Beiträge von Quittengelee

    Du verdrehst gerade die Aussagen. Es ging um die Aussage, dass das Christentum außerhalb von D keine große Bedeutung habe. Dem habe ich widersprochen. Wenn Du den Nachfolgesatz mit zitierst hättest, würdest du lesen das ich extra schreibe das sich aus dem Anteil der Gläubigen kein größere Wahrheitsanspruch oder eine höhere Bedeutung ergibt. Trotzdem ist der christliche Glaube für viele Menschen weltweit von Bedeutung. (Ebenso wie der Islam ...)

    Du hast schon meine Aussage verdreht, wenn du so willst. Ich habe nicht gesagt, dass das Christentum außerhalb von Deutschland keine größere Bedeutung hat. Ich habe gesagt, dass die Anzahl derer, die sich einer Glaubensgemeinschaft zugehörig fühlen, nicht mehr Recht oder Anspruch auf Bedeutung oder Wahrheit oder mehr Platz in der Schule haben. Du machst es von der Anzahl abhängig und eben nicht vom Umstand, dass Religion per se eine Bedeutung für viele Menschen hat.

    Problem ist deine Grundannahmen. Man verkauft halt keine Geschichten.

    Doch, das tut die Religionslehrkraft. Sie wird dazu verpflichtet, Unterrichtsziele sind bindend. Und die Grundannahmen eben austauschbar, das genau ist ja das Problem. Ich bin gespannt, wann es durchsickert, die Hoffnung stirbt auch bei Agnostikern und Atheisten zuletzt;)


    Zu deinen Vergleichszahlen: da waren wir weiter oben schon. Nur weil es mehr Christen als Hinduisten gibt, hat deren Religion keine größere Bedeutung, keinen höheren Stellenwert und keinen größeren Wahrheitsanspruch. Und genau das müssen Kinder wissen.

    Vielen Dank auch an Caro07 und CatelynStark, die die Ausführungen hier nochmal was geerdet haben!

    Und Dank an Quittengelee und Gleichgesinnte, die hier die Möglichkeit geben, KuK ein wenig aus dem RU mitzugeben, gerade auch KuK, die sich bislang nur periphär mit diesen Dingen beschäftigt haben, Grundbedingungen wie des Lateinischen nicht mächtig sind oder aber auch mit Recht emotional aufgebracht sind ob ihrer persönlichen Erfahrung mit Menschen, die sich als Repräsentanten des Christentums ausgeben, dies aber in ihren Handlungen verraten. :gruss:

    Nee, ich hab den Kindergottesdienst besucht und kenne daher Noahs Schiff und Jonas Wal. Und Latein braucht man nicht, um Bibeltexte auszulegen, dafür müsste ich Althebräisch lernen.


    Was du aus dem Religionsunterricht mitgeben gekonnt hättest, wären zwei oder drei zentrale Unterrichtsziele, die nach festgelegten Kriterien bundesweit Gültigkeit haben und überprüfbar sind. Für das Unterrichtsfach Ethik geht sowas nämlich. Oder aber wenigstens die Ehrlichkeit, zuzugeben "Glaube ist individuell, jede Kirche ein beliebiges Konstrukt, dem man sich zuwendet oder auch nicht. Das Christentum hat weltweit keine größere Bedeutung als jede andere Religion und kath. Rigionslehre als gleichberechtigtes Unterrichtsfach ist daher obsolet. Aber ich verdiene damit halt mein Geld."

    Nicht umsonst studiert man das bevor man es unterrichtet.

    Hast du? Wenn ja, müsstest du all das doch erklären können. Wenn nein, dann ist es billig zu sagen, dass das schon irgendwer erklären kann. Bislang habe ich hier jedenfalls keinen gefunden und das, obwohl offenbar einige Reliunterricht erteilen und sogar im Unterricht beten mit Kindern.

    Wir hatten es an anderer Stelle schon davon: Spanier können tendenziell wenig Englisch, Portugiesen dagegen sehr gut. Abgesehen davon, dass Portugiesen sich Kinofilme im Original unsynchronisiert ansehen müssen, ist vielleicht auch einfach ihr Unterricht besser? Wer weiß. Allein von den herkunftssprachlichen Voraussetzungen haben jedenfalls Portugiesen wie Spanier doch recht ähnliche. (Auch wenn Spanier sogar das leugnen: im Studium meinten einige, dass es ihnen nicht leichter fallen würde, Portugiesisch zu lernen, als den Kommilitoninnen aus den anderen europäischen Staaten. Wir haben dann versucht, zu erklären, dass Niederländisch auch anders klingt aber dem Deutschen halt näher ist als z.B. Spanisch, aber es drang nicht wirklich durch8))

    Schon der Ausgangspunkt dieser Fragen schließt bestenfalls an einen Grundsatz der Reformatorischen Theologie an, der da lautet: "sola scriptura".

