Beiträge von Antimon

    und jetzt fangen wir eine philosophische Diskussion an. Wenn die KI, mit ihrer (ich nenne es erstmal weiter so) Lüge konfrontiert wird, gibt sie es zu. Also WUSSTE sie es.
    Kann also eine KI eine Art menschliches Bewusstsein simulieren? (mit dem Ziel, einen Vorteil zu erschaffen, einen Fehler (Unwissen) zu verdecken... )

    Gibt nen Artikel bei ZON dazu, falls du den lesen kannst (ist ein Abo-Artikel):

    https://www.zeit.de/2023/03/ki…bewusstsein-blake-lemoine


    Für mich persönlich ist das eine irrelevante Diskussion. Ob du es jetzt Bewusstsein nennen willst oder nichts verändert ja nicht die Funktionsweise der KI. Für mich klingt das ein bisschen so, als müsste man sich vor irgendwas "fürchten". Es ist eine Maschine, man kann ihr jederzeit den Stecker ziehen. Sie "weiss" im eigentlichen Sinne auch einfach gar nichts, sie imitiert einfach nur das, was Menschen machen, wenn sie beim Lügen erwischt werden.

    Die Quelle wird's geben, da die Formulierung irgendwo rausgezogen würde, nur ohne Quellenangabe. Copy und Paste. im großen Stil.

    Nein, tatsächlich erfindet KI auch Zeug das überhaupt nicht existiert. Wenn ich mir aber bei Wiki den Eintrag zu "Lüge" anschaue behaupte ich, lügen können nur Lebewesen, lügen erfordert Bewusstsein:


    https://de.wikipedia.org/wiki/L%C3%BCge


    Das trifft auf KI nicht zu. Die Wortwahl ist zu emotional.

    Dafür bekomme ich keine gesonderte Rechnung.

    Stimmt, es ist noch schlimmer: Der Staat kassiert das Geld einfach ab ohne dich vorher noch mal drauf hinzuweisen, dass du das jetzt bezahlen musst. :P


    (Ich bekomme jedes Jahr ne Steuerrechnung, die ich "von Hand" begleichen muss. Ich *muss* aber, ob's mir nun passt, oder nicht.)

    Ich habe vielleicht eine andere Definition von "Lügen"

    Nee, sie lügt eben nicht. Sie ahmt das nach, was Menschen eben so tun: Dummes Zeug daher plappern. Wie wenig das im Moment reflektiert wird, finde ich schon erstaunlich. Wahrscheinlich muss man dafür wirklich verstehen, wie es technisch funktioniert um mal auf den Trichter zu kommen, dass die Maschine nur so schäbig ist wie ihr "Lehrer".

    Ich hatte gestern das Gespräch mit meiner Schülerin und ihr gesagt, sie soll KI als Hilfsmittel verwenden. Reaktion der Schülerin: "Aber ... dann habe ich ja beschissen oder nicht? Und was gebe ich dann als Quelle an?" Tja, so sind sie, unsere Schöfli <3

    Ich habe gestern mit einer Schwerpunktfachklasse ein paar einfache und weniger einfache Fragestellungen zusammen mit ChatGPT angeschaut. Noch amüsieren sich die SuS gleichermassen wie ich über den hahnebüchenen Unsinn, den er als Antworten ausgibt. Ist aber toll zur Repetition. Leider ist er im Moment sehr häufig einfach überlastet.

    Weisst du gerade, wie das Programm heisst? Ich hielte es für absolut sinnvoll, man würde das ganz offiziell zulassen. Ich hatte vor Jahren (!) mal eine finnische Gastschülerin die mir auch erzählt hat, es sei in Finnland an der Schule völlig normal, dass solche Tools als Hilfsmittel zur Verfügung stehen. Lustigerweise war die am Ende Klassenbeste ... auf Deutsch. Irgendjemand hatte der offensichtlich beigebracht, trotz aller Digitalisierung Informationen sinnvoll zu verarbeiten.

    So, ich wage jetzt das Experiment. Ich habe eine Schülerarbeit zur Vorkorrektur hier liegen, die sprachlich unglaublich schlecht ist. Die Schülerin ist Legasthenikerin, sie kann es einfach nicht besser. Ich werde das morgen mit ihr besprechen und ihr sagen, sie soll das an ChatGPT abgeben, der schreibt ihr hoffentlich einen lesbaren Text. Ihre Aufgabe wird dann sein, diesen inhaltlich zu korrigieren denn bekanntermassen wird er auf der Fachebene irgendeinen Kram von sich geben. Ich weiss grade nicht ob ich lachen oder weinen soll, dass die Schülerin nicht von selbst auf die Idee kommt. Ich habe der Klasse gezeigt, dass es das gibt ... :autsch:

