Beiträge von Quittengelee

    Um es mal abzukürzen, da steht doch nur, dass die Schüler diese Dinge über die katholische Glaubenslehre lernen sollen und nicht, dass sie selbst diese Dinge in ihrem Alltag übernehmen sollen. Wo ist da jetzt genau das Problem? Da schreibt man halt in der Klassenarbeit, dass dieser Begriff das-und-das innerhalb dieser Glaubenslehre bedeutet und es gibt die volle Punktzahl.

    Wenn Ehe in der katholischen Kirche als Verbindung von Mann und Frau definiert ist, ist es dann nicht ein Widerspruch, dass demnächst katholische Religionspädagogen offen homosexuell sein dürfen und sogar fachlich orientierte Kritik an Lehre möglich sein soll?

    What?

    Das stimmt doch gar nicht. Um das zu verhindern, gibt es doch gerade offiziell geltende Curricula.

    Guck doch einfach mal rein. Da steht dann z.B. was davon, dass Gott unsere Sünden vergibt und was es mit dem "Sakrament" der Buße auf sich hat. Das ist und kann und soll aber keine religionswissenschaftliche Betrachtung sein, sondern es ist etwas, das nur und ausschließlich in der katholischen Religion zu finden ist und dass Kindern als "so ist das" vermittelt werden soll.


    So ist das aber nicht, sondern es gibt Menschen, die glauben, dass es einen Gott gibt, der irgendwas vergibt und was genau eigentlich als Fehlverhalten zu bezeichnen ist. Das kann und darf in der Familie oder Kirche so erzählt werden. Eine Schule sollte aber m. E. ein Ort sein, an dem Kinder etwas darüber lernen, was für alle gültig ist, das schließt ein, darüber zu reflektieren, dass es individuelle Sichtweisen gibt, oder wie man bestimmte Ansichten begründen kann. Das schließt nicht ein, etwas als gegeben hinzunehmen, von dem keiner definieren kann, was das sein soll. Dann wird es halt beliebig.


    Im Beispiel wäre das das Konzept "Vergebung"- was definieren wir als Fehlverhalten, wie geht es anderen Menschen damit und wie kann man anderen vergeben, sich entschuldigen oder was auch immer.

    Zauberwald, niemand zweifelt an der Arschigkeit deines Mathelehrers. Menschen können anderen Gewalt antun, mit und ohne Religion, das ist doch aber nicht der Punkt.


    Ich halte nicht dich oder irgend eine Religionslehrkraft für eine schlechte Lehrerperson und die Pfarrer, die bei uns Reli unterrichtet haben, waren allesamt nette Menschen.


    Es geht aber um die Inhalte. Dass das, was im Religionsunterricht vermittelt wird, beliebig ist. Es beruht unter anderem darauf, was du persönlich gerade gut findest. Und wenn dein Glauben der von einem bösen, strafenden Gott wäre und du Homosexualität für Teufelszeug hieltest und dass alle armen Sünder in die Hölle kommen, würdest du deinen SuS vielleicht das vermitteln. Das alles kann in Mathe nicht passieren.


    Als Kind stehst du dem hilflos gegenüber und bist in einer Abhängigkeitsposition, das ist mehr als irgendein Mensch.

    Eben! Du sagst es doch selbst.


    Edit: An der Förderschule darf ich übrigens alles fachfremd vertreten, bis auf Ethik. Ich ahne, warum das so ist.

    Dass es Gott nicht gibt und ihr Gebet völlig sinnlos ist.

    Wahrscheinlich meinst du es ironisch, aber so witzig ist es halt nicht. Wenn du ihnen beibringst, dass es Gott gibt, was vermittelst du ihnen denn dann? Dass er sie und die Oma in der Ukraine nicht lieb hat, wenn der Krieg weitergeht und die Oma stirbt? Wieso dürfen die Kinder nicht lieber über ihre Ängste und Trauer sprechen z.B. mit jemandem, der Ahnung davon hat, wie man über den Tod mit Kindern spricht und vor allem mit Kriegstraumatisierten?


    Da es keine Vorlage gibt, wie Glauben auszusehen hat, kannst du nur deine persönliche Sicht vermitteln und da fängt das Gefährliche an. Du hältst deinen eigenen Glauben natürlich für richtig und irgendwie was Nettes, Beruhigendes. Dafür gibt es aber keine objektive, vergleichende Instanz, die psychologisch fundierte Kriterien hätte, es gibt nur dein persönliches "Gefühl". Und die Gefühle aller anderen Relikollegen natürlich.

    Dann nenn mir doch Beweise.

    Für was denn? Dass katholische Kinder für den Betreuungsplatz ggf. bevorzugt werden? Das steht z. B. hier:


    https://www.kita.de/wissen/katholischer-kindergarten/

    "Dennoch kann es vorkommen, dass bei knappen Plätzen Kinder katholischer Eltern bevorzugt werden. Dies gilt jedoch nicht flächendeckend in Deutschland."


    Was in NRW und Niedersachsen für Grundschulen gilt, haben der kl. gr. frosch und Chili oben geschrieben.


    Zauberwald , es geht doch darum, dass Deutschland Kirche und Staat nicht komplett zu trennen bereit ist und es den übrig gebliebenen Gläubigen nicht mal auffällt. Wenn jemand es normal findet, dass Getaufte Vorrang bei der Einschulung haben, dann läuft was schief. Es geht nicht darum, dass jemand zum Beten gezwungen wird, sondern dass wie selbstverständlich vor dem Essen ein christlicher Gott angebetet wird. Das ist aber nicht selbstverständlich. Manche glauben an einen Gott, andere an viele oder keinen. Das muss doch gleichberechtigt nebeneinanderstehen dürfen. Es darf keine nennenswerte Besonderheit sein, dass muslimische Familien ihre Kinder auch in den katholischen Kindergarten schicken dürfen.

