Beiträge von Gymshark

    Habe ich beides damals gemacht, wenn auch die dritte Fremdsprache nur für 2 Schuljahre.

    Ich weiß nicht, ob es die Möglichkeit in anderen Bundesländern auch gibt, aber ich bin in den hessischen Vorgaben zur Sek II darauf gestoßen, dass man neben einer fortgeführten Fremdsprache eine neueingesetzte Fremdsprache durchgängig belegen kann. Dadurch könnte z.B. ein sprachbegeisterer Englischmuttersprachler, der der Meinung ist, Englisch bereits auf ausreichend gutem Niveau zu können, diese Sprache abwählen und stattdessen die 2. Fremdsprache (z.B. Latein) fortsetzen und eine 3. Fremdsprache (z.B. Spanisch) hinzunehmen. Wird sicher kaum einer machen, aber es wäre zumindest möglich.

    Die meisten Schüler lernen Englisch ab der 3. Klasse (in manchen Bundesländern ab der 1. Klasse?) und haben in ihrem Alltag mehr Berührungspunkte mit der englischen Sprache als mit Französisch, Spanisch oder Latein, was vermutlich den hohen Anteil an Schülern, die Englisch bis zum Schluss belegen, erklärt, aber grundsätzlich ist es sinnvoll, wenn man die Schüler daran erinnert, dass sie auch die Möglichkeit haben, Englisch zugunsten ihrer 2. Fremdsprache in der Qualifikationsphase abzuwählen, wenn sie dadurch bessere Leistungen erzielen und/oder in der anderen Sprache einfach lieber unterrichtet werden wollen.

    Vor allem würde das erst einmal bedeuten, dass alle Schüler bis zum Abitur Englisch, und das auch noch auf erhöhtem Niveau, zu belegen hätten. Derzeit bieten durchaus einige Bundesländer die Möglichkeit an, Englisch zugunsten einer 2. Fremdsprache abzuwählen. Es gibt nicht nur Schüler, die keine Abiturprüfung in Englisch ablegen, sondern dieses Fach in der Qualifikationsphase gar nicht erst belegen. In Hessen besteht gar die Möglichkeit, das Fach noch ein Jahr früher abzuwählen, wenn dafür die 2. und eine weitere neueinsetzende Fremdsprache bis zum Schluss belegt werden.

    Die Wahlmöglichkeiten, und das ist ja ein Kernelement des Abitursystems in vielen Bundesländern, wären dadurch in der Tat stark eingeschränkt, und es bestünde die Gefahr, dass die Bundesländer sich eher an diejenigen mit niedrigerem Leistungsanspruch anpassen als an diejenigen mit höherem Leistungsanspruch.

    Der Bepunktungsumgang hängt hier meines Empfindens mit der Fragestellung zusammen. Musste der Schüler die Regel anhand vorgegebener Folgenglieder selbst ermitteln und daraufhin die Folge fortsetzen oder war die Regel vorgegeben und er musste sie nur anwenden?

    Im ersten Fall steht die Strategiefindung im Vordergrund. Da würde ich auch nur einen Punkt abziehen, da die Kernleistung erfüllt wurde.

    im zweiten Fall wäre es die Rechenfertigkeit und das hat scheinbar nicht ganz so gut geklappt, auch weil dem Schüler noch nicht klar ist, dass die Regel "-2" bedeutet, dass eine Folge mit einem ungeraden Anfangsglied durchgängig ungerade bleibt.

    Das Thema knüpft ein bisschen an den Generation "Ich bin großartig"-Thread vor ein paar Tagen an.

    Selten vertut sich auch mal ein Schüler bei der Leistungskurswahl, aber öfter kommt es vor, dass ein in vielen Fächern durchwachsene Leistungen habender Schüler ein vermeintlich kleineres Übel wählt - und damit die falsche Wahl trifft.

    In einigen Fällen schleppen sich die Schüler mehr schlecht als recht durch den Gymnasialzweig. Alternativvorschläge, und würden sie noch so gut zu den Fähigkeiten der Schülern passen, werden fast immer abgelehnt: Sie möchten es doch versuchen und wenn sie sich richtig anstrengen, kämen sie ja auch mit den Anforderungen klar.

    Aus Erzählungen älterer Kollegen weiß ich, dass es vor 20 Jahren noch häufiger vorkam, Schüler mit geringem Selbstbewusstsein, aber Potential, dahingehend zu motivieren, ihr vorhandenes Potential überhaupt zu nutzen. Heutzutage stelle ich immer mehr ein anderes Extrem fest, nämlich dass manche Schüler ein derart hohes Selbstbewusstsein aufweisen, dass ihnen die Grenzen ihrer eigenen Fähigkeiten gar nicht mehr bewusst zu sein scheinen. Hier ist dann unsere unliebsame Aufgabe, den Schülern ihre eigenen Grenzen vor Augen zu führen, gleichzeitig ihnen aber die zahlreichen in diesem Rahmen für sie geeigneten Möglichkeiten, die ihnen oftmals gar nicht bewusst sind, aufzuzeigen.