    Was immer das bedeutet.

    - den Logos-Begriff des Ersten Testaments mit seinen Bedeutungen "Vernunft" und "Wort",

    - den Jesus der biblischen Evangelien,

    - die Universalität und Demokratisierung ihres Gottesbegriffs "Gott ist die Liebe".

    Aber doch: es gibt Gott, von da aus startet der kath. Religionsunterricht. Und alles Weitere darf die Religionslehrkraft ergebnisoffen diskutieren, so wie sie das für richtig hält? Also z.B. die Arche mit den Tieren ist nur eine Geschichte aber dass Jesus auferstanden ist und Gott Sünden vergeben kann, das ist Wahrheit?


    Der Katholische Religionsunterricht hat nun das Ziel, jungen Menschen diesen Fragehorizont zu erschließen und zur Auseinandersetzung mit dessen Bedeutung für das Leben des Menschen zu führen.

    In den Zielbeschreibungen des Religionsunterrichts von NRW steht zum Beispiel:

    "Die Inhalte des Unterrichts werden von den Grundsätzen der jeweiligen Glaubensgemeinschaft bestimmt. Ausdrucksformen des Glaubens sind konfessionell geprägt. Der konfessionelle Religionsunterricht hilft den Schülerinnen und Schülern, eine religiöse Identität und eine Beziehung zur eigenen Konfession zu entwickeln. Die Konfessionalität des Religionsunterrichts versteht sich aber nicht als Abgrenzung oder Selbstisolierung. Zum katholischen Verständnis von Konfessionalität gehören vielmehr eine grundlegende Öffnung zu den anderen christlichen Konfessionen, insbesondere zum Evangelischen Religionsunterricht, und die hierfür notwendige Dialogbereitschaft."


    Es geht zwar nicht darum, sich abzugrenzen, es ist aber im konfessionell gebundenen Unterricht offenbar nur möglich, über Glauben und Religion zu sprechen, wenn man das von der eigenen Warte aus tut.


    Sächsischen katholischen Erstklässlern wird übrigens als eins der ersten Ziele "Bedeutung der Aussage 'Wir gehören zusammen' in der Religionsgruppe". vermittelt.

    So viel zur Öffnung nach außen, zuerst mal grenzt man sich ab.

    Vielleicht wird bis hierhin schon klar, warum ein solcher Unterricht konfessionell gebunden sein muss: Damit es darin nicht zu "Mord und Totschlag" kommt, wie aus dem amerikanischen "Bible Belt" bekannt.


    Solche „Bible Belts“ kennen wir auch in Deutschland, Gegenden in denen seit Jahren das "Querdenkertum" reifte und in denen sich die Hochburgen der AfD zeigen.

    Das musst du ein bisschen genauer erklären. Die AfD hat überhaupt keine Bezugspunkte zur Kirche. Einzig in Abgrenzung zum Islam wird das Christentum im Parteiprogramm benannt. Da ist die "nächstrechte" CSU mit dem Christentum im Namen und flächendeckendem Religionsunterricht doch eher gefährdet.

    Wenn das alle Kollegen so umsetzen würden, wäre ganz fluchs ein Konto da,...

    Hätte, hätte Fahrradkette sag ich mal dazu. Ich habe ein Kollegium und das Kollegium fährt regelmäßig auf Klassenfahrt. Ich bin einmal nicht gefahren und deswegen konnte meine Klasse keine Fahrt haben. Das hatte mehrere Gründe, die nicht in meiner Verantwortung lagen, das Arsch war aber ich. Da könnt ihr mir 1000x sagen, dass die anderen die Doofen sind und der Schulträger der Böse und die Eltern würden sich doch bestimmt nicht bei mir beschweren sondern bei der passenden Behörde mit der richtig addressierten Beschwerde. In eurem Kosmos ist das bestimmt so, in meinem nicht. Ich muss dann damit leben, wie andere mit mir umgehen. Und na klar, ihr würdet einfach die Schule wechseln oder euch wäre es total egal, wie das Kollegium und die Kinder und die Eltern und die Schulleitung reagiert und ihr würdet nur mit den Schultern zucken, wenn eure Klasse die einzige wäre, die nie fahren darf aber ich bin nicht so unabhängig und cool und abgebrüht. Deswegen suche ich nach Lösungen und sage nicht nur "macht doch, was ihr wollt".

    Oh, das klingt aber schwer nach Sinnkrise. Ich habe eine grobe Vorstellung davon, wie schlecht unsere Jugendlichen im Französisch sind. Da sind einzelne dabei, die mit der bestandenen Matura noch nicht mal das Gipfeli auf Französisch erlegen könnten. Das deprimiert meine Kolleginnen und Kollegen auch ziemlich. Ich bin überzeugt davon, das Problem wäre das gelöst, wenn man Französisch als zweite (!!) Fremdsprache in den Wahlpflichtbereich verschieben würde. Und zweitens darf man sich als Lehrperson mit seinem Fach selber nicht so ernst nehmen. Dann wäre die Uni vielleicht der bessere Ort.