    Weil man seinen Kindern ein angenehmes Schulumfeld unter lauter christlich sozialisierten Kindern ermöglichen möchte und sich von anderen abgrenzen will,

    weil die Schule die einzige Privatschule weit und breit ist und etwas, das Geld kostet natürlich besser sein muss oder man selbst besser ist, weil man seinen Kindern dies finanziert,

    weil die Schule durch evangelikale Spender herausragend ausgestattet werden kann und man dies gerne in Anspruch nimmt,

    weil man nicht sehen kann oder will, was Evangelikale auch in Deutschland mit ihrem Einfluss bewirken und dass man sie damit stützt.

    Na wenn das jemand möchte, dann ist er doch zufrieden in dieser Schule, ich verstehe das Problem nicht. Es ging hier doch darum, dass es Regionen gibt, wo nicht ausreichend Wahlmöglichkeiten sind, weil sich die Kommunen aus Gewohnheit einen schlanken Fuß machen.

    Und das unvernünftig zu nennen, z.B. 20 Minuten statt 2h (in der selben Stadt) zu fahren, nunja, kann man finden, wie man will!

    In Berlin mag das besonders sein, aber im Rest der Republik können sich Angestellte auch nicht die Schule frei aussuchen oder sind vor Versetzung gefeit.


    Es mag individuelle Entscheidungen gegen die Verbeamtung geben und das kann man natürlich auch erwähnen. Es bleiben aber vereinzelte Gründe. Du erweckst hier den Eindruck, als ob es um zwei gleichberechtigte Waagschalen geht und das ist halt nicht der Fall. Vor allem für eine Person aus Hessen, die neu in den Dienst einsteigt, hängen die Waagschalen etwas schiefer...

    Dir ist aber klar, dass der GEW vor allem daran gelegen ist, nicht ihre Anhängerschaft zu vergraulen? Die GEW hat auch in Sachsen sehr vorsichtig auf die Verbeamtung reagiert, weil die Altersgrenze bei 42 oder sowas liegt und alle ab 43 natürlich abgekotzt haben. Sowohl diejenigen, die kurz darüber lagen als auch die, die seit 30 Jahren im Dienst sind und einfach durch Nichtverbeamtung degradiert wurden. Ich weiß auch von Leuten, die mit der Verbeamtung aus der GEW ausgestiegen sind, ich vermute, es waren recht viele, so dass die Berliner GEW da vorsichtig gewesen ist in ihrer 'Beratung'.

    s3g4 10% der SuS in Sachsen sind an freien Schulen. Z.B. :


    https://www.zeit.de/news/2023-…n-sachsen-weiter-im-trend


    Diese Schulen müssen sich aber zunächst 3 Jahre selbst finanzieren und vor allem die Gebäudekosten (Sanierung etc. Wenn man denn überhaupt noch Immobilien findet...) bekommen sie nicht angemessen erstattet. Personalkosten werden zu 90% erstattet.


    https://lagsfs-sachsen.de/poli…m%20bestimmten%20Stichtag.


    Das bedeutet, dass der Freistaat bei rund 47.000 Privatschülern spart oder wie siehst du das?

    Ich kenne eine freie Schule, die so arbeitet, bei denen es richtig gut funktioniert. Denen rennen Eltern auch die Bude ein. Allerdings sind sie unheimlich durchstrukturiert und ja, die Lehrpersonen arbeiten sich den Arsch ab.


    Es hat halt Vor- und Nachteile und du siehst durch deine langjährige Erfahrungen beides.

    Nein, Angestellte bekommen nach 6 Wochen Lohnfortzahlung nach dem TVL §22, Absatz 2, einen Zuschuss zum Krankengeld in Höhe des Unterschiedsbetrages und das immerhin für bis zu 33 zusätzlichen Wochen für ein und die selbe Krankheit.

    Stimmt, es gibt die Regelung, eine Angleichung vorzunehmen. Ist das ein Verdienst der Gewerkschaften? Würde mich mal interessieren... Aber wenn jemand die Wahl hat, warum sollte er die schlechtere Lösung wählen?


    ddb schrieb: "Mehrmalige Arbeitsunfähigkeit mit verschiedenen, nacheinander eintretenden Ursachen führt jeweils für sich zu einer sechswöchigen Bezugsfrist hinsichtlich der Entgeltfortzahlung. Bei Wiederholungserkrankungen aufgrund derselben Ursache gibt es nur einmalig Entgeltfortzahlung für sechs Wochen, anschließend erhalten die Beschäftigten die Kombination aus Krankengeld und Krankengeldzuschuss. Erst nach mindestens sechs Monate stehen der / dem Beschäftigten im Fall der erneuten Arbeitsunfähigkeit infolge derselben Erkrankung, erneut für weitere sechs Wochen Krankenbezüge zu. Erfüllt die / der Beschäftigte diese Bedingung nicht, erwirbt sie / er dennoch einen neuen sechswöchigen Anspruch auf Krankenbezüge, wenn vor der ersten Arbeitsunfähigkeit zwölf Monate ohne Arbeitsunfähigkeit bestanden haben."


    Wieso trifft man die später dann nicht mehr?

    Weil es rechnerisch einen Unterschied machen kann, wenn man mit 45 noch mal die Möglichkeit hat, zu wechseln, soweit ich weiß. Kann man dann z.B. seine Entgeltstufe mitnehmen? Wenn man die Entscheidung mit 27 trifft, sind das bis zum 45. Geburtstag rund 100.000 Eur, die man mehr oder weniger hat.


    Achso, und in Berlin wird man als Angestellte ja sofort in Stufe 5 eingruppiert, das gilt für andere Länder natürlich auch nicht.

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