Beiträge von Antimon

    h hatte neben den fachlichen Fehlern meiner Realschulkollegen das als das größte Problem bemerkt (eine nannte es geführt). Konkretes Beispiel, ich übernahm eine 9. Klasse Chemie. Ich erklärte chemisches Rechnen (Stöchiometrie) an einem Beispiel, gab Tipps zur allgemeinen Vorgehensweise und wollte, dass die Schüler an einem weiteren Beispiel (nur ähnlich) es selbst versuchten. Sie weigerten sich, die Aufgabe sei anders (stimmt), die Kollegin hätte es an der Tafel vorgerechnet, ich solle auch diese erklären, sie würden abschreiben und zuhause es lernen. Es kam regelrecht zum Aufstand. Aber so funktionieren "Textaufgaben" nicht.

    Auch meine FMS-Schülerinnen rechnen selbst. Sie üben häufiger den gleichen Aufgabentypus und besrimmte Transferausgaben machen wir gar nicht. Aber ich hample ihnen sicher nicht jede Aufgabe an der Tafel vor. Die Klassen sind viel heterogener als am Gymnasium. Es hat immer gute Schülerinnen, die anderen helfen können und ich kann mir die Zeit nehmen, bei den Schwächsten zu sitzen. Im Labor ist FMS Berufsfeld Gesundheit zuverlässig sehr viel selbständigiger und geschickter als Gymnasium Grundlagenfach. Das ist schon so wenn die aus der Mittelstufe zu uns kommen, der Leistungszug E hat nämlich hauptsächlich praktisch gearbeitet und hatte so gut wie gar keinen Theorieunterricht. Die kommen wenigstens nicht mit Falschinformationen, dafür können sie alle einen Bunsenbrenner bedienen.


    Was du schilderst ist nicht fachlich niveauloser Unterricht, das ist insgesamt schlechter Unterricht und offensichtlich nicht adäquat ans Zielpublikum angepasst. Die Arbeitsaufträge müssen so kleinschrittig und einfach formuliert sein, dass sie für die SuS ohne meine Hilfe lösbar sind.

    Gibt auch an den weiterführenden Schulen andere Konzepte. In Basel gibt es ein staatliches Gymnasium mit Blockunterricht. Muss halt organisiert werden. Es ginge vieles, wenn man wollte. Was für mich aber nicht diskutabel ist, ist die allgemeine Hochschulreife. Und ja, da stehen intellektuelle Kompetenzen absolut im Vordergrund.

    Nein, was ich zitiert habe ist eine erneute Bestätigung des Missverständnisses, nämlich dass du die russische Gesellschaft als moralisch verkommen bezeichnest und dass es 'gute' Individuen geben möge.

    Es fällt mir übrigens jetzt erst auf, dass du das Zitat mit Absicht um genau einen Satz gekürzt hast um mich noch mal angehen zu können. Das ist an Frechheit schon nicht zu überbieten. In diesem Sinne biste dann jetzt stumm gestellt.

    Der Verweis auf das StGB ist hier schon ziemlich drüber. Was eine strafbare Beleidigung genau ist entscheidet am Ende immer noch ein Richter und nicht das Lehrerforum. Wir diskutieren hier lediglich über Befindlichkeiten und explizite Schimpfwörter gegen andere User zu richten finde ich schon arg frech. Dass ein Gericht das überhaupt nur interessiert halte ich darüber hinaus für ausgesprochen unwahrscheinlich. Da hätten wir im laufenden Schulbetrieb aber arg viel zu tun.

    Ich’s geben weil viele von uns Gymlehrern auf sowas so gar keinen Bock haben

    Das glaube ich nicht. Ich schrieb bereits, dass an meiner Schule auch die Interessen der Lehrpersonen berücksichtigt werden und wir genügend KuK haben, die beide Schulniveaus unterrichten. Ich habe auch schon Berufsschule unterrichtet, dort von allen Ausbildungsberufen in der Chemie das tiefste Niveau mit SuS aus dem Niveau A, das entspricht der deutschen Hauptschule. Ich würde es absolut befürworten alle Mittelschulen unter einem Dach zu führen, sprich Berufsschule, kaufmännische Berufsschule, Berufsmaturität, Fach-/Informatik-/Wirtschaftsmittelschule und Gymnasium. Wir bekommen irgendwann in 5 - 6 Jahren einen neuen Schulcampus, auf dem zumindest alle diese Schulformen örtlich zusammen sind*. Leider wird es kein gemeinsames Kollegium und keine gemeinsame Schulleitung geben. Aber ein Schritt in die richtige Richtung ist es. Was ich ganz sicher nicht haben will ist alle SuS aus allen Niveaus in den gleichen Klassen. Davon profitiert niemand.