    Ich krame mal einen der unzähligen Geräte-Empfehlungs-Threads wieder hoch für einen ausdrücklichen Daumen hoch für das Surface Laptop Studio. Gegen ein solches habe ich mein Suface Book 1 nach 6 Jahren nun ausgetauscht. Das Surface Book hatte in der 1. Generation bekanntermassen einige "Kinderkrankheiten", die ich auch auf meinem Gerät nie wirklich losgeworden bin. Zuletzt gab es eine hartnäckige Inkompatibilität im Betrieb am Beamer deren Ursache auch unsere geballte Informatik-Kompetenz nicht final hat klären können. Ich hab's nun also aufgegeben. Mein Studio ist zugegeben etwas overdosed, ich habe mir aus schierem Frust das Maximum geholt, was nur irgendwie ging. War glaube gar nicht so ganz schlau denn die Grafikkarte zieht den Akku relativ schnell leer. Ein Kollege hat das Gerät mit weniger Grafikleistung, das hält deutlich länger ohne Kabel durch. Ansonsten ist die Funktionalität wirklich phänomenal. Ich sehe auch mit Brille ziemlich schlecht und hatte noch nie so einen guten Bildschirm wie diesen hier. Gleiches gilt für Tastatur und Stifteingabe, allein den Surface Pen 2 kann ich schon uneingeschränkt empfehlen, der ist echt unglaublich viel besser als der Surface Pen 1. Egal wie viele Apps und Fenster ich offen habe, das Gerät reagiert praktisch instantan, bisher noch kein einziger Hänger. Das einzige, was ich vom alten Gerät tatsächlich etwas vermisse, ist die Kamera auf der Rückseite des Bildschirms. Die hat insbesondere während der Corona-Quarantäne-Zeiten wirklich gute Dienste gleistet. Dafür kann ich jetzt ohne Verzögerung von Stifteingabe auf Tastatur wechseln und ich habe im Gegensatz zum Surface Tablet eben eine "richtige" Tastatur mit dem entsprechenden haptischen Feedback. Ein Traum. <3

    Sätze, die hohe Wellen schlagen:


    Oliver Washington für das SRF: "Ist es möglich, dass gesperrte russische Vermögen für den Wiederaufbau verwendet werden?"

    Ignazio Cassis (Aussenminister der Schweiz): "Das ist nicht ganz ausgeschlossen. Es ist eine wichtige Finanzierungsquelle. Schäden, die verursacht werden, müssen vom Aggressor repariert werden. [...] Man kann die nationale und die internationale Ordnung ändern. Das Recht ist eine Struktur, die die Menschen machen."


    Das ganze Interview: https://www.srf.ch/news/intern…-duerfen-uns-etwas-kosten


    Es ging ja in einem anderen Thread schon mal um die kleingeistigen Schweizer und ihre kleingeistige Neutralität. Ich wiederhole es an dieser Stelle gerne: Die ist in der Bundesverfassung verankert. In diesem Kontext muss man das sehen, was Cassis da gesagt hat. Und ... der Schweizer an sich "plappert" nicht nach deutscher Art. Begriffe wie "Schnappatmung" etc. das gehört in der deutschen Politik zum guten Ton, das ist deutsche Polemik, die kennt der Schweizer nicht. Die Neutralität wird in Bezug auf den Ukrainekrieg begraben werden, da bin ich mir unterdessen sicher. Es wird zum grossen Showdown in einer Volksabstimmung kommen, initiiert von der SVP natürlich, und die Schweiz wird Position beziehen. Es gibt bei diesem Thema keine "zwei Seiten", es gibt nur *einen* Aggressor und das ist Russland. Im Gegensatz zu den deutschen "Mainstreammedien" versuchen die schweizer "Mainstreammedien" übrigens auch gar nicht erst, irgendeine Art von Verständnis zu heucheln.

    In den Gebieten, wo ich mich nicht auskenne, erscheint mir das Risiko, dass ich die Fehler nicht merke, viel zu hoch

    Diesbezüglich fallen mir leider einige meiner KuK an der Schule ein, die gerne in Fachgebieten rumstümpern, über die sie bestenfalls Laienwissen haben. Genau denen fällt eben gar nicht auf, dass ihnen SuS irgendeinen KI-Mist zur Korrektur abgeben. Am Ende trumpft wohl doch konkretes Fachwissen über Kompetenzen....

    Erhöht meiner Meinung nach den Bedarf nach entsprechender informatischer Bildung nur noch mehr

    Das sehe ich nicht so. Die Informatik gibt keine Antwort auf inhaltliche Fragen. Um beurteilen zu können, ob die Aussage der KI zu einer Frage aus dem Fachbereich Chemie korrekt ist, muss ich Chemie verstanden haben, nicht Informatik. *Wie* sie funktioniert, ja, das gehört in Informatik. Ob das alle verstanden haben müssen um sinnvoll damit umzugehen... Ich glaube, dass nicht. Das was chilipaprika schildert ist schon ein ziemlich grosses Problem, das aber mehr Informatikunterricht nicht lösen kann und wird. Den grössten Stress schieben bei uns im Schulhaus übrigens auch und immer noch die Lehrpersonen für Fremdsprachen. Da sehe ich aber eben auch ganz andere Baustellen als das mangelnde technische Wissen. Dieses ist wohl nur ein Symptom.

    Ich finde das überhaupt nicht arrogant, genau das gleiche habe ich auch schon gedacht. KI wird ziemlich grausam offenbaren wer kann und wer eigentlich nicht so viel kann. Wirklich Sorgen mache ich mir um diejenigen, die intellektuell einfach echt nicht viel leisten können. Welche Jobs sollen die noch machen? Geht es doch in Richtung bedingungsloses Grundeinkommen?

    Genau das wird in Zukunft verstärkt unsere Aufgabe sein: Jungen Menschen erklären, dass KI eben nicht den eigenen Kopf ersetzt. Ich mache mir da auch keine Sorgen, ich sehe aber schon eine Zäsur bezüglich der Prüfungskultur auf uns zukommen. Die Mündlichkeit wird (wieder) ein viel stärkeres Gewicht haben.

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