Beiträge von Quittengelee

    Antimon , in dem Abschlussfeierthread ging es erstmal ganz generell darum, ob Anwesenheit für wichtig empfunden wird. Viele fanden, dass das dazugehört, unter anderem du meintest, dass es für dich nicht von Bedeutung sei. Das hast du in meiner Erinnerung so vehement verteidigt, dass möglicherweise niemand angenommen hat, dass man dich argumentativ unterstützen müsste. Es stand "wichtig" gegen "nicht wichtig".

    Irgendwann ging es dann um Abschlussfeiern von vierten Klassen, die in manchen Bundesländern verrückte Blüten treibt. Das fand ich spannend, weil man da sah, wie etwas "normal" wird, indem sich Leute gegenseitig unter Druck setzen. Außer an des Frosches Schule natürlich, da machen immer alle alles freiwillig :flieh:


    Also ja, interessantes Phänomen.

    ... Von mir hat sie 2 Fünfen kassiert - in Englisch und Mathematik. Diese sind durch zahlreiche Tests, Klassenarbeiten und durch die landesweite Abschlussprüfung bestätigt. Auch durch Gespräche mit der Mutter hatte ich auf die mangelhaften Leistungen und auf die Versetzungsgefährdung hingewiesen - durch die Halbjahresnote 4-5 in Reli auch darauf.
    ...

    Hättest ihr halt ne 4 in Mathe und Englisch gegeben, dann wäre die 5 in Reli egal gewesen.


    Im Ernst, das ist doch sinnfrei, ich verstehe jedenfalls nicht mehr, was du eigentlich noch mitteilen willst.

    Ich sag dir wie: Oh ... Du gehst nicht gerne auf Abschlussfeiern? Ach, das ist aber sehr verwerflich, also geradezu respektlos gegenüber den Jugendlichen. Aber sonst ... gell, soll doch jeder arbeiten wie er will, ne. Der eine mag halt lieber dies, der andere lieber das. Aber das mit den Abschlussfeiern, also das ist schon respektlos, das geht eigentlich gar nicht. EXAKT DAS MEINE ICH!!!!

    Okay, das verstehe ich.


    In diesem von dir angesprochenen Fall hätte ich das nicht so verstanden, aber wenn man genau darüber nachdenkt, ist auch diese Erwartung nichts anderes.

    Nein.

    Ich muss es im Blick haben, wenn dadurch Die Gesundheit der Kollegin, die immer mehr reinpowert, gefährdet ist. (Stichwort: Fürsorgepflicht - aber das ist selbstredend.)

    Aber solange das nicht der Fall ist, ist es irrelevant ob einer mehr macht / investiert als der andere. Solange jeder seine Arbeit macht.

    .

    Und woran machst du das fest mit der Gesundheitsgefährdung? Wenn jemand in der Klinik sitzt, ist es ja leider schon zu spät.

    Arbeitszimmer großzügig entmistet, zumindest mal einen Teil. Es macht einen schon nachdenklich, wenn man einen Unterrichtsverlauf von 1988 findet. :D ;( Nein, ich habe zwischendurch auch immer wieder Dinge entsorgt, aber dieser Stundenentwurf war wohl so fantastisch, dass ich ihn 2008 nochmal verwendet und weiter aufgehoben habe. :lach: :flieh: ;)

    Kannst du dieses Kleinod hier nicht einstellen für die Ewigkeit? Und irgendwann wird ständig einer danach fragen, wie nach diesem einen Artikel, den nur noch Chilipaprika zu haben scheint...

    Ich hab mal gesehen, wie Viertklässler eine Fermi-Aufgabe lösen und das war ziemlich cool, sie waren wirklich engagiert dabei. Aber wenn nicht nur Leuchten in der Gruppe sind, kommen sie eben an ihre Grenzen, welche Methode einen weiterbringt, welche Rechenart jeweils gebraucht wird oder wie man merkt, dass das Ergebnis absolut nicht stimmen kann. Für jedes zu lösende Problem braucht man ja auch erst mal das Werkzeug.

    Referentenstellen sind perse doch keine Beförderungen. Oder vielleicht sind das bei euch andere Stellen, mag sein.

    Das stimmt, man bewirbt sich darauf. Ändert aber nicht so sehr was an der Frage, warum in einem Beruf, in dem Männer deutlich unterrepräsentiert sind, sich Männer (auch im Verhältnis) häufiger auf Vorgesetztenposten bewerben.

    Immerhin kann man Religionswissenschaft(en) studieren. Bin mir nicht ganz sicher, ob Religion nicht doch eine Wissenschaft ist... Was wäre denn dann mit Politik oder Soziologie?

    Das haben wir doch in sooooo vielen Threads schon besprochen, du warst "dabei".

    ...Das Fach an sich aber so abzutun, wird ihm auch nicht gerecht. Wir haben damals sehr intensiv Sucht, Sekten, Achtsamkeit und Sexualität behandelt, ich hab ne Menge mitgenommen. ...

    Dafür gibt's Ethik. Es gibt einfach kein vernünftiges inhaltliches Argument, irgendwas aus konfessioneller Sicht zu unterrichten, lediglich der Umstand, dass Religionsunterricht im GG verankert ist, lässt ihn nicht aus dem Lehrplan werfen.

    Weil es sich um eine labile Schülerin gehandelt hat, welche die Klasse sicher nicht wiederholt, sondern ohne Abschluss abgegangen wäre. Ich hätte auch Befürchtungen gehabt, dass sie völlig abstürzt - oder Schlimmeres passiert. Schmidt wäre das vielleicht egal gewesen - mir nicht...

    Das ist in vielerlei Hinsicht unfair. Erstens ist es eine üble Unterstellung zu behaupten, irgendwem wäre das Wohlbefinden und Leben, wie du andeutest, der SuS egal.


