Beiträge von Gymshark

    Spannend. Bei mir würde ein Garten nur vergammeln, ich komme nicht einmal mit Zimmerpflanzen klar. Das wäre doch schade drum, daher lebe ich in einer Eigentumswohnung mit zwei kleinen Balkonen.

    Ein Garten ist auf jeden Fall zeitintensiv. Ich wäre damit momentan ehrlich gesagt überfordert. Kommen Kinder und eventuell sogar Haustiere dazu, dann natürlich erst recht. Gibt es hier jemanden, der all das in Vollzeit schafft?

    Quittengelee : Der ÖPNV ist in meiner Region OK, aber auch da gäbe es sicher doch Luft nach oben. Ich schätze, es gibt einen kleinen Unterschied in der Argumentationsweise. Die Einen haben Interesse an der Nutzung des ÖPNVs und würden ihn gerne nutzen, wenn da nicht die problematischen Nutzungsbedingungen wären, was sie auch explizit ansprechen. Bei den Anderen ist dieses Interesse zumindest nicht vordergründig, da sie eine Alternative haben, die für sie gut funktioniert. Erst wenn sie explizit darauf angesprochen werden, warum sie zur Alternative statt zum ÖPNV greifen, kommen die Argumente wie z.B. am Bahnhof übernachten u.ä. So wie ich plattyplus verstehe, ist bei ihm Option 2 der Fall. Aufgrund der selbst gewählten Lebensumstände nimmt er die lange Fahrtstrecke in Kauf und unter Kosten-Leistungs-Zeitaufwand-Abwägungen macht für ihn das Auto am meisten Sinn. Ich weiß nicht, ob er aus dem Blauen heraus den ÖPNV anprangern würde, aber wenn jemand spontan sagt: "Hey, plattyplus , lass doch mal das Auto stehen!", finde ich es legitim, dass dann als Antwort die Argumentation mit der Übernachtung auf dem Bahnhof kommt.

    Wer ÖPNV will, muss seiner Partei mitteilen, dass er ÖPNV will und sollte die unterstützen, die ÖPNV wollen.

    Jemand, der sich über die Nutzungsbedingungen des ÖPNV beschwert, hat womöglich nicht das unmittelbare Bedürfnis, sich für eine Veränderung dieser Bedingungen aktiv einzusetzen, weil er eine Alternative für sich fand, die für ihn gut funktioniert. So verstehe ich plattyplus zumindest. Das Argument kommt ja nur dann auf, wenn die Frage aufgeworfen wird, ob der ÖPNV nicht auch eine attraktive Alternative zum Auto darstelle...

    Vielleicht weil wir die viertgrößte Volkswirtschaft weltweit (hinter USA, China, Japan) sind?

    Ich bin mir sicher, dass auch diese Länder an dem Erhalt ihrer global betrachteten wirtschaftlichen Position interessiert sind. Ich habe nur recht stark die Vermutung, dass dort Diskussionen zu den zuvor genannten Themen weniger moralisch getrieben sind als hierzulande.

    Mal eine provokante Frage: Muss denn Deutschland immer globales Vorbild sein? Ich habe das Gefühl, dass es in Deutschland immer wieder Leute gibt, die bei den global relevanten Themen (Migranten, Klima, Ukraine) erwarten, dass Deutschland den ersten Schritt geht. Deutschland ist nicht das global größte, reichste oder einflussreichste Land, woher kommt daher dieser Antrieb?

    Quittengelee : Ich weiß nicht, ob der einfache LKW-Fahrer darauf gewartet hat, dass junge Frauen mit Abitur und reichen Eltern im Hintergrund ihm erklären, wie die Welt so läuft, aber aktuell werden die LKW-Fahrer schlichtweg nicht mitgenommen. Da wird sowas von mit moralischer Überlegenheit argumentiert, dass es in der Tat etwas von dem allseits bekannten Brot-und-Kuchen-Spruch hat. Es soll sich ja weiß Gott keiner für sein Abitur schämen, aber für die breite Bevölkerung kommt leider momentan einfach ein "Wir müssen hart arbeiten, um irgendwie durch den Tag zu kommen und die haben nichts Besseres zu tun als sich irgendwo hinzukleben und andere Leuten das Leben schwer zu machen." an. Will man für die Sache Zustimmung gewinnen, muss das Gegeneinander eher zu einem Miteinander werden und ja, da müssten, zugunsten der Sache, manche Aktivistinnen auch von ihrem hohen Moralross (auf dem sie sich halt auch nur wegen ihrer Eltern erlauben können zu sitzen) runter.

