Hm, ja, das wäre tatsächlich eine Idee, werde ich mal vorschlagen.
Beiträge von Antimon
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Gibts einen Ordnungsdienst an eurer Schule oder kann man die Schüler sonst in die Reinigung der Schule einbeziehen?
Ja, ja, wir haben die Möglichkeit unsere Schüler*innen zu "büssen". Dann gehen sie eben Müll sammeln, Kopierpapier auffüllen, sowas. Das Problem ist in den letzten 1 - 2 Jahren, dass wir schon gar nicht mehr genügend sinnvolle Aufgaben haben für diejenigen, die gebüsst werden müssten. Unterdessen haben wir eine von einer Handvoll Lehrpersonen freiwillig organisierte "Arreststunde", in der alle gesammelt werden, die irgendwas ausgefressen haben. Da gilt dann Handy- und Laptopverbot, sie dürfen sich ausschliesslich analog beschäftigen. Wer nichts Analoges zum Arbeiten hat (Lektüre lesen oder so), malt stumpfsinnig Mandalas aus oder bohrt in der Nase.
und DU würdest als Mutter nicht dagegen protestieren, wenn dein Kind am Nachmittag Müllsammeldienst hätte?
Na, da machen sich bei uns schon sehr eindeutig kulturelle Unterschiede bemerkbar. Die Eltern vom Buuremaitli aus dem hintersten Fricktal werden sich niemals beschweren, wenn es Müll sammelt weil es unentschuldigt gefehlt hat. Die Fortsetzung kneife ich mir jetzt, sonst wird mir wieder Rassismus vorgeworfen, auch wenn es halt noch so wahr ist.
Als in Deutschland sozialisierter Student habe ich genau einmal versuch, zum Nachbarn rüberzusehen, nur um völlig entsetzte Reaktionen zu bekommen. Das wäre meiner Meinung nach in Deutschland undenkbar.
Ja, das ist hier halt schon auch was anderes, nur mache ich an der Uni die gleiche Beobachtung wie an der Schule: Es werden mehr, die sich nicht (mehr) zu benehmen wissen. Ich bin je nach belegter Veranstaltung mit zwei unterschiedlichen Jahrgängen unterwegs, bei den jüngeren gibt es schon deutlich mehr Ausfälle als bei denen, die jetzt im 5. Semester sind. Kann natürlich sein, dass es die Tröten dann auch einfach noch rausschmeisst. Grundsätzlich ist es aber hier auch so, dass die Prüfungsblätter ausgeteilt werden und keiner schreibt was anderes als Namen und Matrikelnummer aufs Deckblatt, bis Assistenz oder Prof gesagt hat, man dürfe jetzt beginnen. Es hat auch mit ca. 120 Studierenden im Hörsaal niemand mit der praktischen Prüfung im Programmieren begonnen, bevor nicht offiziell der Timer gestartet war. Man hört ja, wenn jemand auf der Tastatur tippt. Wir haben in der Informatik etwa 1/3 Studierender aus Deutschland, man merkt durchaus einen kulturellen Unterschied.
Regeln stellen einen Eingriff in die angemaßte, einem scheinbar per Naturrecht zustehende Freiheit dar.
Das bringt es auf den Punkt. Ich glaube, dass wir uns im Vergleich immer noch über Luxusprobleme beklagen, aber es hat eigentlich keiner von uns ein Einsehen dafür, dass die Dinge schlechter werden sollten. Ich habe irgendwie das Gefühl, wir waren zu lange zu nett und haben zu viel geschwätzt. In einer meiner Abschlussklassen fehlt regelmässig bis zu 1/3 bei Prüfungen - ohne einen Funken von schlechtem Gewissen. Ach, mir steht der Pfurz im Bauch quer, ich bleib mal lieber daheim. Wir sind mit der neuen Schulleitung dran, die Schrauben kräftig anzuziehen, aber es ist mühsam. Ich habe eigentlich keine Lust, die ganze Zeit rumzunörgeln.
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Das wissen aber viele nicht, die erst später zum Vanilleeis gekommen sind, ja!
Die Spätberufenen wissen aber das Vanilleeis viel mehr zu schätzen und sind die wahren Vanilleeisexpertinnen!!
