Beiträge von Antimon

    Ist es denn dann eine Gleitsicht? Ich hab das nicht so, dass ich nur unten lesen kann. Allerdings trage ich sie selten wegen Kontaktlinsen. Bin Blindfisch mit zweistelligen Dioptrien

    Ich glaube, das kommt auch drauf an, wie gross die Differenz zwischen Nah- und Weitsicht ist. Meine aktuelle Brille passt mir wirklich perfekt. Wenn ich am Laptop sitze, kann ich obendurch wunderbar lesen, für alles was irgendwie kleingedruckt ist, kann ich untendurch auf viel kürzere Distanz fokussieren. Bevor ich mir die Brille habe machen lassen, konnte ich die Schrift auf so Gewürzdosen und sowas praktisch gar nicht mehr lesen ohne den Arm absurd weit auszustrecken. Meine Jugendlichen an der Schule haben mich zuletzt schon regelmässig ausgelacht für meine Verränkungsaktionen.


    Da kann ich mich beim besten Willen nicht dran gewöhnen. Daher 2 Brillen. Wobei ich die für Fern nur selten nutze, aber ohne Lesebrille geht nichts mehr.

    Ging bei mir erstaunlich schnell und gut. Ich muss aber wegen des starken Astigmatismus immer schon den Kopf mitnehmen und kann nicht einfach nur die Augen nach links oder rechts drehen. Daher bin ich das sowieso gewöhnt, das macht wahrscheinlich schon was aus.


    Frustrierend fand ich einfach, wie schnell das mit einmal ging. Wenn ich dran denke, dass ich während der Pubertät praktisch jedes Jahr eine neue Brille haben musste, würde ich behaupten, da bahnt sich eine hormonelle Geschichte an. Ja nun ... Die Haare werden auch grau, so ist das Leben. Meine Friseurin will da immer drüber färben. Nee, nee, das bleibt so. Endlich sehe ich so alt aus wie ich bin. Bei Coop an der Kasse musste ich das letzte Mal mit 36 (!!) den Ausweis zeigen als ich da mit einer Flasche Wein stand ^^

    Die Brillen-Profis sind alles zugleich: Kurzsichtig, weitsichtig, Astigmatismus mit schiefer Achslage. Als ich mir kürzlich die erste Gleitsichtbrille habe machen lassen, dachte ich zum ersten Mal im Leben... Mist, jetzt bist du echt so alt, wie im Pass steht. Ich habe mir eine machen lassen, bei der man es nicht sieht, ich bin ja eitel. Aber natürlich bemerkt es jeder an der verräterrischen Kopfbewegung beim Lesen :D

    Was mich berufsbezogen gerade irrsinnig freut: Ich betreue gerade 3 1/2* experimentelle Maturarbeiten, die heute abgegeben werden. 2 1/2 davon sind von Schülerinnen verfasst deren Bildungshintergrund - typisch für unser Einzugsgebiet - nicht-akademisch ist. Die Eltern sind Kriegsflüchtlinge aus dem Kosovo, alleinerziehend mit kaufmännischer Ausbildung, Gipser auf dem Bau, Lokführer bei der SBB, ... , sowas. Zwei der drei Frauen haben in der Sek I den Stufenwechsel vom mittleren ins gymnasiale Niveau gemacht, die dritte Frau ist aus dem mittleren Niveau zu uns ans Gymnasium gekommen. Alle drei Arbeiten sehen so aus als könnte am Ende mindestens eine 5.0 draufstehen. Fragt nicht, wie viele Arbeitsstunden da von meiner Seite drinstecken. Bezahlt bin ich eigentlich 7.8 Stunden pro Arbeit, die waren schon am 3. Tag der ersten Freistellungswoche aufgebraucht. Ich habe irgendwann aufgehört zu zählen, wie viele Stunden wir im laufenden Semester noch im Labor gestanden haben. Eine der drei Frauen wird Chemie studieren, eine Medizin und die dritte weiss noch nicht, ob Nanowissenschaften oder Chemie. Sie werden alle drei ihren Weg zu einem akademischen Abschluss finden.


    Wofür mache ich diesen Job? Dafür. :)


    *Die "halbe" Arbeit betreue ich eigentlich gar nicht, aber aus Gründen, deren Erläuterung fast einen eigenen Thread bräuchten eigentlich doch ;)

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    :rofl: :rofl: :rofl:

    Ein Hotelzimmer zu ruinieren ist aber durchaus was anderes.

    Da stimme ich dir allerdings zu. Ich kann mich an Erzählungen einer ehemaligen Kollegin erinnern, dass es bei uns mal eine Klasse gab, der die Klassenleitung die Abschlussfahrt verweigert hat, weil bis dahin schon zu viel vorgefallen war. Ich kann mich rumgedreht aber auch an einen Fall erinnern, da hat die Klasse die Klassenlehrperson verweigert, es fuhr dann jemand anderes mit ihnen. Ich denke schon, dass beides eine valide Option sein muss.