    Stichwort "kleine Leute": Es war bereits bei Friday for Future so, und setzt sich auch bei den Klimaklebern fort, dass vor allem junge Frauen aus gutem Hause, sei es eine Greta Thunberg oder eine Luisa Neubauer, die treibenden Kräfte sind. Mag sein, dass sie ihre Aktionen als gerechtfertigt empfinden angesichts der drohenden Probleme. Bei Leuten, die aus einfachen Verhältnissen kommen und einfach schauen, dass sie mit ihren 1,5 Gehältern sich und die 2 Kinder, vielleicht noch irgendwelche Schwiegereltern im Hintergrund, durch den Tag kriegen, kommt dabei einfach an: "Diesen Schnöselkindern ist mal wieder langweilig, also gehen sie uns normalen Leuten mal wieder auf die Nerven.". Die Aktivisten führen ja ihre Aktionen durch, um einerseits Aufmerksamkeit für die Sache zu generieren und andererseits Leute zu motivieren, sich ihnen anzuschließen. Das klappt mit der momentan gewählten Methode jedoch nicht wirklich. Der Witz ist, dass die Klimakleber ja ihren Protest vor allem Richtung Politik, gegen "die da oben" senden, während die Kleber sich durch ihre Handlungen ebenfalls zu einer Art "die da oben" machen. Das ist ihnen in ihrer Bubble vielleicht gar nicht mal so bewusst, aber nicht jeder hat Akademikereltern, wohnt im Speckgürtel im Einfamilienhaus und hat als einzige Sorge im Leben, wie die Klimaerwärmung um ein halbes Grad reduziert werden kann. Das heißt nicht, dass das Thema den Menschen im Brennpunkt oder auf dem Dorf egal ist, aber sie haben einfach noch 1.000 andere Probleme - und da wäre es bereits ein Fortschritt, dass eine Frau Neubauer realisiert, wie privilegiert sie ist und dass sie nicht erwarten kann, dass jeder so viel Arbeit und Mühe hierfür aufwenden kann wie sie.

    Was würdest du dir in solchen Fällen für die Zukunft wünschen? Da weder Täter noch Opfer den allermeisten Usern hier persönlich bekannt sein dürften, würde es entweder auf eine reine Beileidsbekundung hinauslaufen, oder - und da habe ich das Gefühl, dass dir das misfällt - die Diskussion um politisch-gesellschaftliche Motive, die eine Rolle bei der Tatbegehung gespielt haben könnten.

    Der Sohn von (deutschen - ohne Migrationshintergrund) Bekannten meines Lebensgefährten heißt auch Sinan. Weil die Eltern den Namen so schön fanden. Und nu'?!

    Es gibt sehr wenige deutsche bzw. westeuropäische Menschen mit Namen aus dem türkisch-arabischen Sprachraum. Im Gegenzug haben fast alle hier wohnhaften Menschen mit türkisch-arabischem Migrationshintergrund einen Vornamen aus diesem Sprachraum. Bei Kindern mit einem deutschen und einem arabischen Elternteil überwiegen zwar meiner Erfahrung nach auch die Namen aus dem türkisch-arabischem Sprachraum, aber mit mehr Ausnahmen bzw. besteht gelegentlich der Wunsch auf Repräsentation beider kultureller Hintergründe in Form von Doppelnamen (z.B. erster Name arabisch-muslimisch, zweiter Name westlich-christlich --- Der Fußballspieler Sinan Kurt mit deutscher Mutter und türkischem Vater heißt mit Zweitnamen Georg.). Grundsätzlich ist bei den Eltern bei der Namenswahl des Nachwuchses viel Freiraum geboten - von ganz abstrusen Auswüchsen mal abgesehen.

    Ich bin da ganz bei dir, aber dann hätte es vermutlich gereicht, zu sagen, dass der Täter soundso heißt und ein arabischer Migrationshintergrund besteht, der tatrelevant sein könnte. Die deutsche Übersetzung des Namens hingegen ist jetzt eher weniger relevant, da, wie schon zuvor erwähnt, die Eltern für die Namensgebung zuständig sind und eher nicht davon ausgegangen werden kann, dass eine Verbindung zwischen Namensbedeutung und Tat besteht.

    Naja, man kann durchaus zur Diskussion anregen, inwieweit der Migrationshintergrund ein relevantes Kriterium im Rahmen der Tat darstellt oder auch nicht. Was die Namensbedeutung wiederum angeht, so muss man den jungen Herrn B. in Schutz nehmen, da er im Gegensatz zu seinen Eltern zum Zeitpunkt seiner Namensgebung sicher ganz andere Probleme hatte.

