Beiträge von Quittengelee

    Hatten wir es nicht letztens wieder davon, dass Kinder Sprachen wie ein Schwamm aufnehmen und es daher gar nicht genug Sprachen sein können?

    Nein. Im Gegenteil, aller Nas lang erklären uns Lehrkräfte aus Klasse 5, dass sie in der Fremdsprache sowieso von vorne anfangen und aus den Grundschulen so gut wie nichts mitgebracht wird.


    Und wenn ein Kind Türkisch und Deutsch gleichermaßen lernen soll, schadet Englisch vielleicht nicht, es hat aber auch keinen Vorrang in einem Lehrplan, der Lesen, Schreiben, Rechnen vermitteln soll.

    Ich weiß das es nicht immer einfach ist bei älteren Schülern für Ruhe zu sorgen.

    Gerade bei 8., 9. und 10. Klassen muss es nicht unbedingt laut zugehen. Es hilft oft auch einfach die eigene Präsenz, einzelne anzusprechen, überhaupt ins Gespräch kommen und die Personen ernst nehmen, die da sitzen. Bei Konflikten eher jemanden mit rausnehmen als vor der Klasse Machtkämpfe ausfechten.

    Das ist alles wilde Spekulation.

    Wie gesagt: wenn die Kollegin sich wirklich etwas vorwerfen lassen muss, ist ein Disziplinarverfahren der richtige und "faire" Weg.

    Was mich ärgert ist nicht die Tatsache, dass sich eine Schulleitung kritisch hinterfragen lassen muss, sondern die Art des Vorgehens - kein juristisch sauberes Verfahren, sondern stattdessen das Aufbauen von psychischem Druck und der Missbrauch von Instrumenten als Disziplinierungsmittel, die für ganz andere Dinge vorgesehen sind.

    Ich glaube, da sind wir uns mal alle einig:)

    Kommt doch auch darauf an, über was sich die Eltern so beschweren. Nicht jedes Gequengel Richtung Schulbehörde richtet sich konkret gegen eine Schulleitungsperson. Davon ab kann das nicht der Grund sein, eine Versetzung einer Schulleitung durchzudrücken.


    Edit:

    Just my 2 Cents, da wir wieder nur eine Seite hören (bzw. lesen). (Ich finde es übrigens in Ordnung, dass sich die Gegenseite nicht äußert.)

    Wäre auch nicht besonders professionell, wenn sich "die Gegenseite" im Internet dazu ausließe.


    Es gibt übrigens etwas, dass sich "Flucht in die Öffentlichkeit" nennt und für Beamt*innen zum Problem werden kann. Die betroffene Person sollte also möglicherweise lieber vor Gericht ziehen, als Podcasts zu erstellen. Ich habe selbige nicht gehört, ich meine es ganz allgemein.

    Palim , statistisch gesehen wird offenbar zu wenig gelesen, kann man das nicht erst mal so wahrnehmen?


    Also wenn jetzt die Kultusministerien sagen: Grundschulen müssen 200 min die Woche lesen. Dann könntet ihr für eure Schule oder du für dich in deinem Klassenzimmer antworten: ja, machen wir (ich) bereits. Es gibt Lesetagebücher, Tandemlesen und Lesen im Lesebuch, 200 min sind voll.


    Auf viele Grundschulen trifft es aber offenbar nicht zu. Man kann natürlich an der Studie zweifeln, aber dann brauchen wir keine Schulleistungsstudien, wenn deren Ergebnisse prinzipiell angezweifelt werden.

    Nichts davon überrascht mich. Insbesondere das Vorgehen, dass Beschwerden von Eltern inhaltlich erst als falsch zurückgewiesen werden und dann später wieder verwendet werden nach dem Motto "Es spielt keine Rolle, ob die Beschwerde berechtigt war, alleine dass man sich über sie beschwert, spricht bereits gegen Sie", habe ich selber schon im Rahmen meiner Personalratsarbeit erlebt.

