Beiträge von Gymshark

    Häufiges Melden darf man auch bei der Fachnote berücksichtigen. Sonst wären ja schwache Schüler, die oft falsch antworten von vornherein demotiviert und trauen sich irgendwann gar nicht mehr zu antworten.

    Das zählt zur pädagogischen Freiheit des Lehrers.

    Grundsätzlich ist es gut, wenn sich auch schwache Schüler beteiligen. Wer etwas versucht, kann scheitern. Wer etwas erst gar nicht versucht, wird scheitern.

    Die Motivation von schwachen Schülern zu stärken, ist auf jeden Fall wichtig, aber auch in dem Fall kann man ja nur Note 4 und besser geben, wenn die Klassenziele auch tatsächlich erreicht wurden.

    Auf dem Gymnasium meines Sohnes sehe ich lediglich, dass sehr gute Schüler manchmal ein zusätzliches Arbeitsblatt erhalten. Ansonsten geht es um Leistungen und Aussieben. Von den 31 Schülern in Klasse 5 sind noch 18 in Klasse 10. Ist das ein Erfolg?

    Das kann man so pauschal nicht beantworten.

    Es gibt verschiedene Vorstellungen des Bildungssystems, von "alle Schüler lernen zusammen" bishin zu "Schüler lernen in leistungshomogenen Gruppen". Wenn wir letzteres annehmen und dann noch sagen, dass alle Schüler des Gymnasiums auch die vorgegebenen Bildungsstandards zu erfüllen haben, klingt es zunächst nach einem Erfolg, wenn diejenigen Schüler, die diese Standards nicht erfüllen, ausgesiebt werden.

    Dann ist natürlich die Frage des Zeitpunkts des Aussiebens. War im Übergang von der 4. zur 5. Klasse erkennbar, dass die Schüler doch kein gymnasiales Potential haben und man wollte es "versuchen"? Oder kam es im Laufe der Sek I zu einer Verschlechterung (z.B. Pubertät) und irgendwann war dann der Punkt erreicht, wo es schlichtweg nicht mehr ging?

    Zuletzt geht man davon aus, dass jetzt alle 18 verbliebenen Schüler gymnasial leistungsfähig sind. Wurden die richtigen Kriterien angewandt oder wurde z.B. Sozialverhalten höher gewichtet als Leistungsbereitschaft? Im Einzelfall könnte sich ein leistungsschwacher Schüler mit gutem Sozialverhalten durchmogeln, während einem leistungsstarken Schüler mit problematischem Sozialverhalten die Leistungsbereitschaft fälschlicherweise aberkannt wird.

    Super Beitrag, pepe! Ich verstehe die Extreme, die jetzt schon mehrfach (aus gutem Grund) aufgezeigt wurden, eben einerseits die überfürsorglichen Eltern, andererseits diejenigen Eltern, die große Teile ihres Erziehungsauftrags nicht übernommen wollen oder können. Auch hat die Politik sich in der Vergangenheit tatsächlich einen schlanken Fuß gemacht, wenn es darum ging, Eltern an ihre elterlichen Pflichten zu erinnern.

    Auch wenn ich mir noch so sehr wünschen würde, dass alle Schulanfänger die Kriterien von Vaia s Liste erfüllen (Da klingt kein Punkt wirklich unmachbar für einen Sechsjährigen.), es wird deutlich, dass das bei einem nicht unerheblichen Teil der Schüler nicht (mehr) der Fall ist.

    Lässt sich dieser Trend aufhalten und wenn ja, wo muss man ansetzen? Von der Politik wird ja häufig große Hoffnung in den Elementarbereich gesetzt, aber ich fürchte, dass auch Erzieher bei diesem Vorhaben an Grenzen stoßen - sonst würde es keine Kinder geben, die mit 6 Jahren nicht eigenständig die Toilette aufsuchen können, ettc.

    Humblebee : Stimmt, es sind wenige Schüler, die wirklich alle Regelschulformen durchmachen, aber umso schöner, wenn sowas tatsächlich gelingt. Ich meinte mit "Lehrgang" den gesamten Zeitraum der Klassen 5-9 bzw. 10 an Hauptschulen bzw. Schulformen, die anders heißen, aber den Hauptschulabschluss als Ziel haben. Auch mit der Implikation für die Realschule hättest du natürlich Recht.

    Ein Schüler, der den Hauptschullehrgang absolviert, dann auf die Realschule wechselt und danach auf das Gymnasium, hat insgesamt drei Abschlussprüfungen abgelegt. Würde man meine Idee zu Ende denken, würde ein Schüler, der durchgängig am Gymnasium beschult wird, an den enrsprechenden Stellen ebenfalls je eine Prüfung ablegen.

    Diese automatische Versetzung in die Sek II ist gängige Praxis, das stimmt. Verkehrt wäre es aber nicht, zumindest darüber nachzudenken, auch hier Abschlussprüfungen zwischenzuschalten, um den Abschluss nicht einer Schülergruppe zu "schenken", während andere hierfür viel Mühe investieren müssen. Und klar, für Schüler mit Förderbedarf ist das sicher auch nicht optimal.

    Da gibt es keine Abschlussprüfungen, keine Möglichkeit für eine Prüfung.

    (Am Ende von 10 gilt die Versetzung in 11 als erweiterter Sek I Abschluss, wieder ohne irgendeine Prüfung.)

    Da sollte auch mal die Sinnhaftigkeit überprüft werden, wenn man bedenkt, dass sich in den jeweiligen Sek-1-Lehrgängen die Schüler teilweise monatelang auf etwaige Prüfungen zur Erlangung dieser Abschlüsse vorbereiten, während dies im von dir beschriebenen Fall nicht notwendig zu sein scheint.

    Theoretisch kann eine Sek-1-Lehrkraft in Hessen auch am Gymnasium eingestellt werden (nur für die Sek 1); in der Praxis dürfte dies aber nie oder fast nie vorkommen.

    Mir sind solche Fälle zumindest in Bezug auf Gymnasialzweige an schulformbezogenen Gesamtschulen bekannt. Ob Sek-1-Lehrkräfte an reinen Gymnasien tatsächlich Einsatz finden, ist vermutlich eine Frage des konkreten Fächerbedarfs. Sie haben zumindest die formale Qualifikation hierzu.

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