Beiträge von Quittengelee

    Es kommt auf die Art des Problems an. Der Dienstweg ist für bestimmte behördliche Angelegenheiten zwingend anzuwenden. Natürlich erfährt der Schulleiter dann davon. Wenn du dich erst mal beraten lassen willst, dann gibt es immer auch eine regionale Personalvertretung, die über die eigene Schule hinaus arbeitet. Falls du Anzeige erstatten willst, kannst du als Privatperson zur Polizei gehen. Beim Vorgesetzten anzurufen und sich beklagen, dass der Schulleiter dich deiner Ansicht nach unfair bewertet oder sowas, das geht eher nicht.

    Du kannst doch nicht die Entwicklung von irgendwas bewusst aufhalten. Darum geht es aber auch nicht. Selbst wenn ein Knopf im Ohr simultan übersetzen könnte, was heute auf internationalen Veranstaltungen ein*e Dolmetscher*in macht, will ich mir doch mit meinem Liebsten ohne Technik Liebeschwüre im O-Ton zuraunen können.


    Menschen lernen freiwillig komplizierte Sprachen, weil sie sich für ein Land und seine Kultur interessieren. Sprache hat so viel mit ihren Sprechenden zu tun, Sprache formt Denken, mit Sprache kann man spielen, in Sprache kann man witzig sein, zu Sprache gehören Mimik, Tonfall usw. Mithilfe von Sprache kann man Traumata heilen.


    Es macht mich ehrlich fassungslos, wie emotionslos hier diskutiert wird. Wieso streichen wir nicht Geschichtsunterricht? Kann man alles nachlesen, ChatGPT spuckt einem sicher einen fehlerfreien Bericht über KZ-Opfer aus.

    Nochmal: In einer großen Schule sind als "Vorgesetzte" zunächst einmal die Abteilungsleiter*innen - sprich: die erweiterte Schulleitung - in sehr vielen Fällen (auch denen, die das Schulrecht betreffen) die Ansprechpartner*innen der Lehrkräfte. Man wendet sich also als Lehrkraft nicht direkt mit jedem Problem an die/den Schulleiter*in,

    Was ist "jedes Problem"? wenn es ein Beschwerdemanagement gibt, müsste auch geklärt sein, mit was man sich an wen wendet. Wenn eine Frage zum 'Unterschleif' bei German offiziell die Abteilungsleitung klärt, braucht er sich ja nicht darüber echauffieren, dass sich jemand anders an seine Schulleitung wendet, weil an allen anderen Schularten eben diese zuständig ist.

    Wenn Peter und Klaus sich schubsen, ist das Schulrecht tangiert. Wenn Petra samstags nachsitzen muss, ist das Schulrecht tangiert.

    Naja, du kommst jetzt wieder mit Beispielen. Vor allem mit welchen, die so ein bisschen lächerlich klingen sollen, "ich kann mich ja nicht immer kümmern, wenn Franz und Frieda pupsen müssen" . Es geht aber im Ausgangsbeispiel darum, ob man sich rechtlich angreifbar macht, wenn man zwei Schüler nachschreiben lässt, mit denen man Mitleid hat. Das scheint dir gerade nicht wichtig, für die junge Lehrkraft ist es das aber.


    Bei euch gibt es offenbar Abteilungsleiter, die dafür zuständig sind. Dann sprich doch auch von denen, an anderen Schulen ist es halt die Schulleitung, die dafür zuständig ist.

    Dazu gehören auch gesellschaftliche Themen wie Datenschutz, Fakenews, Gefahren für die Demokratie, ...

    Ist bei uns alles im Lehrplan implementiert.


    Wer sprachlich begabt oder interessiert ist, könnte zwei Sprachen lernen. Wer dieses nicht möchte, lernt "nur" Englisch.

    Das sagt Kretschmann ja auch. Der kann allerdings selbst keine moderne Fremdsprache und ohne Englisch ist es ziemlicher Mist als Politiker auf der Weltbühne.


    Davon abgesehen hat er das auf einem deutsch-französischen Freundschaftstag rausgelassen und Deutschland, vor allem die Anrainerbundesländer wie Baden-Württemberg, tun seit dem Krieg alles dafür, um mit Frankreich in gutem Kontakt zu bleiben. Da stellt man sich nicht hin und sagt, dass Französisch überflüssig ist und die Kinder in 7 oder 9 Jahren Französisch nicht mal lernten, ein Eis zu bestellen.

    Man muss Rücksprache halten können, man muss aber auch selbst entscheiden können.


    Genau. Da hilft nur, dass der Schulleiter konsequent auf die Zwischenstufen zurückverweist.

    Ein Schulleiter, der bei allen Problemen gleich mit im Boot ist, ist burnoutgefährdet.

    Er ist eben nicht für alles sofort zuständig.

    Wie der Chef einer großen Firma auch nicht in jede Kundenreklamation sofort eingebunden wird. Dafür gibt es auch da die Zwischenstufen.

    Ohja, so eine Schule kenne ich als Mutter. Da delegiert einfach jeder woanders hin und du kannst als Elternteil mit niemandem einen Gesprächstermin vereinbaren. Ohne Witz, genau so. Und dann beklagt sich die Schulleitung in der Elternvertretung, dass Eltern immer gleich zum Schulamt rennen würden.