    Ich verstehe deine Position nicht so recht. Du hast doch an dein Fach auch hohe und vor allem korrekte Ansprüche? Wehe, irgendwer schlampt oder benutzt einen falschen Begriff für etwas, das er eigentlich gemeint hatte. Zu Recht, wie ich finde. Man muss doch nicht alles in den Wahlpflichtbereich verschieben und jeden Anspruch an die Uni abgeben. Das sehe ich übrigens auch für andere Schularten so. Ein mir bekannter Zehntklässler hat in der Fremdsprachen-Abschlussprüfung eine 2 bekommen, ob wohl er "vergessen" hatte, eine notwendige Präsentation vorzubereiten. What the hell ist das für eine Einstellung von einem Jugendlichen und seinen Lehrpersonen?


    In der Fremdsprachendidaktik hat sich sehr viel verändert seit der Zeit, in der wir Abi gemacht haben. Kommunikation steht ganz weit oben, Grammatik und Rechtschreibung soll etwas zugespitzt gar nicht mehr bewusst vermittelt werden. Auswendiglernen von Deklinationen und Konjugationen ist out. Das hat Vorteile: die Kinder quatschen eher munter drauflos. Es hat Nachteile: Die Kinder raten sich was zusammen und machen zahllose Fehler, weil sie halt einfach nicht hören können, was richtig ist. Und irgendwann gibt's dann doch Noten auf den schriftlichen Teil.


    Ich hab keine Ahnung von Fremdsprachendidaktik, aber ich kann verstehen, dass man an die Korrektheit der Sprache dieselben Ansprüche stellt, wie an Kommunikation und Schönheit der Literatur oder was weiß ich welche Aspekte es da noch gibt. Vor allem, wenn man noch die eigene Muttersprache vermittelt und andere einem die ganze Zeit sagen, wie Scheiße sie die Sprache finden und dass ein Baguette kaufen ja wohl ausreicht.


    Nein, zwei Fremdsprachen am Gymnasium sind verpflichtend zumutbar, vor allem, wenn mehrere zur Auswahl stehen. Ob das nun Spanisch oder Französisch oder Englisch ab Klasse 5 oder 6 ist oder umgekehrt, halte ich in dieser Frage jedenfalls für irrelevant. Da geht es doch nur drum, welche Erwachsene sie in der Haltung unterstützen: "Wir Frauen können halt kein Mathe" hab ich noch zu hören bekommen, jetzt ist es offenbar "Französisch ist doof, streng dich bloß nicht zu viel an, das kann ja keiner können und brauchst du eh nie wieder."

    Wer, meinst du, tut nichts? Wer, meinst du, verweigert Arbeit?

    Ich, wenn ich nie auf Klassenfahrt fahre, meine Mitstreitenden aber schon. Und ja, das Schulkonto müsste jemand anders einrichten, das passiert aber nicht. Ich kann ja immer nur für mich Entscheidungen treffen und meine Entscheidungen sehen nicht so aus, dass ich "durch Unterlassen" handele.

    Das Gesamtsystem und damit die Schülerinnen am unteren Ende der Nahrungskette haben mehr davon, wenn die Verantwortlichen Verantwortung übernehmen und die Entscheidungen von Menschen getroffen werden, die ihr Gehirn und ihr Gewissen zu benutzen verstehen.

    Es besteht für mich die Frage, ob es von Gewissen zeugt, einfach nichts zu tun. Dann ist nichts verändert und die anderen übernehmen die Arbeit derer, die nie fährt, mit. Mir sagt mein Gewissen, dass ich a) meine Kolleginnen nicht im Regen stehen lassen möchte, auch wenn ich weiß, dass jeder seine Entscheidungen trifft. Und es sagt mir b) dass unsere SuS von Klassenfahrten profitieren. Zu meiner Entscheidung gehört also auch, dass Veränderungen mehr brauchen, als nur Arbeitsverweigerung, selbst wenn ich nicht verantwortlich für einen Ist-Zustand bin.

    Ist man nur bis zu einer gewissen Summe beihilfeberechtigt und muss bei Überschreitung alles selbst zahlen?

    Das sicher nicht. Im Gegenteil, Krankenhauskosten kann man direkt mit der Beihilfe abrechnen lassen, dafür gibt es Vordrucke, die man in der Klinik einreicht. Oder du lässt dir eben einen Abschlag in bestimmten Fällen ausbezahlen.


    Hast du eventuell auf dem Beihilfeantrag angekreuzt, dass du einen Abschlag erhalten hast? Dafür gibt es ein Kästchen.


    In jedem Falle Sachbearbeiter*in anrufen und Problem klären.

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