Beiträge von Gymshark

    Ich habe gerade herausgefunden, dass die niedersächsische Regierung plant, die Förderschule "Lernen" bis 2028 auslaufen zu lassen, die FDP jedoch ein Volksbegehren startete, um Eltern und Kindern weiterhin die Möglichkeit zu lassen. In Barsinghausen wird z.B. die Förderschule "Lernen" sehr gut angenommen (Quelle). Vielleicht kannst du, Palim , uns ja auf dem Laufenden halten, wie es in der Sache weitergeht.

    Ich verstehe deine Argumente, kleiner gruener frosch , aber nur weil Inklusion an den von dir genannten Schulformen häufiger praktiziert wird, heißt das ja nicht unbedingt, dass Inklusion dort automatisch auch gut läuft. Auch hier im Forum habe ich durchaus den Eindruck, dass sich zwar Grund- und Gesamtschullehrer eher damit arrangieren, das Beste aus der Situation wie sie jetzt ist zu machen, dass ihnen dennoch die große Heterogenität zu schaffen macht und sie unter Stress stehen, allen Schülern gerecht zu werden, die curricularen Anforderungen zu erfüllen und gleichzeitig all das im vorhandenen Deputat unterzubringen.

    Eine Idealvorstellung von inklusiven Schulen ist eben das, eine Idealvorstellung, daher finde ich, wenn ein Vergleich angestrebt werden soll, dann zwischen realistischem Bild von Unterricht an Förderschule im Jahr 2022 und realistischem Bild von Unterricht an [Schulform des Regelschulsystems] im Jahr 2022 sinnvoller, um zu überlegen, wo a) Kind mit Behinderung b) Mitschüler c) Lehrer am meisten profitieren.

    Wenn jemand befürwortet, dass ein Kind mit Lernbehinderung zieldifferent an einem Gymnasium unterrichtet wird, müsste das dann nicht in gleichem Maße für ein Kind mit durchschnittlichem IQ, das vermutlich an einer Realschule anzutreffen wäre, gelten? Wenn man den Gedanken zu Ende denkt, wären wir im Prinzip bei einer Gesamtschule. Es muss einfach geklärt werden, was wir gesamtgesellschaftlich wollen: leistungshomogene oder -heterogene Klassen.

    Ich bin gerade überrascht, dass an deiner eigenen Schule Französischunterricht in Kursen mit einstelliger Teilnehmerzahl stattfand, aber gut, das wird wohl seine Gründe gehabt haben.

    Die Einstellungschancen für Berlin findest du hier auf Seite 7. Informatik ist sowohl als allgemeinbildendes Fach im Bereich Integrierte Sekundarschulen und Gymnasien (Ich verstehe das so, dass diese Schulformen als kombiniertes Lehramt studiert werden, oder?) als auch als berufliche Fachrichtung im Bereich berufliche Schulen Mangelfach. Französisch wird leider nicht genannt.

    state_of_Trance : Mit den Muslimen in meinem Bekanntenkreis unterhielt ich mich, jetzt wo du es sagst, noch nie über deren Glauben. Irgendwie spielte das nie bei uns eine Rolle, sondern eher die Interessengebiete, die uns verbanden. Intuitiv würde ich aber sagen, dass die Muslime in meinem Bekanntenkreis äußerlich eher westlich/liberal orientiert sind.

    Streng genommen sieht der Koran nicht nur Kleidungsvorschriften für Frauen, sondern auch für Männer vor, wenngleich letztere diese zumeist weniger streng auslegen als es bei Frauen der Fall ist. Bevor ein indirekter Sexismusvorwurf ausgesprochen wird, ist zunächst zu prüfen, ob die vorhandene Haltung wirklich ausschließlich gegenüber Frauen mit (fehlender) religiös motivierter Kleidung besteht oder in gleichem Maße auch gegenüber Männern. Da es hier vor allem um Kopfbedeckungen geht: Die gibt es natürlich auch im religiösen Kontext bei Männern (z.B. Turban oder Kippah).

