Beiträge von ShuCaRa

Hallo Flippe,

KoKoRu ist ja nun der Standart. Was genau brauchst du denn für Materialien? Geht es um die Unterschiede zwischen den Konfessionen (Feste, Feiern, Riten)? Wo bist du dir genau unsicher?

In der Regel unterrichtest du in Klasse 1 und 2 ja eh erstmal die biblischen Basics (Aufbau, Schöpfung, Arche, Jesus), Gleichnisse, Wundergeschichten, Leben zur Zeit Jesu, Ostern, Weihnachten und Co. In Klasse 3 und 4 kommen dann ja Themen wie Freundschaft, Liebe, Beten- Wünsche, Mein Bild von Gott, 10 Gebote und Co, Gerechtigkeit (Kain und Abel) dazu.

Für alle diese Themen findest du massenweise Materialien in Digitaler oder Buchform. Du musst sie dir dann eben entsprechend anpassen, so dass du damit arbeiten kannst.

Ich habe mir vor 100 Jahren im GS Lehramtsstudium zwei Bücher von Rainer Oberthür gekauft: Kinder und die großen Fragen und Kinder fragen nach Leid und Gott. Die Bücher enthalten schon fertige Einheiten zu den betreffenden Themen.

Aber: Anpassung muss noch erfolgen.

Bei Raabits gibt es sonst auch noch massenhaft Material, nur muss man dafür eben bezahlen.

Theologie zu studieren um dann Lehrer zu werden macht definitiv keinen Sinn. Pastoren und Co werden weitaus häufiger gesucht als Reli-Lehrer und auch deren Besoldung ist nicht übel.

Wenn du allerdings Religion auf Lehramt studieren möchtest dann mache dir bitte bewusst, dass du deinen Glauben im Studium verlieren wirst. Hinterher kannst du alles religiöse wissenschaftlich bis in kleinste Detail zerlegen. Von der Hermeneutik bis zur Systematik. Gebrauchen konnte ich aus dem Studium tatsächlich ausschließlich die pädagogischen Inhalte. Mein BA in Rel.Päd und Diakonie war da deutlich nützlicher, da wir hier im personenzentrierten Ansatz nach Rogers zu Seelsorgern ausgebildet wurden. DAS rettet einem oftmals den Allerwertesten, da wir Reli Lehrer sehr häufig nach dem Unterricht von SuS als Vertrauenspersonen herangezogen werden.

Je nach Schulform schreiben dir das KC oder die RR deine Themen sowieso vor. Die Kunst besteht dann darin diese Vorgaben in eine Balance mit den Interessen der SuS zu bringen. Zumindest bei mir in der BBS ist das "überlebenswichtig", damit alle motiviert in und aus der Stunde gehen. Durch die zeitnahe Einführung des Christlichen RUs (zumindest in Nds.) wird sich noch mal einiges ändern. Entlastend wirken sich hoffentlich die KuK aus, die jetzt ihren Master im Lehramt für islamischen RU ablegen (und hoffentlich gut durch das Ref kommen).

Gute Stellen? In meinen Augen ist Reli das "schönste Fach der Welt". Wir haben 1/3 unserer Stunden pro Klasse "zur freien Verfügung für aktuelle Themen der SuS". Wenn du Glück hast, so wie ich, unterrichtest du aufgrund des Mangels an Reli Lehrern, bis auf eine Doppelstunde ausschließlich in diesem Fach, auf max 3 Niveaustufen -> Ergo: man darf auch mal faul sein und in einer Woche dieselbe Stunde 3x mit minimalen Anpassungen an die Klasse halten

Karriere kannst du mit jedem Fach machen. Das liegt eher an deinen Leistungen im Ref und deinem Engagement an der Schule... Und manchmal auch an der Leitungsebene.

Ich habe bei meiner BG 11 0,5 Stunden pro Schüler für die Praxisbetreuung. Diese tauchen im regulären Stundenplan allerdings nicht auf, sondern laufen im Hintergrund für das Schuljahr mit.

In der BFS/FSP ist es so, wie von Humblebee beschrieben.

Gearscht sind „nur“ die Kollegen mit den allgemeinbildenden Fächern in diesen Klassen, da diese wirklich Minusstunden ansammeln (weshalb ich recht froh bin, bei diesen Klassen nicht ehr eingesetzt zu werden).

Humblebee : am 22.04. habe ich meinen letzten GuB in der Qualifizierung und dann auch wieder so was wie ein Leben und Zeit 😉

Grundsätzlich sehe ich nicht, dass die Eltern gegen den Willen der Schülerin informiert werden müssen. Zudem könnte ich dies nicht mit meinem Berufsverständnis in Einklang bringen, sondern würde die Betroffenen dazu anregen und ggf begleiten sich Hilfe zu holen.

