Beiträge von Quittengelee

    Schon wieder so ein Drama. Was denn für ein "deutliches Statement"? Homosexuell zu sein bedarf keines Statements.


    Offenbar hat die Person im Ausgangspost homofeindlichen Sprech reingewürgt bekommen. Irgendwie muss man darauf ja reagieren. Wenn man zudem selbst gemeint ist und eine Frau ist, überlegt man sich dreimal wie man reagiert, das hat was mit Angst zu tun, mit Überlebenswillen. Es stimmt nicht, dass heute Geschlecht und sexuelle Identität total egal und für andere uninteressant und alle gleichberechtigt sind. Das denkst du dir so, das hättest du gerne, es entspricht aber nicht der Wahrheit.

    Ich habe auch kein Problem über meinen Freund zu reden. Aber wenn ich gefragt werde, ob ich eine Freundin habe und nicht wahrheitsgemäß sagen kann, dass ich einen Freund habe, dann bleibt mir ja nur das nein.

    Wieso kannst du nicht wahrheitsgemäß sagen, dass du einen Freund hast? "Hast du eine Freundin?" "Das nicht, aber einen Freund". Der oder die andere will doch in dem Moment wissen, ob du alleine lebst oder in einer Partnerschaft.

    Ich merke, dass ich als Ing. meinen Körper sehr vernachlässigt habe, da keine Zeit und Energie.

    Vielleicht hat das nichts mit deinem Beruf zu tun, sondern mit deiner psychischen Verfassung? Du liest dich für mich vor allem erschöpft. Ob es dir durch einen kompletten Wechsel besser geht, kann keiner wissen. Ich würde den Wechsel allerdings lieber aus einer gestärkten Position heraus starten und nicht aus dem Zustand der Selbstvernachlässigung und Vorstellung, dass die geringere Verantwortung im Lehramt automatisch zur geringeren Erschöpfung führen wird. Wenn ich falsch liege: go for it, wozu grübeln, wenn da Kraft zur Veränderung und Vorfreude aufs Unterrichten ist?

    (Schichtdienst, 60-70 Stunden Woche, jeder dritte Assistenzarzt hat Depressionen) und wenn man dafür nicht brennt, schafft man das meiner Meinung einfach nicht langfristig.

    Also dazu sei gesagt, dass man gerade, wenn man für einen Beruf brennt, unter diesen Arbeitsbedingungen kaputtgeht. Die nötige Distanz ist schon wichtig.


    Aber klar, Schichtdienst in der Uniklinik mit Verantwortung für Leib und Leben ist eine andere Belastung als wochenendenfüllende Korrekturen und mehr oder minder interessierte Schülergruppen und ihre nervigen Eltern jahrein jahraus.


    Wenn ich die Wahl hätte, würde ich allerdings manches Mal lieber ein Büro in einem SPZ beziehen und Familien beraten, die freiwillig erscheinen und nicht das Gefühl haben, sich gegen mich stellvertretend für "die Schule" angreifend verteidigen zu müssen. Vor allem gehen diese Familien dann und entscheiden, ob sie deine Ratschläge umsetzen oder es lassen, die Medikamente nehmen oder nicht und wenn es ihnen besser geht, kommt vielleicht sogar ein Dankeschön. Wenn sich Familien in Schulen gegen deine Ratschläge entscheiden, musst du Tag für Tag damit leben...

    Ich fasse zusammen: Der eine denkt, dass alle Lehrerinnen Gardinen tragen, die andere sieht alle Lehrer in kurzen Hosen mit Kapuzenpulli und zieht gleich noch Rückschlüsse auf den Ruf des Berufes in der Gesellschaft. Laufen in euren Kollegin alle in Gardinen und Kapuzenpullovern rum? Also allein in unserem Kollegium ist alles mögliche an Stilrichtungen vertreten und wir sind schon ein recht kleiner und verhältnismäßig homogener Kreis.

    Wenn wir eh schon OT sind:

    Das für mich persönlich verwirrendste Kleidungsstück war ein Herr mit Mankini auf einem Festival. Und dann hab ich mich kurz nach der Verwirrung gefragt, was es mich eigentlich angeht. Welchen Beruf der sich so Kleidende außerhalb des Festivaluniversums ausübt, weiß ich nicht, es stand nirgends geschrieben. Erkennt jemand von euch Lehrkräfte auf offener Straße an ihren Klamotten? :pirat:

    Wenn du eher mit Jugendlichen arbeiten möchtest und die Fächer nicht in Stein gemeißelt sind, dann wäre vielleicht auch der Quereinstieg in die beruflichen Schulen für Gesundheitsberufe denkbar?

