Beiträge von Antimon

    Es ist in sehr vielen Ländern auf der Welt so, dass jeder zu jedem beliebigen Zeitpunkt auf der Strasse irgendein Kabel ziehen und das ganze Quartiert lahmlegen kann. So wie du auch in Deutschland in jedem öffentlich zugänglichen Gebäude x Stecker ziehen könntest um irgendwelche Kühltruhen, Kaffeemaschinen, ... lahmzulegen. Offenbar hat der Grossteil der Menschheit dann doch noch andere Hobbies als Stecker ziehen oder schlichtweg keine Lust auf die Diskussion mit dem Nachbarn oder der Verkäuferin beim REWE, was du da grade versuchst zu tun.

    (Wusstet ihr, dass französische Häuser einen Sicherungskasten draußen an der Straße haben und die Sicherungen dann im Hause problemlos stecken bleiben aber draußen ein Knopf gedrückt werden muss?!)

    Das wusste ich, ja. Ich finde, sowas hat ja schon irgendwie was "Archaisches", ich finde das irgendwie lustig. Man ist es so gewöhnt, dass man irgendwo in der Wohnung einfach nur einen Kippschalter betätigt, wenn es die Sicherung knallt, dass doch kaum einer noch nachdenkt, was da überhaupt passiert. Wir hatten in der 1. Wohnung in Basel noch Keramiksicherungen und zu wenig Steckdosen für die Anzahl an Elektrogeräten in der Küche, die hat es uns einigermassen regelmässig genommen. Beim ersten Mal haben wir auch dumm aus der Wäsche geguckt, dass der Sicherungskasten eben im Treppenhaus ist und da gar keine Kippschalter sind ... Sonntagabend und zum Glück eine gut organisierte Hauswartin mit einem Notvorrat an Keramiksicherungen :D

    Ich habe tatsächlich einen Satz Prüfungen auf dem Schreibtisch liegen, der korrigiert werden muss. Ging nicht anders. Geschrieben hat die Klasse am Mittwoch vor den Ferien, am Freitag hatte ich aber selbst Prüfung und musste halt lernen. Während der Ferien mache ich mein Semesterprojekt für die Uni fertig und ja, ich muss Unterricht bis mindestens zu den Fasnachtsferien vorbereiten. Wenn ich das nicht mache, habe ich ein Problem. Eigentlich wollten wir für 4 Tage ins Engadin, aber das mussten wir absagen, also meine Ferien sind eh verschissen. Macht nichts, es kommen auch wieder bessere Zeiten :)

    Dass er AFD Sympathisant war, tut nichts zur Sache.

    Das tut extrem was zur Sache, er vertritt in letzter Konsequenz den radikalen und gewaltbereiten Mindset eines nicht unerheblichen Teils dieser Partei. Da können sich Chupralla & Co. jetzt noch so angestrengt distanzieren, aber genau zu solchen Taten ruft mindestens Höcke in seinen Nazi-Reden mal mehr und mal weniger explizit auf.

    Ich könnte sicher mehr arbeiten, wäre ich im Fernstudium. Ich mache es aber in Präsenz an der Uni Basel und die meinen das echt ernst mit der Präsenz und dann gibt es halt unvermeidliche Kollisionen mit dem Stundenplan an der Schule. Ich habe im nächsten Semester ein ganz schräges Konstrukt mit Mittwoch/Donnerstag frei und am Freitag habe ich dann von 15:00 - 16:30 Uhr eine Doppellektion Physik. Ohne unseren grossartigen Stundenplaner ginge das alles nicht. Ansonsten habe ich immer noch 6000 CHF pro Monat raus, das langt bestens. Ich glaube eh nicht, dass ich noch mal auf 100 % aufstocken will, 80 % reichen dann auch. Dafür war ich mal gewählt, aber nach 2 Jahren hatte ich dann schon einen Zusatzvertrag für die restlichen 20 % und so habe ich die letzten Jahre eben immer 100 % gearbeitet.

    Nämlich?

    Na, wer mit so viel Selbstüberzeugung meint, Ahnung von der Sache zu haben, schafft es sicher auch, Tante Google dazu zu bemühen.


