Beiträge von Quittengelee

    Kommt halt wieder darauf an, was gefragt ist. Wenn die Frage lautet, wie viel 5 Zuckerwatteportionen à 3 Euro kosten, ist das Ergebnis 15, ob das Kind multipliziert oder addiert hat, kann mir egal sein.

    Es bezog sich auf sowas. Ich finde es bescheuert.

    Hier ist es etwas anders gelagert, denke ich. Aufgabe 6 ist ja nun eindeutig formuliert, es geht nicht nur ums Ergebnis, sondern auch um die Handlung, die beschrieben wird. Wahrscheinlich haben sie die Multiplikation so eingeführt und geübt und die Lehrperson wollte wissen, ob die Kinder den Prozess verstanden, nicht ob sie das 1x1 geübt haben. 0 Punkte ist aber m.E. etwas dürftig, weil die Rechnung ja stimmt und auch gerechnet werden sollte.

    Ich glaube, hier war tatsächlich die LEHRE gemeint und es wurden Veränderungen in der Vermittlung von Stoff und Kompetenzen angesprochen.

    Ja, das stimmt. Aber auch darin steckt wieder die Kritik, dass die Jugend von heute ja bloß Filme zeigt.


    Die TE ist ja nicht die erste enttäuschte Person im Quereinstieg. Den Schluss, der dann immer wieder gezogen wird, dass das Kollegium doch dankbar sein müsste, kann ich immer noch nicht nachvollziehen.


    Vorschlag: in einem halben Jahr eine Willkommensmappe erstellen mit all den Informationen, die du dir selbst mühselig zusammengeklaubt hast, damit es für die Nachfolgenden an dieser Schule endlich besser wird.

    Zumindest für die banalen Dinge, wie wo der Kühlschrank steht.


    Das jedoch:

    ...Tests werden im Fach, haben Sie ja nicht studiert, so und so aufgebaut, es gibt eine Vorlage mit Logo usw.

    Ist kein banales Ding, sondern eine der Grundlagen, wofür man Studium und Referendariat absolviert hat. Da reicht eine Kopiervorlage halt nicht aus.

    Wie wäre es, sich ein Fachbuch Didaktik für das fachfremd zu unterrichtende Fach zu kaufen und sich selbst ein paar Grundlagen draufzuschaffen? Vielleicht steht sogar eins in der Lehrerbibliothek.


    Die Arbeit von Lehrkräften ist tatsächlich nicht 13.30h fertig, können ja auch die meisten Menschen mit anderen Berufen nicht glauben. Ich werde selbst von guten, langjährigen Freundinnen bis heute gefragt, was ich Hübsches in den Ferien mache und ob ich schon ein schönes Lied für meine neue Klasse rausgesucht habe während der Sommerferien.

    (Irgendwie befremdlich, so kenne ich Lehre gar nicht.

    Da könnte ich schon wieder sauer werden. "DIE Lehrer". Du willst einer werden, sobald es ein Problem gibt, gehörst du natürlich nicht dazu.


    An meiner Schule sind DIE Lehrer sehr hilfsbereit. Wir arbeiten jeden Vertretungsmenschen ein, egal welchen Beruf er vorher hatte, wie viel Probleme er im Job bekommen wird und wann er wieder aufgibt.


    Wir Lehrer bekommen nämlich, wie du richtig anmerkst, keine Abminderung für Seiten-, Quereinstieg oder sonstiges Betreuen unserer Schüler. Wir müssen aber trotzdem liebgewordene Fächer abgeben, weil der Vertretungsmensch nur unterrichten darf, was er sich zutraut und dann die Vorauswahl hat. Wir geben Material ab, erklären die Abläufe, helfen bei Disziplinkonflikten, ohne dass jemand je danke sagen würde. Dabei ist uns der Lehrkräftemangel scheißegal, das ist eigentlich Aufgabe der Behörde also beschwere dich doch bitte dort.


    Oder wäre, warst du nicht diejenige, die unbedingt zum Staat wechseln wollte, weil an der Privatschule schon alles doof war?


    Ich verstehe deinen Frust, aber lass ihn nicht an denen aus, die helfen.

    ...

    Und ja, wenn diese dann ab und an zum Strafräum läuft, um mit zu Verteidigen, den Großteil aber an der Eckfahne herumdallert.... welche Leistung würden Trainer, Reporter und Mitspieler dieser Mitspielerin geben?

    Kommt darauf an, was das Ziel ist, würde ich sagen. Rollt der Ball nicht ins eigene Tor und die Spielerin steht im richtigen Moment parat, hat sie alles richtig gemacht. Sie muss nicht aufgeregt hin- und herrennen, um als produktiv wahrgenommen zu werden. Steht sie jedoch nur rum und macht nichts, ist die Leistung ungenügend.


    Ich habe mal einem hochbegabten Jugendlichen zugesehen, der 40 min Blödsinn gemacht hat, um dann das Ergebnis in den letzten 5 Minuten hinzukritzeln. Der Jugendliche hatte allerlei Probleme, die Leistung auf die Aufgabe bezogen war aber nicht schlecht. Er liest halt schnell, erfasst das Problem sofort und hat schlicht und ergreifend Zeit, Blödsinn zu machen, so nervtötend das für die Lehrkräfte auch sein mag.