    Wenn du mit einem Problem ein halbes Jahr auf Granit gebissen hast, weil die Schule sich selbst für unfehlbar hält und Eltern für den Abschaum der verzärtelten Gesellschaft, dann bleibt nur die verzweifelte Hinwendung zur nächsten Hierarchieebene.


    Deswegen: definiere doch bitte mal, wofür du den Schulleiter für zuständig hältst, ganz konkret. Dürfen sich Lehrpersonen mit Fragen, die die Ausübung des Schulrechts betreffen, an ihre Vorgesetzten wenden, ja oder nein? Womit dürfen sie die Schulleitung überhaupt behelligen? Was hältst du selbst für Transparenz und wo schiebst du vielleicht einfach nur alle Arbeit von dir weg, weil du nicht mehr kannst? Da muss es ja auch bei euch konkrete Regelungen geben.

    ...nur kann ich da natürlich die Qualität nicht prüfen).

    Ich denke, damit hast du es selbst auf den Punkt gebracht. Sprache hat doch so unglaublich viele Funktionen, eine perfekte Übersetzung alleine ist keine Sprache.


    Außerdem: dieselbe Diskussion gibt's bei Mathe auch, wer braucht schon Mathe, das kann alles ein Computer. Wer braucht schon Informatik, das wird immer wenigen Interessierten vorbehalten bleiben etc.


    Ich denke mir bei diesen Fragen, welches Fach wie viele Stunden bekommt und ob Schule überhaupt noch eine Rolle spielt: wer hat uns denn am Ende dazu befähigt, überhaupt solche Diskussionen zu führen? Frag mal einen Taliban, der als Kindersoldat im Erziehungslager großgeworden ist, welche Fächer relevant sind. Relevant ist alles, was uns verschiedene Sichtweisen näherbringt, das selbständige informieren und Urteilen ermöglicht und Zugang zu anderen Menschen verschafft. Ob das genau zwei oder drei Fremdsprachen sein müssen halte ich nicht so für bedeutsam wie die Forderung, etwas zu streichen, weil es nicht so wichtig sei und später nach dem Abi sowieso nicht perfekt beherrscht würde. Das trifft dann tatsächlich auf alles zu.

    Wenn du diese in der SoMi überbewertest (z.B. Habe ich Kollegen die im klausurfreien Fach Biologie ihre Tests zu 50% einfließen lassen), machst du dich rechtlich angreifbar.


    Das System SoMi ist einfach Mist. Meiner Meinung nach dürfte es so etwas nicht geben, sondern wirklich nur konkrete mündliche Anfragen, Tests, Präsentationen, etc.


    Aber alles für die Abiquote in NRW. Dafür ist die SoMi nämlich gut. Schriftlich alles miserabel, "aber er hat doch gut mitgemacht", bamm, kommt trotzdem eine vier oder sogar besseres bei raus.

    Was ist denn ein klausurfreies Fach? NRW scheint ja immer wieder was Besonderes zu sein in puncto Notenwürfeln.


    Edit: Ich sehe gerade, Chili schrieb das oben auch schon. Naja, dann...

    nein, vermutlich nicht. warum?
    Es gibt viele (Schul-)Systeme, die keine Mitarbeitsnoten kennen und die Zeugnisnote nur an konkreten Leistungsüberprüfungen festmachen.

    Naja eben, state_of_Trance nutzt den Begriff der Mitarbeitsnote. Als Kopfnote (hier noch vorhanden) soll man da bewerten:

    "Mitarbeit umfasst Initiative, Kooperationsbereitschaft und Teamfähigkeit, Beteiligung im Unterricht, Selbstständigkeit, Kreativität sowie Verantwortungsbereitschaft."


    Fragt nicht mich, was das bedeuten soll.


    Bei mündlichen Noten im Fach hat hoffentlich jeder Bewertungskriterien, das ist selbstredend auch in Mathematik möglich.

    Ja, ganz genau. Und wenn man in einer Klausur nahezu nur die Anforderungsbereiche I und II drin hat, kann man natürlich auch die Note "sehr gut" bei 95% der erreichten Rohpunkte festlegen. Wenn man hingegen knapp 20% der Rohpunkte bereits im Anforderungsbereich III findet, dann ist auch ein "sehr gut" ab 85% der erreichten Rohpunkte gerechtfertigt.

    Kann man, aber warum sollte man? Ich schrieb, dass der Notenschlüssel je Schule festgelegt wird. Dass es einzelne Lehrpersonen geben mag, die zu leichte Klausuren erstellen kann sein, aber das kann überall sein und hat nichts mit der Leistungsmessung generell zu tun. Sonst könnte man natürlich immer so argumentieren und Noten wären völlig aussagenfrei.

    Achso, fürs Abi vielleicht, da erhält man ja Punkte. Aber von Klasse 1-10 erhält man in Sachsen je nach Schule ab 95% bis 100% die 1. Plus und minus sind zwar möglich aber nicht üblich. Die Notenschlüssel legen die GLK fest und ich kenne es nur so streng. (Also wenn z.B. eine Schule ab 98% die 1 gibt, hat man mit 97% entsprechend die 2).

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