    Als IT-Lehrer am BK habe ich das Glück, überwiegend vernünftige Schüler zu haben. Unabhängig ob mit oder ohne Migrationshintergrund und habe die Gefahr bei mir noch nicht gesehen.

    Ich glaube, dass man auch nach außen hin vernünftigen Schülern nicht in den Kopf schauen kann. Es gibt leider immer wieder Individuen (In der Regel eher Männer, da hätten die Hauswirtschaftskollegen bei euch womöglich noch einmal ein geringes Risiko als ihr in der IT.), die nach außen hin vermeintlich normal wirken und innerlich doch Gewaltvorstellungen haben, die sie nur bis zu einem bestimmten Punkt im Zaum halten können. Ich gebe zu, dass insbesondere Menschen, die mit Menschen in schwierigen Lebenslagen zusammen arbeiten, ein stärkeres Risiko laufen, Opfer eines solchen Attentats zu werden, aber theoretisch könnte auch ein Abiturient durchdrehen, wenn er "nur" wegen dem/der "bösen" Herr/Frau Soundso nicht den gewünschten Studiengang studieren kann... oder der Workaholic, der 30 Jahre lang seinen Hintern für die Arbeit aufriss und trotzdem gekündigt/nicht befördert wird... oder der Mann, der von seinem Partner (m/w/d) verlassen hat und diesen Verlust nicht verkraftet.

    Unendlich traurig! Ich wünsche allen Angehörigen viel Kraft für die nächste Zeit und dass der Täter eine angemessene Strafe erhält.

    Wir als Menschen müssen lernen, mit Niederschlägen im Leben zurechtzukommen. Einem Großteil der Bevölkerung gelingt dies früher oder später. Ein kleiner Teil der Bevölkerung kompensiert Frust mit Gewalt gegen sich selbst, ein anderer Teil mit Gewalt gegen Andere. Als Lehrer treffen wir viele schöne Entscheidungen. Wir müssen aber auch Schülern die Arbeit mit der Note 5 zurückgeben, ihnen die Versetzung verwehren. Womöglich kriegen sie "wegen uns" (auch wenn es eigentlich an ihren Leistungen liegt) aufgrund schlechter Noten zuhause Ärger, müssen die Schulform wechseln, können nicht die Wunschausbildung beginnen. Das führt zu Frust und Wut. Je nach Schulform ist Konfliktbewältigung mal mehr, mal weniger Teil des Lehrplans.

    Fälle wie diesen hier lassen sich nicht gänzlich reduzieren. Wir müssen leider als Gesellschaft damit leben, dass ein ganz kleiner Teil unserer Mitmenschen dieses Gewaltpotential hat und irgendwann durchdreht. Dadurch, dass wir in der Schule mit so vielen Menschen zu tun haben, ist die Wahrscheinlichleit größer, dass eine etwaige Tat in der Schule passiert. Theoretisch könnte fast jeder private und öffentliche Raum potentieller Tatort werden - und vermutlich war es in der Vergangenheit bereits so.

    Dann dürfte in Zukunft zumindest in Düsseldorf kein Lehrer (m/w/d) mehr darüber meckern, dass er gerne Kinder hätte, am liebsten 3, sich diese aber nicht leisten kann.

    Ach ja, wenn wir gerade schon bei Geldprämien für's Kinderkriegen sind: Für das siebte Kind gibt es einmalig 500€ vom Staat. Bei Mehrlingsgeburten ab der Zahl 3 in NRW sogar 1.000€.

    Vorab: Ich habe die Regelung so nicht gemacht. Wenn ich aber der irgendwie dieser Regelung eine Sinnhaftigkeit entnommen sollte, dann vermutlich, dass finanzielle Gründe häufig über die Anzahl der Kinder einer Familie entscheiden und wenn dieses Hindernis entfällt, fühlt sich möglicherweise eine Familie mit zwei Kindern eher bereit, noch ein drittes zu bekommen.

    Wie stehen denn die Chancen mit Gym Mathe ans BK zu kommen, wenn das Zweitfach an einem solchen nicht existent ist? Man wird also quasi immer nur ein Fach unterrichten.

    Daher ja die Frage, inwieweit man mit Biologie auch in den beruflichen Fächern (medizinisch-pflegerische, naturwissenschaftliche, landwirtschaftliche Lehrgänge) eingesetzt werden darf.

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