Beiträge von Quittengelee

    ...Du vergisst, dass meine SuS mindestens 15 sind, ich kommuniziere als Fachlehrperson nicht mit den Eltern.

    Nein, vergesse ich nicht, aber in deutschen Bundesländern haben Lehrkräfte die Pflicht, Eltern zu informieren bis die Kinder volljährig sind. Und um Deutschland geht's im Ausgangsbeitrag, wenn ich recht erinnere. Das hat auch seinen Grund, auch wenn das nicht jede*r verstehen kann. Und es ging um andere Fächer, die es bereits ab Klasse 5 gibt.


    Danke für den Artikel, darin geht es um Vorhersagekraft für Studienerfolg, finde ich nachvollziehbar. Inwiefern Noten in Klasse 1-11 SuS adäquate Rückmeldung geben, um ihren Lernerfolg verbessern zu können, hab ich hier immer noch von niemandem gelesen, dazu kommt wahrscheinlich auch nichts mehr.


    Auch warum die Meinung vorherrscht, dass Ziffernnoten für SuS unerlässlich seien, weil sie sonst nichts mehr tun, was aber bis zum 6. Lebensjahr und ab dem Beenden der Ausbildung plötzlich nicht mehr notwendig scheint, erschließt sich mir nicht. Menschen sind von Natur aus wissbegierig.

    Aber darüber haben wir uns schon vor Jahren hier gestritten. Und vielleicht schafft es ja jemand, die persönlichen Vorteile von Notengebung zu erläutern, ich hab dazu noch kein Argument gefunden.

    Ich hab ein grosses Repertoire an Vokabelspielen und auch einen Beamer, wo ich in Sekunden das aktuelle Lehrwerksvideo zur Unit 3 oder whatever griffbereit habe. Da muss nichts vorbereitet werden, wenn man weiss wie.

    Nee, da hast du offenbar schon viel vorbereitet, 'griffbereit haben' bedeutet ja nichts anderes. Nur kannst du das vermutlich wiederholt nutzen, wenn du immer wieder dasselbe machst.

    Was hat er denn von einer 2 oder einer 4 in Mathe?

    Nix. Ich weiß zwar nicht, warum es immer wieder um Mathe geht, weil es im Ausgangsbeitrag explizit um Kunst, Musik und Sport geht. Aber auch in Mathe heißt 2 für die Eltern, 'da muss man sich nicht weiter kümmern, läuft' und 4, 'da muss man wohl zum Elternsprechtag und fragen, was nicht läuft'. Dem Schüler/der Schülerin bringt es nichts, es ist keine Rückmeldung, mit der ein Kind viel anfangen kann.


    ...dieser Note liegt ein zweiseitiger Beuruteilungsbogen mit insgesamt 14 Kriterien zugrunde. Es dauert Stunden, bis ich die Arbeiten gelesen und mir im Detail notiert habe, bei welchem Kriterium ich nun welche Punktzahl ankreuze. Ebenso wenig fällt die Ziffernnote für eine schriftliche Prüfung vom Baum. Die muss ich konzipieren und einen Erwartungshorizont ausarbeiten. Ich muss mir genau überlegen, für welchen Gedankenschritt ich wie viele Teilpunkte gebe, die am Ende die Grundlage für die Note sind...

    Und was spricht dagegen, das den Familien auszuhändigen? Also vielleicht machst du das ja, aber in Deutschland ist es halt üblich, eine Halbjahresimformation zu erstellen und viel mehr kommt nicht an.

    Die Art von Schülern, die einfach keinen Zugang zum Fach zu finden scheinen, gibt es nicht nur in Sport, sondern auch in den Sprachen und vielen MINT-Fächern. Ein kleiner Trost ist da vielleicht, dass eine neue Sportart im Unterricht auch immer eine neue Chance darstellt und wer nicht gut im Schwimmen ist, ist es womöglich in Leichtathletik oder Fußball.

    Das ist doch klar. Aber warum spricht das für Leistungsbewertung in Sport? Was hat der Sohn des Kollegen von der Bodenturnen-6, der Basketball-1 oder Sport-3? Ja, er ist kein Zweierschüler in Sport, aber die Note hat doch keinen Selbstzweck.


    Ich habe den Eindruck, dass die Befürworter von Bewertung (insbesondere in Form von Ziffernnoten) vor allem die Gewohnheit ins Feld führen. War schon immer so/ das wollen doch alle/geht ja gar nicht anders. Ich sehe darin eher ein Relikt aus Zeiten, in denen man noch mit dem Medizinball Leibesübungen in Turnhallen mit Dielenböden vollführte.

    Danke für eure Erfahrungen, Anregungen, Ideen. Die LMAA-Haltung muss ich mir wieder ein bisschen mehr aneignen, aufgrund schwerer Erkrankung muss ich wieder reinfinden, einen gesunden Mittelweg finden.

    Bringt ihr euch die fachfremden Inhalte im Selbststudium bei oder macht man da Zusatzprüfungen?

    Selber beibringen. Es geht zwar an der Lernförderschule nicht in die Tiefe, trotzdem kann man natürlich viel falsch machen. Sehe ich in Mathe bei Leuten, die kein Mathe für Primarstufe hatten und nach Gefühl unterrichten, bis 1000 kann ja schließlich jeder rechnen *harhar*. Aber nützt ja nüscht.