    Leider hat unsere ausbildende PH diesbezüglich einen grossen Schritt rückwärts getan, neuerdings *darf* ein Lehramtsanwärter nämlich nur noch 1 Praktikum an der FMS machen, der Rest *muss* am Gymnasium absolviert werden. Das ist eine ganz offensichtliche Geringschätzung der FMS und widerspricht zudem dem Ausbildungsziel, auf meinem Papierli steht nämlich "Eidgenössisches Lehrdiplom für Mittelschulen". Das meint ALLE Mittelschulen und nicht exklusiv das Gymnasium. Bösen Zungen zufolge liegt das daran, dass an der FHNW zu viele Deutsche rumstümpern, die das Schweizer Schulsystem nicht kennen.


    Ich persönlich bin also absolut für alle gemeinsam unter einem Dach. Allerdings differenziert, sinnvoll organisiert und mit entsprechenden personellen Ressourcen. Ferner finde ich die Trennung der Schulstufen, also Primar, Sekundar I und II sehr sympathisch. Die Pädagogik ändert sich vor allem mit dem Alter des Publikums und nicht so sehr mit dem Schulniveau. Ich hätte schlichtweg keine Lust auf Pausenaufsicht und all diesen Kram, der bei den Kindern einfach noch sein muss.


    *Ergänzung: Ich habe das ZBA vergessen, das sind die "Übriggeblieben" und die Integrationsklassen. Das wird der Traum der Inklusion :P

    Oder noch besser: weil es zu wenige Lehrer für Grundschulen gibt, werden einfach ein paar Grundschüler in eurer BK Klassen gesteckt

    Bei dem was manch einer hier so von sich gibt hoffe ich im Sinne der 6jährigen, dass das niemals passiert. Es heisst, die heulen wenn die Lehrperson an der Tafel einen Satz mit grüner Kreide unterstreicht und sie selbst keinen grünen Stift haben...


    (Ich bin mir sicher, ich würde selbst auch Kinder zum heulen bringen. Manchmal haben wir 14jährige in der 10. Klasse, die verstehen zuverlässig meinen Humor nicht.)

    Natürlich sind Aussagen wie "Ich will nicht mit Menschen mit Behinderung arbeiten." und "Ich will nicht mit Menschen mit Krebs arbeiten." problematisch

    Nein. Daran ist gar nichts problematich. Es ist auch nicht problematich zu äussern man möchte nicht mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, man möchte nicht mit alten oder kranken Menschen arbeiten oder man möchte keine Brote backen. Es wäre problematisch zu äussern man findet Menschen mit Behinderung widerlich. Oder man möchte nicht mit Menschen mit Behinderung Bus fahren.


    Als Lehrperson arbeite ich übrigens sehr gerne mit Jugendlichen und ich arbeite auch mit körperlich behinderten Jugendlichen. Ich möchte aber nicht mit Kindern arbeiten und ich möchte nicht mit kognitiv eingeschränkten Jugendlichen arbeiten. Lasst das doch bitte einfach so stehen.

    Und grundsätzlich haben die hier Schreibenden selbstredend kein Problem damit, dass jeder an einer anderen Schulart und andere Fächer unterrichten möchte. Haben ich und Plattenspieler und wer noch alles 100x geschrieben. Es ging um Begrifflichkeiten und was diese transportieren.

    Nein, ihr habt 100 x geschrieben, dass Förderschüler am Gymnasium zu inkludieren seien, dass wir jedem alles erklären können müssen und dass es kein Problem sei, wenn Sek II Lehrpersonen an eine Förderschule abgeordnet werden, weil das nunmal unser Job sei. Ich möchte euch sehr gerne absaufen sehen, wenn man euch vor einen Mathe LK in der gymnasialen Oberstufe stellt. Ihr habt doch irgendein Lehramt studiert, das könnt ihr also und was ihr so wollt, intetessiert keinen. Und in echt wäre es eine gottverdammte Zumutung für euch, würde genau das passieren.

