Beiträge von Quittengelee

    Also das ist imho das eigentliche Problem in der Gesellschaft (und diesem Forum) zur Zeit. Ob beim Thema Klimawandel, der Integration oder Diskriminierung. Man möchte sich einfach nicht mit von der eigenen Position abweichenden Meinungen befassen und cancelt sie dann wahlweise als links-grün versifft oder rechts-faschistisch. Dafür gibt es dann jeweils Applaus aus der eigenen Bubble/ dem eigenen safe space. Werte wie Aufklärung, Diskurs und Wissenschaftlichkeit aka die Kraft des besseren Arguments unabhängig von der Person spielen schon lange keine Rolle mehr.

    Was wiederum genauso pauschal ist. Eine Person in diesem Faden hat substanzlose Parolen rausgehauen, eine Person hat eine andere als böse bezeichnet. Finde ich persönlich nicht okay, deswegen ist aber nicht die ganze Gesellschaft nicht in der Lage, angemessen zu diskutieren.

    Es gibt ja nicht umsonst Burnoutkliniken extra für Lehrpersonen. Und wenn man sich den Lehrermangel ansieht, dann wird klar, dass junge Leute gerade in Größenordnungen nicht diesen Job erlernen wollen. Ich empfände einen Kurs, wie ich irgendwas optimieren soll, ehrlich gesagt ein ziemlich freches Angebot vom AG. Dann doch lieber Massage in der nächsten Physiopraxis...


    Wo ist eigentlich der andere Thread? Die Moderation hatte beide zusammen gelegt, weil wir lustigerweise dieselbe Idee hatten, nach dem ZEIT-Artikel zu fragen.

    Abgesehen davon, dass ich nicht weiß, was Binen sind und wie viel 5 Katzenfutter ist, frage ich mich, ob du selbst noch weißt, wovon du sprichst?

    Mir hat jedenfalls keiner erklärt, wie man Jugendliche mit ADHS im Unterricht adäquat beschäftigt. Das überlegt man sich so nebenbei dann.

    Das ist wohl so, aber ich verstehe ältere Kolleg*innen, die damit nicht mehr klarkommen und auch Primarleute, die sich nicht jedes Problem zusätzlich ans Bein binden wollen. ADHS-Symptome sind ja das geringste, dafür gibt es keinen Inklusionsstatus. Dass die Kinder in dem Beitrag die Party gesprengt haben und einer in den Becher gespuckt hat, das war, so mein Eindruck, fast schon verletzend für die Lehrerin. Auch wenn (oder eher weil) sie meinte, sie nähme nichts mehr persönlich.


    Eine inzwischen pensionierte Kollegin sagte mal, sie hat nach der Wende eine ganze Weile gebraucht, sich an *fick dich* und co zu gewöhnen und damit umzugehen...


    Wir haben auch schon wesentlich gewalttätigere SuS als oben dargestellt beschult. Trotzdem finde ich es richtig, das weiterhin zu sehen und sich nicht zu sehr zu gewöhnen, das nicht für normal zu halten.

    Aber ich habe diese Dinger mit Mitte 20 kennengelernt (sie existieren in Frankreich gar nicht), das ist also "kulturell bedingte Unfähigkeit".

    Also ich bin auch in einer Kultur mit Heften aufgewachsen. Wenn es mal ein AB gab, hat man das ausgeschnitten und eingeklebt und ansonsten von Hand geschrieben. Diese Schnellhefter sind eine Seuche unserer Zeit, fürchte ich, weil so viel ausgedruckt wird.


    Mein inzwischen doch recht großes Kind hat auch Probleme, in diese Ringhefter zu schreiben, ihm geht es zu schnell, das ständig alles aus- und einzuheften. Das trägt nicht gerade zu Ordnung und schönem Schriftbild bei, es beschreibt dann z.T. nur die halbe Seite und irgendwas reißt immer aus...


    Das andere, ältere Kind schreibt alles in Blöcke hintereinander, alle Fächer durcheinander, da kann ich mir den Mund fusselig reden.


    Lasst uns eine Demo zur Wiederbelebung von Schreibheften starten! :bitte:

    Achso und noch was: wenn dir gesagt wird, dass ihr auch Fußball spielen dürft, dann mach das. Vier Stunden Deutsch sind gerade zu Beginn absolutes Limit, ich würde in der 5. etwas auf dem Schulhof machen. In der Stadt rumlaufen jedoch nicht, bevor du die Gruppe gut kennst, wegen Aufsichtspflicht...

    Mal eine generelle Frage an die Geschichtslehrkräfte: Wenn ihr den I. oder II. WK behandelt, fragt ihr vorher bei geflüchteten SuS ab, wer aus einem Kriegsgebiet kommt und bezieht das in eure Planung ein? Wenn ein traumatisierter Jugendlicher in der Klasse ist, müsste man auch bestimmte Dokumentationen ausklammern, oder wie handhabt ihr das?

    ich studiere derzeit noch und habe nun im Rahmen einer Vertretungstätigkeit eine DaZ-Klasse bekommen, die ich ab Montag für 25 Stunden/Woche unterrichten soll.

    Das ist eine Vollzeitstelle, wie willst du das neben dem Studium schaffen?