    Ich bin mir nicht sicher, ob man nach einer derart kurzen Zeit bereits ein empirisch aussagekräftiges Fazit ziehen kann. Das größte Problem bei der Thematik ist ja, dass relativ spontan relativ viele Kinder größtenteils ohne Deutschkenntnisse nach Deutschland kamen - und das auch noch, ohne eindeutig zu wissen, wie lang der Aufenthalt hier sein wird. Theoretisch hätte der Angriffskrieg nach 2 Wochen bereits vorbei sein können. Ich bin kein Militärexperte, aber es gibt bei vielen Ukrainern und Unterstützung immer noch die Hoffnung auf ein baldiges Ende. Wir reden also von einer zeitlich begrenzten Maßnahme, wenngleich das konkrete Ende noch unbekannt ist.

    Ich denke, es war auch von Anfang an nicht wirklich klar, was das Bildungsziel der ukrainischen Kinder hier ist. Ich hatte den Eindruck, es war ein Mix aus "Wenn sie schon da sind, muss man sie ja irgendwie beschäftigen.", "Wir bereiten sie so vor, dass sie im ukrainischen Schulsystem anknüpfen können." und "Sie gehen ja nicht nur zur Schule, sondern leben aktuell hier, also müssen wir sie auch hierauf vorbereiten.".

    Integration in normale Regelklassen finde ich aus zwei Gründen schwierig: Einerseits konnten die meisten Kinder damals kein Deutsch und waren evtl. sogar traumatisiert. Von 20 fremden Kindern umgeben zu sein, die dich nicht verstehen und die du nicht verstehst, baut nicht gerade evtl. vorhandene Ängste ab. Andererseits haben jetzt bereits viele Lehrer, gerade in der Grundschule, mit hoher Diversität in der Klasse zu kämpfen. Kommen dann auch noch Kinder dazu, die keine Deutschkenntnisse aufweisen und evtl. traumatisiert sind, wird es für die jeweils betroffenen Kollegen noch einmal schwerer, Unterricht so zu gestalten, dass alle Kinder die Mindeststandards erreichen. Ist das nicht der Fall, kommt mit zeitlicher Verzögerung sonst mal wieder eine Studie, die über das sinkende Bildungsniveau in Deutschland berichtet.

    Gerade in der Pubertät ist für viele die Identifikation mit Peers wichtig, von daher kann ich mir durchaus vorstellen, dass die Wahl des entsprechenden Religionskurses nicht nur durch die im Elternhaus praktizierten Glaubensrichtung, sondern auch die Vorlieben der Freunde (bzw. andere Faktoren wie Erfahrungsberichte durch ältere Geschwister u.ä.) beeinflusst wird. Bei der Wahl der 2. Fremdsprache oder später der Leistungskurse in der gymnasialen Oberstufe lässt sich das zumindest immer wieder bei einem Teil der Schülerschaft feststellen.

    Ich glaube, Religionsunterricht ist ein Thema, das schnell in Internetforen hitzige Dimensionen annehmen kann. Sicher denkt man bei christlichem Religionsunterricht erst einmal an eine christliche Schülerschaft, aber ich kann mir auch vorstellen, dass es für Schüler anderer Glaubensgemeinschaften sicher interessant ist, mehr über das Christentum, das Gesellschaft, Kultur, Literatur und Recht in Deutschland doch maßgeblich prägt, zu erfahren; gerade wenn diese Aspekte im Elternhaus selbst wenig thematisiert werden. Daraus kann sich durchaus auch mehr entwickeln. 2013 gab es die erste muslimische CDU-Abgeordnete im Bundestag.

    Wenn wir eh schon das Thema angeschnitten haben: Gibt es im Umkehrschluss auch nicht-islamische Schüler, die am bereits vorhandenen islamischen Religionsunterricht teilnehmen?

    Wieso sollte das jemand denken? Jede*r überlegt halt für sich, was er/sie machen möchte. Und wenn es heißt, in diesem Beruf muss man schwer heben oder Schweine schlachten, dann suchen die meisten eben weiter.