    Also vielleicht kannst du ja so genau beobachten, dass du weißt, was im Kopf eines Kindes vorgeht, das auf einen Text schaut. Ich muss versuchen den Unterschied zu ermitteln, ob jemand nur nervt, weil er reinblökt oder ob er tatsächlich nicht den Text gelesen hat, den zu lesen die Aufgabe war.

    Wenn ich ein Wort für "striped animal" erfrage, kann ich nicht "tiger" erwarten, aber "zebra" nicht gelten lassen, nur weil tiger zufällig in der aktuellen Vokabelliste steht. Es dauert eine Weile, bis man Leistungsüberprüfungen erstellen kann, die halbwegs den Gütekriterien entsprechen. Nach ein paar Jahren Berufserfahrung sollte es aber doch langsam klappen.

    Oder ist das blauäugig?

    Ja.


    Ich würde es davon abhängig machen, ob ich die gewerkschaftlichen Forderungen, die die gesamte Gesellschaft betreffen, unterstützen möchte. Und vielleicht auch davon, ob ich Lust hätte, mich als Pensionärin ehrenamtlich einzubringen. Vielleicht gibt's eine nette Gruppe vor Ort, der man sich anschließen möchte oder wo man bereits aktiv ist.


    Ich bin drin geblieben, als wir verbeamtet wurden, einige sind ausgestiegen, weil man nicht streiken darf. In der Rente würde ich aber wahrscheinlich kündigen, irgendwann ist auch mal gut mit Schule :weissnicht:

    Wir haben den aktuellen Fall in der Schule, dass ein:e Schüler:in mit einem Avatar am Unterricht teilnimmt (Bayern). Ein Einverständnis wird weder von den Lehrkräften noch von den SuS benötigt. Ich weiß nicht, wer sich diesen Schwachsinn ausgedacht hat…

    Wer sich das ausgedacht hat weiß ich auch nicht, aber offenbar seid ihr weiter als Sachsen.


    Wofür das gut ist, siehe kurz zusammengefasst hier:


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    ... Müsste eigentlich nicht die Einverständniserklärung des Rests der Klasse eingeholt werden?
    Was müsste sonst berücksichtigt werden?
    Kann es für die Lehrkraft eine Pflicht sein?

    Ja und nein.


    Einverständnis von allen und man kann die Lehrkräfte nicht verpflichten. Dies weiß ich, weil ich mich mit Avataren beschäftigt habe und da war es so, obwohl diese nichts aufnehmen oder speichern können.

    Im Moment ist der Mangel noch so groß, dass du an einer Oberschule eine Stelle finden würdest. Was in ein paar Jahren ist, weiß natürlich niemand, aber ich verstehe nicht so ganz, warum du jetzt andere Fächer für eine andere Schulart studieren willst? Geht's dir wirklich um Einstellungschancen? Dann würde ich lieber das, was ich mache gut machen. Oder geht's um generelle Unzufriedenheit?

    Die Welt hat mehr zu bieten als Ost- und Nordsee sowie Mittelmeer, nur werden dies nur die wenigsten Lehrer dir bestätigen, weil sie in ihrer Selbstverliebtheit nie aus Europa raus gekommen sind. Sie wissen halt nicht was sie alles in ihrem Leben verpassen.

    Meine jungen Kollegen jetten in der Weltgeschichte rum, dass es zum Weinen ist. Die beschissene Fliegerei macht den wunderschönen Planeten, den du bereisen willst, kaputt, falls du noch nie was davon gehört haben solltest.


    Nee, man muss nicht im Frühjahr für 10 Tage nach Asien und im Herbst eine Woche nach Südamerika fliegen, nur um sich für weltgewandt zu halten. Wer wirklich in eine Region, in eine Kultur eintauchen möchte, möge bitte ein halbes Jahr dort bewusst verbringen und nicht die Korallenriffe kaputtschnorcheln und den einheimischen das Trinkwasser entziehen.


    Wer Tourismus immer noch für was Fortschrittliches hält, ist selbst in den 60ern hängen geblieben.

    Dafür bräuchte es eine Materialdatenbank

    War nur ein Beispiel. Klick mal auf den Beitrag in "Englisch" und sage mir, wer damit Unterricht vorbereiten soll.


    Es ist bestimmt gut gemeint, aber wie gesagt, jeder ist doch recht spezifisch unterwegs in seiner Schulart und seinem Fach. SteffenW , was ist denn das Ziel? Wieso machst du die Sammlung nicht für deine Fächer gezielter? Dann kannst du auch beurteilen, was didaktisch empfehlenswert ist und es wäre für bestimmte Kolleg*innen ein wirklicher Mehrwert.

    ...Der Konsens war leider oft, dass das klassische Lehramtsstudium veraltet ist und nicht wirklich auf den Unterricht vorbereitet.
    ...

    Das halte ich so pauschal für falsch und dass du mit einem anderen Studiengang besser vorbereitet wärest auf den Unterricht, ist noch weniger plausibel. Ist aber auch egal, dafür bist du ja nicht verantwortlich.


    Viel Erfolg in jedem Falle, die Ausbildung geht zwei Jahre, da wird man hoffentlich gut eingearbeitet. Kannst ja mal berichten, wie es so läuft :wink2:

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