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Meine Lieben
Es gibt hier im Forum immer häufiger Anfragen und Fallbeispiele zu Gewalt und Vandalismus an diversen Schulformen. Wie allgemein bekannt ist, arbeite ich an einer vorstädtischen Mittelschule in der Schweiz, unsere Schüler*innen sind im Schnitt 15 - 19 Jahre alt, das Leistungsniveau entspricht der gymnasialen Oberstufe bzw. der Fachoberschule in Deutschland. Das Einzugsgebiet ist für die Schulform eher speziell, wir haben im Vergleich viele Jugendliche aus bildungsfernen und einkommensschwachen Elternhäusern, der Anteil mit Migrationshintergrund ist überdurchschnittlich (was nicht "schlecht" ist, nur für den Kontext). Ich hätte lange Zeit gesagt, unsere Klientel ist disziplinarisch absolut pflegeleicht, wenn vielleicht auch etwas "rumpelig". In letzter Zeit beobachten wir aber einen dramatischen Anstieg an Fällen von physischer und psychischer Gewalt unter den Jugendlichen sowie gegenüber Lehrpersonen und auch zunehmenden Vandalismus in Form von Müll auf den Boden schmeissen, Wände beschmieren, etc. Wir sind ein relativ junges Kollegium, keineswegs konservativ und dementsprechend auch nicht irgendwie "überempfindlich" gegenüber vielleicht nicht ganz angepasstem Verhalten. Dennoch ist es so, dass unterdessen alle latent überfordert sind, wie man mit den Auswüchsen noch umgehen sollte - schlichtweg, weil wir es aus der Vergangenheit nicht gewöhnt sind. Die Idee ist nun, gemeinsam eine Art Ehrenkodex zu entwerfen und zu überlegen, wie man den durch- bzw. umsetzen könnte. Meine Frage daher in die Runde: Wie läuft das bei euch so? Was habt ihr an Vereinbarungen, Regeln, etc.? Wie wird gewährleistet, dass sich alle dran halten? Was passiert, wenn nicht? Ich suche einfach nach Inspiration, ich bin mir ansonsten sicher, dass wir als Kollegium gemeinsam eine konstruktive Lösung finden werden. Danke euch für jeglichen Input.
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Mit "ihr" meinst du dann Süddeutschland, nicht Deutschland
Das ist mir völlig wurscht. Ich habe auf die Aussage geantwortet, das "Thema sei in Deutschland durch". Wohl eher nicht, wenn man das mal so gesamteuropäisch betrachtet. Und ich meine, darum ging es. Gesamteuropäisch ist damit zu rechnen, dass sich in vielen Punkten der Kurs weiter im Sinne einer rechts-konservativen Politik ändern wird.
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Können die Schweizer ja gerne machen. Ich bin froh, das dass Thema in Deutschland erstmal durch ist...
Na, ihr dürft dann unseren Atomstrom kaufen. Im Moment kaufen wir ja wahlweise euren Kohlestrom oder französischen Atomstrom weil wir selber ein KKW abgestellt haben, mit dem wir bis anhin unseren Bedarf komplett gedeckt haben.
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Ziemlich sicher wird das so sein. Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass wir einen weiteren Volksentscheid bezüglich Kernenergie haben werden und dass wir dann ein neues KKW bauen werden.
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Antimon: Ich hatte ausgeführt, weshalb diesmal im Grunde keine Partei für mich wählbar ist.
Klimaschutz ist mir wirklich wichtig. Bei allen anderen Parteien spielt das Thema ohnehin keine Rolle.
Ja, das finde ich ein valides Statement. Für mich sind die Grünen in der deutschen Parteienlandschaft für den Moment alternativlos. Eigentlich ist mein politisches Herz bei der FDP, aber die haben's halt verkackt. Was willste machen.
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Das Heizungsgesetz alleine hätte mir als Ausweis der fachlichen „Qualität“ gereicht.