    Abgesehen davon, dass auch das schon mehrfach erwähnt wurde, könnte man auch dazu sagen "Die Frau hat sich doch genau überlegt, dass sie Französisch und Geschichte machen will, wieso rätst du ihr zu anderen Fächern?"


    Jeder sagt eben das dazu, was er denkt und was seiner Erfahrung in seiner Berufsbiografie entspricht.


    Das Folgende ist übrigens eine Sicht, die ich nur von Quereintseigern kenne: Die Vorstellung, dass alle Lehrer sich über jeden neuen Kollegen automatisch freuen müssten, weil gerade

    ...über Lehrkräftemangel geklagt...

    wird. Warum sollte eine Lehrperson ihren Job bewerben, weil Lehrermangel ist? Die Werbung kann der Staat übernehmen.

    Und gerne dürfen vorher Eltern feststellen, dass Lehrkräfte fehlen und Unterricht in Größenordnungen ausfällt, die den Schulabschluss ihres Kindes gefährden. Erst dann fällt den Menschen nämlich (hoffentlich) auf, dass Lehrer doch son bisschen wichtig sind.


    Zum Ansehen: Lehrkräfte haben hierzulande den Stellenwert von Sozialpädagogen. Und das ist kein Standesdünkelproblem, sondern ein Zeichen dafür, dass man ihre Expertise in Fachwissen und Didaktik anzweifelt und nur den pädagogischen Aspekt sieht, oder kurz: für eine bessere Aufsichtsperson ihrer Kinder hält. So ziemlich jeder erwachsene Deutsche denkt insgeheim, dass er im Zweifel sofort losunterrichten könnte.

    Also als Violonist und Diplommusiker kann man das Lehrdiplom Musik erwerben, ebenso aber mit MA Creative Music Masters oder sowas? Oder als Umwelt- und Gefahrstoffanalytikerin für Chemie? Es gibt ja verschiedene Studiengänge in jeder Fachrichtung.

    Hatte ich gestern auch gesehen, bin gespannt, ob sie damit jemanden hinterm Ofen vorlocken. Auch bemerkenswert der Hinweis, dass 20% der GS- und SekI-Lehramtsstudierenden das Studium abbrechen, u.a. deshalb, weil sie sich mit der Organisation des Studiums überfordert fühlen. Ich dachte eigentlich, dass bei Bachelor/Master alles vorgegeben ist, bis hin zum Stundenplan. Womit kann man da jemanden überfordern?

    Das bin ich nicht, nein. Mit einem Medizinstudium wird hier niemand Lehrer. Der erwähnte "dreijährige Kurs" ist einfach das PH-Studium zur Primarlehrperson.

    Ah okay, wie heißt dein Weg, ist das der reguläre Weg ins Lehramt gewesen? Also kann man mit Diplom für eine Disziplin, die als Schulfach anerkannt wird, die Lehrbefähigung erwerben?

    Wenn's jemand hinstellt, probiere ich. Selber kaufen oder zubereiten eher nicht. Schnecken zum Beispiel halte ich für überbewertet...


    Und du? Schon mal Insekten als Mahlzeit gegessen oder anderes Ungewöhnliches?

    ...eine Frage über das Zusammenspiel und das Spannungsfeld zwischen Englands Monarchie und der demokratischen Regierung wäre spannend. In unteren Klassen die Möglichkeiten und Grenzen einer Königin England 2022.

    Danke, okay, aber das ist vor 2 Jahren oder in 3 Wochen gleichermaßen spannend. Das muss ja nicht zwingend am Todestag erörtert werden...


    Edit: was ist nur ein Gedankenspiel? Das mit der Queen und der ausgefallenen Klausur hab ich schon für bare Münze genommen?

    Ja! Und na gut, Johannisbeeren gehen auch noch. Und Rosen. Rosen kriegt wahrscheinlich keiner kaputt. Vielleicht ist es ja doch nicht so schlimm...


    Hast du auf dem Balkon/Fensterbrett Gemüse?

Werbung