    Edit: in Sachsen gibt es Fachberater*innen für alle Fächer, so auch DaZ. Vielleicht habt ihr auch eine offizielle Anlaufstelle in der Schulbehörde? Es gibt auch Lehrpläne und Materialien des Landes, an die man online kommt. Wenn nicht in deinem Bundesland, dann in anderen. (Alles andere wurde schon geschrieben...)

    Ich habe es persönlich noch nicht erlebt, dass bei fehlender Einverständniserklärung eine Fahrt von der SL genehmigt wurde. Das wäre dann ein Fehler der SL. Diese hätte zuvor agieren müssen.

    Edit: du meintest, die Fahrt nicht genehmigt, oder? Ich habe das zumindest schon erlebt.

    Davon abgesehen, was hätte diese vorher tun können, wenn Eltern sich weigern zu unterschreiben?


    Und ob Schulpflichtverletzung vorliegt, bin ich mir nicht sicher, wenn das Kind am Unterricht einer anderen Klasse teilnimmt, nimmt es ja die Schulpflicht wahr. (Also abgesehen von einer Krankmeldung...). Ich vermute, auch wenn die Fahrten eigentlich Pflicht sind, kann man niemanden dazu zwingen.

    Kommt das Aushängen der neuen Skala durch die SL einer Anweisung gleich? Ich weiß nicht, wie verbindlich das Ganze ist bzw. was die SL tun kann, wenn man sich nicht an die neue Skala hält.

    Ich sehe da keine Anweisung und was sollte sie tun? Bekommt sie überhaupt mit, wer welchen Schlüssel verwendet?


    Ich finde das Thema nicht so wichtig. Mach einfach so, wie bisher und wenn du darauf angesprochen werden solltest, sagst du oh, sorry, das hatte ich vergessen und nimmst seine Skala. Bei der nächsten GLK würde ich das aber als TOP einfordern.


    Edit: Wobei, auf dem Elternabend musst du die beschlossenen Grundsätze der Leistungsbewertung nennen. Frag doch vor dem Elternabend den Chef, wo die Abstimmung zum letzten Beschluss zu finden ist, im Protokoll steht sie nicht.

    Aus: Schulordnung Förderschulen


    1Ermittlung und Bewertung von Leistungen liegen in der pädagogischen Verantwortung der Lehrkraft. 2Die Lehrerkonferenz beschließt die Bewertungsrichtlinien. 3Die Klassenlehrerin oder der Klassenlehrer gibt diese den Eltern sowie den Schülerinnen und Schülern zu Beginn des Schuljahres bekannt.

    (3) Ermittlung und Bewertung von Leistungen sollen auf der Grundlage der Analyse des Lernprozesses und der Lernergebnisse erfolgen und den individuellen sonderpädagogischen Förderbedarf der Schülerin oder des Schülers sowie die fortgeschriebenen Förderpläne berücksichtigen.

    (4) 1Grundlage der Leistungsbewertung in einem Unterrichtsfach sind alle von der Schülerin oder dem Schüler im Zusammenhang mit dem Unterricht erbrachten schriftlichen, mündlichen und praktischen Leistungen. 2Diese Bewertung hat in pädagogisch sinnvollen Zeitabständen und entwicklungsfördernden Zusammenhängen zu erfolgen. 3Soweit eine Benotung vorgesehen ist, sind grundsätzlich mindestens zwei Benotungen mündlicher oder praktischer Leistungen im Schulhalbjahr vorzunehmen. 4Der Schülerin oder dem Schüler ist die erteilte Note jeweils bekannt zu geben.


    ...wenn eine solche nur schon aufstreckt.

    Vielleicht sollten sich Lehrkräfte untereinander wie Erwachsene behandeln, dann müsste schon niemand 'aufstrecken', wenn er sich zu irgendwas äußern will. Konferenzen werden nicht immer effizient geführt.


    Ansonsten bleibe ich dabei, entweder ich bin selbst Lehrkraft, dann muss ich mich in meine Vorurteile eingemeinden, oder ich bin keine, dann bin ich hier nicht schreibberechtigt.

    Viele sind einfach mit dem Spannungsfeld intellektuell überfordert, weshalb sie die großen Probleme mit den Strategien kleiner Geister lösen: Neuer Kollege? Lieber lästern als kooperieren. Neue Bestimmung? Erst einmal klagen und bremsen anstatt zu verstehen. Schüler mit schwerer Behinderung? Erst einmal Vortäuschung vorwerfen, anstatt zu integrieren. Kritik anhören? Lieber austeilen und nicht einstecken. Am Ende schützt eine Lehrer sein Ego vor Schule, Schüler, Eltern, Schulleitung, Amt und Gesellschaft, ob gerechtfertigt oder nicht. Und ein jeder Lehrer braucht halt ein großes, unbeflecktes Ego (im positiven Sinne), damit er sich nicht vor den Kindern in die Hose macht.

    Sprich per ich.

    Neulich war ich tatsächlich einmal in einem Schweizer Lehrpersonenforum. Was mir zufällig als erstes in die Hände fiel war ein thread, bei dem sich die Kolleginnen just über die schlechte Umsetzung der Inklusion ausgelassen haben und wie unzufrieden sie sind. Das mag nur anekdotisch sein, aber ich wollte es doch auch einmal einwerfen, dass das wohl nicht alle so sehen.

    Die in der Doku waren auch alles andere als zufrieden. Dass es woanders noch schlechter läuft, ist ja kein Garant dafür, dass man glücklich ist.

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