Beiträge von Antimon

    So eine bedingte Zulassung wir das in Abwägung des Nutzens und des Risikos getroffen

    Nein, das ist immer so wenn ein neues Medikament auf den Markt kommt.



    Kaum einer wusste doch überhaupt

    Kaum einer hat sich bis dahin überhaupt für das Arzneimittelzulassungsverfahren interessiert. Mir war der Ablauf bekannt.


    Was den von dir genannten Paragraphen angeht, so beantwortet dessen bloße Existenz doch in keinerlei Hinsicht, warum von diesem Gebrauch gemacht wurde

    Welchen Paragraphen meimst du denn? Das Schweizer Epidemiegesetz existiert genau für Fälle wie Covid. Natürlich wird es in einer Lage für die es gemacht wurde, dann auch exakt so angewandt.

    Das unübliche Gebaren des Staates bei der Haftung ist trotzdem merkwürdig bzw. gibt zu denken.

    Aha. Und worüber gibt es so zu denken? Klingt doch sehr nach Weltverschwörung. Im Schweizer Epidemiegesetz ist es exakt gleich geregelt und da gab es den entsprechenden Paragraphen schon vor Covid. Ich würde eher meinen der deutsche Staat hat situativ angemessen das Gesetz zu Gunsten seiner Bürger angepasst.

    Aber bei der Corona-Impfung sind die Hersteller von vornherein raus bei solchen Ansprüchen.

    Das ist Quatsch.


    https://www.gesetze-im-interne…g_1976/BJNR024480976.html


    Relevant sind § 84 und § 92. Weder muss der Hersteller für irgendwas haften was im Rahmen dessen liegt, was man an Nebenwirkungen erwarten kann bzw. was im Verhältnis zum insgesamten Nutzen steht noch ist es gesetzlich überhaupt möglich den Hersteller komplett von der Haftung zu befreien. Wenn dir nach der Impfung der Arm abfault und du beweisen kannst, dass er wegen der Impfung abgefault ist, dann haftet sehr wohl der Hersteller - "Abfaulen von Armen" steht nämlich nicht als erwartbare Nebenwirkung im Beipackzettel. Speziell im Falle der Covid-Impfung hat sich der deutsche Staat mit einer entsprechenden Anpassung des Infektionsschutzgesetzes dazu verpflichtet eine Entschädigung auch dann zu entrichten, wenn es sich um erwartbare, schwere Nebenwirkungen handelt. Dies weil die Covid-Impfung ausdrücklich behördlich empfohlen ist.


    Es ist mir auch bis heute völlig unbegreiflich, warum man scheinbar kein großes Interesse daran hatte, herauszufinden, ob die Impfung einen Fremdschutz bietet

    Das hat mit Interesse nichts zu tun sondern mit dem Zeitraum in dem die Phase-III-Studien stattgefunden haben. Wir befinden und jetzt - ich erwähnte es bereits - in Phase IV des Zulassungsverfahrens und nun wissen wir, dass es keinen bzw. nur einen sehr eingeschränkten Fremdschutz gibt. Das ist bis hierhin ein völlig regulärer Prozess mit dem Unterschied des beschleunigten Zulassungsverfahrens während der Phase III.


    der warum sich ein Gesundheitsminister öffentlich hinstellt und versichert, die Impfung sei "praktisch nebenwirkungsfrei"

    In dem Punkt stimme ich dir allerdings zu, der Lauterbach ist ein Trottel.

    Ich habe die Woche echt überlegt wogegen ich bisher wohl am häufigsten geimpft wurde. Ich weiss es nicht genau weil ich beim Umzug in die Schweiz mein gelbes Impfbuch verloren habe. Ich glaube Covid müsste schon gleich auf sein mit Tetanus/Diphtherie/Polio. FSME könnte ich noch einmal häufiger geimpft sein.