    Das ist bestimmt auch in meiner Person begründet, ich wäre wirklich nicht als Nomade zu gebrauchen und kann außerhalb meines eigenen Bettes so ziemlich gar nicht schlafen (weshalb ich sehr ungern in den Urlaub fahre und nie zur Entspannung). Und ja, ich bin dann eben 7 Tage unter Dauerstress.

    Das verstehe ich absolut. Aber wie du selbst einräumst: So hat jeder seine Befindlichkeiten. Ich schlafe auswärts in der Regel sehr gut, selbst im Selbstversorgerhaus. Für mich absolut wichtig ist, dass ich mit der zweiten Lehrperson gut klarkomme. Es gibt nichts ätzenderes als sich eine Woche bei bemühtem Smalltalk zu langweilen, finde ich. Wenn ich von einer Klasse als Begleitperson angefragt werde, kann es schon mal sein, dass ich aus dem Grund ablehne.

    Zum Beispiel. Meine Güte, das hat man doch bei der Planung alles selbst in der Hand. Wo wir schon mal beim pädagogischen Auftrag und dem Sinn einer Klassenfahrt sind: Wir gehen mit den 1. Klassen (10. Schuljahr) ins Klassenlager in ein Selbstversorgerhaus. Es ist immer wieder interessant zu sehen, wer daheim schon mal einen Putzlappen in der Hand gehabt hat und eine Zwiebel kleingeschnitten hat. Als Lehrperson habe ich schon ein Auge auf die Küche um die schlimmsten Katastrophen zu verhindern ;) Es muss ja nicht "schön" sein, aber ich habe noch immer alles problemlos essen können. Die geben sich schon Mühe wenn sie wissen, sie haben 20 Messer im Rücken, wenn sie es verkacken.

    Es ist aber auch überhaupt nicht so, dass ich dadurch keine anderen Unterrichtsverpflichtungen habe. Mir fallen dann vier Stunden Spanisch aus, dafür muss ich in den restlichen Stunden aber Material und Aufgaben für die mich vertretenden Kollegen in DaZ und Psychologie bereitstellen. Führe ich nicht mit, dann hätte ich zwar vier Stunden Spanisch weniger, sonst würde sich aber nichts ändern und in den vier Stunden würde ich sicherlich die Kollegen, die auf Fahrt wären, vertreten.

    Ja, das ist eigentlich der Punkt, da sind wir wieder beim organisatorischen Problem. Mir fällt in der Woche Klassenfahrt kein Unterricht aus, weil es in der Woche ja gar keinen Regelunterricht gibt.



    Ich habe mich damals gegen Technik als Unterrichtsfach entschieden, weil ich mich der erhöhten Verletzungsgefahr nicht aussetzen wollte. Chemie und Sport hätte ich demnach auch ausgeschlossen, wenn es hier nicht schon an fachlicher Begeisterung und Kompetenz gescheitert wäre. Von daher finde ich diese Argumentation jetzt nicht sehr schlüssig.

    Du hast als Lehrperson schon auch einen pädagogischen Auftrag und nicht nur einen fachdidaktischen. Es liest sich bei dir so, als würde auf jeder Klassenfahrt jemand ins Gebüsch kotzen oder halb sterben. Wenn das bei eurer Schülerklientel tatsächlich so ist, würde ich mit dem gesamten Kollegium und der Schulleitung mal über die grundsätzliche Sinnhaftigkeit von solchen Fahrten sprechen. Ich glaube aber eher, dass das etwas übertrieben ist. Wenn ich es schaffe die Verantwortung dafür zu übernehmen, dass aus jedem Laborpraktikum alle einigermassen heil wieder rauskommen, schaffst du das in einem weitaus unspektakulärerem Setting sicher auch. Es macht nicht immer alles Spass in diesem Beruf, mei, da hat jeder halt so seine Befindlichkeiten. Ein Argument sind die aber auch nicht.

    Die "Rechnung" ist ganz einfach: Wenn ich nicht auf Klassenfahr gehe, muss ich eine Woche Sonderprogramm planen. Für mich als MINT-Lehrperson bedeutet das eine immense Materialschlacht, Organisation von Exkursionen, Aufsicht im Labor etc. In der Regel mit Schülerinnen und Schüler, die im Wahlangebot meinem Kurs als 2. oder 3. Wahl zugeteilt wurden und entsprechend keine Lust haben. Vor den letzten Sommerferien hatte ich zum ersten mal überhaupt einen Kurs, in dem ihn alle als 1. Wahl gewählt hatten, dann war es wenigstens noch lustig. Der Arbeitsaufwand bleibt. Eine Bildungsreise planen wir während der Klassenstunde und dann fahren wir halt. Mein Aufsichtsaufwand hält sich in Grenzen, wir haben überwiegend sehr anständige Schüler*innen. Das grösste "Spektakel" war mal eine Schülerin kurz vor der Blutvergiftung infolge eines Instektenstichs. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich jemand während der Laborarbeit so verletzt, dass ein Arzt konsultiert werden muss, halte ich für ungleich höher. Vielleicht hat man ja sonst weniger Stress, wenn man Spanisch unterrichtet. Dann ist es doch aber OK, wenn man den mal eine Woche hat, mindestens Chemie und Sport hat den immer (Sport hat bei uns bei weitem die höchste Unfallrate).

