Beiträge von Antimon

    Oh, ich merke gerade, ich wohne offenbar im Hunde-Bullerü. Liegengelassene Hundekacke kostet in Basel 100 CHF und unsere Kantonspolizei ist fix, die fährt Tesla (wirklich!). Wir haben hinterm Haus einen grossen Park in dem ich jahrelang trotz sehr vieler Hunde problemlos Hasenfutter geholt habe. Ich kann mich gar nicht erinnern, wann ich zuletzt Hundekacke gesehen habe.

    Es ist eh absurd, dass man Hinz und Kunz einmal im Jahr Sprengstoff in die Hand gibt... Wie viele damit nicht umgehen können zeigt sich jedes Jahr in der Statistik der Feuerwehr. Mehr als Wunderkerzen und die obligatorische Tischbombe von der Migros kaufe ich schon lange nicht mehr.

    Professionelles Feuerwerk ist schön. Ich schaue mir immer das grosse Feuerwerk über dem Rhein zum 1. August an. Aber von mir aus kann man privates Feuerwerk gerne verbieten. Einfach nichts mehr verkaufen und fertig ist die Wurst. "Aber dann kaufen alle Polen-Böller!!" ist Quatsch. 90 % der Leute wird das nicht tun und irgendwann vergessen dass man das überhaupt mal kaufen konnte.

    Und weil Bildung immer auch einen Selbstzweck hat.

    Dem stimme ich absolut zu. Ich halte aber nicht alle Lerninhalte für gleich wichtig und schon gar nicht für unverzichtbar. Mir ist der Hype um Informatik als Schulfach gerade viel zu gross. Ich weiss nicht, vielleicht macht sich bei uns im Schulhaus nach 5 Jahren Laptops für alle aber auch ein bisschen der Frust drüber breit, was dann alles doch gar nicht mal so toll ist.

    Mein Kind hat am Gym, 5. Klasse, jetzt einen 10-Finger-Schreibkurs. Darauf hätte ich dankend verzichtet (und das Kind auch)

    Seid froh drum. Ich wünschte meine SuS könnten das. Ich bin aber weit und breit die einzige, die es wirklich gut kann. Meistens schreibe ich auf dem Display mit dem Stift weil mir sonst keiner hinterher kommt (und handschriftlich bin ich immer noch zu schnell...). Wenn dann eins zu viel motzt meine Schrift nicht lesen zu können, gehe ich auf die Tastatur und mache sie fertig :evil:

    Fun Fact: Mit mir im Zug nach Chur sitzen gerade drei ältere Herren von denen einer ziemlich sicher Elektrotechniker ist. Der hat seinem Kollegen eben sehr anschaulich die Funktion eines FI-Schalters erklärt. Jetzt philosophiert man gerade darüber, dass Physik in der Schule ja sicher toll gewesen wäre, wenn man selber nicht zu doof gewesen wäre. Im Sinne von, man hätte wohl mal zuhören müssen. Wobei ich dem Gespräch entnehme, dass sich alle drei an erstaunlich viel erinnern ^^

    Bei der Förder- oder Hauptschule sollte "Alltagsrelevanz und Nachhaltigkeit" vergleichsweise eine größere Rolle spielen

    Du hast mich nicht verstanden. Davon bleibt nichts hängen, wenn man die Hintergründe nicht versteht. Es sei denn du verstehst unter "Alltagsrelevanz" dass die PET-Flasche in den richtigen Kübel fürs Recycling gehört. Dafür braucht es aber keinen Chemieunterricht. Die allgemeine Hochschulreife ist zudem problemlos ohne Chemie und auch ohne Informatik zu erreichen.

    Ich dachte soweit waren wir weiter oben schon. Bei uns am Gymnasium steht das im Lehrplan als einzelne Stichwörter sinngemäss unter "Sonstiges". Ich weiss, was das bedeutet: Wie viel davon unterrichtet wird, hängt von der Lehrperson ab und in nur einem Schuljahr bleibt ohnehin keine Zeit dafür. Datensicherheit ist im Bachelor Studiengang an der Uni Basel ein Wahlpflichtmodul. Sprich, man kann auch was anderes belegen.