Natürlich ist meine Ansicht auch durch meine lange Berufserfahrung in der Jugendhilfe geprägt und eingefärbt. Sofern die Schülerin regelmäßig zur Therapie geht, sollte das nicht nötig sein. Abgesehen davon kann ich mir auch nicht vorstellen, dass die Eltern noch nichts vom SV gemerkt haben. Vielleicht wird es nicht thematisiert.

Zur Kindeswohlgefährdung: Selbstverletzendes Verhalten ist keine Kindeswohlgefährdung nach SGB VIII Paragraf 8a. Schon drei Mal nicht, wenn die Schülerin bereits in Behandlung ist.

Die Uni Ulm und die KJP Ulm bieten zu diesen Themenkomplex tolle Onlinefortbildungen für Soz.Päds. und Lehrkräfte an!

Hallo Misspoodle,

ich habe heute in meine BF Klasse extra auf die Uhr geguckt. 10 Minuten lockeres Warm-Up, 20 Minuten konzentrierte Arbeit, 7 Minuten „Pause“ mit locker laufenden Gesprächen, 20 Minuten Arbeitsphase, 5 Minuten Gespräch, 15 Minuten Arbeit, 10 Minuten Gespräch mit Cool Down und dann noch den Ausblick auf die nächste Stunde.

Da ich bei denen Reli habe, sind Gespräche die mit unserem Thema (Theodizee) zu tun haben leicht angeregt oder wieder darauf hingelenkt.

Fun Fakt: in der Klasse habe ich zu 97% SuS muslimischen Glaubens und gerade die arbeiten deutlich besser mit, als SuS anderer Konfessionen. Sogar zu dieser „Unzeit“.

Hallo Quereinsteiger 2022,

ich selber bin seit einer Woche im direkten Quereinstieg, muss aber nichts mehr nachstudieren.

Meine eine Kollegin hingegen ist auch über die Sondermaßnahme in der Schule und sie ist wirklich furchtbar im Stress. Am 01.08. an der Schule angefangen, gleich eine Klassenlehrerschaft, Unterricht in ihrer beruflichen Fachrichtung, Seminar und ein Vollzeitstudium in Präsenz für das Unterrichtsfach. Dies darf sie aber „erst“ unterrichten, wenn sie 35CP von 70 erreicht hat.

Auf ihrem Gehaltszettel sieht sie das auch sehr deutlich und die Studiengebühren machen sich auch bemerkbar.

Ich habe meine berufliche Fachrichtung durch einen Master im Onlinestudium gefestigt und hatte mein Unterrichtsfach schon sicher. Tatsächlich würde ich das jedem auch so empfehlen, also alles für den direkten Quereinstieg mit zwei Fächern vorzubereiten, denn auch das ist am Anfang schon anstrengend (auch wenn ich es liebe).

Ich arbeite im vierten Block tatsächlich mit kürzeren Intervallen, welche durch ein lockeres, aber thematisch passendes Unterrichtsgespräch unterbrochen werden. Das kann auch ein "Schwank aus der Jugend" sein, welcher dann in der Diskussion wieder in die Richtung des nächsten Konzentrationsintervalls führt.

Meine Klassen wissen aber auch, dass ich ebenfalls seit der ersten Stunde in der Schule bin und wir alle ein wenig durchhängen. Da mache ich kein Geheimnis draus.

Mea Culpa, ich hätte alles von Anfang an lesen sollen. Um welches Fach geht es denn? Auch das spielt ja eine Rolle bei der Gestaltung.

Vertrag wird am 14.10. unterzeichnet und am 01.11. fange ich dann an.

Ins Seminar steige ich dann am 01.02.23 ein.

Gut, dass ich schon mal weiß, wie man Unterrichtsstunden hält und vorbereitet. Sonst stelle ich mir das sehr schwer vor.

Bei eis steht nur, dass die Ausschreibung beendet ist. Bei der zweiten Planstelle an der Schule auf die ich mich ebenfalls beworben habe steht seit letzter Woche "Ausschreibung zurückgezogen" vorher stand dort auch "Ausschreibung beendet".

Was das nun bedeutet, weiß ich leider nicht.

Die Schule habe ich, gefühlt, regelrecht "genervt", da ich ja endlose bürokratische Hürden überwinden musste. Auch hier hat die Schule, neue Schulleiterin, mich völlig alleine gelassen. Nun, zumindest ist dies mein Gefühl, da die Informationen immer nur von meiner Seite geflossen sind, nie in die andere Richtung.

Bolzbold das hängt bestimmt wieder mit der eigenen Arbeitsweise zusammen. Ich habe in meinen Praktika und in meiner Zeit als Sozialarbeiterin an den GSen in der Region zu 90% KuK erlebt, die mit Wochenarbeitsplänen arbeiten.

Es geht um den direkten Quereinstieg (18Monate päd. Qualifikation ohne 2. Staatsexamen) .

Ich habe mich im April auf eine volle Planstelle zum 01.08. beworben und habe von der Schule eine positive Rückmeldung bekommen. Das sich das nun alles über Monate hinweg hinzieht war damals für keine Partei absehbar. Inklusive meinen aktuellen AG, der mich aber mit 1,5 Wochen Frist aus meinem Vertrag lässt.

