Beiträge von Antimon

    Da ich kein Mediziner bin, kann ich mir hier ein abschließendes Urteil erlauben.

    Vor allem bist du offensichtlich kein Biologe*. Das sind die wahren Ahnung-Haber in Sachen Immunsystem.


    (*Ich auch nicht, drum halte ich jetzt einfach mal die Finger ruhig. So ein paar fundamentale Informationen sind aber mindestens während der letzten 2 1/2 Jahre schon bei mir hängen geblieben.)


    Ansonsten habe ich hier gerade ein krasses Déjà-vu: Ich zeichne gerade gestern mit dem Bewegungssensor die zeitabhängige Ortsfunktion eines Pendelkörpers auf und frage in die Klasse rein, was das denn sei. Empörte Gesichter. Woher sollen wir das wissen?! Ähm ... Weil der Mathelehrer euch letztes Schuljahr beigebracht hat, was ne Sinusfunktion ist?! JA LETZTES JAHR!!!! WISSEN SIE, WIE LANGE DAS HER IST!!!!


    :rofl::rofl::rofl:

    Offensichtlich ist das so. Sonst hätte ja nicht die Hälfte meiner Kolleginnen und Kollegen eben keinen Doktortitel. Bei 60000 CHF Jahresbrutto an der Uni gegen 980000 CHF Jahresbrutto Einstiegsgehalt im Baselland ist's jetzt auch nicht so wahnsinnig schwer zu verstehen, warum sich jemand dagegen entscheidet, wenn er eh weiss, wer will an die Schule. Immerhin sind mir 3 Erfahrungsstufen angerechnet worden, aber das kompensiert den Gehaltsunterschuld auch längst nicht.


    in Mathe nur sehr wenige

    Wozu auch. Mathematiker bekommen immer nen Job mit fettem Gehalt, Chemiker und Biologen ohne Doktortitel stossen sehr schnell an die gläserne Decke. Dann macht man's halt, für alle Eventualitäten.


    Fast alle von ihnen wollten ursprünglich nicht Lehrer werden, kamen oft erst mit Mitte 40 in den Schuldienst.

    Eben. Seiteneinsteiger. Bin ich ja nicht. Von der Sorte haben wir in beiden meinen Fachschaften genau einen.

    Warum glauben so viele Menschen, dass die Menschen, die in einer anderen Sprache sprechen, über einen sprechen

    Oh, ich kann dir sagen, wie ich drauf komme, dass das zumindest gelegentlich der Fall ist: Wenn Schülerinnen auf dem Damen-WC bemerken, dass eine Lehrperson anwesend ist, wechseln sie gerne mal die Sprache. Dumm nur, dass sie nicht auf dem Schirm haben, dass die anwesende Lehrperson diese verstehen könnte. So schon mehrfach geschehen an meiner Schule ;)


    Tatsächlich haben wir aktuell auch eine Klasse im Schulhaus, denen als disziplinarische Massnahme unter anderem aufgebrummt wurde, dass sie im Schulzimmer keine Albanisch mehr miteinander reden dürfen.

    Praktisch macht das auch gelegentlich jemand

    Eben. Gelegentlich. Es ist nicht der "Standard-Weg". Im Masterstudium Chemie hängt aber die ganz grosse Mehrheit die Promotion an. Meine nicht-promovierten Chemie-Kollegen an der Schule sind einfach die schnell Entschlossenen. Wer im Studium schon weiss, dass er an die Schule will, geht allein schon aus finanziellen Gründen direkt nach dem Master.

    In der Schweiz gibt es an den Gymnasien einige promovierte Lehrpersonen, vor allem in den Naturwissenschaften. In der Chemie ist es geschätzt eine knappe Mehrheit. Das hat mit der Ausbildung fürs Lehramt zu tun, bzw. dass es eben keinen speziellen universitären Studiengang für die Sek II gibt. Man studiert halt so sein Fach und dazu gehört in der Chemie bei über 90 % der Absolventinnen und Absolventen die Promotion.


