Unendlich traurig! Ich wünsche allen Angehörigen viel Kraft für die nächste Zeit und dass der Täter eine angemessene Strafe erhält.
Wir als Menschen müssen lernen, mit Niederschlägen im Leben zurechtzukommen. Einem Großteil der Bevölkerung gelingt dies früher oder später. Ein kleiner Teil der Bevölkerung kompensiert Frust mit Gewalt gegen sich selbst, ein anderer Teil mit Gewalt gegen Andere. Als Lehrer treffen wir viele schöne Entscheidungen. Wir müssen aber auch Schülern die Arbeit mit der Note 5 zurückgeben, ihnen die Versetzung verwehren. Womöglich kriegen sie "wegen uns" (auch wenn es eigentlich an ihren Leistungen liegt) aufgrund schlechter Noten zuhause Ärger, müssen die Schulform wechseln, können nicht die Wunschausbildung beginnen. Das führt zu Frust und Wut. Je nach Schulform ist Konfliktbewältigung mal mehr, mal weniger Teil des Lehrplans.
Fälle wie diesen hier lassen sich nicht gänzlich reduzieren. Wir müssen leider als Gesellschaft damit leben, dass ein ganz kleiner Teil unserer Mitmenschen dieses Gewaltpotential hat und irgendwann durchdreht. Dadurch, dass wir in der Schule mit so vielen Menschen zu tun haben, ist die Wahrscheinlichleit größer, dass eine etwaige Tat in der Schule passiert. Theoretisch könnte fast jeder private und öffentliche Raum potentieller Tatort werden - und vermutlich war es in der Vergangenheit bereits so.