    Ich traue den meisten Schulabsolventen zu, dass ihnen bewusst ist, dass diese Berufe gesellschaftlich relevant sind und dass sie jemand ausüben muss. Wenn sie es nicht machen, wälzen sie es natürlich irgendwo auf Andere ab. Das ist ja per se keine neue Entwicklung, da der Sohn oder die Tochter aus gutem Hause auch vor 100 Jahren ähnlich dachte. Von dem Standesdenken sind wir ja inzwischen weg, es wurde durch Selektion durch Noten und Schulformen abgelöst. Die Generation meiner Eltern wusste noch, dass man als Hauptschulabsolvent eben auch mal schwer hebt oder Schweine schlachtet. Ich bin mir sicher, dass auch davon keiner schwärmte, aber es wurde akzeptiert. Ich bin mir unsicher, ob die Hauptschulabsolventen (bzw. die entsprechenden Bezeichnungen in den jeweiligen Bundesländern) von heute noch eine ähnliche Einstellung zur Berufssuche haben.

    Na weil sich "alle" für zu grossartig dafür halten ;)

    Oder eher großartiger als die Anderen? Sicher ist da die Denkweise: "Kann sich ja jemand Anderes die Hände schmutzig machen!". Im Grunde gab es immer einen kleinen Teil der Bevölkerung, der so dachte. Nur scheint der in den letzten Jahren erheblich zugenommen zu haben.

    Ich habe auch ein paar Bekannte, die die Einstellungstests bei der Polizei nicht bestanden haben. Dadurch, dass die Aufnahme eines Studienganges insbesondere an größeren Hochschulen eind reine Formalität ist, ist es teilweise leichter, zu einem Studiengang zugelassen zu werden als zu einer Ausbildung - wobei es natürlich auch da noch einmal darauf ankommt, welche Art von Ausbildung es ist. Bei der Bank oder in der öffentlichen Verwaltung können selbst gute Abiturienten leer ausgehen, während man als Pfleger oder Fachlagerist eigentlich immer etwas in der Nähe findet.

    Intuitiv würde ich sgen, dass das ein Beruf ist, bei dem Einsatzstelle und Wohnort meist nah beieinander liegen und daher keine langen Fahrtwege nötig sind, was ja nicht jeder von sich behaupten kann. Vielleicht weißt du da mehr dazu.

    Mein Problem waren tatsächlich Eltern, die ihren fast erwachsenen Kindern "halfen". Es geht evtl. um Verbleib am Gymnasium, da "investieren" einige Eltern viel, ähnliche Situation wie beim Schüler von CatelynStark.

    Ich stelle in letzter Zeit fest, dass in den Medien (vermutlich bedingt durch Fachkräftemangel u.ä.) die Einstellung "Gymnasium um jeden Preis" deutlich mehr kritisiert wird als noch vor einigen Jahren. Vielleicht führt das wiederum langfristig dazu, dass Eltern weniger diffuse Angst um den sozialen Abstieg ihrer Kinder haben werden.

    Mich wundert etwas deine Erwartungshaltung an die Schulleitung, du trittst eine Vertretungsstelle an, das bedeutet, du wirst dafür bezahlt. Warum sollte sich automatisch jemand dafür verantwortlich fühlen, dir Material zu beschaffen?

    Ich finde es jetzt nicht verwerflich, als Berufsanfänger ein wenig Orientierung zu bekommen. Die Rede ist von einem Studenten, der noch wenig praktische Lehrerfahrung hat und vermutlich keine Fehler machen will. In anderen beruflichen Bereichen, und selbst wenn es nur um Aushilfe oder einen Ferienjob geht, heißt es ja auch nicht "Mach mal!", sondern es wird einem wenigstens gezeigt, welche Aufgaben man wann und wie zu erledigen hat.

    In Deutschland herrscht inzwischen weitestgehend Konsens, dass es durch Fernunterricht und häuslicher Betreuung zu erheblichen Entwicklungsverzögerungen bei Kindern und Jugendlichen kam, weswegen sogar der Hardliner Lauterbach inzwischen die Kindergartenschließungen als Fehler charakterisiert. In Einzelfällen mag es natürlich besser gelaufen sein.

    Das geht aber auch nur in der Sek II - oder an der Uni. Dort schlafen dir zwar die Schüler ein, aber in anderen Schulformen würden sie dir vermutlich nach dem zweiten "anyone, anyone" bereits über Tische und Bänke gehen.

    Für die Zukunft ist es sicher von Vorteil, wenn die Politik den Schulen ein Angebot unterbreitet, das bei Bedarf genutzt werden kann, ohne dass automatisch etwas angeschafft wird, was zumindest ein Teil der Lehrer- und Schülerschaft offensichtlich nicht benötigt. Es soll zu keinem Wunschkonzert ausarten, aber eine reine "ja oder nein"-Möglichkeit sollte gegeben sein.

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