    Es hängt davon ab, ob du den Begriff "Identität" eng fasst, also beschränkt auf Aspekte, die biologisch vorgegeben und damit interessenunabhängig sind, oder ihn um solche Aspekte ergänzt, die von persönlichen Vorlieben und Entscheidungen abhängig sind. Wenn du beispielsweise Religion und Werte nennst, sind das Dinge, die in demokratischen Staaten das Ergebnis persönlicher Vorlieben und Entscheidungen sind. Dazu zählt aber wiederum auch die Zugehörigkeit zu bestimmten Jugendkulturen, die teilweise spezielle Kleidungsstile, inklusive Kopfbedeckungen, als elementare Bestandteile haben.

    Die Bekenntnis zur Förderschule teilen hier ja einige Kollegen und außerhalb des Forums auch viele Eltern. Dass es hierfür ausreichend Personal braucht ist unstrittig, ebenso dass langfristig mehr ausgebildet werden muss und dafür mehr Anreize geschaffen bzw. Werbung dafür gemacht werden muss, dass sich Abiturienten für dieses Lehramt entscheiden. Kurzfristig kann das Problem des Lehrermangels durch Absenkung der Zulassungsvorazssetzungen oder Abordnung aus Überschussbereichen ermöglicht werden. Hier ist nur die Frage, wer hierfür eher infrage kommt. Im Gymnasialbereich hättest du am ehesten den Überschuss, bist aber gleichzeitig vom Anforderungsniveau doch ein Stück weiter entfernt als jemand aus dem Primar- oder Haupt-/Mittelschulbereich.

    Dann sollen sie diese religiösen Ansichten begründen, am Besten mit Textverweise.

    Das wird in dem Moment schwierig, in dem die vorgelegten Textverweise offen formuliert sind und daher Interpretationsspielraum zulassen.

    Falls es sich um ein muslimisches Mädchen handelt, könnte hier Sure 24 Vers 31 greifen, obgleich hier weniger eine explizite Kopfbedeckungspflicht herauszulesen ist, sondern lediglich die Forderung nach einem reizarmen Kleidungsstil der Frau. Entsprechend fallen die Interpretationen global wie national sehr unterschiedlich aus, von der Ganzkörperverschleierung bishin zum betont freizügigen Auftreten - und zwischen den Extremen viele Grauabstufungen.

    Spannender Gedanke, Miss Othmar , dass auch im gesellschaftlichen Umgang mit körperlich Behinderten noch große Herausforderungen bestehen. Da kommt es sicher auch noch einmal, wie von SteffdA angesprochen, auf den Grad der Behinderung an; dass bei einer leichten körperlichen Einschränkung der Regelschulbesuch durchaus gut möglich ist, bei einer schweren körperlichen Einschränkung eher ein Förderschulbesuch (wo ja auch die Regelschulabschlüsse erworben werden können, da zielgleicher Unterricht) angedacht wird.

    In Mathematik findest du vielleicht noch Aufgabenformate a la "Finde möglichst viele...!", die in sich differenziert sind, aber ab einem bestimmten Punkt kommst du schlichtweg an die Grenzen, ab denen Schüler mit kognitiv sehr unterschiedlicher Ausgangslage nicht mehr gemeinsam an einem Thema arbeiten können. Bereitest du verschiedene Aufgaben vor, hast du einen mehrfachen Arbeitsaufwand, der sich mit dem aktuellen Deputat nicht machen lässt. Bereitest du zwei Aufgaben vor, einmal für die Regelschüler und einmal für die Förderschüler, hast du im Prinzip wieder eine Trennung, auch wenn beide beide Schülergruppen im selben Raum sind.

    In Fremdsprachen ist eine Inklusion von GE und Lernen schlichtweg nicht möglich. Im Förderschwerpunkt Lernen ist nur Englisch vorgesehen, bei GE-Schülern liegt der sprachliche Schwerpunkt gar nur auf Deutsch.

    Wie sieht es denn bei den Naturwissenschaften aus? Kann man Physik oder Chemie der Sek I soweit herunterbrechen, dass auch diese Schüler etwas davon haben?

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