Beiträge von Quittengelee

    Ich verstehe den sachlichen Ablauf noch nicht, weil ich so gut wie keine Social Media nutze und die Beiträge der Kollegin nicht kenne. Die AWO hätte für den Ganztag Geld bekommen und das ist verfallen, weil die Schulleiterin irgendwas nicht beantragt hat. Richtig? Hat das Ganztagsangebot trotzdem stattgefunden, nur in unsanierten Kellerräumen oder hat die Schule mittags zugemacht und keinen Ganztag gehabt? Und wieso hat die Dienstaufsichtsbeschwerde eines privaten Trägers überhaupt irgend einen Einfluss auf dienstliche Entscheidungen? Kennt da einfach Hinz den Kunz und dann wird sowas beim Golf besprochen?

    Am meisten zu knacken macht mir immer, wenn man wegen eines kranken Kindes zu Hause bleiben muss -...

    Ich sehe nicht, wie Teilzeit da einen Vorteil bietet. Ich würde auf jeden Fall guten Gewissens die Kindkranktage ausnutzen, dafür sind die nämlich gesetzlich verbrieft worden. Für schlechtes Gewissen gibt's dort keinen Paragraphen :)


    Ich habe fast immer Vollzeit gearbeitet, aus den von dir genannten Gründen. Einmal probiert und mich dann geärgert, bin wahrscheinlich einfach zu geizig...


    Ob es anders besser gewesen wäre, weiß ich nicht. Wir waren wahrscheinlich manchmal gestresster als nötig, auch wegen Krankheiten und Todesfällen in der Familie. Vielleicht wäre mehr Zeit und Ruhe besser für alle gewesen? Die Kinder sind nur einmal klein (Oma-Spruch, ich weiß, aber das wird einem immer bewusster, je größer die Kinder werden...)


    Ich würde, glaube ich, überlegen, ob meine Aufmerksamkeit für die Kinder gut da ist, wenn ich mich nachmittags um sie kümmere. Zeitliche Orga bekommt man ja immer irgendwie hin. Aber bin ich wirklich anwesend oder so gestresst, dass ich nur noch genervt bin und die Kinder im Sandkasten/vor dem Fernseher parke, um erst mal eine zu rauchen? Du weißt hoffentlich, wie ich meine. Eltern sind nicht perfekt. Aber es tut gut "achtsam" zu sein, wie man heute sagt. Wenn die Kraft für Schüler und eigene Kinder reicht, dann geht das. Ob sich das Gerenne am Ende rückblickend wirklich lohnt, könnt ihr tatsächlich nur selbst fühlen.

    Das Problem sind Abschlüsse, die etwas vorgaukeln, was nicht vorhanden ist.

    Der Prof sagt doch selbst, dass Soundsviele die Klausuren und den Anschluss schaffen! Entweder sind die Leute alle nicht auf Hauptschulniveau, dann sollte sich das Problem nach dem ersten Semester erledigt haben. Oder aber sie sind auf Hauptschulniveau, dann macht der Professor denselben Fehler, indem er Abschlüsse verschenkt, kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen. Oder, am wahrscheinlichsten, er jammert rum, so wie auch hier immer wieder Kolleginnen und Kollegen, dass die Jugend immer dümmer/schlechter/unerzogener wird und dann nervt das einfach nur.


    Oder anders: wie viele 6en hast du bereits in Mathe gegeben, weil ein Schüler so schwach war, dass er das Abi nicht schaffen kann und nicht in der Lage ist, zu begreifen was 19% sind?

    ... frage mich ja nur wo die ganzen Stellen ausgeschrieben sein sollen für die ach so gesuchten Lehrer. :sterne:


    Naja, dass dringend gut ausgebildete Lehrkräfte gesucht werden, bedeutet ja nicht, dass jeder überall genommen wird. Zudem ist die Bürokratie im Schuldienst zäh (Stichwort Papier-Formulare hast du z. B. schon genannt). Dafür kann aber hier keiner was.

    Des weiteren werden bestimmte Lehrkräfte gesucht. Offenbar nicht BBS und Wirtschaft, sondern etwa Sekundarschule und Mathe/Informatik/Physik o.ä. Meist muss sich ein zweites Fach ableiten lassen oder/und nachstudiert werden, um überhaupt genommen zu werden oder voll bezahlt zu werden.


