Also die Busfahrt (geteilt mit einem vollen Bus bei 60 Leuten oder so) kann ja nun wirklich nicht ein ernsthaftes Hindernis für Umweltbewusstseins-Bildung sein. Den Energieverbrauch der Skilifte kann ich da schon eher gelten lassen. ...aber bei einer Busreise?! Jetzt macht doch mal halblang.
Entschuldige bitte, aber da hast du offensichtlich einiges vergessen, was zum Skifahren noch dazugehört:
https://www.wwf.de/aktiv-werde…en-wintersport-mit-folgen
Ich empfehle als sportliche Betätigung im Schnee wirklich Schneeschuhwandern. In der Regel geht man die gleichen Wege, die sowieso schon als Wanderwege präpariert sind und im Sommer auch genutzt werden. Das Material hat man am Rucksack, man kann also problemlos den ganz normalen ÖV nutzen. Das gleiche gilt fürs Schlitteln, dafür werden zumindest bei uns hier einfach ohnehin schon angelegte Wanderwege ausgewiesen. Und wenn's keinen Schnee hat, dann halt nicht. Geh doch einfach mal im Sommer in die Berge und schau dir an, wie die Skipisten ohne Schnee so aussehen. Spätestens dann dürfe dir auffallen, was das Problem ist.
Ich bin sehr froh, dass meine Schule ziemlich öko ist. Auf künstlich beschneite Pisten würden wir nicht gehen. Früher, also wirklich einiges vor meiner Zeit, ist die Schule zum Wintersporttag immer auf die Rigi gefahren. Die ist aber zur fraglichen Zeit längst nicht mehr schneesicher. Daher jetzt halt der Flumserberg, ist von uns aus etwas weiter zu fahren. Wir diskutieren im Kollegium aber durchaus, ob der Wintersporttag in dieser Form nicht ganz abgeschafft wird und zwar wirklich aus ökologischen Gründen.
Man darf sich bei solchen Veranstaltungen gerne auch mal fragen, was eigentlich das Bildungsziel ist, immerhin organisiert's ja die Schule. Ich habe jetzt spasshalber mal den von Caro verlinkten bayrischen Lehrplan dazu angeklickt. Nee, finde ich nicht überzeugend. Um sich sicher auf Schnee und Eis fortzubewegen muss man wirklich nicht Skifahren gehen. Ich kann's wie gesagt gar nicht. Ein Bildungsziel für das es sich lohnt, in die Berge zu gehen - und ich meine jetzt wirklich in die Berge! - könnte sein, sich das Abschmelzen der Gletscher anzuschauen. Einfach um sich mal bewusst zu machen, was wir mit unserer Dekadenz für eine riesige Schweinerei anrichten. Die Konkordiahütte, die grösste Hütte des SAC, wird es in nicht allzu ferner Zukunft gar nicht mehr geben. Der Zustieg lag 1877 mal 50 m über dem Gletscher, heute sind es knapp 200 m. Der Fels bröselt einfach weg und mit ihm irgendwann die ganze Hütte. Der Massentourismus schafft sich damit selbst ab, durch exzessives Skifahren & Co. wird der Prozess nur beschleunigt. "Man muss ja auch an die Leute denken, die damit Geld verdienen!" ist kein Argument pro Skifahren, sondern ganz klar dagegen.