    Kurz: Es gibt keine KI.

    Interessant. Prof. Dr. Malte Helmert, Departement für Mathematik und Informatik, Uni Basel, meint eine Arbeitsgruppe mit dem Namen "Artificial Intelligence" zu leiten. Aber was weiss der denn schon. Ich kann euch ja mal bekannt machen, dann kannst du ihn über seinen Irrtum aufklären, er wird dir ewig dankbar sein.

    4000 im Monat? Hui, unterrichtest du gar nicht mehr oder sind das bloß 10% deiner Entlohnung?

    Das sind 40 %. Ich unterrichte im Moment ein 60 % Pensum und mache pro Semester 50 % der CP eines regulären Informatik-Bachelors. Mein letztes 100 % Monatsnetto nach Sozialabgaben und vor Steuern waren tatsächlich knapp über 10000 CHF.

    Ich störe mich eher an Undankbarkeit und sich immer Zukurzgekommenfühlen von einigen, aber ich vermute, dass mich das schon immer gestört hat oder ich noch sensibler dafür geworden bin.

    Geht mir ähnlich. Bei mir nimmt dieses Gefühl stetig zu, seit ich selbst wieder an der Uni bin. Wenn dir langweilig ist, mach bitte die Tür von aussen zu und geh in den Kindergarten spielen. Ich verzichte 3 Jahre lang auf 4000 CHF im Monat um mich weiterzubilden. Ich erwarte von absolut niemandem den gleichen Enthusiasmus, ich erwarte lediglich, mich mit kleingeistiger Nörgelei in Ruhe zu lassen.

    Eine Freundin arbeitet an der Uni, sie hat mir vor 10 Jahren oder so mal erzählt, dass die Erstsemester so unselbständig seien, keine Gruppenarbeiten organisieren könnten etc.

    Aus Sicht der Studierenden beobachte ich Folgendes: Die gleichen Quengelgeister, die mir an der Schule auf den Keks gehen, probieren's an der Uni auch bei den Dozierenden. Die sind aber mindestens in Basel erheblich gutmütiger, als das zu "meiner Zeit" in Heidelberg noch der Fall war. Und rennen in das gleiche Dilemma rein wie wir als Lehrpersonen an der Schule: Je gutmütiger man wird, desto unverschämter werden die Ansprüche. Wenn man einfach mal "nein" sagt, ist aber ganz schnell auch Ruhe. Wir müssen in den nächsten Jahren einfach einen Mittelweg finden. Es ist völlig richtig, dass die alte Rohrstock-Hierarchie ausgestorben ist und jetzt müssen wir eben aufpassen, dass es nicht ins andere Extrem geht. Wir hatten letzte Woche die letzten Vorlesungen, da werden dann immer auch die Evaluationen kurz angeschaut und diskutiert. Meint einer von den Bubis neben mir, es hätte doch einen Discord-Server geben können, auf dem man dann zu jeder Tages- und Nachtzeit den Dozenten und die Tutoren mit Fragen zuschmeissen kann. Antwort vom Dozenten: "Ja stimmt, das hätten Sie natürlich einrichten können, steht Ihnen ja frei." Mein Held. <3 Viele andere Dozentinnen und Dozenten bieten den Service eben von sich aus aus, dann meinen alle, das sei selbstverständlich so und werden unverschämt, wenn's mal nen halben Tag mit der Antwort geht. So ist das eben.

    Gerade deshalb finde ich Begabtenförderung schwierig, wenn es nicht in Beschäftigung enden soll.

    Daran zeigt sich schlussendlich, wer überhaupt wirklich "begabt" ist und wer sich erst mal nur dafür hält. Ich habe durchaus viele Schüler*innen mit guten bis sehr guten Leistungen, wenn man aufs Zeugnis schaut, aber das erwarte ich am Gymnasium mit einer Übertrittsquote von nur 25 % auch. Mit wirklichem Engagement bei der Sache sind davon die Wenigsten. Was völlig in Ordnung ist, solange man mich nicht zugleich vollquengelt, irgendwas sei "langweilig".

    Und trotzdem wird noch zum größten Prozentsatz stures Wissen abgefragt.