    In Sachsen wurden an Oberschulen auch immens viele Quereinsteiger eingestellt, die Einarbeitung erfolgt im Wesentlichen durch Lehrkräfte, die das nebenher für lau machen. Dass das nicht immer harmonisch lief, kann man sich denken. (Auch hier: nicht die Kolleginnen suchen händeringend nach Nachwuchs...).


    Das Problem ist auch, dass jedes Bundesland ein eigenes Verfahren hat. Dir bleibt daher nichts anderes übrig, als dich durch die Bestimmungen aller Länder zu ackern. Für Sachsen könnte ich nochmal nachlesen und mich umhören, allerdings hast du das auch ausgeschlossen.


    Viel Erfolg!


    Edit: rufe am besten direkt überall an, die meisten Stellen werden gar nicht ausgeschrieben sein. Und wenn sie dringend jemanden für eine bestimmte Schule brauchen, finden sie vielleicht eine Stelle.

    Ich habe kürzlich diese erworben: https://www.bergzeit.de/p/suun…o-9-peak-gps-uhr/5048045/


    + ich finde sie schick

    + preislich okay

    + in Finnland mit erneuerbaren Energien hergestellt

    + gute App

    + viele Sportarten abrufbar

    + Navigation kann reingeladen werden

    + 'Brotkrümelfunktion'

    + Nachrichten können empfangen werden (nervt ggf., aber wer's braucht...)

    + Akku hält ewig

    + robust

    - keine eigene Navigation

    - keine Bezahlfunktion

    - keine Musik

    -? weitere Vergleiche fehlen mir

    Rechenfertigkeiten innerhalb einer Woche kommen?

    Naja, wer an der FH studiert, sollte sich Prozentrechnung und Brüche aneignen können, meinst du nicht? Es ging m.E. darum, was hängen geblieben ist und aus dem effeff beherrscht wird, was in Klasse 9 oder 10 gemacht wurde.


    Tut sie das? Ich vermag keine Klage zu erkennen. Lediglich die Analyse, das etwas fehlt.

    Die Klage höre ich aus dem depressiven Grundton heraus und dem Hinweis, dass man ihn mit Meinungen und hinweisen verschone, da dafür keine Zeit sei, gleichwohl aber Zeit ist, dazu einen Vortrag zu verfassen. Insofern höre ich schon einen Appell, vielleicht irre ich und es sollte einfach nur mal so gesagt sein.

    Mancher verwechselt immer wieder Anwendungsbezug mit Kompetenzbereichen. Kompetenzen sind dafür da, Probleme zu lösen und natürlich sollen Lehrkräfte diese vermitteln. Wenn ausschließlich mit Melonen gerechnet wird, läuft was in der Vermittlung im Unterricht falsch und nicht bei den SuS.


    Ich zitiere mal aus den Bildungsstandards der KMK einen von 6 Kompetenzbereichen, Mathe Sek II (Zusätzlich gibt's noch Leitideen, wie Messen, Daten&Zufall etc.):


    Die Kompetenz „Mathematisch kommunizieren“ (K6)

    Zu dieser Kompetenz gehören sowohl das Entnehmen von Informationen aus schriftlichen Texten, mündlichen Äu-

    ßerungen oder sonstigen Quellen als auch das Darlegen von Überlegungen und Resultaten unter Verwendung einer

    angemessenen Fachsprache. Das Spektrum reicht von der direkten Informationsentnahme aus Texten des Alltags-

    gebrauchs bzw. vom Aufschreiben einfacher Lösungswege bis hin zum sinnentnehmenden Erfassen fachsprachli-

    cher Texte bzw. zur strukturierten Darlegung oder Präsentation eigener Überlegungen. Sprachliche Anforderungen

    spielen bei dieser Kompetenz eine besondere Rolle.