    Zum Glück war der Maikäfer Thema, weiß ich noch nach 44 Jahren,

    Ich weiss noch dass in Wirtschaft- und Rechtslehre in der 8. Klasse die erste war, die mündlich abgefragt wurde. Ich habe ne 4 eingefahren und danach nie wieder irgendetwas für Wirtschaft gelernt. Leider hatte ich es 3 Jahre lang als Hauptfach mit sowas wie 5 Wochenlektionen. Ich habe sicher an allen schriftlichen Prüfungen gespickt und bin teilweise physisch im Unterricht eingeschlafen. Ich kann mich inhaltlich an buchstäblich nichts erinnern, was wir im Unterricht gemacht haben.


    Ich habe einer Klasse mal mit unangekündigten Tests gedroht und das dann auch ein Semester lang durchgezogen. Gebracht hat es genau... nichts. Die schlechten SuS hatten dann halt ein paar ungenügende Noten mehr aus denen sich exakt die gleiche ungenügende Zeugnisnote berechnete wie zuvor. Ich fahre mit anderen Methoden (von denen hier einige schon genannt wurden) deutlich besser.

    Ich bilde mir schon ein, dass mehr oder weniger vorhandener Leistungsdruck und das Sozialverhalten korrelieren. Ich habe ja nun auch schon an verschiedenen Orten unterrichtet und auch bei uns sind die Übertrittsbedingungen ans Gymnasium überall ein bisschen anders. Im Aargau gab es anno dazumal noch die berühmt-berüchtigte Bezirkschulabschlussprüfung und es musste die 4.7 im Schnitt im letzten Jahreszeugnis sein. Im Baselland gibt es keine Übertrittsprüfung und es tut eine 4.0 im letzten Zeugnisschnitt am Progymnasium. Die Aargauer bilden sich schon einiges ein auf ihre 4.7. Wenn sie dann mal am Gymnasium sind, merkt man schnell, von welchem Baum die Noten gefallen kamen. Die gut betuchten Eltern zahlen halt Nachhilfe und Vorbereitungskurse für die Übertrittsprüfung. Sobald das entfällt können die auch nicht mehr wenn nicht weniger als unsere "Doofis" im Baselland. Die Schule an der ich jetzt arbeite ist sowieso bikantonal (Baselland/Aargau). Ich sehe da keinen Unterschied im Leistungsvermögen.

    Ich habe oft beim Lesen hier im Forum das Gefühl, dass Verhaltensauffälligkeiten und Leistungsschwäche Hand in Hand gehen.

    Das kann ich aus meiner bisherigen Karriere nur bestätigen. Mir fallen fast ausschliesslich leistungsschwache SuS ein, die in meinen Klassen disziplinarisch auffällig wurden. Wobei für mich "leistungsstark" nicht per se mit einer gewissen Ellbogenmentalität einhergeht, die ich mit dem bayrischen Schulsystem eher verbinde.

    as ist definitiv nachhaltiger, als wenn man sich in der Unterrichtsstunde mehr oder weniger engagiert berieseln lässt und erwartet, dass sich Lerninhalte ansonsten ohne weiteren Aufwand irgendwie ins Hirn transferieren

    Ich kann mich dunkel an eine pädagogische Fortbildung erinnern an der eine kleine Kohortenstudie dazu präsentiert wurde. Also da hat man nach der Effektivität kurzer, und sehr regelmässiger Leistungskontrollen geschaut. In dem Moment als diese Leistungskontrollen entfielen, war alles wieder weg. Also null Nachhaltigkeit. Leider erinnere ich mich nicht mehr an den Namen der Dame, die das damals vorgetragen hatte. Nur so viel dass es jemand aus Deutschland war.

    Ich fand dieses man-kann-JEDERZEIT-drankommen-Abfragen absolut scheusslich. Jeder normale Mensch kommt mal abends nach Hause und hat genau gar keine Lust nich irgendwas zu tun als ins Koma zu fallen. Und dann ist man halt am nächsten Tag nicht parat.