    Ich find eher die Idee "die Schlauen gehen nicht ins Lehramt" schon wieder bezeichnend. Ja gut. Wenn man sich selber so schlecht reden mag, dann muss man sich nicht wundern.

    Ach... Dies noch: Meine Mutter hatte eine Kopie meiner Promotionsurkunde im Wohnzimmer an der Wand hängen. Sie hatte selbst eine kaufmännische Ausbildung und war immer sehr stolz darauf, dass sie so gut im Kopfrechnen war. In der Beziehung kann ich wirklich mit null Erziehungsklischees dienen.

    Glaubst du echt, das ist ein reines Frauenproblem? Nö. Auf akademische Titel darf man sich einfach nichts einbilden. Pfui. Könnten sich ja andere Personen deswegen schlecht fühlen. Das geht den Männern genau gleich wie mir als Frau. Ich erlebe unsere Gesellschaft da ein gutes Stück weit einfach bildungs- bzw. intelligenzfeindlich. Alle können alles wenn sie nur fest genug wollen ist halt einfach Quatsch. Das glauben aber viele sehr gerne.

    Es geht nur um die Gründerfigur?

    Äh nein. Klär mich auf: Gab es sowas jemals bei den Anthroposophen? Mir ist absolut nichts dergleichen bekannt. Dass sich in der Institution Kirche bis heute Folterer und Vergewaltiger rumtreiben möchtest du jetzt bitte nicht abstreiten. Was Jesus betrifft: Da kannst du gerne glauben, was immer du willst, was der hat oder nicht hat lässt sich ja nicht mal abschliessend historisch belegen. Im Gegensatz zu Steiner. Der hat halt das Pech, dass er vor Kurzem erst ganz real auf diesem Planeten geweilt hat. Ist dann doch irgendwie weniger mystisch.



    Was genau daran?

    Ich weiss nicht. Das ist mir gerade so zu dumm, dass mir wirklich nichts mehr einfällt.

    Dann geht es dir aber ja gar nicht um Bildung (womöglich noch festgemacht an formalen Abschlüssen), sondern eigentlich um Intelligenz/schnelle Auffassungsgabe, oder?

    Das stimmt schon. Meistens geht das eine aber mit dem anderen zusammen. Und mit einem intelligenten aber ungebildeten Menschen kann es durchaus schwierig werden, Gesprächsthemen zu finden.

    Ach Gottchen. Ich lese ja nur in Zitaten man möge religiöse Menschen doch bitte respektieren. Dann respektiert doch bitte auch die Anthroposophen, die glauben auch nur. Mir haben bis anhin letztere weniger getan als erstere, da muss ich nicht gross überlegen über wen ich mehr zu ätzen habe.

    Es ging doch gerade nicht um den Freundeskreis. Abgesehen davon, ja, es ist nicht jeder Frau Doktor, sind in Deutschland gerade mal 1.2 % der Bevölkerung. Ganz nüchtern betrachtet kann ich mir wohl was drauf einbilden.


    Und du vertrittst die ja auch sehr vehement.

    Ich "vertrete" überhaupt nichts an der Stelle. Ich habe lediglich geäussert, was ich mir für mich persönlich vorstellen kann und was nicht. Dafür rechtfertigen muss ich mich sicher nicht, insofern muss ich da auch nichts "vertreten", schon gar nicht "vehement". Dass ein gewisses Mass an Selbstbewusstsein an der Stelle nicht gut ankommt, finde ich fast schon drollig.

    Und mal ganz ohne rofl: Das Menschen- und insbesondere Frauenbild der katholischen Kirche ist widerwärtig. Wenn das nur im "übertragenen Sinne" zu verstehen ist, dann gilt das auch für Steiner. Das ist kein Whataboutism sondern gleicher Scheiss mit gleichen Massstäben gemessen. Gegen Steiner gibt es nur den rhetorischen Vorwurf des Rassismus. Klärt mich auf, falls ich was verpasst habe aber mir ist nicht bekannt, dass Steiner gemordet, gefoltert und vergewaltigt hat.

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