    Die drei Anforderungsbereiche zu dieser Kompetenz lassen sich wie folgt beschreiben:

    Anforderungsbereich I: Die Schülerinnen und Schüler können

    N einfache mathematische Sachverhalte darlegen

    N Informationen aus kurzen Texten mit mathematischem Gehalt identifizieren und auswählen, wobei die Ordnung

    der Informationen im Text die Schritte der mathematischen Bearbeitung nahelegt

    Anforderungsbereich II: Die Schülerinnen und Schüler können

    N mehrschrittige Lösungswege, Überlegungen und Ergebnisse verständlich darlegen

    N Äußerungen (auch fehlerhafte) anderer Personen zu mathematischen Aussagen interpretieren

    N mathematische Informationen aus Texten identifizieren und auswählen, wobei die Ordnung der Informationen

    nicht unmittelbar den Schritten der mathematischen Bearbeitung entsprechen muss

    Anforderungsbereich III: Die Schülerinnen und Schüler können

    N eine komplexe mathematische Lösung oder Argumentation kohärent und vollständig darlegen oder präsentieren

    N mathematische Fachtexte sinnentnehmend erfassen

    N mündliche und schriftliche Äußerungen mit mathematischem Gehalt von anderen Personen miteinander verglei-

    chen, sie bewerten und ggf. korrigieren


    Dass man seinen Unterricht so vorbereitet, dass jedem Schüler (mwd) die Möglichkeit gegeben wird, diese Kompetenzen zu erwerben, sollte man im Ref lernen. Ob es tatsächlich der Fall ist?


    Die Kompetenzraster gibt es auch für alle anderen Fächer und Schularten, weswegen (siehe anderer Thread) zum Beispiel in der 3. Klasse mehrere schriftliche Verfahren kennengelernt, erläutert, verstanden und miteinander verglichen werden sollen. Ein Verfahren auswendig zu lernen ist das eine, aber z.B. erklären zu können, warum man die Ziffern stellengerecht übereinanderschreiben muss und warum zwei Rechenwege funktionieren und aus welchem Grund man sich für Variante a oder b entscheidet, führt idealerweise dazu, dass die Kinder wirklich begreifen, was sie machen und es in Klasse 5 oder 7 immer noch wissen.


    Der oben verlinkte Prof. Dr. könnte z.B., statt sich im Internet zu beklagen, eine Liste mit derlei Grundlagenaufgaben rausgeben und sagen: bis nächste Woche erwarte ich, dass Sie alle in der Lage sind, diese 10 Aufgabentypen zu lösen, sonst brauchen Sie nicht mehr erscheinen. Oder er legt einfach mit seinem Unterricht los und es fliegt raus, wer nicht mitkommt. Aber, wie er selbst sagt, die Lernenden bestehen am Ende die Prüfungen unabhängig davon, ob sie ad hoc wussten, was Cosinus war, so doof sind sie also offenbar nicht.

    Dann muß man das ausprobieren. Irgendwie immer nur Kosmetik drauf kann doch nicht die Lösung sein.

    Das können m.E. nur Brennpunkt-Grundschulleute wissen, wie das wäre. Am Ende muss sich nämlich die Schule rechtfertigen, wenn pro Jahr 15 Kinder sitzen bleiben und für 10 eine Förderschule gesucht wird. Ich sage nicht, dass das nicht der richtige Weg wäre, sondern frage, was das in letzter Konsequenz für die Schulen bedeuten würde.

    Ich bin überrascht, wie viele die Frau persönlich zu kennen scheinen. Wie geht es ihr denn mit der Situation? Wie sind ihre weiteren geplanten Schritte?

    Kenne ich, wenn wir die Probleme ernstnehmen "dürften", wäre es bei uns (und den meisten anderen Brennpunktgrundschulen) ähnlich. Aber in NRW müssen Kinder 2 Jahre in der Schuleingangsphase verbleiben. Das erste Schuljahr kann nur wiederholt werden, wenn die Eltern das wünschen und den Antrag stellen.

    Wie würdest du es rechtlich regeln, wenn du die Wahl hättest? Das Problem scheint ja die schiere Masse der Forderbedürftigen zu sein. Haben nur 2-3 Kinder einer Klasse ein Problem, sucht man individuelle Lösungen. Haben 23 von 27 Förderbedarf, traut man sich als Schule wahrscheinlich nicht, 23 Anträge auf Überprüfung sonderpädagogischer Förderbedarf zu stellen oder auch, die Klasse wiederholen zu lassen, wie oben angesprochen. Was würde passieren, täte man es?

    Vor allem ist die Behörde dem Lehrerforum keine Aussage schuldig:sterne:

    Wenn die betreffende Person Lust hat, sich öffentlich zu äußern oder eine Petition zur Änderung der Gesetzeslage bei Abordnungsverfahren ins Leben zu rufen, wird sie das sicher tun und wahrscheinlich dann entsprechende Unterstützung erfahren.

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