Wieso wird eigentlich ausgerechnet von den Grünen immer verlangt, dass jede Entscheidung rational und wissenschaftlich durchdacht begründet sein müsse? Und wieso ist das bei allen anderen Parteien dann wurscht? Mit der allergrösste Stuss kam auf der Baustelle ja wohl ständig von der FDP, Stichwort "eFules" und dergleichen. Die Grünen sind doch ganz im Sinne der Mehrheit hier im Forum für ein endgültiges Aus der Kernenergie, was so ganz rational betrachtet eben Bullshit ist. Politik hat aber ganz viel mit Moral zu tun und die hat oft ganz wenig mit wissenschaftlicher Rationale zu tun. Weisst, ich wähle am 23. Februar* halt trotzdem die Grünen auch wenn mir manches nicht passt, was sie sich vorstellen. Die Schnittmenge ist einfach bei weitem am grössten für mich.
*Sofern das Bürgeramt Heidelberg Mitte es schafft, mir rechtzeitig die Briefwahlunterlagen zuzustellen natürlich.
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Und du kannst es besser? Dann bewirb dich doch bei den Grünen.
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dass die Partei, die qua Programm für den Klimaschutz eintritt, fachliche Kompetenz geringer schätzt als Identitäten
Bei dem Stuss, der hier diesbezüglich gerne geschrieben wird, wage ich zu bezweifeln, dass du überhaupt einschätzen kannst, inwieweit die Grünen fachliche Kompetenz "schätzen" oder nicht. Die erzählen nicht wesentlich anderen Stuss als das Lehrerforum.
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Kannst du hier nachlesen:
Brauch ich nicht, ich weiss es auch so. Man spricht in Basel Niederalemannisch, im Wallis Höchstalemannisch und im Rest der deutschsprachigen Schweiz Hochalemannisch. Das sind alles alemannische Dialekte, wie halt auch das Schwäbische. Schwäbisch hat aber die Lautverschiebung zur Diphtongierung vollständig durchlaufen, ist also quasi Alemannisch für Arme. Wirklich Alemannisch spricht man in Lörrach und Weil sowie zum Teil auch in der Bodenseeregion. Genau wie Baseldytsch sind das niederalemannische Dialekte.
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Wenn die von irgendwo in die Schweiz migriert sind, kennen sie die Geschichte nicht
Aber du kennst sie natürlich, Allwissender. Q. e. d.
(Ich kenne sie dank Einbürgerungstest besser als so mancher, der hier geboren ist.)
Basel ebenfalls ausgenommen - spricht alemannisch
Natürlich spricht Basel Allemannisch. Q. e. d.
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Die Bilateralen (übrigens ein interessantes Thema) sind für die Schweiz ein größeres Thema als für die EU. In der EU sind Trumpsche Zölle und (für D als Mitglied der Nato) eben andere Dinge bei Trump halt wichtiger als für die Schweiz.
Ja mei ... Vielleicht lernen jetzt dann doch noch ein paar mehr Menschen die EU schätzen. Wobei das ein frommer Wunsch sein dürfte. Und es bleibt halt schon eine sehr eurozentristisch-egoistische Sicht auf die Welt. Trump hat eine USA-zentrierte, egoistische Sicht auf die Welt. Warum der die jetzt nicht haben dürfte, die EU aber schon, müsste noch geklärt werden.
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Also bezüglich Zöllen mache ich mir erheblich mehr Sorgen um die bilateralen Verträge zwischen der Schweiz und der EU. Was die Klimapolitik betrifft habe ich längst in den Resignations-Modus gewechselt. Das interessiert doch in echt sowieso niemanden, sonst würden wir uns alle ganz anders verhalten.
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Genau das meine ich. Das Relativieren. Wir können gerne über Begnadigungen reden, aber nichts rechtfertigt die Begnadigungen derer, die die Demokratie als solche zu zerstören versuchten.
Es sei denn, man hält Demokratie für unwichtig, dann brauchen wir tatsächlich nicht weiterreden.
Ich verstehe absolut nicht, was dich eigentlich so aufregt. Was von dem, was Trump gerade macht und beschliesst, betrifft dich denn direkt? Verfolgst du mit gleichem Interesse und gleicher Empörung die Politik in China oder Indien? Es ist halt schon eine sehr eurozentristische Sicht der Dinge, sich ständig einzubilden, es ginge uns alles was an, was auf der Welt so passiert. Ich empfehle dir wirklich, den verlinkten ZON-Artikel zu lesen.