    Das steht im Lehrplan überhaupt nicht drin, dass das so sein soll, in keinem Lehrplan. Ach doch ja, bei unseren Pädagoginnen im 4. Jahr steht tatsächlich drin, dass die 30 Vogelbeine auswendig erkennen sollen, das ist wirklich komplett stumpfsinnig. In den Lehrplänen für Chemie und Physik steht nirgendwo, dass ich überhaupt Stromrechnungen "analysieren" soll, das ist das Beispiel, das du genannt hast. Die Aufgabe ist für mein Empfinden immer Bullshit, egal ob die Stromrechnung aus dem 2003 oder dem 2023 ist. Was soll ich denn da eigentlich "analysieren", das war ja meine Rückfrage an dich. Ich lasse in dem Kontext im Praktikum den Wirkungsgrad verschiedener Elektrogeräte ausmessen und dann kommen wir drauf, dass ein Induktionskochfeld erheblich effizienter ist als eine "normale" Heizplatte und eine LED einen erheblich höheren Wirkungsgrad hat als eine Glühfadenlampe. Welche Konsequenz das für die Stromrechnung hat, kann sich jeder selber denken, das ist eigentlich offensichtlich und muss nicht "analysiert" werden. Im Lehrplan steht nicht drin, dass ich das tun soll, da steht, ich soll erzählen, was der Wirkungsgrad überhaupt sein soll. Was ich mit dem Begriff mache, denke ich mir selber aus, dafür habe ich studiert.


    Heute sind doch eher Problemlösungskompetenzen wichtig.

    Welche Probleme soll dein Sohn denn lösen können ohne dass er sich zuvor die nötigen Fachinhalte angeeignet hat? Ein Kollege lässt im Grundlagenfachpraktikum Physik seine Klassen mal eine PV-Anlage für zu Hause planen. Denkst du, das können die, ohne dass sie zuvor vollkommen stumpfsinnig gelernt haben, was Strom und Spannung überhaupt sein sollen? Ich schicke meine Schwerpunktfachklassen im 3. Jahr raus auf die Strasse Stickoxide sammeln und an verschiedenen Standorten die Schadstoffbelastung in der Luft vergleichen. Das kann ich nicht mit 15jährigen, die nicht mal ein NOx-Molekül aufs Papier zeichnen können geschweige denn die leiseste Ahnung haben, was eine chemische Reaktion überhaupt sein soll. Was meine Schüler*innen ganz sicher nicht lernen müssen ist, wie die räumliche Struktur von Xenontetrafluorid ausschaut. So eine Kacke wird z. B. an einer Chemieolympiade abgefragt, die ich aus genau diesem Grund auch überhaupt nicht "intellektuell" finde. Tatsächlich sind aber genau das die Aufgaben, die 15jährige unwahrscheinlich gerne lösen, weil sie so herrlich stumpfsinnig sind, man sie so herrlich auswendig lernen kann und in der Prüfung so herrlich einfach Punkte dafür bekommt. Da wäre ich also mal ganz vorsichtig damit, mich zu beklagen, was dein Sohn nicht alles langweilig findet.

    Palim Erschreckend, dass ich in deinen Ausführungen auch einen Teil meiner 19jährigen wiedererkenne. Die wirklich sehr Schlauen schaffen es problemlos, sich in den Untiefen des Internets selbst zu versorgen und kommen dann auch mit ernsthaft schlauen Fragen. Mühe habe ich mit denen, die einfach nur gerne quengeln und nicht mal realisieren, dass sie dabei echt Glück haben, dass ich das meiste an Fragen, das so kommt, tatsächlich auch beantworten *kann*. Wenn ich an meine eigene Schulzeit zurück denke... Ich bin mit 14 einfach in die Bibliothek gegangen und habe Stephen Hawkings "Kurze Geschichte der Zeit" ausgeliehen, es wäre gar nicht möglich gewesen, darüber im Unterricht zu sprechen. Heute müsste man nicht mal mehr den Aufwand mit der Bibliothek betreiben, aber einigen ist dann Arvin Ash schon zu kompliziert, mehr als Simple Club möchte man dem eigenen Hirn nicht zumuten.

