Kein Problem. Danke für's Nachfragen.
Nehmen wir einfach mal als Beispiel aus deinem Bundesland den Lehrplan für Mathematik, Klasse 1/2:
Da gibt es die vier Lernbereiche, die wiederum auf 13 (!) Unterbereiche aufgeteilt sind. Jeder dieser Unterbereiche hat dann noch einmal mehrere Teilthemen (Ich habe mal nachgerechnet. Es sind pro Unterbereich circa 4 Teilthemen). Ergibt ganz grob als Referenzwert 26 Teilthemen pro Schuljahr.
So, wie kommst du mit all diesen Teilthemen durch, wenn, so habe ich es vor einigen Jahren mal im Vorbereitungsdienst gelernt, der Unterricht im Vorfeld bis Ostern geplant wird, weil schon von Anfang an mit Puffer für unvorhergesehene Dinge gerechnet werden muss?
Das geht nur, wenn du pro Woche im Schnitt ein Teilthema abarbeitest. Für Rechenoperationseinführungen plant man natürlich mehr Zeit ein als für geometrische Muster oder Zufallsexperimente, aber so oder so ist das ein strammer Plan.
Sooo... Die Gründe warum dieser Plan am Ende womöglich nicht aufgeht, sind vielseitig und fangen damit an, dass manche Kinder zwar in der 1. Klasse sitzen, aber eigentlich von ihrer Entwicklung noch nicht schulreif sind. Oder die Kinder nach einer Woche den Stoff nicht in dem Ausmaß verstanden haben, dass man guten Gewissens zum nächsten Thema wechseln könnte. Ein komplett durchritualisierter Unterricht kann Unterrichtsstörungen und damit Lernzeitverlust reduzieren, aber bis gerade bei den Kleinen solche Rituale etabliert sind, dauert es natürlich. Am Ende ist aber jede Klasse anders und auch aus meiner Sekundarstufenperspektive heraus weiß ich, dass es unrealistisch ist, anzunehmen, dass wirklich jede einzelne Minute Unterricht auch aktive Lernzeit darstellt, gerade bei den Kleinen.
Hat das so in etwa deine Rückfrage beantwortet?