Beiträge von Antimon

    ja, vermutlich. Und wie gesagt: ich spreche von weiterführenden Schulsettings.

    Du hast manchmal ein bisschen was vom dauerbeleidigten Mathelehrer, der sich empört, dass keiner mehr Bruchrechnen kann. Was bei weitem nicht so despektierlich gemeint ist, wie es sicher klingt. Deine Begeisterung für Sprachen in allen Ehren, aber die Zeiten ändern sich nunmal und die Unterrichtsinhalte müssen angepasst werden. Ich kneife mir in Physik die schiefe Ebene und mache dafür auch im Grundlagenfach was zur Halbleiterelektronik. Ich beschränke in der Chemie im Grundlagenfach Stöchiometrie aufs Allernötigste und schaue mir dafür an, was es mit eFuels & Co auf sich hat. Verstehst du, was ich meine? Ich lese gerade Maturarbeiten und ärgere mich über das schlechte Deutsch. Wenn ich aber alte Diplomarbeiten aus meiner Uni-Arbeitsgruppe lese, die sind auch nicht besser geschrieben. Also, was soll's. Hier regt sich übrigens alle Ritt lang irgendjemand über meine schlechte Kommasetzung auf. Guess what, ich achte die meiste Zeit gar nicht drauf. Im Word übernimmt das die Korrekturhilfe für mich.

    Das nervige daran ist vor allem das (nicht selten gegenseitige) Unverständnis für die andere Seite

    Das stimmt doch gar nicht. Ich kann absolut nachvollziehen, dass sich jemand für alte Sprachen und dem Kulturwissen drumherum interessiert. Was mich nervt, ist der ständige Versuch, das als "Grundlage" für irgendwas verkaufen zu wollen. Man liest auch in den Naturwissenschaften keine Originaltexte aus anno Tobak in der Originalsprache um irgendwas besonders toll verstehen zu können. Wie ich weiter oben schrieb, ist oftmals sogar das Gegenteil der Fall, weil das Wissen von damals längst überholt ist. Solche Texte sind von akademischen Interesse und nichts anderes trifft auf die alten Sprachen zu.

    Originaltexte zu lesen ist zudem wie Geschichtsunterricht, man kann aus kulturellen Phänomenen von vor 2000 Jahren was lernen

    Wenn du Marie Curie im Original lesen willst, musst du Französisch können. Ist ne wirklich harte Nuss weil zum einen natürlich das Französisch nicht mehr der heutigen Alltagssprache entspricht und man bezüglich der Fachinhalte heute auch einiges ganz anders darstellen würde.

    Ja, und exakt so verhält es sich zu anderen Zeiten und anderen Disziplinen mit Griechisch und Latein. Nicht mehr, nicht weniger.

    Dann ist das offensichtlich keine Rechtfertigung dafür, Griechisch oder Latein als Wissenschaftssprache zu wählen. Es gibt schlichtweg überhaupt keinen rationalen Grund mehr, die alten Sprachen zu wählen. Das ist eine Frage der Schulkultur. Wer in Basel an den Münsterplatz oder in Zürich an die Hohe Promenade geht, hat verbindlich Latein und oft auch noch Griechisch. Häufig sind das sehr leistungsstarke Schüler*innen aus gut situierten Elternhäusern, da ist es eine Frage der Ehre mit Latein und/oder Griechisch Matura zu machen. Meine Schule ist ein typisches Realgymnasium mit einer völlig anderer Klientel. Wer bei uns was auf sich hält, wählt Mathe/Physik als Schwerpunktfach. Die ganz grosse Mehrheit wählt aus absolut utilitaristischen Gründen entweder Wirtschaft/Recht oder Bio/Chemie.

    NIemand von denjenigen, die in meinem Abi-Jahrgang Latein als zweite Fremdsprache gewählt hatten, hat in der Oberstufe noch Französisch dazu gelernt/gewählt

    So war das bei uns damals auch. Bei uns an der Schule heute wählen oftmals Schüler*innen Latein als Schwerpunktfach, die in den modernen Fremdsprachen keinen Fuss auf den Boden bekommen. So wird es auch hier im Forum oft von Fremdsprachen-Lehrpersonen beschrieben, dass Latein grade was für Leute mit einem schlechten Sprachgefühl ist, die besser systematisch lernen. Dass darauf dann angeblich alles andere so toll aufbaut, ist ja wohl ein ziemlicher Widerspruch.

