus deinen Fehlern lernen.

    ... fiel mir auf, dass einige eine Klasse vom Start des Schuljahrs an bis zu den Herbstferien streng und konsequent führen (4-Augengespräche mit SuS, E-Mails bzw. Anrufe an Eltern, Sitzplanänderung), andere eher einen weniger konsequenten Umgang mit ihrer Klasse pflegen (Zitat: die armen SuS, die in den Corona-Jahren kaum Unterricht hatten), und das bei SuS, die auf einem Gymnasium kaum glücklich werden, weil es Ihnen an fachlichen Grundlagen, Lernbereitschaft und respektvollem Umgang mit Mitschüler*innen und LuL mangelt.

    Wieso ist ein 4-Augen-Gespräch automatisch "streng"? Wieso kann man kein Mitleid wegen Folgen des Lockdown haben und gleichzeitig "streng" sein oder gar "konsequent"? Definiere doch erst mal, was du überhaupt meinst.

    Herumschreien bringt IMHO auch nichts!

    Ja, das ist eine Binsenweisheit, bringt dich aber auch nicht weiter. Rumschreien tut man dann, wenn schon fiel schief lief und man k.o. ist, der Geduldsfaden reißt und nicht, weil man es für "streng" oder "konsequent" hielte.


    Wenn du erlebt hast, dass Elternanrufe oder Sitzplanänderung etwas bringen, dann mach das und schau hinterher, was es bewirkt hat.

    Es geht mir nicht um die Bewertung von "Migration". Es geht in diesem Thread um die Frage, ob die AfD eine demokratische Partei ist. Und diese Partei phantasiert zum Beispiel über "Remigration". Was bedeuten würde, dass viele hier seit Jahren ansässige Menschen mit Migrationshintergrund nach dem Wunsch dieser Partei das Land verlassen sollen. Und es geht eben um politische Konzepte dieser Partei, Migration zu steuern, die an Menschenverachtung grenzen und bei vielen hier lebenden Menschen mit Migrationshintergrund Ängste auslösen und Unverständnis über die mangelnde Wertschätzung, die ihnen und eben auch ihrer Arbeitsleistung damit entgegengebracht wird.

    Ja, das sehe ich auch so.



    Du schriebst aber:

    Viele Praxen wären dann geschlossen und Notaufnahmen nicht besetzt …

    ...

    Verstehe ich nicht. Ich sprach von arbeitenden und konsumierenden Menschen mit Migrationsgeschichte.

    Wieso müssen Menschen arbeiten und konsumieren und unsere Notaufnahmen besetzen und, ich ergänze, Spargel ernten und Tiefgaragen bauen? Klar, wir haben ein Problem, weil uns Fachkräfte fehlen, ideal wäre aber, diese richtig zu bezahlen, egal woher sie kommen. Stattdessen werden Leute ins Land geschleust oder gelockt, die für miese Arbeitsbedingungen und schlechte(re) Bezahlung Jobs erledigen, was ein Problem ist und nichts, wofür man dankbar sein sollte. "Zum Glück arbeitet jemand für wenig Geld und ohne vernünftige Versicherung und fällt wegen Hitzschlag auf dem Feld um, Migration ist ja so wichtig" finde ich genauso verkehrt wie "die Migrant*innen alle miteinander kosten ja so viel Geld".

    Menschen haben nach meiner Auffassung ganz prinzipiell gar keine Funktion. Eine Gesellschaft als System funktioniert nur, wenn sich alle beteiligen, aber das hat nichts damit zu tun, ob jemand in Moldawien oder in Deutschland geboren wurde. Sonst wäre dein Umkehrschluss: wenn ein Mensch mit Migrationshintergrund keiner Arbeit nachgeht oder kein leckeres Restaurant eröffnet, ist Migration schlecht.

    Mich befremdet die pauschale Aussage "Wir brauchen Migration", um Diskussionen abzuwürgen.


    Mich befremdet die Idee, Deutschland würde es ohne Menschen mit Migrationsgeschichte besser gehen.


    Und ich frage mich, wieso "Migration" überhaupt bewertet wird. Menschen migrieren schon immer und das aus 1000 verschiedenen Gründen. Das ist einfach eine Tatsache und muss per se überhaupt nicht gewertet werden.


