Beiträge von Antimon

    Ich täte mich mit den Strukturen an unseren staatlichen Sek-I-Schulen auch schwer, hätte ich Kinder. Ein Kollege in der Chemie hat seine Kinder an einer internationalen Schule und bezahlt auch entsprechend dafür. Die Argumente sind eigentlich immer die gleichen. Als Lehrperson hat man eine grobe Vorstellung, was da läuft und hat dann eben keine Lust drauf. Es ist das Gefühl, wenn ich zahle, darf ich mich auch beschweren. Ich kann's nachvollziehen.

    Ich habe Kolleginnen und Kollegen, die ihre Kinder an die Steiner-Schule schicken weil ihnen die staatliche Mittelstufe zu schlecht ist. Fürs Gymnasium geht's dann in der Regel an eine staatliche Schule.

    das habe ich mal auf einem anderen Weihnachtsmarkt gesehen

    Eben. Es ist halt schon eine ziemliche Heuchelei so zu tun, als sei unsere Gesellschaft jenseits der Steiner-Schulen so wahnsinnig an seriöser Wissenschaft interessiert und würde alles Esoterische ganz entschieden und empört ablehnen. Jede Religion erzählt halt auch einfach nur Märchen, egal ob's den anwesenden Katholiken nun passt oder nicht.

    Fast alle SuS haben in der Oberstufe Nachhilfe und müssen ziemlich büffeln, um die bisher gelernten Vorstellungen durch wissenschaftlich fundierte Inhalte zu ersetzen. Nicht wenige schieben deshalb wohl auch ein zusätzliches Jahr dazwischen.

    Das kann ich absolut bestätigen. Wir haben immer wieder Jugendliche, die nach der Steiner-Schule zu uns kommen und die 3./4. Klasse am staatlichen Gymnasium wiederholen damit sie dort dann auch die Abschlussprüfungen machen können. Die Steiner-Schule bietet ansonsten auch direkt Vorbereitungskurse für die Eidgenössische Matura an. Die, die zu uns kommen, sind einfach nicht auf dem Stand, auf dem sie in der 3. Klasse Gymnasium sein sollten. Und es sind tatsächlich die Naturwissenschaften, in denen jegliches Fundament fehlt. Ich glaube es ist hier allgemein bekannt, dass ich gar nicht so grundsätzlich anti-Steiner bin. Rein objektiv betrachtet bildet zumindest die Steiner-Schule Basel aber deutlich schlechter aus als die staatlichen Gymnasien.

    Ach ... Meine Mutter hat mir übrigens gar nicht reingepfuscht in die Partner-Wahl. Der war das auch vollkommen egal, ob das nun Männchen oder Weichen ist, Hauptsache es benimmt sich irgendwie anständig. Und ihr Motto war tatsächlich auch "such dir bloss niemanden, der dümmer ist als du" ^^


    Bezüglich meiner Ausbildung hatten wir mal ziemlichen Stress. Aber das hatte eigentlich nichts damit zu tun, dass ich das Mädchen war, meine Mutter hat einfach so funktioniert, dass man möglichst früh arbeiten und Geld verdienen muss. Ergo hat es ihr nicht gepasst, dass ich am Gymnasium geblieben bin. Wenn man meine Brüder fragt ... Ich habe gefühlt viel mehr gedurft als die zwei ;)

    Ich bin in der Familie die erste, die überhaupt studiert hat. Ich hatte ne ganze Menge Kontakt zu nicht-studierten Leuten. Meine Brüder haben beide "nur" einen Hauptschulabschluss. Bei einem der beiden bin ich mir allerdings ziemlich sicher, dass der genauso gut Abi hätte machen können. Meine Freundin ist vermutlich schlauer als ich :)

    Ich glaube nicht, dass wir als Lehrerinnen so gebildet oder elitär sind, dass die Luft dünn wird.

    Wie gut, dass ich Frau Doktor bin ;)


    Und ganz im Ernst: Ich kann mir tatsächlich keinen Partner bzw. keine Partnerin vorstellen, der bzw. die deutlich langsamer denkt als ich. Ohne auch nur ansatzweise arrogant rüberkommen zu wollen, doch ... das begrenzt die Auswahl. Durchschnitts-IQ ist nun mal 100 und ich bin mir sehr sicher, dass ich da deutlich drüber bin. Ich sehe jetzt keinen Grund was anderes behaupten zu müssen, nur um der Diskussion hier irgendwie gerecht zu werden. Ich weiss recht genau, was ich kann und was ich nicht kann. Ich würde auch niemanden haben wollen, der sehr viel schlauer ist als ich. In dem Punkt bin ich tatsächlich wählerisch.