    Die spannende Frage ist ja, ob der Mann oder die Frau nicht auch in Latein ebenso gut abschneiden würde

    Ich finde das überhaupt keine spannende Frage. Natürlich würden sie, die haben beide im Zeugnis nicht eine einzige Note schlechter als 5.5. Die Frau mit Profil B ist im Schwerpunktfach meine Schülerin, die profitiert von der Wahl des Schwerpunktfachs enorm. Mit Latein könnte sie in unserem System nichts anfangen. Wenn man nicht grade alte Sprachen studieren möchte, ist es für absolut nichts an der Uni noch nötig. Wahrscheinlich wird sie Medizin studieren, in den Nebenfächern Biologie und Chemie hat die an der Uni mehr als ausgesorgt. Ich habe mir unterdessen die Übungsblätter für die Chemievorlesung im 1. Semester besorgt, da wird absolut nichts gefragt, was die nicht schon könnte.


    Ja, man lernt natürlich nicht nur "um zu..." aber natürlich geht es auch darum und genau so unterrichte ich auch als Lehrperson. Wenn die schon bei mir im Schwerpunktfach sitzen, soll es bitte auch nützlich sein. Spanisch halte ich übrigens für total nützlich und ich mag unsere Spanisch-Klassen in der Regel sehr gerne. Das sind oftmals sehr fleissige Schüler*innen, Wörtli lernen halt. Spanisch wird in der 4. Klasse Literaturfach, die müssen schon auch ernsthaft abliefern.

    Ach, die Diskussion hatten wir doch schon oft. Irgendwann haben wir dabei mal festgestellt, dass in Deutschland tatsächlich noch viel häufiger Latein gewählt wird als bei uns. Griechisch wird mit der Maturreform bei uns im Kanton aus dem Kanon der Schwerpunktfächer gestrichen, das gibt's dann also gar nicht mehr. Latein ist knapp davon gekommen, hin und wieder wählen es noch so 5 Nasen pro Jahrgang. Und letztens ist mir mal ein alter Jahresbericht untergekommen, auch vor 20 Jahren hatten wir bei uns an der Schule nur 5 Nasen pro Jahrgang mit Latein, und Griechisch war damals schon nur noch in Münchenstein wählbar, weil es sich nicht gelohnt hat, überhaupt noch eine Lehrperson dafür zu beschäftigen. Kurzum: Wir leben ganz prima ohne Latein* und Griechisch :)


    *Dass die 5 versprengten Lateiner*innen in irgendwas besser wären als der Rest, simmt überhaupt nicht. Oftmals ist sogar das Gegenteil der Fall. Dieses Schuljahr entscheidet sich das beste Maturzeugnis zwischen einem Mann mit Schwerpunktfach Spanisch und einer Frau mit Schwerpunktfach Biologie/Chemie. Unsere Spanisten sind noch auffallend oft ganz oben mit dabei.

    Wie man als halbwegs gebildeter und kultivierter Mensch die Nichtkonsensfähigkeit diskriminierender Begriffe bejaulen kann, wird sich mir niemals erschließen. Das Beharren auf derart unterirdischem Sprachgebrauch ist einfach nur peinlich.


    Das Schlimme ist, dass das in seiner Bubble höchstens das Narrativ des linkswoken Meinungsdiktats bestätigen wird.

    Falls er hier noch mitliest: Ich habe sein Profil gemeldet mit der Bitte um Sperre. Das Forum braucht keine derart unerträglichen Faschos. Ich wähle nicht links sondern wahlweise FDP bzw. GLP. Bei Abstimmungen gehe ich hin und wieder durchaus mit der SVP konform, selten mit der SP.

    Die Stunden stehen doch im Stundenplan, warum weiß man sie nicht?

    Entlastungsstunden werden in der Konferenz benannt, die sind also auch bekannt.

    So ist das bei uns auch. Der Konvent stimmt sogar über den diesbezüglichen Vorschlag der Schulleitung ab. Ich finde es wirklich interessant zu lesen, wie gross die Unterschiede von einem Schulhaus zum nächsten sind und wie häufig die pauschalen Aussagen von wegen dieses und jenes ginge so und so aber nicht, dann eben doch offensichtlich nicht zutreffend sind. So erlebe ich das auch in den Diskussionen im Vorstand der Gewerkschaft. Man meint also, nur weil das an der eigenen Schule immer schon so ist, müsste es irgendeine Verordnung geben, die das so vorschreibt. Dann unterhält man sich mit der Kollegin vom anderen Gymnasium im gleichen Kanton und stellt fest ... aha, die machen das aber ganz anders. Scheint also doch keine Verordnung zu geben. Man guckt in die Sammlung der Verordnungen und siehe da, da steht auch einfach wirklich gar nichts.