    Das ist dann halt astreines Mobbing, in jedem Falle schlimm aber noch lange nicht rechtskonform, nur weil es immer wieder vorkommt. Eine wie auch immer geartete Elternbeschwerde führt ja nicht zur Versetzung. Im Gegensatz zu einer normalen Lehrperson hat die betroffene Schulleiterin großen, öffentlichen Rückhalt, möge er nützlich sein und wenn auch nur für die persönliche Stärke. Es bleibt abzuwarten, was das zuständige Gericht entscheidet.

    An der Stelle sehe ich aber auch die Eltern in der Pflicht.

    Und was wachen wir nun mit dieser Sicht? Die Eltern können und/oder wollen nicht, also muss man eine Lösung finden, wenn man nicht ein Viertel der Bevölkerung abschreiben will.


    Wenn ich mit der Einstellung „dann ist das eben so“ an die Sache heranginge, dann würde sicher die Hälfte gar nichts tun oder lange nicht ausreichend etwas lernen.

    Hast du es denn schon mal ausprobiert mit Lesezeiten? Ich mache das auch und es funktioniert gut. Sie sollen sich dann Notizen in einem extra Heft machen und ich lasse einzelne erzählen, was sie gelesen haben. Es geht ja gerade nicht darum, einen riesen Zinnkber zu betreiben, sondern mehr zu lesen. 60 min weniger pro Woche im Vergleich ist halt schon ne Ansage.


    Und dass viele andere tolle Aktivitäten stattfinden ist sicher unbestritten, es denkt niemand Ernstzunehmendes, dass GS-Lehrkräfte nicht genug machen. Die Frage ist, ob man inhaltlich etwas dagegen steuern sollte (kein Englisch mehr, weniger Projekte mit neuen Medien o.ä.)

    Nun, da deutsche Kinder laut IGLU-Studie schlechter lesen als vor 20 Jahren und -wieder mal- sozial Benachteiligte im internationalen Vergleich in Deutschland schulisch am meisten hinterherhinken, ist es offenbar nicht so selbstverständlich, dass in der Grundschule ausreichend gelesen wird.

    Z.B. Deutschlandfunk: "Deutschland wendet im internationalen Vergleich deutlich weniger Zeit für Leseunterricht auf: im Durchschnitt 141 Minuten pro Woche, während OECD- und EU-Länder im Schnitt etwa 200 Minuten dafür einplanen. England, das beste der europäischen Länder, wendet viel Zeit für das Lesen auf und kümmert sich seit Jahren darum, dass Kinder mit Sprachproblemen schon in der Vorschule stark gefördert werden."

    Ach, ein schönes Beispiel übrigens von alles-Schlechtrederei. Genau wegen solcher Leute im Kollegium würde ich den Job der Schulleitung nicht übernehmen wollen. Tag der offenen Tür doof, Digitalisierung doof, Prüfungskultur doof, Chancengerechtigkeit doof, überhaupt alles doof. Nur ich nicht doof. :sterne:

    Wahrscheinlich ist das eine Folge des Beamtentums in Deutschland 8)

    An BKs nun nicht, aber an Regelgymnasien schauen die Eltern aber sowas von auf das Schulleben.


    An BBSen ist das tatsächlich so.

    Aha.


    Jedenfalls schrieb ich, dass es nicht um Sommerfeste und übereifriges, aber natürlich völlig sinnloses Engagement geht, wie State of Trance zynisch mitteilen wollte, sondern darum, dass Schulen sich ein Profil geben. Und genau das möchten eben auch viele Kolleg*innen.


    Ich wundere mich immer wieder, wenn Engagement herabgewürdigt wird. Darf man eigentlich auch ehrliche Freude daran haben, dass man seine Fächer unterrichtet, Tage der offenen Tür gestaltet oder Schulleitung anstrebt, selbst wenn es keinen Dienstwagen dafür gibt?


    Warum sollte es das?
    Kernbotschaft dieses Vergleichs ist es klarzustellen, dass sich Schulleitung finanziell nicht lohnt. Und als Vergleichsmaßstab eignet sich hier die unmittelbar darunter liegende Besoldungsgruppe.

    Ich nehme wahr, dass Du damit offenbar ein Problem hast. Aber das ist eben nicht mein Problem.

