In der Konferenz. Die Schulleitung hat eine Einladung für das drölfte Supidupiprojekt im Angebot. Frau Müller, pikiert: "Ich finde, da können auch mal die Informatiklehrer eine Aufgabe übernehmen. Ich als Geografielehrerin muss ständig Atlanten stapeln und Globen polieren und habe im letzten Schuljahr das Geocachingschulhausrallyeevent mit Elternbeteiligung organisiert, außerdem wasche ich immer alle Tassen ab. Ach übrigens, die leckere Schokolade am Kaffeeautomaten war von mir. Die war sehr teuer, aus Belgien, ich mach das voll gerne für euch, aber ich wollte es einfach mal sagen. Ich meine, es wäre schon schön, wenn von euch auch mal jemand Schokolade kaufen könnte, aber naja, muss ja nicht sein. Es ist zwar etwas enttäuschend, wenn immer dieselben Schokolade kaufen und Tassen abwaschen, sollte ja eigentlich auch selbstverständlich sein, auch mal was Süßes mitzubringen, wenn man sich dann bedient aber wer bin ich, euch zu richten.
So etwa?
Ich sag dir wie: Oh ... Du gehst nicht gerne auf Abschlussfeiern? Ach, das ist aber sehr verwerflich, also geradezu respektlos gegenüber den Jugendlichen. Aber sonst ... gell, soll doch jeder arbeiten wie er will, ne. Der eine mag halt lieber dies, der andere lieber das. Aber das mit den Abschlussfeiern, also das ist schon respektlos, das geht eigentlich gar nicht. EXAKT DAS MEINE ICH!!!!
Warum ich heute übrigens um 20 Uhr erst aus dem Schulhaus raus bin: Ich hatte zwischendurch ein Date in der Stadt mit zwei ehemaligen Schülerinnen. Auf deren Abschlussfeier ich ganz respektlos nicht war. Wir haben uns sehr herzlich begrüsst, mit Umarmung und so, es geht ihnen gut, den zwei Frauen. Und jetzt warte ich grade drauf, dass die 24 Muffins fertig backen, die ich meiner diesjährigen Abschlussklasse morgen zum Frass vorwerfe. Weil jemand letzte Woche mal ganz dezent angemerkt hat, ach ... ein bisschen anstrengend sei ich gegen Ende des letzten Schuljahres schon gewesen. Sie wüssten ja warum, aber sie sind schon froh, dass es jetzt wieder lustiger mit mir ist. Ey ... Das können die mir nicht sagen ohne dass es einen Muffin dafür gibt. Ich bin nicht hobbylos, ich bin kinderlos und kompensiere offensichtlich irgendwas.