Beiträge von Antimon

    Es gibt eine ganze Menge Berufsgruppen, die selber putzen. Chemiker*innen sind die wahren Profis unter den Putzer*innen. Wir wischen auch an der Schule selbstverständlich selbst über den Korpus und die Laborarbeitsplätze, das ist dem Reinigungspersonal aus hoffentlich nachvollziehbaren Gründen nicht zuzumuten. Auch jeder Handwerker räumt seinen Dreck selber weg. So wie ich das hier verstehe, geht's aber um fremden Dreck. Die SL hätte die Presse einbestellen müssen um das öffentlich zu dokumentieren.

    Also ich finde das mit dem Hot Dog schon lustig. Ich bekomme übrigens nachts um 23:00 Uhr via Teams Fotos von einer Schülerin geschickt, die grade auf dem Weg zu McDonald's ist. Die hat bei mir auch schon Fritten im Unterricht gegessen (ich hab auch welche davon abbekommen). Ihr dürft gerne raten, was der Hintergrund der Aktion ist ^^


    Oh Gott ... Mir fällt gerade eine Geschichte aus meinem allerersten Berufsjahr an der Berufsschule ein. Chemie- und Pharmatechnologen, lauter 15jährige Jungs. Kommen die zu mir in den Unterricht, einer hat einen Apfel auf einen Bleistift aufgespiesst, dem sie mit Edding ein Adolf-Gesicht aufgemalt hatten. Das sei Adolf, der Apfel, ihr neuer Mitschüler. Ich habe ein Messer aus der Schublade gezogen, Adolf geschält und gegessen. Der Moment, wenn du als Lehrperson merkst ... yes, euch hab ich eingetütet :evil:

    Ich wundere mich auch schon die ganze Zeit, das kann eigentlich nur ein Fake sein. So eine Kindergarten-Diskussion mit einer Zwölftklässlerin? Really? Keine Schulstufe ist disziplinarisch einfacher zu unterrichten als die Sek II. Tür auf, Schülerin raus, Tür zu, weiter unterrichten. Wenn die nicht ganz blöd im Kopf ist (gibt's ...) und der Unterricht so konzipiert, dass man ernsthaft was verpasst, wenn man rausgeschmissen wird, hört die augenblicklich auf zu essen und zu diskutieren.

    Oh, das ist mir schon klar, das darfst du deinerseits nicht falsch verstehen. Worauf ich hinaus will: Ich nötige ganz sicher niemanden, die Pizza aus der eigenen Tasche zu bezahlen. Ich habe die Möglichkeit, sie abzurechnen, also mache ich das. Ich stelle auch mal einen Kuchen in die Fachschaft, wenn ich Lust habe, andere machen das auch. Ich weiss aber ganz sicher, dass einige KuK bei uns im Schulhaus gar nicht wissen, was alles möglich ist, sich aber sehr gerne mal aufregen was angeblich nicht möglich ist oder sich einbilden, sie müssten irgendwas. Wir hatten auf dieses Schuljahr einen grösseren Umbruch in der Fachschaft, die Schulleitung hätte uns sogar ein Teambuilding-Event bezahlt, das haben wir dankend abgelehnt. Wir kommen wunderbar klar und eine ganz grosse Mehrheit hat wirklich keine Lust auf therapeutisches Klettern oder so.


    Zum Thema: Ausflug mit dem ganzen Kollegium finde ich wirklich schwierig. Wir organisieren alle drei Jahre im Rahmen der schulinternen Weiterbildung einen Ausflug für die Fachschaft. Der ist dann Pflicht und vom Kanton bezahlt. Seit ein paar Jahren macht den bei uns Chemie und Physik zusammen. Die Germanisten haben aber logischerweise ganz andere Interessen, die organisieren sich vielleicht mit den Historikern. Dann haben wir noch unseren Wintersporttag, an dem die ganze Schule unterwegs ist. Wer am fraglichen Tag Unterrichtsverpflichtung hat, muss mit und rechnet die Spesen ab.