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Ich meine, du hast ein ZON-Abo, oder? Den Artikel hier fand ich sehr treffend:
https://www.zeit.de/kultur/202…d-trump-weltpolitik-macht
Ich habe mich fast schon amüsiert aber auch nicht wirklich gewundert, dass der Offset zwischen der Schweiz und dem Rest der Welt noch mal grösser ist als zwischen der EU und dem Rest der Welt. Wer mit Gleichmut in die USA blickt darf sich freuen zur ganz grossen Mehrheit der Weltbevölkerung zu gehören. Es ist mir ehrlich vollkommen wumpe, was der Typ da drüben jetzt vor sich hin wütet.
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Vielleicht hättest du bei den Ratschlägen besser aufpassen sollen, die man die bezüglich deiner "Diskussionskultur" schon oft genug gegeben hat. Deine unqualifizierten und sachfremden Bemerkungen disqualifizieren dich.
Du disqualifizierst dich mit jedem deiner Beiträge mit deiner penetranten Klugscheisserei. Mit der du nicht selten obendrein auch noch erschreckende Unwissenheit auf der Sachebene offenbarst. Ich brauche keine Ratschläge von dir, alter, weisser Mann.
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Sozusagen, um eine Vorstellung davon zu vermitteln, wie unvorstellbar das alles ist, falls das Sinn macht.
Exakt darum geht es im ganz Grossen wie im ganz Kleinen. Auch meine Sek-II-Schüler*innen finden es beunruhigend, dass viele Dinge in dem Bereich nicht wirklich greifbar sind. Man muss ihnen beibringen, dass man eben anhand von Modellen argumentiert, die die Realität nie vollständig beschreiben und wann welches Modell angemessen ist. Schlussendlich muss man akzeptieren lernen, dass gewisse Dimensionen einfach nicht vorstellbar sind.
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Aber das liegt vermutlich auch daran, dass wir in Ba-Wü für das GHS-Lehramt drei Fächer studieren mussten:
Modellbildung ist Teil der Allgemeinen Naturwissenschaftsdidaktiken und nein, eigentlich fand ich das mit den Grössenvergleichen noch nie so wirklich "interessant". Es ist im Unterricht zu 99 % der Zeit ziemlich wurscht, ob irgendjemand sich "vorstellen" kann, wie weit das Elektron vom Atomkern entfernt ist und wie viel Nichts dazwischen ist. Das verbleibende 1 % ist die eine Prüfung, in der das vielleicht mal abgefragt wird. Also bei mir 0 %, weil ich sowas nie abfrage. Bezüglich Grössenordnungen ist mir wichtig, dass jemand erkennt, dass 700 kg Kochsalz gelöst in einem Liter Wasser kein plausibles Rechenergebnis ist. In der Prüfung zum Atombau frage ich nach relativen Grössenverhältnissen zwischen Atomen verschiedener Elemente, weil es später wichtig wird in der Argumentation bezüglich der Reaktivität der Elementarstoffe. Atome sind so klein, dass man sie nicht sehen kann - das ist ein no brainer. Ob wir da nun über Pikometer oder Nanometer sprechen, ist mir im Kontext Schule völlig wumpe. Ein Molekül ist halt wiederum grösser, DAS ist wichtig für die Argumentation bezüglich zwischenmolekularer Wechselwirkungen, etc. Chemie ist eine experimentelle Naturwissenschaft, es geht um das reale Leben und reale Beobachtungen nicht um irgendwelche abstrusen Klugscheissereien. Ich habe selbst an der Berufsschule die Jungs aus dem Niveau A unterrichtet, das entspricht deiner Werkrealschule. Keiner von denen konnte sich überhaupt vorstellen, wie gross ein Teilchen ist und wie viele davon in einem Mol sind. Das Mol brauchen sie einfach als Rechengrösse für irgendwelche Stoffumsätze, das ist ausreichend anspruchsvoll für die. Vielleicht hättest du in der Lernpsychologie mal besser aufpassen sollen.
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