    Ich glaube der Unterschied zwischen den Balten und den Polen auf der einen und den Ostdeutschen auf der anderen Seite ist einfach der, dass die Ostdeutschen keine eigene Identität bzw keinen eigenen Staat bekommen haben, sondern in ein schon bestehendes Land einfach integriert wurden. Nicht dass ich meine, das hätte nicht so sein sollen, aber ich kann mir vorstellen, dass daher bei eingen das Gefühl herkommt, mit einer pseudo-russischen Sozalisierung könnte man sich irgendwie abheben. Schlussendlich ist es es einfach eine massive Verklärung der Vergangenheit, mutmasslich aus Frust. Meine eigene Ost-Verwandschaft ist übrigens absolut anti-russisch eingestellt, die älteren hatten es aber auch zu DDR-Zeiten überhaupt nicht lustig.

    Bei den Balten hat der Schmarrn mit dem russischen Brudervolk offensichtlich nicht gezogen.


    Und dass die USA der Retter der Welt sind, glaubt in Deutschland spätestens seit dem Irakkrieg keiner mehr. Ich mag mich da an Sprüche vom alten Europa und so erinnern.

    Jetzt sagst du, die 6 Semester reichten an der PH im aktuellen System reichten nicht, "egal an welcher Schulform"

    Du erinnerst dich vollkommen korrekt, ich schrieb aber damals schon ich sei der Meinung ab der Sekundarstufe I brauche es mehr Fachlichkeit. Es ging also um die Schulstufe, nicht um die Schulform.

    Entschuldige bitte aber was du zitierst ist nicht Metaebene sondern Reaktion auf das Missverständnis. So, ich muss ausm Zug raus. Tschöö! :gruss:

    Apropos meckern: Was habt ihr eigentlich für ein Sauwetter? In Frankfurt am Hauptbahnhof hat es ein Loch in der Überdachung, da sürzt die Sintflut hindurch. Es war eindeutig ein Fehler, den Standort zu wechseln, in Poschiavo war richtiger Winter!!


    (Kann man die Schuld irgendwie der Deutschen Bahn in die Schuhe schieben? Die ist heute sogar pünktlich, dann kann sie wenigstens das Wetter verkackt haben.)

    Ich schreibe aber schon nicht reichsaramäisch, oder? Ich habe gerade nachgezählt, ich verwies dreimal (!) auf das Missverständnis bevor ich mich selbst zitiert habe.

    "die Russen"

    Wenn ich diese Begrifflichkeit überhaupt genutzt hätte, verstünde ich das Missverständnis. Schrieb ich aber gar nicht. Jegliche Art von Polemik scheint bei diesem Thema aber unterdessen gewisse Reflexe auszulösen. Ich versuche diese in Zukunft also zu meiden respektive explizit als solche zu kennzeichnen.

    Wenn man mal echten Russenhass erleben will empfehle ich übrigens Litauen als Reiseziel. Also würde ich so und so empfehlen aber im Moment schlägt einem da wirklich der blanke Hass auf Putin und alles russische entgegen. War ungefähr das erste, was ich in Vilnius am Flughafen gehört habe "Sch*** Putin, der hat an allem Schuld, [hier weitere miese Schimpfwörter einsetzen]". Irgendwo habe ich auch ein hübsches Foto von einem russischen Militärboot vor der kurischen Nehrung. Sehr beeindruckend fand ich auch die russische Botschaft in Tallin. Also wie die unterdessen "dekoriert" ist. Es hält übrigens niemand für nötig, die unter besonderen Schutz zu stellen, wenn da irgendwann irgendwas "passiert", sind die ja selber Schuld. Sympathie fürs russische Brudervolk ist mir da nirgendwo untergekommen.

    Und bevor mich hier die hundertste Person falsch zitiert:

    [...] Die russische Gesellschaft ist aber nicht gut. Lediglich eine kleine Minderheit schert sich überhaupt um das, was in der Ukraine passiert. Es gibt da nichts schönzureden und auch nicht zu entschuldigen. Insofern gibt es auch absolut NICHTS über russische Interessen zu diskutieren. Die können uns vollkommen egal sein, sie einfach nur bösartig.

    Das von mir fett markierte "die" bezieht sich eindeutig auf "die Interessen" und nicht auf "alle Russen". Ich bin mir absolut sicher, dass überhaupt nur Bolzbold meinen Beitrag wirlich gelesen hat und alle anderen sich über ein falsches Zitat respektive ein Missverständnis empören.

    Die baltischen Staaten, insbesondere Estland, haben übrigens den weitaus grössten Zulauf an russischen Deserteuren. Die stecken da in einer echten moralischen Zwickmühle, im östlichen Estland lebt eine russischsprachige Mehrheit. Aus deren Sicht führen wir hier akademische Luxusdiskussionen.

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