Beiträge von Antimon

    Wir inkludieren doch. Wir haben Jugendlichen im Rollstuhl, mit Beeinträchtigung des Gehörs, Sehbehinderte, Jugendliche mit AD(H)S, Epilepsie, Psychosen, Zwangsstörungen, Asperger Autismus, wir haben Homosexuelle, Transsexuelle und Diverse, wir haben Jugendlichen aus allen sozialen Schichten und allen Ethnien, die die Region nur hergibt. Wir exkludieren einfach alle, die die Übertrittsbedimgungen ans Gymnasium nicht erfüllen. Das ist auch völlig in Ordnung so, wir bilden ja für die allgemeine Studierfähigkeit aus.

    'Es ist eine Zumutung für Jugendliche verantwortlich zu sein, die das Abitur anstreben.' Echt jetzt?

    Was glaubst wie oft ich genau das schon gehört habe?


    "Ich könnte das nicht, der Job wäre eine Zumutung für mich. Im Selbstversorgerhaus mit 24 Jugendlichen im Klassenlager. Keiner interessiert sich für das was ich erzähle. Und die Anspruchshaltung, diese Jungen von heute... "


    Alles Menschenfeinde :P

    Nein, das ist sie nicht.

    Dem stimme ich sogar zu. Ich unterrichte beide Niveaus und erkläre das, was ich erkläre, gar nicht so viel anders. An der FMS fallen bestimmte Inhalte einfach ganz weg. Didaktische Reduktion heisst eben nicht, dass man Sachinhalte so weit vereinfacht, dass sie grundsätzlich falsch werden.



    Realschulkolleg*innen würden prinzipiell etwas fachlich Falsches unterrichten finde ich an Arroganz kaum zu überbieten.

    Ich weiss nicht, ob Kris24 das wirklich so pauschal behauptet hat oder hat behaupten wollen. Das Beispiel, das sie genannt hat, war aber tatsächlich fachlich falsch und leider kommt mir das nicht so unbekannt vor. Wir haben in den Naturwissenschaften ein ziemliches Problem damit, dass unsere Jugendlichen aus der Sekundarstufe I mit falschem Fachwissen zu uns ans Gymnasium kommen. Das haben die sich nicht ausgedacht, das hat eine Lehrperson ihnen so erzählt. Bei uns ist das Problem, dass die KuK an der Sekundarstufe I im Fach sehr schlecht ausgebildet sind. Wie das in Deutschland mit Lehrpersonen ist, die für die Realschule ausgebildet sind, kann ich nicht beurteilen. Vielleicht ist es einfach diese eine Kollegin, über die Kris schrieb, vielleicht ist es ein generelles Problem. Weisst du das denn so genau bzw. kannst es beurteilen? Ich glaube nämlich, dass nicht, dafür müsstest du ja in den fraglichen Fächern niveauübergreifend arbeiten. In dem Fall ist es schon ziemlich unverschämt Kris Arroganz zu unterstellen.

    Sehe ich prinzipiell auch so. Ich mag gerne Prüfungsaufgaben im Stil von "Stellen Sie die folgende Aussage richtig ...". Allein dafür ist der Bot Gold wert, er produziert nämlich sehr kreativ falsche Antworten, die mir selber gar nicht einfallen würden ^^


    Es ist aber schon auch offensichtlich, in welchem Bereich das eine weitere widerliche Fake-News-Schleuder werden wird. Langfristig bin ich da schon gespannt, wie wir als Gesellschaft mit sowas umgehen werden.

    Ich habe aber gerade verstanden, was das Problem mit dem Ding ist. Man kann dem Feedback geben und ihm sagen, was man eigentlich als Antwort hätte lesen wollen... :lach2:


    Edit: Fragt ihn einfach mal, werd Schuld am Ukrainekrieg hat. Die Antwort ist eine Offenbarung.

    Ich habe zu verschiedenen Themen in Chemie und Physik Anfragen an den Bot geschickt und habe ausschliesslich erkennbar falsche Antworten bekommen. Selbst zu absolut trivialen Fragestellungen. Die Antworten sind immer sehr wortreich dahergeschwurbelt. Ich habe allmählich den Verdacht, das kommt gar nicht von Elon Musk sondern ist ein heimliches Projekt an unserer Schule ^^

    Komische Vergleiche, aber dann bitte so: Wenn du Zahnärztin wärst und würdest sagen, es sei eine Zumutung, Menschen in einer Wohngruppe die Zähne zu behandeln, wäre das genauso unreflektiert, natürlich.

    Natürlich nicht. Wie viele Zahnärzte machen das wohl? Wie viele Ärzte engagieren sich bei "Ärzte ohne Grenzen"? Sind alle, die das nicht tun, automatisch menschenfeindlich oder wenigstens arrogante Arschlöcher?

    Und vielleicht ist das auch der Grund, warum ich nach 6 Jahren im SEK1-Bereich wieder an die Grundschule wollte.

    Na siehste mal. Du wolltest also ;)



    Vielleicht ist es wirklich ein "Grundschullehrer/Förderschullehrer"-Ding.

    Wer oder was ist "es"? Die Frage weiter oben, warum du Lehramt Grundschule studiert hast, war schon halbwegs ernst gemeint. Sag doch mal. Ich habe erst mal ein Fach studiert, welches tatsächlich gar nicht die 1. Wahl war, das wäre Physik gewesen. In jedem Fall musste es eine Naturwissenschaft sein, was anderes hätte ich niemals machen wollen. Weil ich mich für nichts anderes so sehr interessiert hätte, dass ich ein ganzes Studium damit zubringen hätte wollen. Während des Studiums habe ich dann schon rausgefunden, dass ich sehr gut darin bin, Fachwissen an andere junge Menschen weiterzugeben und dass ich ausserdem Freude daran habe, junge Menschen im Leben weiterzubringen. Da schien mir die Sache mit dem Lehramt irgendwann ideal.