    An meiner ersten Schule sind außerhalb der Schulzeit alle zusammen auf einen "Maienbummel" wandern gegangen, soweit ich mich erinnere, war die Teilnahme freiwillig. An meiner jetzigen Schule organisieren zwei Kollegen aus der Fachschaft Sport ein Schneesportwochenende, auf das man freiwillig mitgehen kann. Von uns Chemikern hat jetzt einer eine Metzgete-Wanderung im Herbst organisiert, mal schauen, ob sich das etabliert. Das ist alle Privatvergnügen. Alles was Pflicht ist, darf kein privates Geld kosten.

    Das ist etwas anderes, als zu versuchen, die Teilnahme im Nachmittagsbereich zur Dienstpflicht zu erklären und dann auch noch das Abendessen, die Anreise und die Events selbst bezahlen zu lassen

    Vielleicht machen das einzelne Schulleitungen so, andere machen es nicht. In einigen Betrieben wird es erwartet, in anderen nicht. Ich habe noch für kein Schulevent, an dem meine Teilnahme erwartet war, selbst irgendwas bezahlt. Wir haben bei uns im Schulhaus auch einzelne Fachschaften, die ständig irgendwelche Sozialevents auf eigene Kosten organisieren. Für unsere nächste Fachschaftssitzung in der Chemie bestelle ich Pizza und rechne die übers Fachschaftsbudget ab. Ich treffe mich mit einzelnen Kollegen sehr gerne privat, aber ich habe absolut keine Lust mit der ganzen Fachschaft ein Wochenende zu verbringen. Wenn die das gerne möchten, dürfen sie jederzeit - halt ohne die Fachvorsteherin. In der momentanen Besetzung möchte aber nur eine Person und damit ist das Thema vom Tisch.

    Es ist einfach nicht pauschal so, dass an der Schule alles scheisse und in der freien Wirtschaft alles toll ist. Ich habe an *meiner* Schule im Kanton Baselland immer schon die besseren Arbeitsbedingungen als meine Partnerin. Ich habe über weite Zeiträume auch immer schon mehr verdient als sie.


    Ob ich an den Weihnachtsapéro gehe oder nicht, interessiert bei uns in Muttenz niemanden. An der Berufsschule Aarau wurde es ganz klar erwartet als ich dort gearbeitet habe.

    Diese Lehrerausflüge nach Schulbetrieb am Vormittag sind auch wieder so ein seltsames Schulding und in normalen Betrieben nicht vorstellbar

    Das stimmt doch überhaupt nicht. Noch jeder Betrieb, für den meine Partnerin bisher gearbeitet hat, hat die Teilnahme an sozialen Aktivitäten implizit erwartet. Selbstverständlich neben der Arbeitszeit.

    Okay, Mail geht oft nicht, weil viele Eltern nicht mailen. Ich meine tatsächlich handgeschriebene Zettel, witzig, dass das bei euch unüblich ist, ich kenne es kaum anders an unserer Schulform.

    Die Reaktion kann je nach Sachverhalt schon ein eingeschriebener Brief mit der Post sein. Wir haben durchaus schon mal Eltern, denen nicht klar ist, dass ein gewisser Umgangston schlichtweg unanständig ist. In der Regel braucht es da aber nur einmal das Briefchen mit dem offiziellen Logo der BKSD um zu registrieren, sie unterhalten sich nicht am Stammtisch. Erheblich mühsamer sind diejenigen, die einen am Elternabend schon wissen lassen, dass sie aber studierte Juristen sind, gell. Von der Sorte haben wir aber sehr wenige.

    Ladet ihr dann über die Schulleitung hochoffiziell ein?

    Schriftliche Kommunikation mit Unterstützung der Schulleitung hatte ich schon, ja. Dabei geht es in erster Linie um den Eigenschutz der Lehrperson. Wie du schreibst, du musst dich nicht willenlos anpflaumen lassen. Je nachdem, worum es geht, kann es hilfreich sein, rechtzeitig die erste Eskalationsstufe durch Einbezug der SL zu zünden.

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