Beiträge von Quittengelee

    Aber um den Bogen zum Lösungsorientierten zu schlagen, Homophobie und Antisemitismus sind ja in jedem Falle ein Problem, egal wer diese Einstellung in die Schule trägt.


    Mich würde z. B. interessieren, ob derlei Demokratie-Programme wissenschaftlich begleitet werden oder hofft man einfach nur, dass bei irgendwem irgendwas hängen bleibt?

    (Dass Linksextremismus in diesem Bereich kein großes Problem ist, liegt auf der Hand und habe ich auch nie behauptet.)


    ...


    (Wenn ich jedoch durch eine der zwei Universitätsstädte in meiner Gegend laufe, dauert es nicht lange, bis ich irgendwo entsprechende Aufkleber etc. von linken Gruppierungen sehe, die mir sagen wollen, was sie von Polizisten halten, oder wie schlimm der Kapitalismus ist und dass wir doch bitte dieses System stürzen sollten. Aber das nur mal so am Rande zum Vergleich.)

    Jaja, genau. Nur so am Rande erwähnt aber du wolltest doch mal sagen, dass Linke eben irgendwie schon das größere Problem darstellen. Weil die erkennt man gleich an ihren systemumstürzenden Aufklebern.


    Dass die Polizei zum Beispiel ein massives Problem mit Rechtsxtremismus in den eigenen Reihen hat, bekommst du logischerweise nur mit, wenn du dich damit beschäftigst und nicht, wenn du durchs Stadtzentrum schlenderst.

    Ich glaube, das ist genau das, was manche Leute hören wollen. Insofern macht der alles richtig in dem Sinne, dass die Fraglichen dann doch wieder CDU anstatt der AfD wählen. Ich finde beides scheisse, aber lieber noch schwarz als blau.

    Was ich gelesen habe, funktioniert das leider nicht, sondern treibt im Gegenteil den Rechten noch mehr in die Arme, weil Rechtsprech salonfähig gemacht wird.

    Naja, aber die Bereitschaft, extrem rechte Botschaften abzufeiern, ist im Osten deutlich ausgeprägter..

    Die Neuen Rechten, die sich an die Spitze extremer Gruppierungen stellen, sind oft Wessis, die Dörfer in Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Sachsen unterwandern.


    Und ja, Ostdeutschland hat ein großes Problem was Skepsis gegenüber Regierung und Presse angeht. Aber zu glauben, es beträfe einen nicht, weil man in Frankfurt/M oder Köln lebt, halte ich für sehr problematisch.

    Im Alpenpodcast sprechen sie diese Woche darüber und der Österreicher meinte, dass Deutschland nicht zu entspannt umgehen solle mit seiner ersten AfD-Hochburg. In Österreich verschwinde das Problem jedenfalls definitiv nicht einfach so von alleine. Im Gegenteil, man könne durchaus auch lokalpolitisch seine Marker setzen, Stück für Stück.

    Ich nicht. Als ich 21 war, war mein Land plötzlich weg. Und trotzdem ist es weiter gegangen.

    Mag sein, aber erstens merkt man, wer einen psychischen Schaden von diesem Zusammenbruch davongetragen hat, also es gibt durchaus Ereignisse, nach denen nicht einfach alles irgendwie weitergeht. Und zum zweiten ist der Klimawandel zu Ende gedacht halt leider endgültiger als ein Staatszusammenbruch.

    Erfahrung mit (wahrscheinlich regional bedingt) verfassungsfeindlichen oder gewalttätigen Übergriffen etc. habe ich nicht.

    Das war aber die Frage. Bzw. der Umgang damit aber du schreibst weiter:


    "...(Keine Ahnung, in welchem Rahmen das bereits geschieht.)"


    Aber das wüsste ich gerne.


    Den Blödsinn, dass es im Westen keine Nazis gibt, ignoriere ich mal geflissentlich.

    Zur Altersarmut: Geringere Löhne als Männer, häufigere Arbeit in TZ und Minijobs, Kindererziehung und Scheidung. Es geht politisch also zum Beispiel um bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Und dass Pflegezeiten auf die Rente besser angerechnet werden können, wie genau weiß ich aber nicht. Und m.E. müssen junge Frauen besser informiert werden. Die Rente ist in dem Alter weit weg, für Männer stellt sich die Frage nicht, weil sie ja tendenziell Vollzeit arbeiten gehen. Aber Aufklärung für alle Geschlechter natürlich nie verkehrt. Wir haben darüber aber z.B. in der Schule nie gesprochen.


    Ich vermute, je ländlicher die Gegend und je niedriger die Ausbildung, desto traditioneller das Rollenbild. Insofern wäre vielleicht gezielte Werbung für verschiedene Familienmodelle eine Idee? Ich denke jetzt wirklich an Plakatkampagnen, in denen für Väter mit Tragetuch und Halbieren der Altersvorsorge geworben wird oder sowas. Denn das was du ansprichst, dass der aushäusig arbeitende Elternteil den zu Hause Arbeitenden mit altersvorsorgt, das ist, behaupte ich, eher die Ausnahme als die Regel.


    Edit: und bitte, nein, ich behaupte nicht, dass irgendwer was dafür könne oder bewusst etwas Schlechtes täte. Es geht mir ums Bewusstsein.