    Ich hatte grade letzte Woche mal wieder einen Schreikrampf wie schon sehr lange nicht mehr, wenn denn überhaupt jemals. ICH, ICH, ICH ... möchte jetzt SOFORT wissen, wie das geht. Die Tante vorne an der Tafel hat zwar schon 3 x laut und deutlich (und echt, sie spricht *nicht* Reichsaramäisch!) gesagt, das sind Details, die jetzt grade nicht wichtig fürs Verständnis sind, wir kommen später darauf zurück und obendrein ist sie also Oberchemikerin und Sicherheitsverantwortliche grade kurz vorm Herzkasper weil die Abluft ausgefallen ist, aber ICH muss JETZT SOFORT eine Antwort auf meine selbstverliebte Bullshit-Frage haben, für die sich ausser MIR auch sonst niemand in der Klasse überhaupt nur interessiert. Wohlgemerkt, ein 19jähriger Maturand. Nachdem mir zu Beginn der Stunde übrigens er und noch zwei weitere Merkbefreite irgendeinen Blödsinn in den Rücken gequatscht hatten obwohl ich SEHR OFFENSICHTLICH grad damit beschäftigt war, ein Experiment im Abzug aufzubauen und beide Hände voll mit Material hatte. Wenn ich Lust auf pubertäres Gequengel hätte, hätte ich ja das Papierli für die Sek I gemacht - hab ich aber nicht. Wie ist es eigentlich möglich, dass ein erwachsener junger Mensch kurz vor der allgemeinen Hochschulreife derartig kein Gespür für die Situation und sein Verhalten gegenüber mir und dem Rest der Gruppe hat? Er hatte keine Antwort auf meine Frage, die ich mir in dem Moment dann echt einmal kräftig von der Lunge geblasen habe. Sicher ist der arme Bub jetzt beleidigt, dass ich seine unermessliche Wissbegierde so rigide eingestampft habe. Ganz armes Kind, echt. Bis hierhin noch nicht viel mehr getan als Sauerstoff veratmet und Steuergeld gekostet, aber schon mal ganz viel Wollen und sich empören, wenn man nicht bekommt - das macht mir im Moment echt verdammt viel Mühe.

    Ich ergänze um: Latein sinnvoll finden, Kunstausstellungen besuchen, ins Theater und in die Oper gehen, Cordhosen tragen. Wie man es vom "Bildungsbürgertum" halt erwartet.

    Häh? Was kennst du denn für Leute? Ich arbeite seit nunmehr 12 Jahren am allgemeinbildenden Gymnasium, mir ist noch nicht eine einzige Person untergekommen, die Cordhosen trägt. Ich persönlich habe absolut keinen Sinn für Kunstausstellungen, ich gehe aber sehr gerne in die Oper und das hier ...


    Aber Kunstausstellung und Oper, da sehe ich wenig Spielraum.

    ... halte ich aber mal für ein arges Gerücht. Um dich dazu äussern zu können, müsstest du halt mal in die Oper gehen. Ich habe letztens Karten für die Carmen im Theater Basel besorgt und hätte beinahe auf den Boden gekotzt ob der beschissen woken Inszenierung. Wenn ich in die Carmen gehe, will ich eine Sopranistin mit geschnürtem Dekolleté sehen und mal sicher kein feministisch-nonbinäres Gleichstellungs-Gaga. Kritischer Feminismus geht auch mit geschnürtem Dekolleté und nacktem Arsch, wie ich letztes Jahr zu Silvester in der Alten Oper in Frankfurt gelernt habe - Manon Lescaut, Puccini. Obendrein ein wirklich begnadete Sopranistin, fanden auch die zwei ausgebildeten Musikerinnen neben mir, ich selbst habe von Musik technisch keine Ahnung.