    Ich weise einfach mal darauf hin, dass die Schweiz kein EU-Land ist und du daher 1. eine Arbeitserlaubnis und 2. sowieso eine formale Anerkennung deines Staatsexamens durch die EDK brauchst. Dein Mann wird wohl einen Arbeitsvertrag unterschreiben, dann bekommst du - wenn du mit in die Schweiz umziehst - eine bedingte Aufenthaltsbewilligung, d. h. die ist an die Arbeitserlaubnis deines Mannes geknüpft. Du bekommst nicht automatisch selbst eine, ohne dass du selbst auch einen Arbeitsvertrag vorlegen kannst. Für die Primar- und Sekundarstufe sind immer viele Stellen ausgeschrieben, du musst aber ungefähr alle Fächer unterrichten können, damit du auch sinnvoll Stellenprozente zusammenbekommst. Wie das mit dem Beamtenstatus in Baden-Württemberg funktioniert, weiss ich natürlich nicht.


    Edit: Vermutlich ist die Not unterdessen so gross, dass sie dich auch ohne Anerkennung in befristeter Anstellung arbeiten lassen. Musst du halt rausfinden, indem du dich bewirbst. Bedeutet einfach eine schlechtere Lohnklasse.

    wer nicht mal in Erwägung zieht, sich mit einem Mann mit geringerem Bildungsstand/beruflichem Erfolg zu verpartnern, braucht sich nicht über Partnermangel zu beschweren

    Da oute ich mich mal. Geringerer Bildungsstand käme für mich nicht infrage. Ich beschwere mich aber auch über nichts, ich stelle nur fest.

    Ich schrieb es schon im anderen Thread: An die Uni gehen und noch mal studieren. Hätte ich sowieso machen wollen, die Umstände haben den Prozess gerade nur beschleunigt :)


    Ich bin ansonsten recht zufrieden mit dem was ich in meiner Freizeit mache. Meine eigentlich 86 % wären dafür optimal. Ich glaube 2 Jahre oder so, hat es funktioniert, das war wunderbar.

    Hm. Naja, ich kann die Argumentation nachvollziehen. Die Schweizer Herangehensweise an sowas ist einfach grundsätzlich "wir legen mal lieber nicht zu viel fest, dann kann man sich situativ noch mal anders entscheiden". Tatsächlich sind auch Gesetzestexte oftmals viel weniger detailliert geschrieben als das deutsche Pendant. Mir passt das besser so rum

    Bei außergewöhnlicheren Ausflügen oder Aktivitäten ist es sowieso sinnvoll, sich mal hinzusetzen und es in Ruhe auf Gefahrenquellen zu durchdenken

    Jetzt mal blöd nachgefragt: Das klingt so, als sei das irgendwie *nicht* selbstverständlich?! Ich war bis anhin noch vor jedem Klassenlager z. B. einmal alleine vor Ort um mir einen groben Überblick zu verschaffen, was man tun kann. Wenn ich in der Region wandern gehe, dann nur auf mir bekannten Wegen. Eine tatsächliche "Gefährdungsbeurteilung" ergibt sich da situativ unterwegs, wenn ich z. B. entscheiden muss, was tun bei schlechtem Wetter. Oder upps, es stellt sich unterwegs raus, dass jemand panische Angst vor Nacktschnecken hat (kein Witz...).

    Habe ich mich irgendwie im Detail geäussert, wie das in der Ukraine gehen könnte oder musstest du jetzt einfach den Geschichtslehrer markieren?

    Ja... Aber wenn sich eins aus dem Fenster stürzt kann ich genau was dafür? Dazu müsste bei uns im Schulhaus die Person vorsätzlich die Storen manipulieren. Dann läge der Vorsatz ganz klar beim Schüler und nicht bei mir. Strom... Ja, ich unterrichte Physik. Mit Praktikum. 10 V Gleichspannung am Schülerarbeitsplatz, keine Ahnung, wie sich da mit unserem Experimentiermaterial einer umbringen soll. Ist in den 50 Jahren, die die Schule existiert, auch noch nie passiert.

    Ich meine mich an so Matrosenaufstände zu erinnern. Schlussendlich ist es auch wurscht, der Ukrainekrieg ist kein Weltkrieg, Putin nicht Hitler und jeder kann hier irgendwas spekulieren.

    Also wenn mir beim Wandern einer im Kuhfladen ausrutscht und auf die Nase fliegt habe ich meist 20 Zeugen dabei die bestätigen, dass ich die arme Wurst nicht vorsätzlich in den Fladen geschickt habe. Dass ich nichts Wüsteres als T2 im Schwierigkeitsgrad wähle, lässt sich im Zweifel sogar per GPS-Tracking belegen.

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