    Die Aufrechnung, welchen Wert eine Person hat, je nach dem, welche Arbeit sie ausübt in Kombination mit der Frage, wo sie geboren wurde, finde ich ebenso rassistisch wie die Rechnung, welche Dienstleistungen sie in Anspruch nimmt. Da nehmen sich deine Aussagen nach meinem Verständnis nicht viel mit denen des rechtsextremen Kollegen.

    Du hast den Begriff des Classroommanagements verwendet, sprichst aber nur von Strenge vs. alles durchgehen lassen. Zwei Gedanken dazu:

    1. Definiere für dich, was streng überhaupt sein soll.

    2. Classroommanagement bedeutet, den Raum und die Abläufe so zu gestalten, dass es von vorneherein zu möglichst wenig Störungen kommt. Dazu gehört in erster Linie alles, was mit Transparenz zu tun hat: Zum Beispiel klare Ansagen, sichtbare oder mündlich eindeutig formulierte Regeln und Konsequenzen bei Nichteinhaltung, feste Plätze für bestimmte Materialien, feste Abläufe für bestimmte Tätigkeiten, Fahrplan für die Stunde, Kriterien zur Leistungsbewertung und andere mehr. Je nach Alter und Verhaltensproblemen natürlich angepasst, aber im Großen und Ganzen soll das Management des Classrooms dafür sorgen, dass du und die SuS wissen, woran sie sind, dann erübrigt sich das eine oder andere Hochschaukeln.


    Ich wünsche dir einen guten Start und viel Spaß mit deinen neuen Klassen :wink2:

    "Die regelmäßige Arbeitszeit entspricht 16 h, entspricht in Schulwochen 10 UE mit 45 min Umfang. Der Angestellte ist zu Überstunden und Mehrarbeit verpflichtet, die in Freizeitausgleich abgegolten wird. Wann dies der Fall ist, legt der AG fest."

    Wenn 10 UE 16 h entsprechen, müsstest du pro 1 UE 1,6h bezahlt kriegen. Wenn du mehr unterrichten sollst, zum Beispiel 5 UE pro Woche, dann müsstest du 5x1,6= 8 Stunden bezahlt bekommen, oder? 25 UE sind dann 40 h, wobei Ferien noch nicht verrechnet wären. Musst du Urlaub nehmen und wie werden Ferien vergütet? Hast du Anwesenheitspflicht? Wenn der zusätzliche Unterricht als Freizeitausgleich abgegolten werden soll, müsstest du rumrechnen, wie viel Urlaub du innerhalb der Schulferien nehmen kannst.

    ...Wenn ich für zusätzliche Aufgaben, die großzügig verteilt werden: Sekretariat, Putzen, Möbel schleppen, Tische reinigen in Mensa wenn Aufsicht, Ganztagskonferenzen, Projekte, Schulentwicklungsplan, Funktionen usw., ...

    Was zusätzliche Aufgaben sind, müsstet ihr m.E. irgendwo festhalten. Konferenzen sind im Normalfall Teil dessen, was du machen musst im Rahmen deiner Bezahlung. Möbel schleppen nicht, das dürfen wir aus arbeitsschutzrechtlichen Gründen auch nicht. Allerdings: du arbeitest an einer freien Schule, die können in ihre Verträge schreiben, was immer sie wollen, dafür gibt es kein allgemeines Schulgesetz, wie von dir gesucht, fürchte ich.


    Ich würde künftig Abstand nehmen von freien Schulen. Wenn das nicht gerade ein persönliches Herzensprojekt ist, sind die Bedingungen immer 100x schlechter als beim Staat, weil diese Schulen unter chronischem Geldmangel leiden.

    Ja, du sprichst von der Bundesvereinigung FREIE WÄHLER. Es gibt aber auch viele Gruppierungen mit ähnlichen Namen, die nur kommunal agieren und nicht mit der Bundesvereinigung kooperieren.

    Das hat aber dann nichts mit Antimons Beitrag zu tun, der sich auf eine rechte Partei bezieht. Bayern braucht keine AfD, weil es schon Sammelbecken gibt. In Sachsen wäre das Pendant wahrscheinlich am ehesten die Freien Sachsen, in denen allseits bekannte Neonazis ihren Hass in Parteipolitik fließen lassen.

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