    Was ich stattdessen vor einiger Zeit mal angefangen habe ist SuS entweder Aufgaben vor der Klasse lösen zu lassen, die sie zu Hause vorbereiten konnten oder die Ergebnisse eines Schülerexperiments direkt am Ende der Stunde präsentieren zu lassen. Also dafür gebe ich Noten.

    Vielleicht bin ich zu lange im Job, aber mir kommt es gerade so vor, als ginge eine Menge Zeit in Erziehungsarbeit/seelischen Aufbau/Zuwendung. Vielleicht bilde ich mir das nur ein. Aber es dauert oft so lange, bis zwischenmenschliche Dinge geklärt und die Kinder aufnahmebereit sind. Und dann lässt wieder schnell die Konzentration nach.

    Ich habe nun von der Primarschule bekanntermassen keine Ahnung. Ich finde aber grundsätzlich "seelischen Aufbau und Zuwendung" erst mal nicht Schlechtes, ganz im Gegenteil. Zu meiner Schulzeit hat es eine Lehrperson am Gymnasium im Wesentlichen einen feuchten Hasenpfurz interessiert, wie es einem als Jugendliche so ging. Wenn ich da vergleiche wie ich heute als Lehrperson mit meinen Jugendlichen kommuniziere bzw was die mir so alles erzählen und wie wir zusammen diese 4 Jahre gestalten, dann muss ich nicht lange überlegen, was ich besser finde. Ja, kann schon mal vorkommen, dass ich eigentlich was über statischen Auftrieb in Flüssigkeiten erzählen wollte, dann aber nachfrage warum mich eigentlich alle mit so kleinen Äuglein anschauen und wir dann die nächsten 15 min irgendein jugendliches Drama diskutieren weil es der allgemeinen Konzentration gerade im Weg steht. Ich kann mich wie gesagt nicht erinnern, dass ich diese zwischenmenschlichen "Happenings" in meiner eigenen Schulzeit je erlebt habe. Ist natürlich anekdotisch.

    da sie jeden Tag in irgendeiner Form Leistungsnachweise zu erbringen haben, entweder große oder kleine schriftliche Arbeiten und mündliche, unangekündigte "Abfragen" sind ebenfalls an der Tagesordnung

    So war es schon vor 30 Jahren und so wird es wohl immer sein in Bayern. Psychoterror. Meine Erinnerungen sind nicht die besten und ich war keine schlechte Schülerin. Auswendig lernen und Spicken, damit bin ich in den Fächern, die mir am Allerwertesten vorbei gingen, gut über die Runden gekommen.


    Mag sein, dass das bayrische System effizienter funktioniert. Meine Vorstellung von guter Schule aus meiner heutigen Perspektive trifft es nicht.

    Ich hab eine These: Bayern und Sachsen haben die detailliertesten Lehrpläne. Während andere Bundesländer versuchen, mit Kompetenzplänen den Anforderungen besser gerecht zu werden, denen sich junge Menschen in der Welt ausgesetzt sehen, setzen BY und SN auf konkrete Listen mit Inhalten

    Finde ich einen interessanten Gedanken. Bei uns im Baselland ist eine Reaktion auf die schlechten Ergebnisse der nationalen Vergleichstests dass auf Niveau Volksschule den Lehrpersonen freigestellt ist wieder mit konkreten Stofflehrplänen anstelle des kompetenzenorientierten Lehrplan 21 zu arbeiten. Gerade an dem gab es sehr viel Kritik. Ich bin auf jeden Fall gespannt, ob das Wirkung zeigt. Dass man auch bei strenger Dreigliedrigkeit und Selektion ziemlich viel kaputt wursten kann, zeigt sich bei uns jedenfalls eindrücklich. Insofern scheint mir in Bayern und Sachsen wohl wirklich mehr als das dahinter zu stecken.

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