Mit dem Hinweis auf unsere Medienlandschaft, wo gerne Aussagen aus ihrem Zusammenhang herausgenommen und Menschen anhand eines Satzes z. B. zu Antisemiten erklärt werden, kann ich einiges anfangen.
Es ist ein Unterschied, ob jemand zum Antisemiten erklärt wird oder eine Aussage als antisemitisch diskutiert wird. Und der Satz, den er geäußert hat, war ein flapsiges Reproduzieren antisemitischer Klischees. Sowas labert man nicht einfach unreflektiert in den Orbit und hinterher sollen andere dann sachlich erklären, wie man es richtig hätte formulieren können. Das ist der Job dessen, der sowas verzapft.
Ansonsten, wer meint, öffentlich alles selbstgerecht kommentieren zu müssen, der muss damit leben, dass darauf auch öffentlich reagiert wird, natürlich auch satirisch.
Mir sind beide (Lanz und Precht) nicht super sympathisch und beide haben ein dermaßen großes Sendungsbewusstsein, dass ich mir manchmal einfach mehr Platz und Aufmerksamkeit für andere Stimmen wünsche.
Deswegen höre ich Podcasts mit Fachleuten. Wenn Journalist*innen, die sich selbst informiert haben, Expert*innen zu einem Thema einladen, die noch mehr dazu wissen und die Fakten von ihrer Meinung deutlich abzugrenzen in der Lage sind, kann man noch viel mehr lernen.