    Kürzlich war ein Artikel in der Zeit zu einer Brandenburger Schule mit besonders hoher Zahl rechtsextremer Vorfälle und wie Lehrkräfte damit umgehen. Heute etwas allgemeiner in der Tagesschau:


    https://www.tagesschau.de/inla…aten-jugendliche-100.html


    Daraus:

    "Das Innenministerium verweist auf diverse präventive Fördermöglichkeiten für junge Menschen, etwa das Bundesprogramm "Demokratie leben!". Zielsetzung sei unter anderem die Förderung pädagogischer Handlungskompetenz von Lehrkräften mit rechtsextremen und antidemokratischen Überzeugungen in den schulischen Regelstrukturen. Der Bundesregierung sei es ein Kernanliegen, allen verfassungsfeindlichen Bestrebungen entschieden entgegenzutreten."


    Ich gehe mal davon aus, dass in dem Satz mit den Überzeugungen die Regelstrukturen und nicht die Lehrkräfte gemeint sind, wenn ich auch nicht genau weiß, was damit gemeint sein soll.


    Jedenfalls frage ich mich, wer von euch solche Programme kennt und erfolgreich anwendet. Wir hatten mal einen offen rechtsextremen Elternteil, mit dem hätte ich ehrlicherweise nur ungern Zwiegespräche über Demokratie führen wollen.


    Ich kenne braune Ortschaften, da muss man wirklich Angst um Leib und Leben haben, wenn man sich offen für Diversität, Demokratie oder Willkommenskultur ausspricht. Was macht man da als Schule, als einzelne Lehrkraft und wie macht man es richtig? Habt ihr Erfahrungen mit verfassungsfeindlichen oder gar gewalttätigen Übergriffen in diesem Kontext?

    Meine Frage zielte eher nicht auf das "Warum", sondern das "Wie" ab...

    Die Gründe für meine Bewerbung sind mir durchaus klar...

    Ich dachte allerdings, es gäbe hier Personen, die (aus eigenen Erfahrungen heraus!) wertvolle Tipps hätten, WIE man solch ein Anschreiben im Bersonderen (bzgl. Privatschulen) aufbaut (welche Schwerpunkte besonders hervorzuheben wären, oä.) und was sich evtl. besonders abhebt...

    Auch aus eigener Erfahrung heraus würde ich mich auf das Konzept der Schule beziehen und die Gestaltung der Bewerbung an die Leute anpassen, die dort bestimmte Werte haben und erzieherische oder pädagogische Ziele verfolgen. Meine Bewerbung für ein katholisches Hochbegabtengymnasium mit Ruder-AG sähe halt anders aus als die Bewerbung für eine Schule in Elterninitiative gegründet, die Esel im Hinterhof stehen haben und am Wochenende gemeinsam das Schulhaus sanieren.


    Zum Bundesland: es geht nicht darum, dich auszufragen, sondern um den simplen Umstand, dass jedes Bundesland sein eigenes Bildungssüppchen kocht und natürlich auch eigene Vorgaben hat, wie das Ref abzulaufen hat, inklusive der Frage, wer an welche Schule kommt.

    Auch wenn mir hier der Stempel des Konservativen aufgedrückt wird (ist der Feind bekannt, hat der Tag ja bekanntlich Struktur), kann ich das nur unterstützen.

    Ran an die Vollzeit Mädels, ich war gern in Elternteilzeit. Die meisten Frauen, die ich im konservativen Modell kenne (also eigentlich alle…) mögen es aber, dass der Gatte Vollzeit macht. Eine (Lehrerin) gestand mir, dass sie es erotisch anziehend findet, dass ihr Mann (Jurist) Karriere macht.

    Bei vielen Frauen müsste man an das erweiterte Umfeld ran, oft guckt die Schwiegermutter oder die Erzieherin abschätzig, wenn Mutti erst um 16 Uhr von der Kita abholt.

    Für Frauen ist der äußere Widerstand also etwas höher schätze ich. Da seid ihr aber hier im Forum an der falschen Adresse, männliche L sind schon eher “weichgespült“ und machen noch vergleichsweise gerne care-Arbeit, wenn man sie mit Geschlechtsgenossen anderer Berufsgruppen vergleicht.

    Du wolltest es etwas differenzierter:

    1. Dir wird nicht der Stempel des Konservativen aufgedrückt, du drückst dir mit deinen Aussagen selbst einen Stempel auf. Wobei "konservativ" nicht der richtige Begriff ist, da müsste man mal genauer formulieren.

    2. Sprich bitte Kolleginnen nicht in diesem Kontext mit "Mädels" an, mein Junge.

    3. Die erotischen Fantasien einer Kollegin sind total egal, wenn es darum geht, dass wesentlich mehr Frauen in Altersarmut leben als Männer. Es gibt, das mag überraschen, noch mehr Frauen als es verbeamtete Lehrerinnen gibt. Mehr Alleinerziehende, weniger in leitenden oder nur abgesicherten Positionen.

    4. Wenn die Erzieherin abschätzig guckt, weil ein Kind erst 16 Uhr geholt wird, dann haben wir doch gleich einen Punkt, für den eine Mutter nicht selbst etwas kann. Es gab ja nach wie vor einige, die einfach leugnen, dass Gleichberechtigung überall angekommen ist. Dass du gleich von einer Erzieherin ausgegangen bist, ist natürlich auch bemerkenswert.

    5. Männer sind deiner Ansicht nach "weichgespült", wenn sie Care-Arbeit leisten. Frauen sind weichgespült, wenn sie sich um die Schwiegermutter kümmern oder 2 Jahre Elternzeit nehmen. Auch mit dieser Aussage unterstützt du gerade die These, dass Pflege und Erziehung "weiblich" sei, etwas, dass deine jüngeren Kollegen bestreiten. Angeblich gäbe es keine Unterschiede, Frauen seien allesamt jede selbst verantwortlich wenn die Lage ist, wie sie ist. Ist wohl doch nicht so einfach?

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