    Ich habe ein Problem damit, dass du erst veröffentlichst, kein Interesse an Beförderung zu haben, um dich um deine Kinder zu kümmern und dann, um dem Burnout zu entgehen in die Behörde geflohen bist, um hinterher eine Beförderungsstelle an einer Schule entgegen zu nehmen. Irgendwer schrieb, dass das oft so gemacht wird. Ich kenne zwar niemanden, aber abstoßend finde ich es allemal. Wenn dir das keine Probleme bereitet, ist es ja gut.

    An BKs nun nicht, aber an Regelgymnasien schauen die Eltern aber sowas von auf das Schulleben.

    Ja und, unsere Gymnasien sind alle voll, da geht es um Erst-, Zweit- oder Drittwunsch. Machen bei euch Schulen ohne Sommerfest zu? Und wen sollte das interessieren? Das sind doch keine konkurrierenden Betriebe.


    Schulen versuchen, sich ein Profil zu geben und das scheint mir für alle Beteiligten ein Vorteil zu sein. Findet man als Lehrkraft eher am Sportgymnasium sein Glück oder eher an der französisch-deutschen Kooperationsschule mit Bili-Zweig?

    ...

    Nun habe ich die Möglichkeit, an einer relativ kleinen Privatschule, deren Konzept mir sehr gut gefällt, im Seiteneinstieg als Lehrer für Mathematik und WiPo anzufangen. Allerdings ist das (zunächst) aufgrund meiner akademischen Ausbildung nur für die Sekundarstufe 1 möglich.

    Also Seiten-/Quereinstieg beim Staat funktioniert oft so, dass ein Unterrichtsfach aus dem Studium anerkannt wird und ein weiteres nachstudiert werden muss, damit man voll bezahlt wird. Es ist dann für jede Schulart und jedes Bundesland nochmal unterschiedlich geregelt, zum Teil gibt es Praxisanteile statt Referendariat usw. aber so grob. Nachhilfe, Berufserfahrung oder sowas interessieren da überhaupt nicht.


    Privatschulen können das jedoch anders handhaben und ihre eigenen Bedingungen festlegen. Da werden dann zum Beispiel auf Honorarbasis Leute beschäftigt, die nur ein Fach unterrichten, die Verdienstmöglichkeiten sind oft entsprechend mau.


    Wenn du 'richtig' ins Lehramt einsteigen willst, müsstest du also offizielle Wege einschlagen. Wenn du aber da bleiben und dich entsprechend perspektivisch nicht festlegen möchtest, würde ich mich an die Schulleitung oder den Schulträger wenden, welche Voraussetzungen sie aktuell für welche Tätigkeit verlangen.


    Edit: Habe Moebius' Beitrag eben erst gesehen. Nimmt die Schule denn das Abitur ab?

    Kommt auf die weiteren Bedingungen an... Ich fand fahren, vor allem im Winter, beschissen und würde es nicht gerne wieder machen. Wenn Öffis zur Verfügung stehen, mag es wiederum anders aussehen.


    Wenn die eine Schule um Welten besser ist als die andere, ist es allerdings eine Überlegung wert. Wie gut kennst du die beiden Schulen? Nur vom Eindruck der Homepage und Hörensagen würde ich es wiederum nicht abhängig machen.

    Kann mir wer helfen?

    Das kannst du nur selbst. Entweder du hast gute Gründe, warum du gerne Schulleitung werden möchtest und dich dafür als geeignet erachtest, dann kannst du sie auch mitteilen. Oder deine Gründe sind so, dass du sie keinem Gremium erzählen willst, dann sind es vielleicht nicht die richtigen. Ich würde mir darüber klar werden wollen, bevor ich es die nächsten Dienstjahrzehnte bereue, diesen Schritt aus den falschen Beweggründen heraus gegangen zu sein. Mit falsch meine ich etwas, das dich unzufrieden machen wird, weil du damit dann alleine dastehst, sobald du den Posten hast ("ich ärgere mich über meinen Schulleiter und will alles irgendwie besser machen" o.ä.).

Werbung