    Ja, kann sein, dass es Leute gibt, die "Bildung" darüber definieren, ob man in die Oper geht, oder nicht. Das geht mir ziemlich am Allerwertesten vorbei, denn in der Regel sind das Leute, die selbst irgendeinen Minderwertigkeitskomplex vor sich herschieben weil sie selbst nicht die geringste Ahnung von Technik und Naturwissenschaften haben. Und dann auch noch meinen, das sei irgendwie verzeihbar, weil sei ja in die Oper gehen. Nö, ist einfach nur dumm. Die wirklich von Musik-Ahnung-habenden Menschen, die ich so kenne - und ich meine wirklich Ahnung haben und nicht nur blöd daherschwätzen! - die sind auch allesamt interessiert am dem was ich so cool finde, und die können mir auch problemlos folgen, wenn ich irgendwas darüber erzähle, womit ich mich im Informatikstudium z. B. gerade beschäftige. Ich meine, ich habe schon mal erwähnt, dass meine neue Chefin Musikerin ist. Ich habe noch selten einen derartig organisierten, analytisch denkenden und scharfsinnigen Menschen erlebt. Das nur so nebenbei bemerkt.


    Zur Sache:


    Genau die Fragen habe ich mir dazu auch gestellt.

    Und weil du dir die Fragen auch so gestellt hast, hast du sicher auch danach gegoogelt, ob sich das mal jemand systematisch angeschaut hat. Natürlich hat das mal jemand und natürlich ist es so, dass es nicht nur ein klischeehafter persönlicher Eindruck ist, um den es hier geht, sondern um ein belegbares Phänomen.


    https://dl.motamem.org/microso…df?utm_source=chatgpt.com


    Ja klar, jetzt kommt gleich irgendeine Klugscheisserei über irgendwelche methodischen Mängel der Untersuchung und uuh ... auch noch von Microsoft, aber faktisch wird hier mal wieder nur irgendwas dahergeschrieben und gegen Anekdoten mit Anekdoten "argumentiert" ohne irgendwelche Quellen zu nennen, wenn man schon meint, die Anekdoten der Gegenseite als gefühlten Bullshit abtun zu müssen.


    Die Frage ist doch eher, ob es sich überhaupt lohnt, deswegen irgendein Fass aufzumachen. Ich meine, nein. Es ist halt so, wie es ist und als Lehrperson bleibt mir nichts anderes übrig als mit dem klarzukommen, was halt grade vor mir sitzt. Wenn mir das zu blöd ist, kündige ich und suche mir einen anderen Job.


    Die Lehrpläne müssten so dringend modernisiert werden.

    Echt jetzt ... Was hat das mit den Lehrplänen zu tun, dass dein Sohn sich langweilt? Es interessiert mich ehrlich nicht, wer sich in meinem Unterricht langweilt oder nicht langweilt, ich werde nicht dafür bezahlt, den Clown zu geben sondern um Chemie und Physik zu unterrichten. Im Lehrplan steht nicht drin, dass ich in Physik eine Stromrechnung aus dem 2003 "analysieren" muss (was analysiert man da eigentlich genau?), da steht halt drin, dass ich irgendwas über Storm erzählen soll. Das kann dein Sohn nun langweilig finden wie er will, aber es geht um Elektronen, Spannung und Widerstand und in der Tat geht es da seit ungefähr 200 Jahren um exakt das gleiche. Ich sinniere mal so beiläufig für 1 - 2 Lektionen über Elektromotoren vor mich hin aber bevor dein Sohn da auch nur im Ansatz mitschwätzen kann, muss er wohl das Zeug mit den Elektronen, der Spannung und den Widerstand lernen. Das gleiche gilt für Chemie. Ich erzähle gerade jetzt im 4. Jahr, also kurz vor der Matura, eine ganze Menge über topaktuelle Themen bezüglich nachhaltiger Energiegewinnung und Ressourcenverarbeitung, aber da diskutiere ich nicht mit gelangweilten 15jährigen, die sich einbilden, ich müsste zu ihrer Belustigung den Hampelmann geben sondern mit 19jähren, die bis dahin einfach mal die 150 Jahren alten Basics der Thermodynamik gelernt haben.


    Das Elend unserer Zeit scheint mir nicht so sehr die reduzierte Konzentrationsfähigkeit sondern eher die zunehmend narzisstische Anspruchshaltung zu sein, die ein immer grösser werdender Teil unserer Gesellschaft vor sich herschiebt und mit der ich zunehmend mehr Mühe habe.

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