    Es ist aber immer Ausbeutung, da man plötzlich die dreifache Arbeitszeit hat (oder jedenfalls die doppelte und Bereitschaft).

    Das stimmt doch einfach nicht, zumindest nicht mit den älteren Jugendlichen und jungen Erwachsenen, mit denen du auch arbeitest. Ich ziehe eine Klassenfahrt einer Woche sonstigen Sonderunterricht immer vor, für mich ist das weniger anstrengend.

    Von der Empirik hat man sich da schon vor längerer Zeit verabschiedet

    Sabine Hossenfelder meint, das sei auch das grundsätzliche Problem der physikalischen Grundlagenforschung. Ich bin geneigt, ihr da zuzustimmen. Chemie macht das besser, finde ich. Da ist schon lange akzeptiert, dass in der Theorie nichts mehr zu holen ist, man fokussiert ganz pragmatisch auf die Anwendungen. Die Empörung über den KI-Nobelpreis hält sich in meiner Wahrnehmung auch recht in Grenzen. Drug Design ist halt ein Kerngeschäft und KI-gestützte Modellierungen können nen Haufen Zeit und Geld sparen.

    Ich habe mir mal 15 min davon angetan. Es ist wirklich ein furchtbares Geseiere. Den Lehrpersonen, die sich in diesem Video äussern, würde ich dringend empfehlen, den Beruf zu wechseln. Ich würde solche Leute nicht als Kolleginnen und Kollegen haben wollen und ich möchte auch nicht, dass Jugendliche mit so einer Einstellung gegenüber Bildung und Gesellschaft konfrontiert werden.

    Haha... Nee, ich habe das nicht ernst gemeint. Chemie hat so was wunderbar Unberechenbares und Kreatives. Und ein bisschen Schweinerei braucht der Mensch ja auch.

    Um mich mal selbst zu zitieren… schon interessant, dass ich den Clauser damals ausgelassen habe. Prophetische Fähigkeiten möchte ich nicht für mich in Anspruch nehmen, aber witzig ist es schon 😂😂

    Ich habe auch die mRNA-Geschichte nicht so schnell gesehen. Wenn man aber mal mehr drüber liest, ist es halt schon angemessen.



    Mit dem Wissen von heute hätte ich diese Kombi viel lieber studiert als Physik 😂 Aber wie das mit dem Gras in Nachbars Garten halt so ist …

    Wenn ich noch mal 19 wäre, würde ich direkt Informatik wählen. Ich sollte aufhören, mich weiter zu bilden, irgendwann schmeisse ich wirklich noch hin mit der Chemie :D

    In der Chemie ging schon 1998 mal ein Nobelpreis ans Molecular Modelling. Da ist man irgendwie nicht so spiessig. KI hat den Turing-Award übrigens schon 1969 zum ersten Mal bekommen, er ging bisher aber noch nie an ein interdisziplinäres Thema. Ich finde es absolut angemessen, dass die Informatik als unverzichtbares Werkzeug in den Naturwissenschaften anerkannt wird.

    Die Informatik hat einen eigenen Preis, den Turing-Preis. Warum der Physik-Nobelpreis da herhalten muss, erschließt sich mir nicht.

    Der Turing-Preis ist kein Nobelpreis. Jedes Fachgebiet hat noch irgendwelche anderen Preise, mit der Argumentation dürften ja gar keine Nobelpreise mehr verliehen werden.

    Naja. Der Nobelpreis für Chemie geht schon ziemlich lange abwechselnd in die "tote" Chemie und in die Biochemie. Biologie hat auch keinen eigenen Nobelpreis. Biologie bekommt aber auch Nobelpreise für Medizin, genauso wie Chemie und Physik natürlich eine Schnittmenge hat. Physik geht gelegentlich auch in die Geowissenschaften, Hasselmann z. B. Chemie geht ausserdem auch schon ziemlich lange und sehr regelmässig an "Werkzeuge" wie NMR-Spektroskopie und Elektronenmikroskopie (fun fact: die gehen fast zuverlässig in die Schweiz). Und ohne Shockley gäb's sowieso keine KI. Insofern passt das doch.

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