Update: es gibt keins.

Trotz Nachfrage per Mail, wie die nächsten Schritte aussehen und der Bitte um ein Telefonat, kommt gar keine Reaktion von der Schule.

So langsam frage ich mich, ob es überhaupt noch was wird. Ob meine Stelle noch da ist... Oder, oder, oder. Ein kurzes Feedback wäre schon schön um das Kopfkino ein wenig abzumildern.

Liebe Dendemeier,

sich krank zur Arbeit zu schleppen ist in vielen Berufen mit einer großen sozialen Verantwortung "normal". Zumindest so lange, bis der gesunde Menschenverstand einsetzt. In meiner, leider noch, aktuellen Tätigkeit in der Kinder- und Jugendhilfe schleppe ich mich auf wirklich krank in Familien, wenn dort eine Kindeswohgefährdung vorliegt und ich Fakten für das Gericht sammeln muss, um das Kind aus dem Elternhaus herausholen zu können.

Wenn es um Unterrichtsmaterialien geht, dann habe ich bisher nur KuK erlebt, die tatsächlich irgendwas schicken. Wobei ich es für mich gedanklich so halte, dass es vom Zeitpunkt abhängt. Stehen die SuS vor einer Prüfungsphase (Soz.Päd. - BBS), liegt es mir natürlich am Herzen, dass sie durch meinen Ausfall keinen Nachteil haben und werde entsprechendes Material schicken. In der Hoffnung, dass die KuK entsprechend damit arbeiten können.

In meinem eigentlichen Unterrichtsfach (Religion) sehe ich das entspannter. Es ist ein nettes Fach zum Ausgleichen anderer Noten, in denen man relativ frei unterrichten kann. Da könnte ich Material schicken, wenn ich es eh schon liegen habe. Falls nicht, hat es aber keine weitreichenden Folgen für die SuS.

An einer GS kann man davon ausgehen, dass alle KuK Mathe oder Deutsch studiert haben und in der jeweils anderen Fachrichtung zumindest Erstunterricht belegen mussten (zumindest zu meiner Zeit im Staatsexamenstudiengang). Hier sehe ich gerade in den Jahrgängen 1 und 2 massive Probleme, wenn Unterricht länger ausfällt und die Kinder nur Mandalas ausmalen. Hier erwarte ich, als Studierte und Mutter, einfach, dass vernünftig vertreten wird oder die erkrankten KuK einen Wochenarbeitsplan erstellen.

Für die weiterführenden Schulen kann ich mein oben geschriebenes wieder anwenden - es kommt darauf an...

Eine "Verpflichtung" lässt sich aus den gesetzlichen Vorgaben aber nicht ableiten. Und wem das noch nicht hilft, der kann sich mein Mantra " jeder Mensch ist ersetzbar" immer mal wieder aufsagen.

... nun doch noch ins Lehramt.

Long Story short: 2008 das erste Staatsexamen für LGHR so richtig versemmelt.

Einen BA gemacht, der an mein Langfach anknüpfte, 10 Jahre in der Kinder- und Jugendhilfe und zwei Jahre als Sozialarbeiter im SPRINT gearbeitet und irgendwann dann doch die Motivation gehabt, nebenberuflich einen Master zu machen.

Positives Bewerbungsgespräch an einer BBS im Mai gehabt, im Juli endlich den Master erfolgreich beendet und gestern nun die Bewerbungsfähigkeit für die Fachrichtung Soz. Päd und das Unterrichtsfach Religion ausgesprochen bekommen. -> war ein Krimi, ging nur mit einem Widerspruchsverfahren und wird zu ggf Zeit hier bestimmt noch erzählt werden.

Was gibt es noch über mich zu sagen.... Vielleicht, dass ich mir im LGHR Studium schon als Exot vorkam, weil meine Gründe stark von denen meiner Kommilitonen abwichen. Deren Standardantwort war zumeist:" Weil die Kinder süß sind, und der Stoff einfach und weil man das so toll mit eigenen Kindern vereinbaren kann!"

Meine Antwort:" ich hatte einen bescheidenen Start in meine Bildungsbiografie und möchte den Kindern so was Ersparen."

Ich wurde belächelt.

Tatsächlich stelle ich als Mutter eines sehr aufgeweckten frisch eingeschultem Sohnes fest, dass der überwiegende Teil der Lehrkräfte an unserer einzigen Grundschule zu Kategorie 1 gehört, was meine Haarpracht zunehmend ergrauen lässt.

Nun bleibt mir nur noch zu sagen: wer mir die Daumen drücken möchte, dass das mit meiner Stelle alles noch so hinhaut und vom Dezernenten abgenickt wird, bekommt ein virtuelles Toffifee von mir.

Falls noch Fragen sein sollten: gerne raus damit! Wir Soz.Päds quasseln ja gerne.