    Verrannt hast allein du dich. Ich interpretiere deinen letzten Beitrag so, dass du öffentlich empfiehlst, die eigene Homosexualität zu verleugnen. Du bist also homophob. Du diskriminierst also homophobe Menschen indem du ihnen empfiehlst, ihr Sein zu verleugnen. Damit verstösst du gegen die Nutzungsbedingungen des Forums, ich melde also erneut dein Profil mit der dringenden Empfehlung an die Moderation, dich zu sperren.

    Was soll das für eine "Erläuterung" sein? Du "erläuterst" lediglich den Begriff der Monstranz, den musst du mir als im katholischen Bayern Aufgewachsene aber nicht "erläutern". Ich frage dich nach der Metapher, denn als solche hast du den Begriff nun mal benutzt. Was genau soll man deiner Ansicht nach als homosexuelle Person an einer katholischen Schule also unterlassen? Empfiehlst du, sich selbst zu verleugnen? Wenn es das ist, dann bist du in der Tat homophob. Wenn es das nicht ist, was wolltest du dann gemeint haben?

    Danke dir, Quittengelee , du bringst es auf den Punkt. Die "Empfehlung" ist demnach, man möge doch bitte komplett das Maul halten so dass nur ja niemand mitbekommt, dass man homosexuell ist. Weil, dann ist man ja irgendwie "gestrickt", also gleich noch so eine Formulierung, die ganz klar darauf abzielt, dass irgendwas mit der sexuellen Orientierung der Person nicht in Ordnung ist. Möchte man bei so einem Arbeitgeber unter Vertrag gehen? Möchte man Kollegen, die sich derart äussern? Nein, danke und nein, danke.


    Noch mal, Wolfgang Autenrieth : Du hast die Möglichkeit, für deine Ausdrucksweise um Entschuldigung zu bitten. Es wäre möglich, dass du ein einziges Mal eingestehst, dass du komplett danebengegriffen hast. Das wäre anständig und hätte Respekt verdient.

    Oh. Ich dachte bisher immer "sollte" wäre ein Konjunktiv. Ist das nicht so?

    ;)

    Zähl mal die Konjunktive:


    Ich habe im Übrigen eine grobe Vorstellung davon, was er gemeint haben könnte und wenn es das ist, was ich gerade meine, dann konnotiert er ganz eindeutig ein gewisses negatives Verhalten mit Homosexualität. Wenn man das mal nicht implizite Diskriminierung nennt, das verstiesse dann ja sehr eindeutig gegen die Nutzungsbedingungen des Forums. Da ist er wirklich gut beraten, sich mal lieber nicht weiter zu äussern. Wenn er wirklich schlau wäre, würde er einfach ganz die Finger ruhig halten anstatt sich auch noch als Opfer eines angeblichen Shitstorms inszenieren zu wollen.

    Aber ja, auch "es sollte eine Sperre geben" ist ein Konjunktiv II. Dass es die nicht geben wird, ist mir schon klar, weil du ja entschieden hast, dass das alles so gar nicht gemeint war, gell. Wenn ich auf den fraglichen Beitrag geantwortet hätte, was ich dem guten Wolfgang im ganz realen Leben dafür ins Gesicht gesagt hätte (er meint ja immer, man sei hier im Forum viel frecher als in echt, ne), wäre indes *ich* ganz sicher gesperrt.

    Ja, die Aussage war mehr als unglücklich formuliert, aber ihn immer wieder dazu aufzufordern, dass er doch bitte zu erklären habe, was er mit dieser Aussage genau meine, und das über mehrere Seiten regelrecht zu zelebrieren, finde ich menschlich einfach äußerst unangenehm.

    Ich finde es menschlich äusserst unangenehm, dass weiterhin der Verdacht persistiert, der gute Wolfgang könnte mit seiner Monstranz etwas echt Schäbiges gemeint haben. Er möge doch bitte einfach das Verhalten beschreiben, das er damit gemeint hat, dann wäre das geklärt und dann könnte man den Schlussstrich ziehen. Oder er bittet um Entschuldigung für seine Ausdrucksweise, das wäre auch möglich und akzeptabel.

    Ach, also ist es doch plötzlich direkt. Ich dachte, du bist "brav im Konjunktiv" geblieben,

    Möchtest du noch mal nachlesen, worauf sich der Konjunktiv bezogen hat? Ich schreibe wirklich nicht Reichsaramäisch.


    Scheinbar hast du mich blockiert - oder liest mit Absicht nicht, was ich schreibe. #158

    1. Natürlich. Es wäre anders nicht auszuhalten hier.

    2. Da steht nichts Relevantes. Nächster Versuch, bitte.

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