    Jetzt habe ich aber schon nicht ganz ohne Grund die fachliche Ausbildung bis zur Promotion durchgezogen, also macht Sekundarstufe II doch Sinn. "Meine" Jugendlichen finden es lustig, wie ich mich darüber freuen kann, wenn mir eine Unterrichtseinheit besonders gut gelingt. Ich freue mich auch, wenn ehemalige Maturandinnen mir irgendwann ein Mail schreiben, dass sie die Chemieklausur im Medizinstudium mit einer 6 bestanden hätten und sogar im Hauptfachstudium die ersten beiden Semester so gut wie nichts zu tun hätten, weil sie das ja alles an der Schule schon gelernt haben. Oder mich gar auf ein Bier dafür einladen.


    Ob du's glaubst oder nicht, bin ich bei uns in der Fachschaft aber auch die ganz grosse Emo-Tante, die sich jeden erdenklichen Scheiss anhört und bei jedem erdenklichem Scheiss jenseits des Fachunterrichts hilft wo es nur geht. Ich habe schon morgens um 3 Uhr am Handy gehangen im Chat mit einer Schülerin, die grade mit den jüngeren Schwestern auf der Flucht vor dem zerstrittenen Elternhaus war. Solche Geschichten sind kein Alleinstellungsmerkmal der Grundschule. Nur kann man sich als Fachlehrperson am Gymnasium eher aussuchen, ob man sich auf sowas einlässt oder nicht. Ich nehme es niemandem übel, der sich da raushält. Ich glaube die Arbeitsteilung funktioniert da an den weiterführenden Schulen einfach besser. Was schnell dazu führt, dass die Damen und Herren Primarschule sich diesbezüglich für engagierter halten und gerne auch mal latente Vorwürfe im Raum stehen. Das ärgert mich einfach. Als aktive Gewerkschaftlerin weiss ich, was falsch läuft. Aber nur weil es anderswo noch falscher läuft, muss ich mir nicht noch mehr Beine ausreissen. Davon wird's nicht besser.

    Muss alles Spaß machen.

    Mein Job muss mir grundsätzlich mal Spass machen, ja, sonst mache ich ihn nicht. Weil er mir Spass macht, habe ich ihn gewählt. Ich finde nicht jeden Aspekt meines Jobs lustig, aber ich mag meinen Job. Ich würde ihn nicht mögen, müsste ich an einer Förderschule, Grundschule oder an der Sekundarstufe I unterrichten.


    Es gibt einen Haufen Menschen auf diesem Planeten, die absolut gar keinen Spass an ihrem Job haben und ihn trotzdem machen müssen um Geld zu verdienen. Ich bin sehr froh, dass ich es mir aussuchen kann. Umso absurder finde ich diese Diskussion hier gerade. Wir sind keine Putzfrauen und keine Müllmänner. Meine Mutter hat 30 Jahre ihres Berufslebens geputzt, die hatte überhaupt keinen Spass an dem, was sie tat.


    Zumal wir mit Menschen arbeiten und es absolut auch in deren Sinne ist, dass *mir* mein Job Spass macht. Wie ich bereits erwähnte, ist es für die jüngeren SuS und die weniger intellektuellen Schulniveaus absolut fatal wenn da Leute stehen, die es einfach nur ankotzt, was sie tun müssen. Gymnasiasten in der Oberstufe haben sowas wie 12 verschiedene Fachlehrpersonen, das fällt nicht gross auf, wenn da einer keine Lust hat.

    dann muss er das halt mit sich ausmachen

    Er muss mit sich gar nichts ausmachen. Dich hingegen geht das gar nichts an. Du kannst das einfach so stehenlassen.



    Abgesehen davon, dass auch der Unterricht mit Kindern mit Förderbedarf Spaß macht.

    Mir nicht. Auch das musst du einfach so stehen lassen. Was mir Spass macht oder nicht, das kannst du nicht beurteilen und es geht dich nichts an.



    Ich kann sie nicht nachvollziehen.

    Musst du auch nicht. Es kann dir vollkommen egal sein, wer von uns aus welchen Gründen welches Lehramt studiert hat.



    Schließlich ist es immer noch meine Arbeit und ich werde dafür bezahlt.

    Ja. Und ich werde für eine andere Art von Arbeit bezahlt die du wiederum nicht machen musst und an der du auch gar keinen Spass haben musst. Das kann mir vollkommen egal sein und ist es auch.

    Ei Antimon, als du mir geantwortet hast, hatte ich meinen Post/meine Frage schon längst wieder gelöscht, weil in der Diskussion nicht nötig.

    Ich weiss, wir zwei haben auch gar kein Beef. Mich kekst nur die Diskussion hier grundsätzlich an, sie ist einfach komplett scheinheilig. Es gibt nur eine einzige Person, die völlig neben der Spur ist. Deren Beiträge könnte man entweder löschen oder die Person einfach mal kurzfristig sperren. Stattdessen macht man ein absolut überflüssiges Fass auf, in das man gleich noch 5 andere reinschmeisst, die sinngemäss einfach nur schreiben, dass sie keine Kohlrouladen mögen.

    kleiner gruener frosch OK, ich versuche es mal auf die Lehrer-Tour: Erklär mir doch mal bitte, warum du Lehramt Grundschule studiert hast. Und erkläre mir bitte, warum es nicht einfach einen Studiengang "Lehramt - egal welche Fächer, egal welche Schulstufe, egal welche Schulform" gibt. Wir reflektieren das jetzt mal alle gemeinsam, vielleicht hilft das, den Konflikt zu lösen.

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