    Und zweitens geht es doch gerade darum, ob das nicht ein Denkfehler ist: der Relilehrer soll die 4 geben, sonst tut sich das Kind was an... Sie ist leistungsschwach und du halst einem Kollegen die Verantwortung für alles auf. Wer hat sich eigentlich die letzten Jahre darum gekümmert, dass das Mädchen Unterstützung erfährt? Und warum haben sich die Kollegen nicht schon vor einem Jahr darüber ausgetauscht, wie vorgegangen werden soll?

    Ja, das ist alles richtig, aber was hat das mit mir zu tun? Ich bin ja nicht der Arbeitgeber. Mir ist es vollkommen egal, wieviel andere arbeiten. Ich achte auf meine Arbeitszeit und auf sonst keine andere.

    Daher frage ich mich, warum man sich Gedanken über die Arbeitszeit anderer macht.

    In der Konferenz. Die Schulleitung hat eine Einladung für das drölfte Supidupiprojekt im Angebot. Frau Müller, pikiert: "Ich finde, da können auch mal die Informatiklehrer eine Aufgabe übernehmen. Ich als Geografielehrerin muss ständig Atlanten stapeln und Globen polieren und habe im letzten Schuljahr das Geocachingschulhausrallyeevent mit Elternbeteiligung organisiert, außerdem wasche ich immer alle Tassen ab. Ach übrigens, die leckere Schokolade am Kaffeeautomaten war von mir. Die war sehr teuer, aus Belgien, ich mach das voll gerne für euch, aber ich wollte es einfach mal sagen. Ich meine, es wäre schon schön, wenn von euch auch mal jemand Schokolade kaufen könnte, aber naja, muss ja nicht sein. Es ist zwar etwas enttäuschend, wenn immer dieselben Schokolade kaufen und Tassen abwaschen, sollte ja eigentlich auch selbstverständlich sein, auch mal was Süßes mitzubringen, wenn man sich dann bedient aber wer bin ich, euch zu richten.


    So etwa?

    In der ganzen Republik suchen Betriebe Auszubildende. Ausbildungsplätze bleiben massenweise offen. Nur in Oberschwaben kann man es sich als Handwerksmeister offensichtlich leisten, die Leute, die sich um Ausbildungsplätze drängeln, auszusieben.

    Wolfgang, erzählst du nicht Geschichten von vor 20 Jahren?

    Es kommt auch aufs Gewerbe an, vermute ich.

    Was ich allerdings nicht verstehe: die beschriebene Schülerin hatte doch lauter schlechte Noten, wenn die 5 in Reli das Zünglein an der Abschlusszeugniswaage war.

    Was Wolfgang Autenrieths eigene These gerade nicht unterstützt, denn wenn jemand in allem mittelmäßig ist und außerdem schlechte Relinoten wg. Verhaltens vergeben werden, wie er weiter darlegt, spricht noch viel weniger dafür, sie durchzuhieven.


    Wieso der Relilehrer die Gnaden-4 hätte erteilen sollen, damit sich das Mädchen mit lauter 4en und 5en bei den Betrieben vorstellt, ist mir immer noch nicht klar. Irgendwann muss doch bei ihr selbst der Groschen fallen.

    Huhu, also die Frage wäre generell, wie man motivieren kann und da ist Realitätsbezug natürlich nicht die einzige Möglichkeit und auch nicht immer zielführend. Das mathematische Problem aus der Umwelt, das du finden könntest, ist in aller Regel nämlich keine Frage, die wirklich von den Kindern kommt, also ist es oft genauso (un-)motivierend, wie die Formel, die sie lernen sollen.

    Aber um erst mal zu verstehen, was man da eigentlich macht, kann Handlungsbezug oft sinnvoll sein. Zum Beispiel bei den von dir genannten Flächeninhalten von Vierecken die Herleitung mit Schere und Papier:

    https://eduki.com/de/material/…en---herleitung-schneiden


    Als angehender Lehrkraft kann ich dir auch den MUED empfehlen, dort gibt es unter anderem tagesaktuelle Aufgaben für verschiedene Jahrgangsstufen, da sind immer auch interessante Fragestellungen aus dem Alltag dabei.

    https://www.mued.de/unterrichtsmaterial


    Im Seminar lernst du ja hoffentlich auch verschiedene didaktische Herangehensweisen und musst nicht selbst alles neu erfinden.


    Viel Spaß beim Einstieg, du hast ja schon Erfahrung und damit auf jeden Fall einen Vorsprung:wink2:

    Du hast recht, in jedem Beruf. Allerdings verführen bzw, verleiten die Rahmenbedingungen in diesem Beruf gerade zu dazu. So wirst Du als Junglehrer nicht dazu gezwungen. Aber da steht ja noch die nächste Beurteilung im Raum und man möchte sich vielleicht auf Beförderungsstellen bewerben. So funktioniert das Spielchen mit dem übers Stöckchen springen.

    Im Förderschulwesen gibt es keine Beförderungsämter, da sorgen die jungen Pädagoginnen durch ihr Verhalten von ganz alleine für gegenseitigen Druck, alles am allerallerallerschönsten zu machen.


    Verfolgt jemand von euch Kolleginnen auf Instagram? Es sind tatsächlich immer Frauen. Was diese für Laminierfolien, bunte Schachteln und Ikeaschnickschnack ausgeben ist wirklich bemerkenswert. Es macht auch Spaß, was fürs Klassenzimmer zu kaufen, ich mache das auch immer wieder. Aber der Perfektionismus, der hier den Ton angibt ist nicht gut. Zumal Eltern denken, das Zeug fiele alles vom Himmel.

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