Da es gerade um das Teilthema Mütter und Führungspositionen ging: Ich fand es ja damals interessant, dass Frau Baerbock zur Außenministerin, ein politisches Amt mit viel Reisetätigkeit und natürlich einem hohen zeitlichen Aufwand, ernannt wurde und ihr Mann seinen Job aufgab, um ihr den Rücken freizuhalten. Ich dachte damals, dass sie mit dieser ungewöhnlichen Arbeitsaufteilung durchaus ein Vorbild für junge Frauen, die vor der Entscheidung "Kind oder Karriere" stehen, sein könnte. Ein halbes Jahr später nahm ihr Mann einen neuen (Vollzeit-)Job an, wodurch ich mich erst einmal wunderte, wer denn jetzt auf die Kinder aufpasse. Irgendjemand meinte dann zu mir, dass natürlich diverse Kindermädchen involviert seien. Das war dann erst einmal ernüchternd, weil ich naiverweise dachte, Herr Holefleisch würde bei den Hausaufgaben sitzen, das kranke Kind mit Suppe versorgen oder Spieltermine organisieren. Mit genügend Personal ist durchaus viel möglich, aber erstens muss man sich das leisten können, und zweitens in Kauf nehmen, deutlich weniger Zeit mit den Kindern zu verbringen.