    Im Lehrplan Chemie steht auch was von Alltagsrelevanz und Nachhaltigkeit. Defacto ist man die meiste Zeit mit Formalismen beschäftigt, die man erst mal verstehen muss um überhaupt über die grösseren Zusammenhänge zu sprechen. Gleiches gilt für Physik. Das mit dem Elektromotor oben war schon ernst gemeint. Bis ich da angekommen bin, hat keiner mehr Lust auf Lorentz und seine Kraft. Wenn ich in Prüfungen nach ernsthaften Zusammenhängen frage, kommt bestenfalls gar nichts mehr und schlimmstenfalls die Offenbarung, dass keiner überhaupt was versteht bzw verstehen will. Wir haben zu wenig Zeit zum Verstehen weil sich jedes einzelne Fach zu wichtig nimmt. Ich finde das frustrierend.

    Der Vergleich mit den Naturwissenschaften zeigt doch sehr schön wie gross der Mehrwert am Ende ist. Jeder hat theoretisch mal gelernt, wie ein Elektromotor funktioniert, erklären kann es keiner und Verbrenner sind eh geiler weil brumm. Nicht davon zu sprechen, wie viel Bullshit über alle möglichen Themen der Chemie kursiert. Plastik ist per se böse und so. Noch viel mehr sind wir zudem tagtäglich mit ökonomischen Themen und Rechtsfragen konfrontiert, soweit ich weiss ist Wirtschafts- und Rechtslehre aber in Deutschland kein Pflichtfach. Bei uns übrigens schon. Die Mehrheit wird am Ende eben mit Fragen der Datensicherheit konfrontiert sein und genau darum geht's ja nicht in der Informatik. Mir scheint, der Nutzen wird da schon krass überschätzt. Ich sehe einfach die Stundentafel unserer SuS und frage mich, was die überhaupt noch "richtig" lernen. Zeit haben sie jedenfalls keine für irgendwas.

    An Fächern wie Physik, Bio oder Chemie haben auch nicht alle SuS großes Interesse oder sind super begeistert.

    Ich würde auch eine Naturwissenschaft abwählen lassen obwohl ich selbst zwei davon unterrichte.



    Ich könnte hier noch viel viel mehr dazu schreiben, hab aber gerade keine Lust

    Schade. Ich weiss nicht warum man so beleidigt reagieren muss wenn in einem Diskussionsforum eine Frage zu einer persönlichen Meinung gestellt wird.

    Ich bin wirklich nicht sehr überzeugt von Informatik als Pflichtfach. Vielleicht mögen sich Leute wie Schmidt dazu mal äussern, wie gross sie den Mehrwert sehen? Würde mich interessieren. Bei uns gab es Informatik bis anhin in den Matheunterricht integriert, unsere SuS hatten ein halbes Jahr lang Halbklassenunterricht, sprich so ne Art Praktikum. Nun haben wir das zweite Schuljahr Informatik als Pflichtfach mit 2 Wochenlektionen. Soweit ich das mitbekomme hält sich die Begeisterung in Grenzen. Immerhin hat der Bund rechtzeitig (!) ein spezielles Ausbildungsprogramm für berufserfahrene Lehrpersonen finanziert die dann während 2 Jahren die offizielle Facherweiterung machen konnten. Dafür bin ich nun zu spät, ich werde es ganz "normal" mit allen anderen Studis an der Uni Basel machen.

    Du verstehst mich falsch. Mir stinkt genau das: Es wird mit zweierlei Massstab gemessen. Beispiele habe ich genannt, ist für jeden nachvollziehbar. "Jetzt reicht's aber mal" ist ein bisschen albern, wenn man offensichtlich gar nicht weiss, worum es geht. Reichen darf es einem natürlich trotzdem.

    Das wurde nicht "übersehen" und gemeldet war es schon, als ich auf den Melde-Button gedrückt hatte. Wüsstest du, wenn du überhaupt wüsstest, worum es geht. Aber gut, dass du jetzt mal auf den Tisch haust. Wenn's dir reicht, musst du dich ja hier nicht weiter äusseren, gell? Gildet doch für dich gleich wie für mich.

    Ich hatte im fraglichen Thread Plattenspieler darum gebeten, die Beiträge zu zitieren, die sich angeblich abfällig über die Förderschule geäussert haben. Er ist meiner Bitte nicht nachgekommen, weil es solche Beiträge nicht gab. Der eine, der komplett daneben war, wurde absolut zurecht gelöscht. Also geht's hier nicht um "kontrovers" sondern um Falschbehauptungen. Ich habe nichts gegen kontrovers, ich lehne mich selbst gerne weit aus dem Fenster. Ich habe aber was gegen Bullshit, der dann einfach so stehen bleibt, weil er von der "richtigen" Seite kommt.

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