    Edit: Achso, unsere Schulen sind ja sehr klein, da schaut man bei der Stellenvergabe eher auf den studierten Förderschwerpunkt als auf das Unterrichtsfach. Es ist schlicht nicht an jeder Schule jedes U-Fach vertreten. Für bestimmte Fächer werden aber auch Leute abgeordnet. Die sind dann meist ziemlich schnell krank, weil in 10 fremden, verhaltensschwierigen Klassen Chemie auf Vorschulniveau unterrichten, ist nicht jedermanns Traum.


    Für mich betrifft es bislang 9 Fächer in Klasse 1-9, die ich fachfremd erteilt habe. Kann interessant sein, kann einen aber auch irgendwann fertig machen, 'Französische Revolution' oder 'Verkehrswege in Deutschland' sind dann halt nicht mehr bei Frau Grundschultante auf Insta zu finden :hammer:


    laleona , wenn du solche Quiz' erstellst, kannst du die mehrmals nutzen? Oder geht das schnell? Ich hatte z.B. angefangen, einen historischen Stadtteilrundgang mit Actionbound zu erstellen. Nach 2 Stunden Arbeit hab ich mich aber dann gefragt, ob ich wirklich weitermachen will, ich weiß ja nie, ob ich das Thema in den nächsten 10 Jahren nochmal unterrichte und für 45 min. 4h Vorbereitung ist auch nicht wirklich effektiv.


    Danke auch an Wurzelvokal , solche Methodentips helfen gerade gut!

    Ist hier irgendwie nicht klar, dass Noten immer nur den Durchschnitt aller Leistungen in einem Fach widerspiegeln können? Das ist immer so, auch in den nicht-musischen Fächern.

    Sag ich doch.


    Ist das etwa neu?

    Nö.

    Und das "Argument", dass in Musik, Sport und Kunst nur Techniken bewertet werden, zeugt nicht ubedingt von Sachkenntnis. Kreativität wird im Kunstunterricht nicht bewertet? Wie kommt man auf so einen Unsinn?

    Na dann, du weißt es offenbar besser, lass uns teilhaben. Wie bewertest du Kreativität und was erreichst du damit bei den Kindern deiner Meinung nach?

    Genau das!


    Ich liebe schon immer Schwimmen, gehe heute noch zum Leistungstraining, habe früher Rettungsschwimmen gemacht. In der Schule hatten wir nicht eine einzige Schwimmstunde.

    Basketball habe ich auch sehr gerne gespielt, in der Schule hieß es nach einer Einheit, naja, ich finde, deine Bemühungen sind so semi, Note 3. Danke, ich habe es dann auch nicht weiter probiert.

    Was schiebst du zur Zeit eigentlich für einen Frust? Offenbar geht ja bei deinem Kind an der weiterführenden Schule irgendwas schief und deswegen ist es jetzt überall doof?! Also unsere Musiker und Zeichner machen wirklich tolle Sachen im Unterricht.

    Halt dich mal mit persönlichen Spekulationen zurück. Und nein, es geht nicht darum, ob Sachen 'toll' sind, sondern dass man Techniken bewerten muss und Kreativität dann zu kurz kommt. Für Sport gilt Ähnliches, was will man denn erreichen? Dass die Kinder in Sportarten reinschnuppern und Freude am Bewegen entwickeln, den Rest des Lebens für sich eine Sportart entdecken? Oder geht es vor allem darum, Noten zusammen zu bekommen? Z.B. sowas in Leichatlethik, in der man vor allem aus Listen Weitsprungdaten abliest und in Noten 'umrechnet' wem soll das was bringen? Kann ja jeder kurz für sich selbst überlegen, was er oder sie aus den Fächern mitgenommen hat. Und das kreide ich keiner Lehrkraft an.

    Nö, Chancengleichheit gibt es nicht. Die Frage, was Bewertung von SuS überhaupt für einen Sinn hat, habe ich aber hier noch nicht gelesen. Die Angst der Kunstlehrergilde, dass man ihr Fach noch weniger ernst nehmen könnte ist vielleicht begründet, vielleicht auch nicht. Ich sehe in Kunst, Musik und Sport jedenfalls einen ganz anderen Beitrag für die Menschheit als breit diverse Techniken anzuschneiden und nach Kriterien zu bewerten. Kreativ ist jedenfalls weder Musik- noch Kunstunterricht, weil eben genau die Bewertung nach Kriterien jegliche Kreativität verhindert.


    Und wer das für Deutsch auch so sieht, kann ich mitgehen.

    Ich hatte dann mich für 6 Monate entschieden.

    6 Monate für was für eine Art von Beschäftigungsverhältnis denn? Angestellte? Bist du Lehrerin? Seiteneinstieg? Wenn Letzteres, welche Fächer hast du, Bachelor für irgendwas oder Master und 2 ableitbare Fächer? Der Seiteneinstieg ist in jedem Bundesland anders organisiert.


    Die Zeit ist scheinbar nicht ausreichend gewesen für unsere SL (obwohl sie selber wirklich positive Berichte über mein Unterricht geschrieben hat)

    Was für Berichte an wen und wieso entscheidet die Schulleitung über deine Entlassung oder Entfristung? Und wieso fragst du nicht sie selbst als erstes?



    Nun habe ich mich in ein andere Bundesland in ein Seiteneinsteiger Portal beworben und bekam innerhalb 24 Stunden mehrere Stellen angeboten. Meine Frage: darf ich für ein anderen Landesschulamt arbeiten wenn in SA ich die PZ (6 Monate) nicht bestand?

    Keine Ahnung, würde ich direkt dort nachfragen. Du kannst es ja schlecht verheimlichen.

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