Beiträge von Antimon

    Wer im Glashaus sitzt...

    In welchem Glashaus sitze ich denn? Wenn mir meine Freundin ne Excel-Liste schreibt was ich zu tun habe während sie im Urlaub ist, ziehe ich aus. Da geht's nicht um die Einkaufsliste, die sie mir durchaus aufs Handy schickt wenn ich zum Coop gehe. Weil ihr, während ich schon unterwegs bin, dies, das und jenes noch eingefallen ist. Wenn die aber meint, ich kann ohne sie meinen Alltag nicht organisieren, dann kann sie mich mal sonstwo. JETZT bin ich dann wirklich pampig, da ist meine Grenze von "lustig" überschritten. Hier beklagen sich Frauen über ihren angeblichen "mental load". Man möge das ganze doch auch bitte mal anders rum denken. Offenbar können die meisten Männer dieses Verhalten besser ignorieren als ich als Frau. Das wird schon was mit der Sozialisation zu tun haben, Mutti war ja auch schon so. Umso schlimmer finde ich es, dass es so viele Frauen gibt, die sich so verhalten obwohl sie gar nicht müssten. Meine Güte, lasst das doch einfach.

    Die hier anwesenden Damen haben nach eigenen Angaben aber keine Arschloch-Männer zu Hause. Dass es die gibt, ist klar. Um die geht es doch aber nicht wenn hier Frauen von Excel-Listen erzählen, die sie ihren Männern schreiben. Das finde ich ehrlich bekloppt. Da würde ich als Mann nen ziemlichen Anfall bekommen, ob frau mich eigentlich für völlig verblödet hält.

    Ich bin übrigens auf der Arbeit diejenige, die immer alle Termine im Kopf hat und weiss in welchem Schrank welche Sachen liegen. ALLE, Männer UND Frauen versuchen sowas auszunutzen. Das ist normal, jeder ist ein bisschen faul. Denkt ein anderer für mich, muss ich selber nicht denken. Fragt mich ein Kollege, ob ich wüsste wo wir Luftballons hätten, kann meine Antwort je nach Person und Situation gerne mal "nein" sein. Und huch... Findet die Person selbst die Luftballons.


    Ganz krass merke ich im Klassenlager, was bei den Jugendlichen daheim läuft. Ach, sind die immer erstaunt, dass mir das vollkommen egal ist, wie sie die Zwiebeln klein bekommen und ob die dann "schön" geschnitten sind, Hauptsache es kommt Essen auf den Tisch. Für die zugehörigen Mütter habe ich eher weniger Mitleid. Mir als Frau geht die Diskussion wirklich auf den Keks. Das ist mir zu viel selbstauferlegte Opferrolle.

    Gut, das kann halt mal recht ungemütlich werden, wenn Kinder im Spiel sind. Da braucht es dann manchmal schon eine gewisse Sicherheit.

    Dann würde sie es nicht vergessen. Genau das meine ich doch. Frauen scheinen irgendwie hohl zu drehen, sobald es um Kinder geht. Bei allem anderen ist klar, dass halt jeder seinen Teil übernimmt. Ich würde aber auch einem Mann zutrauen, dass er bestimmte Dinge eben nicht vergisst. Wieso sollte es anders sein.

    uch wenn hier wahlweise pampig oder ironisch reagiert wird

    Ich bin weder pampig noch ironisch, ich meine das toternst. Mach halt einfach nicht, wenn du keine Lust hast. Ich käme in 100 Jahren nicht auf die Idee meiner Freundin einen Zettel zu schreiben, was sie alles tun muss, wenn ich alleine in den Urlaub fahre. Vielleicht gibt es mal die Situation, dass mir einfällt, ach, in der Woche war doch dieses und jenes. Und bitte sie, daran zu denken. Wenn sie es vergisst, hat sie es vergessen.

    Man kann es auch anders formulieren: Die Frauen machen es einfach. Zumindest bei uns in West-/Mitteleuropa hätten sie durchaus die Wahl es einfach *nicht* zu tun. "Hängenbleiben" impliziert man könnte nicht entscheiden welchen Beruf man ergreift. Das stimmt halt einfach nicht. Das gleiche gilt natürlich auch für das was in der Familie läuft. Es gehören immer zwei dazu. Ich hätte auch keine Lust auf Windeln wechseln. Wenn mein Partner mir das abnimmt, bin ich noch so dankbar. Tut er es nicht, dann muss ich halt ran. Es ist aus der Frauenperspektive schon sehr einfach, sich da immer auf die Sozialisation zu berufen.

    Als ich meinen Erstis im August verkündet habe, wohin wir ins Klassenlager gehen, wusste praktisch niemand, wo Einsiedeln ist. "Ist das in der Schweiz?!" Ääh ja... Ich dachte ich bin hier die ahnungslose Deutsche ^^

    Das ist ein Zitat auf so einen komischen "Mental Load" Artikel.


    Meine Freundin hat übrigens den Spleen ständig Brot einzufrieren. Die weiss bestimmt wie viel wir noch haben :)


    Ich habe keinen blassen, wann hier der Müll abgeholt wird. Ich bringe meinen Sack in die Tonne und um die Tonne kümmert sich der Abwart. Milch... Was weiss ich, merke ich morgen früh beim Kaffee. Reisepass weiss ich. Ob meine Freundin ihren spontan fände wage ich allerdings zu bezweiflen. Eltern und Grosseltern habe ich nicht mehr. Glück gehabt, da kann ich nichts vergessen ^^

    Moooment, ich bezog mich auf's Instrument. Das ist doch wirklich surreal, da es ja nicht zu übersehen und überhören ist.

    Tatsächlich kann ich mir vorstellen, wie das sein kann. Wir haben an der Schule Übungsräume, die unsere SuS frei nutzen können. Ich glaube da spielen manche gar nie daheim.

    Wir (zwei Frauen) denken beide eigentlich relativ wenig daran, was man "so insgesamt" mal müsste. Ich mache meistens die Wäsche und koche selten. Wenn der Kühlschrank leer ist, kaufe ich ein. Manchmal gehen wir auch gemeinsam am Wochenende einkaufen. Ich bezahle die Miete und den Strom, meine Freundin überweist die Haftpflicht. Weder denke ich an die Haftpflicht noch meine Freundin an die Miete. Scheint mir nicht so ein Mann-Frau-Ding zu sein, hat offenbar mehr damit zu tun, ob man Kinder hat oder nicht. Bis dahin schaffen es auch die meisten mir bekannten Frauen in einer Beziehung mit einem Mann sich einfach um ihren Kram zu kümmern.

    Die Mutter meiner Lebensgefährtin ist komplett aufgeschmissen seit ihr Mann tot ist. Scheint der hat doch essentiell zum Funktionieren des Haushalts beigetragen. War ne "klassische" Rollenverteilung - sie kocht während er die Finanzen im Griff hat und Lampen unter die Decke bohrt. Ich bin mir sehr sicher, das Drama wäre anders rum nicht halb so gross gewesen. Dann hätte es einfach öfter mal Schnitzel gegeben.

    Zeigt halt, dass die Einstellung "krank ist krank" doch nicht so absolut ist. "Krank" kann auch nur eingeschränkt arbeitsfähig sein. Umso wichtiger, dass eine 100 % Krankschreibung dann auch zu 100 % respektiert wird. Ist das nicht der Fall, darf man das für mein Empfinden wirklich nachhaltig übel nehmen. Bestimmte Fehltritte mag ich persönlich nicht entschuldigen.

    Nee, bei uns wird dann einfach ein bestimmtes Pensum vereinbart, z. B. 50 %. Dann übernimmt man gewisse Klassen vollständig wieder, andere bleiben bei der Stellvertretung. Insbesondere bei orthopädischen Sachen ist es völlig normal, dass es nur eine Teilkrankschreibung gibt.

    Also krank ist je nachdem schon nicht gleich "tot". Wenn jemand mit nem Bänderriss daheim ist, ist das was anderes als mit Fieber im Bett zu liegen. Ich habe schon einzelne Tage gefehlt und am Telefon auf die Frage "Gibt es einen Auftrag für die Klassen?" mit "Nein." geantwortet. Dann fällt der Unterricht aus. Ich finde diese Frage im Rahmen einer ganz normalen Kommunikation in Ordnung. Was mur letztes Jahr passiert ist, ist ne andere Nummer. Ich habe ja deutlich gemacht, dass ich mich nicht kümmern *kann*. Wenn es möglich ist sich mit der Stellvertretung abzusprechen ist es in der Regel doch für alle Beteiligten einfacher. Also ist es legitim zumindest mal nachzufragen, was möglich ist. Mir war es auch letztes Jahr im weiteren Verlauf der Krankschreibung durchaus möglich was für die Schule zu arbeiten. Ich habe im Bett liegend Unterlagen vorbereitet, etc weil mir eh langweilig war. Umso mehr ärgere ich mich bis heute, weil es echt nur um die 1. Woche ging während der ich wirklich gar nichts tun konnte.

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